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Horst Bredekamp, Arnold Nesselrath (Hrsg.) Pegasus : Berliner Beiträge zum Nachleben der Antike PDF

166 Pages·2016·0.85 MB·German
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Horst Bredekamp, Arnold Nesselrath (Hrsg.) Pegasus : Berliner Beiträge zum Nachleben der Antike ; 13.2011 Berlin: Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance, 2012 165 S. - ISBN: 978-3-86732-113-6 Persistent Identifier: urn:nbn:de:kobv:b4-opus4-25148 Die vorliegende Datei wird Ihnen von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften unter einer Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0 Germany (cc by-nc-sa 3.0) Licence zur Verfügung gestellt. pegasus Berliner Beiträge zum Nachleben der Antike Heft 13 · 2011 Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Humboldt-Universität zu Berlin www.census.de Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Humboldt-Universität zu Berlin Herausgeber: Horst Bredekamp, Arnold Nesselrath Redaktion: Vera Goldschmidt, Birte Rubach, Kathrin Schade, Timo Strauch Institut für Kunst- und Bildgeschichte Unter den Linden 6 10099 Berlin © 2012 Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance Satz: Susanne Werner (Lukas Verlag) Druck: Elbe Druckerei Wittenberg ISBN: 978–3–86732–113-6 ISSN: 1436–3461 inhalt Vorwort 5 Horst Bredekamp / Arnold Nesselrath »Clipei non enarrabile textum« Die »Medaglioni finti di metallo« an der Decke der Sixtinischen Kapelle als Element antiker Triumphalkunst 9 Georg Daltrop Un Vitruvio a Vicenza, un Alberti a New York 29 Adolfo Tura Der wiederentdeckte Meleagersarkophag Barberini in Sao Paulo. Provenienz und grafische Dokumentation (ca. 1516–1630) 41 Brigitte Kuhn-Forte Die Genealogie der ersten zwölf römischen Kaiser in einem großformatigen Kupferstich von Enea Vico 77 Ulrike Peter und Birte Rubach Von Münzen und Monstern. Beobachtungen zum Umgang Cesare Ripas mit den Werken der Numismatiker Sebastiano Erizzo und Antonio Agustín 121 Neela Struck »Ercole a riposo« della collezione Lanckoron´ski. Appunti sulle ricostruzioni del Torso del Belvedere nell’arte del Settecento 141 Jerzy Miziołek inhalt 3 vorwort Eines der eindrucksvollsten Ensembles in der Ausstellung »Gesichter der Renaissance«, die von August bis November 2011 im Bode-Museum zu Berlin zu sehen war, bevor sie in gewandelter Form im Metropolitan Museum von New York gezeigt wurde, befand sich unmittelbar hinter dem Eingang zum abschließenden Venedig-Raum. In ihm wurde durch mehrere Beispiele ver- mittelt, welchen Beitrag die cisalpine Kunst vor allem der Niederlande für die Ausbildung der Ansprüche geleistet hat, mit denen die Porträtierten dargestellt wurden. Hierzu gehörte nicht nur die Materialfinesse der Haare, des Inkarnats, der Tücher und der Hintergrundlandschaften, sondern auch der Bezug zur Antike. Dies kam besonders in Hans Memlings Bildnis eines jungen Mannes zum Tragen, der sich mit einem Sesterz Kaiser Neros als ein humanistischer Kenner zeigte, für den dieses Geldstück zum kritischen Reflexionsmedium der eigenen ›Persona‹ wurde. Es war eine großartige Fügung, dass aus dem unerschöpflichen Reservoir des Berliner Münzkabinetts eine solche Münze in einer Vitrine neben dem Gemälde gezeigt werden konnte.1 Diese Zusammenstellung könnte sich als ein Motto für das Jahr 2011 er- weisen. Es scheint, als habe es für die Erforschung des Nachlebens der Antike insofern einen Einschnitt gebracht, als in ihm erstmals nach Jahrzehnten wieder gelungen ist, die Rolle der antiken Münzen und Medaillen in den Vordergrund zu stellen. Das gemeinsam von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und dem Berliner Münzkabinett unter Mit- arbeit des Kunsthistorischen Instituts in Florenz und des Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance unter der Leitung von Ulrike Peter veranstaltete dreitägige Symposium »translatio nummorum – Römische Kaiser in der Renaissance« bot die großartige Gelegenheit, im Zusammenspiel von Archäologie, Kunstgeschichte und Geschichtswissen- schaft zu zeigen, dass dieser ungeheuer vielfältige Stoff einer gemeinsamen Anstrengung bedarf, um angemessen erschlossen werden zu können. Wenn auf Grund des Umstandes, dass Münzen und Medaillen nicht allein einer ein- zigen Disziplin zugewiesen sind, die Beschäftigung mit diesem Gegenstand in den letzten Jahrzehnten auf das Niveau von Hilfswissenschaften geraten ist, dann konnte dieser Trend auf dem Symposium umgekehrt werden. Das wechselseitige Defizitbewusstsein konnte in die Stärke eines gemeinsamen Anliegens umgemünzt werden: dies war die unisono zu spürende Botschaft vorwort 5 des Symposiums, das herausragende jüngere Arbeiten zu diesem Stoff auf- nahm und auf ungeahnte Weise fortführte und erweiterte.2 In diese Perspektive fügt sich die gegenwärtige Nummer des Pegasus ein. Im Beitrag Georg Daltrops mit den Schmuckschilden der nackten Jünglinge in Michelangelos sixtinischer Decke kommen riesige fingierte ›Medaglioni‹ zur Sprache. Ulrike Peters und Birte Rubachs Untersuchung von Enea Vicos Stemma von 397 Kreisen, in welche die überlieferten Münzen eingetragen sind, erörtert das in einer Person vollzogene Zusammenspiel des Kupfer- stechers und des akribisch die Nachbildungen von den Originalen trennenden Antiquars. In Cesare Ripas »Iconologia« analysiert Neela Struck ein weniger striktes, dafür aber formsensibles und effektbewusstes Vorgehen. Dieser Schwerpunkt von Beiträgen zu Münzen und Medaillen soll auch zur Vorbereitung einer Ausstellung dienen, die im Herbst 2012 im Münzkabinett zu Berlin gezeigt wird: als Zusammenarbeit dieser Institution mit dem Census, dem Münzkabinett Berlin, dem Kunsthistorischen Institut in Florenz und dem Kupferstichkabinett Berlin. Die weiteren Beiträge decken die sachliche und geographische Spann- breite des Pegasus ab. Adolfo Tura hat im CISA in Vicenza Fra Giocondos Arbeitsexemplar für seine überarbeitete, kleinformatige Vitruv-Ausgabe von 1513 entdeckt, in dem er dem Drucker alle Korrekturen für die Neu- auflage markiert hatte. Damit gelingt es, Einblick in die Arbeitsweise eines der vorrangigen und universalen Protagonisten aus der Epoche der Hoch- renaissance zu gewinnen, dessen Schaffen weitgehend noch im Dunkeln liegt. Brigitte Kuhn-Forte nimmt mit der spektakulären Wiederentdeckung des bedeutenden Meleagersarkophags der Sammlung Barberini in São Paulo die im Pegasus begonnene Serie von Berichten aus Brasilien auf. Der Beitrag von Jerzy Miziołek steht mit seiner Erörterung von in polnischen Sammlungen befindlichen Rekonstruktionen des Torso vom Belvedere in der Tradition des Pegasus, kontinuierlich über Bestände des östlichen Europa zu berichten. Die Herausgeber 6 vorwort anmerkungen 1 Gesichter der Renaissance. Meisterwerke italienischer Porträt-Kunst, Ausstellungskatalog Berlin, hg. von Keith Christiansen, Stefan Weppelmann, München 2011, S. 330–332. 2 Die Renaissance-Medaille in Italien und Deutschland, hg. von Georg Satzinger, Münster 2004; Johannes Helmrath: Bildfunktionen der antiken Kaisermünze in der Renaissance oder Die Entstehung der Numismatik aus der Faszination der Serie, in: Zentren und Wir- kungsräume der Antikerezeption, hg. von Kathrin Schade, Detlef Rößler, Alfred Schäfer, Münster 2007, S. 77–97 (dort zum Memling-Portrait: S. 81–82); Ulrich Pfisterer: Lysipp und seine Freunde. Liebesgaben und Gedächtnis im Rom der Renaissance oder Das erste Jahrhundert der Medaille, Berlin 2008. vorwort 7 »clipei non enarrabile textum«1 die »medaglioni finti di metallo«2 an der decke der sixtinischen kapelle als element antiker triumphalkunst georg daltrop Deoclecio Redig de Campos in memoriam einleitung Michelangelo malte im Gewölbespiegel der Sixtinischen Kapelle neun Szenen aus der Genesis des Alten Testaments. Er unterteilte die Bildfelder durch fingierte Gurtbögen, die als Scheinarchitektur wirken; und er umgab sie mit einer Brüstung mit umlaufendem Gesims, die als eine Art Attikazone zur Geltung kommt, vergleichbar der des Konstantinbogens. Davor platzierte er die Sibyllen und Propheten, fünf auf jeder Langseite, getrennt voneinander durch Stichkappen über den Fenstern. Auf dem Gesims über den Sehergestalten sind die »Medaglioni« als runde Schmuckschilde wiedergegeben. Jeweils zwei junge Männer, Ignudi, halten sie an Gurten und Bändern; einige schmücken die Schilde mit Festons aus Eichenlaub und Eicheln. Schilde und Schildhalter, die zusammen mit der Eichenlaubgirlande auf beiden Langseiten wie ein Fries angelegt sind, werden durch vier große Bildfelder des Deckengewölbes unterbrochen. Diese Deckenbilder des Gewölbespiegels stehen im Richtungs- kontrast, im rechten Winkel zu den Sehergestalten und den Schmuckschilden. Man kann nicht beide zusammen sehen (Abb. 1).3 Bevor die Darstellung auf den fingierten Bronzeschilden zur Sprache kommt, sei auf Form und Bedeutung der Rundschilde in der Antike und auf ihre Herkunft aus der Triumphalkunst hin- gewiesen. Aus dieser Perspektive scheint eine einheitlich schlüssige Deutung der Schilde auf jeder Langseite in der Sixtinischen Kapelle möglich zu sein. antike vorbilder Schon in der Antike war es üblich, Schilde in Heiligtümern zur Schau zu stellen. Von goldenen Schilden am Gebälk des Apollontempels in Delphi be- richtet Pausanias: Die Athener weihten sie aus der Beute der Schlacht von Marathon (490 v. Chr.).4 Alexander d. Gr. sandte nach seinem Sieg über die die »medaglioni finti di metallo« der sixtinischen kapelle 9

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Horst Bredekamp / Arnold Nesselrath. »Clipei non enarrabile textum«. Die »Medaglioni finti di metallo« an der Decke der Sixtinischen. Kapelle als
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