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Holzkunde: Band 3: Aspekte der Holzbearbeitung und Holzverwertung PDF

286 Pages·1975·9.591 MB·German
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Hans Heinrich Bosshard: Holzkunde. Band 3 Reihe der Experimentellen Biologie, Band 20 Lehrbiicher und Monographien aus dem Gebiete der exakten Wissenschaften Hans Heinrich Bosshard Professor fiir Holzkunde und Holztechnologie und Vorsteher des Institutes fiir Mikrotechnologische Holzforschung an der Eidgeniissischen Technischen Hochschule in Ziirich Holzkunde Band 3 Aspekte der Holzbearbeitung und Holzverwertung Springer Basel AG 1975 Nachdruck verboten Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen und der Reproduktion auf photostatischem Wege oder durch Mikrofilm, vorbehalten Gesamtherstellung: Birkhäuser AG, Basel Buchgestaltung: Albert Gomm swb/asg Zeichnungen: Enrico Luisoni © Springer Basel AG 1975 Ursprünglich erschienen bei Birkhäuser Verlag Basel, 1975 Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1975 ISBN 978-3-0348-5205-0 ISBN 978-3-0348-5204-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-5204-3 5 Vorwort Die Holzkunde 3 handelt von Aspekten: es werden zunachst und vor allem die Aspekte der Holzbearbeitung dargelegt und in gegebenen Fallen auch die Aspekte der Holzverwertung. Die beiden Begriffsinhalte sind ohnehin nicht scharf zu trennen, sie sind einander bald komplementar, bald nahezu identisch, je nach der personlichen Interpretation. Und in ihrer Darstellbarkeit zwingen sie zur aspektgebundenen Betrachtung, wei! der Holzproduzent ebensoviel Interesse daftir mitbringt wie der Holzverbraucher, nur aus einer anderen Herkunft und in verschiedener Absicht. Entsprechend meinem Lehrauftrag an der Abteilung fUr Forstwirtschaft der ETHZ und in Ubereinstimmung mit meiner biologisch gepragten Denkweise sind die forstlichen Aspekte der zu be handelnden Gegenstande beschrieben. Es ist gar nicht leicht, in jedem Falle die notwendige Sichtweite abzustecken, die dem zuktinftigen Forstmann eroffnet werden muss, damit er in seinem eigentlichen Wald-Beruf dem Holz und dessen Bearbeitung und Verwendung gentigend Verstandnis entgegenbringen kann. Da es sich bei der Holzkunde in allen drei Teilen aber um die Grundlagen zu den Vorlesungen handelt und nicht um die Vorlesungen selbst, kann neuen Ent wicklungen immer Rechnung getragen werden. - Dem hier eingefUhrten Buch liegt eine besondere Konzeption zugrunde; es wird dadurch zumindest drei schichtig. Der Leser mag sich an die aufs Einzelne zielenden Informationen halten, er kann dem Text auch nur das Ubersichtsgut entnehmen; den Auf merksamen aber soll das Buch tiber das Fachliche hinausweisen und ihn er muntern, im genauen Hinhoren und Hinsehen (WERNER WEBER 1970) nach inneren Zusammenhangen zu suchen, die letzten Endes dem Technischen erst den vollen Sinn geben. Es ist kein einfaches Buch, weder ftir mich als dessen Autor noch ftir den Leser. Schon die Disposition ist ungewohnt; sie folgt der Bearbeitung von Holz in seinen massiven Dimensionen tiber dessen Zerteilung in Partikel und dem Verleimen zu gefUgtem Holzmaterial bis zum zellu laren Aufschluss und dem Zusammenlegen oder Sedimentieren zu Faser vliesen. Wer sich argern sollte tiber die eigenwilligen Begriffe, mag mindestens zugestehen, dass ihnen Konsequenz angehort: die Sprache ist wortwort lich zu nehmen und will im Deuten sich seIber und den Gegenstanden auf den Grund gehen. In dieser Art bemtihe ich mich um Eindeutigkeit, oder, wo die Worter mehrere Bedeutungen einschliessen, um die sinngemasse Interpretation; das Lesen wird deshalb auch mehr Sorgfalt und Zeit abfordern. Wenn man aber in der Verfahrenstechnik des Holzbezirkes um klare Begriffe und eine btindige Sprache besorgt ist, kann es ja nicht von vornherein schlecht sein; viele denken sogar, es sei wirklich notig. - So gebe ich auch diesen dritten Band 6 Vorwort aus der Hand, am ehesten mit der Bemerkung, die seinerzeit ADALBERT STIFTER (1843) der Vorrede zur ersten Auflage der Studien angefUgt hat: «... dass man ... ein Buch daraus macht, ob mit Recht oder Unrecht, weiss ja der Ver fasser seIber nie, da er aus seinen Arbeiten zuletzt doch immer nur das Gewollte herauslieset und nicht das Gewirkte.» Bei der Bereitstellung des Manuskriptes der Holzkunde 3 bin ich von meinem Assistenten dipl. Forsting. CH. STRASSER zunachst in der kritischen Durchsicht des Textes sowie im Klarlegen von Abbildungen und Tabellen unterstiitzt wor den; CH. STRASSER hat aber auch in Zeiten das Schiff im Stromungswasser ge halten, in denen ich es allein an Land hatte auflaufen lassen - das werde ich in dankbarer Erinnerung behalten. Frau LISELOTTE MEIER hat wiederum die Rein schrift besorgt und Literatur geordnet; die photographischen Arbeiten lagen in den Handen von Fraulein ELISABETH BLUME, und die Zeichnungen hat Herr E. LUISONI, Basel, erstellt. Dr. L. KUCERA unterzog sich ein weiteres Mal der sorgfaltigen Durchsicht der Korrekturbogen. Diesen hauptsachlich Beteiligten danke ich fiir ihr personliches Engagement. Aber ich will auch die vielen Ge sprache mit den anderen Mitarbeitern im Institut nicht vergessen, ebensowenig wie das Mittragen der ganzen Arbeitsgemeinschaft, der in der Zeit des Schrei bens Besonderheiten nicht erspart blieben. Fiir Ratschlage und Kritik aus der Praxis danke ich sodann recht herzlich den Herren Dr. U. GASCHE, Attisholz, Oberforstmeister Dr. W. KUHN, Ziirich, Direktor Dr. M. RUTISHAUSER, Attis holz, und PAUL SIGRIST, Rafz. 1m Birkhauser Verlag hat Herr C. EINSELE durch seine Aufgeschlossenheit Wesentliches zum Gelingen beigetragen; das Zusam menlegen der losen Blatter zu einem Buch und die sorgfaltige Gestaltung ver danke ich ganz besonders Herrn ALBERT GOMM: Es war eine schone Zusammen arbeit mit dem Verlagshaus in Basel. Das Kuratorium des Wald- und Holzfor schungsfonds hat ausser den friiher bewilligten Zuwendungen fiir die Druck legung des dritten Bandes noch ein Weiteres getan; ich danke fUr diese finan zielle Unterstiitzung auch im Namen der Studierenden, die sich der Holzkunde als Lehrbuch bedienen werden. Ziirich und Andelfingen, im Januar 1975 HANS HEINRICH BOSSHARD 7 Inhal tsverzei chnis 1 Massives Holz 1.1 Einleitung 9 1.2 Bereitstellung des Rundholzes 10 1.21 Rundholzlagerung . 10 1.22 Sondermerkmale des Holzes, Holzschaden und Rundholzsortie- rung. 20 1.221 Habitus des Stammes 21 1.222 Zustand des Stammes 32 1.3 Schnittholzherstellung . 37 1.31 Betriebliches 37 1.32 Maschinentypen und Rundholzeinschnitt 43 1.321 Rundholzeinschnitt an der Gattersage 44 1.322 Rundholzeinschnitt an der Blockbandsage 62 1.323 Rundholzeinschnitt an der Nutzholzkreissage 69 1.33 Schnittwarensortimente 77 1.4 H olztrocknung . 84 1.41 Natlirliche Trocknung 85 1.42 Klinstliche Trocknung 90 1.421 Konvektionstrocknung . 91 1.422 Elektrische Trocknung 107 1.43 Trocknungsschaden 109 1.5 Holzschutz 115 1.51 Holzbau und Holzschutz 120 1.52 Chemischer Holzschutz 124 1.521 Natlirliche Dauerhaftigkeit des Holzes 124 1.522 Impragnierwege im Holz 139 1.523 Schutzmittel 146 1.524 Schutzverfahren 150 1.53 Brandschutz 154 1.6 H olzmodifikationen 156 1.61 Dampfen des Holzes 158 1.62 Ammoniakbehandlung des Holzes 162 1.63 Acylierung des Holzes 168 2 Gefiigtes Holzmaterial 2.1 Einleitung 173 2.2 Bereitstellung des Rundholzes 173 8 Inhaltsverzeichnis 2.21 Furnierholz . 174 2.22 Spanholz .. 176 2.3 H olzzerlegung 178 2.31 Furnierherstellung . 178 2.32 Spanaufbereitung 183 2.4 H olzverleimung . . 183 2.41 Leirnarten .... 184 2.42 Physikalisch-chernische Aspekte des Verleirnungsvorgangs. 184 2.5 GeJugtes H olzmaterial . 193 2.51 Holzleirnbauelernente. 193 2.52 Sperrholz 195 2.521 T ischlerplat ten 195 2.522 Furnierplatten 200 2.53 Spanp latten. . 201 2.54 Mineralstoffplatten. 202 3 Holzfaservliese 3.1 Einleitung........ 207 3.2 Bereitstellung des Rundholzes 208 3.3 Meehaniseher AuJsehluss .. 212 3.31 Zerfaserung in Miihlen und Defibratoren 213 3.32 Holzschliff..... 214 3.4 Chemise her AuJsehluss ..... 214 3.41 Bisulfitverfahren . . . . . . . 216 3.411 Zur Chernie des Sulfitaufschlusses 217 3.412 Abhiingigkeit der Zellstoffqualitiit von der Holzstruktur und der Holzart .......... . 230 3.42 Sulfatverfahren......... 236 3.421 Technik des Sulfataufschlusses . . 237 3.422 Zur Chernie des Sulfataufschlusses . 239 3.43 Halbchernisches Verfahren 243 3.5 HolzJaservliese 246 3.51 Faserplatten.. 246 3.52 Papier..... 247 3.521 Stoffaufbereitung 248 3.522 Vorgiinge auf der Papierrnaschine 251 4 Anmerkungen 255 5 Literaturverzeichnis 261 6 Autorenverzeichnis. 277 7 Sachwortverzeichnis 281 9 Kapitel 1 Massi yes Holz 1.1 Einleitung Das Massivholz (syn. Schnittholz) ist massiv, fest, eigenstandig auf Grund der nattirlichen holzeigenen Bindekriifte, die es zusammenhalten. Es wird im Sage schnitt aus dem Rundholz getrennt nach den Massgaben seiner Zweckbestim mung. Dieser ursprtinglichsten und fUr die Forstwirtschaft immer noch wich tigsten Bearbeitungs- und Verwendungsart des Rundholzes und den damit zu sammenhangenden Massnahmen ist in erster Linie Beachtung zu zollen, und zwar hier - in der H olzkunde - von der forstlichen Warte aus betrachtet und vom Biologen her beurteilt. Die biologische Betrachtungsweise geht aus vom Individuum, vom Einzel wesen, und erschliesst damit das Wissen zuerst im Grundsatzlichen. So sind Strukturen und Funktionen, sind Lebensablaufe des Baumes kennenzulernen. Das Leben an sich ist in der Vereinzelung aber nicht zu begreifen, sondern eben nur dort, wo es sich abspielt: in der Gemeinschaft. Die Ausweitung der biologi schen Betrachtung auf den Baumbestand ist folgerichtig und fUhrt in das weite Wissensgebiet der Okologie, der Lehre von der Beziehung der Organismen zu einander und zur Dmwelt. Dnd jetzt ist der Weg frei fUr die Anwendung, die Nutzbarmachung, den Waldbau, der in den biologischen Erkenntnissen grtin det und beabsichtigt, sowohl in die Zufalligkeiten als auch in das Gesetzmas sige des urttimlichen Wachstums nach den Grundsatzen der Produktivitat ein zugreifen. Der Waldbau - wie er von WALTER SCHADELIN (1873-1953) als Idee und Wirklichkeit begrtindet worden ist und wie er von HANS LEIBUNDGUT zu seiner subtilsten Entfaltung gebracht wird - erinnert lediglich im Wortlichen an die Bebauung des Bodens; Uberlegungen der naturfremden Bestockung und der parzellenweisen Schematisierung des landwirtschaftlichen Pflanzenbaus sind hier nicht massgebend. Damit ist eine herausragende Form der Naturnutzung gefunden worden, die im Beherrschen der Wuchskraft die der Natur inne wohnenden Abhangigkeiten anerkennt und sie in der Anerkennung zu hoher und nach besonderen Zielen ausgerichteten Leistung fOrdert: Das Beispielhafte des Waldbaus liegt in der sinnvollen Uberordnung geistiger Tatigkeit tiber das Organische. Die Nutzung der Waldbestande gliedert sich zweckmassig ein und verwirklicht das dem Waldbau implizierte Wirtschaftlichkeitsdenken. Dass die Waldnutzung in Ubereinstimmung stehen solI mit den sich tiber Jahrzehnte er streckenden Massnahmen der sorgfaltigen Pflege und Rticksichtnahme auf Be stehendes und Weiterdauerndes, kann nur dort in Vergessenheit geraten, wo das Walten der Natur auf die eine oder andere Art geringgeachtet wird. Es ge-

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