Hochschulplanungsrechnung Aktivitatenplanung und Kostenrechnung an Hochschulen Veroffentlichung des Bundesministeriums fur Wissenschaft und Forschung Erich Loitlsberger . Dieter Ruckle . Gerhard Knolmayer mit einem Vorwort von Bundesminister Dr. Hertha Firnberg 1973 Springer-Verlag Wien . New York Aile Rechte vorbehalten Kein Tei1 dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Bundesministeriums fur Wissenschaft und Forschung ubersetzt oder in irgendeiner Form vervielfaltigt werden Copyright 1973 by Bundesministerium fur Wissenschaft und Forschung Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1973 in Wien Drucie Buch- und Offsetdruckerei Donaustadt, 1100 Wien, Sch1eiergasse 17 ISBN 978-3-211-81171-9 ISBN 978-3-7091-3036-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-7091-3036-0 Inhaltsverzeichnis I. ZIELE UND DETERMINANTEN DES ABRECHNUNGS SYSTEMS AN HOCHSCHULEN 1. Ziele des Abrechnungssystems 9 2. Determinanten des Abrechnungssystems 10 a) Das Erfordernis einer Ausgabenverrechnung 10 b) Das Erfordernis einer Kostenverrechnung 11 a) Die Notwendigkeit der Ermittlung von Istkosten 11 ~) Die Notwendigkeit der Ermittlung von Plankosten 13 c) Das Erfordernis der gesonderten Beriicksichtigung fixer Kosten . . . .. . . . . • . . .. 13 d) Das Erfordernis der Beriicksichtigung der Ausbildungs- qualitat ..... ......... 14 II. OBERBLICK OBER DAS ABRECHNUNGSSYSTEM 15 III. DIE KOSTENTRAGER 1. Das Problem 17 2. Die Aktivitaten der Hochschulinstitute 17 a) Die Aktivitaten im einzelnen 17 a) Die Forschung 17 ~) Die Lehre . . . . . 19 y) Die Ausbildung . . . 20 b) Die offentlichen Dienste 22 E) Die Verwaltung . . .' 22 b) Zusammenfassende Darstellungen der Aktivitaten 23 c) Der aus den Aktivitaten folgende Abrechnungszeitraum 24 IV. DIE GLIEDERUNG DER RECHNUNGSGROSSEN 1. Die Einteilungsgesichtspunkte 25 2. Das Prinzip der relevanten Ausgaben 25 3. Die zu verrechnenden Betrage nach ihrem Inhalt (Ausgaben- und Kostenarten) 26 a) Der Osterreichische Einheitskontenrahmen als Ausgangs- punkt 26 b) Die Ausgaben- und Kostenarten im einzelnen 28 a) Personalausgaben bzw. -kosten 28 ~) Ausgaben bzw. Kosten der Anschaffung wissenschaft- !icher Literatur 28 y) Ausgaben bzw. Kosten von wissenschaftl. Anlagen 29 B) Ausgaben bzw. Kosten von Verwaltungsapparaten und Einrichtungen 31 E) Ausgaben bzw. Kosten von Verbrauchsmaterialien und Biiromaterial 31 S) Ausgaben bzw. Kosten der Raumnutzung 31 'Yj) Sonstige Verwaltungsausgaben bzw. -kosten 32 c) Die vom bisherigen Abrechnungssystem ausgehende Umgliederung der Ausgaben 32 4. Die zu verrechnenden Betrage nach ihrer Zurechenbarkeit 33 a) Die Zurechnung der Ausgaben 33 b) Die Zurechnung der Kosten 33 a) Projekteinzelkosten 33 ~) Projektgemeinkosten 34 V. DIE KOSTENSTELLEN 1. Das Problem 35 2. Die Institutseinzelkosten 35 a) Die Bibliothek 35 b) Kostenstellen fur wissenschaftliche Apparate 36 c) Das Sekretariat (Die Verwaltung i. e. S.) 36 d) Die Kostenstelle "Raum" 36 3. Die Institutsgemeinkosten 37 a) Die Dekanate 37 b) Das Rektorat und der akademische Senat 37 c) Die Universitatsbibliothek 38 d) Das Rechenzentrum 38 e) Die Universitatsturnanstalt 38 f) Die Quastur 38 g) Die Kostenstelle "Raum" 38 VI. DIE ERMITTLUNG DER PLANKOSTEN 1. Die Ermittlung der Mengengeriiste . 39 a) Aktivitaten- bzw. Projektplanung . . 39 b) Die Basiszeitverwendungstabelle 40 c) Die Sollzeitbedarfstabelle und die Planbestelliste 41 2. Die Bewertung . . . . . . . . . . . . 42 3. Der Zusammenhang zwischen Planausgaben und Plankosten 42 4. Der Sollinstitutsabrechnungsbogen als zusammenfassende Dar- stellung von Planausgaben und Plankosten . . . . 43 VII. ISTKOSTENERMITTLUNG UND ABWEICHUNGS ANALYSE 1. Die Ermittlung der Mengengeriiste . . . . 44 a) Aktivitaten- bzw. Projektaufschreibungen 44 b) Die Istzeittabelle und die Verbrauchsliste 44 2. Die Bewertung .......... 44 3. Der Ist-Institutsabrechnungsbogen als zusammenfassende Dar- stellung von Istausgaben und Istkosten 44 4. Abweichungsanalyse . . . . . . . . . . . .. 45 VIII. ZUSAMMENFASSUNG DER BENOTIGTEN UNTER LAGEN, DER AUFZUSTELLENDEN ABRECHNUNGS BOGEN UND SYSTEMBEUR TEILUNG 1. Die Unterlagen 46 2. Die Abrechnungsbogen 46 3. Systembeurteilung 47 IX. ABRECHNUNG EINES MODELLINSTITUTS 1. Vorbemerkungen . . . . . 48 2. Die Errechnung der Basiszeiten . 49 3. Die Festlegung der Sollzeiten . . 50 4. Der Soll-Institutsabrechnungsbogen 51 a) Planung der relevanten Ausgabenarten 51 b) Planung der Gesamtkosten, gegliedert nach Kostenarten 52 c) Umlage der Sollkosten auf einzelne Aktivitaten 57 d) Umlage der Kostenstellen auf die Aktivitatsgruppen 59 e) Zur Organisation des Institutsabrechnungsbogens 61 5. Die Ist-Zeittabelle 62 6. Der Ist-Institutsabrechnungsbogen . 64 a) Die Ist-Ausgaben 64 b) Die 1st-Kosten und ihre Umlage 64 7. Abweichungsanalyse und -bericht 70 x. AUSBILDUNGSINTENSITATS-, AUSGEBILDETENZAHL UND AUSBILDUNGSABWEICHUNG 1. Problemstellung . . . . . . . . . 72 2. Ausbildungsintensitatsabweichung ......... 73 a) Ausbildungsintensitatsabweichung bei Ausbildungsaktivitaten mit ausschlid~lich aktivitatsvariablen Zeitaufwendungen. . 73 b) Ausbildungsintensitatsabweichung bei Ausbildungsaktivitaten mit ausschliemich fix en Zeitaufwendungen . . . . . . 79 c) Ausbildungsintensitatsabweichung bei Ausbildungsaktivitaten mit fixen und variablen Zeitaufwendungen . 83 d) Die Gesamtausbildungsintensitatsabweichung . . . . . 86 3. Die Ausgebildetenzahlabweichung . . . . . . . . . . 87 a) Die Ausgebildetenzahlabweichung bei einze1nen Aktivitaten 87 b) Die Gesamtausgebildetenzahlabweichung 87 4. Die Ausbildungsabweichung . . . . . . 87 ANHANG I: BASISZEITBEDARFSTABELLE 90 ANHANG II: SOLLZEITBEDARFSTABELLE. 92 AN HANG III: ISTZEITBEDARFSTABELLE 94 ANHANG IV: SOLLINSTITUTSABRECHNUNGSBOGEN ANHANG V: ISTINSTITUTSABRECHNUNGSBOGEN . ANHANG VI: EINHEITSKONTENRAHMEN DES OSTERREICHISCHEN KURATORIUMS FOR WIRTSCHAFTLICHKEIT . . . . .. 98 ANHANG VII: VERZEICHNIS DER MITGLIEDER DES PRO]EKTTEAMS . . . . . . . .. 100 Vorwort Die vermehrten Mittel fur Wissenschaft und Forschung bilden einen der Schwerpunkte der Bundesbudgets der letzten Jahre. Die Steigerung der hierfur aufgewendeten Betrage geht weit uber das allgemeine Budget wachs tum hinaus. An den wissenschaftlichen Hochschulen sind Milliarden betrage investiert und es sollen auch in Zukunft - entsprechend den Mog lichkeiten im Rahmen des Gesamtbudgets - aUe [inanziellen Anstrengungen unternommen werden, damit die osterreichische Wissenschaft international nicht zuruckbleibt bzw. dort, wo dies erforderlich, verlorenen Boden aufholt. Die betrachtlichen Mittel, die schon bisher fur die Hochschulen aufgewendet wurden, noch mehr aber die Forderungen und Wunsche der Wissenschaftler fur die Zukunft, verlangen nach einer rationalen Durchdringung der Struktur der Hochschulen. Dabei stehen zwei Ziele im Vordergrund: Einer seits sollen verbesserte Planungsunterlagen bereitgestellt werden, die eine sachlich fundierte, gezielte Forderung einzelner Wissenschaften oder Projekte gestatten. Andererseits sollen ausreichend detaillierte, aber auch aggregier bare Nachweise der Mittelverwendung geliefert werden; die Forderung von Wissenschaft und F orschung macht aus Verantwortung gegenuber der Ge sellschaft, die die [inanziellen Mittel aufzubringen hat, eine besonders sparsame und zweckma/1ige Verwendung der Gelder erforderlich. Derartige Oberlegungen wurden nicht nur im Bundesministerium fur Wissenschaft und Forschung angestellt. Vielmehr richteten wiederholt Hoch schullehrer verschiedener Disziplinen an das Bundesministerium Anfragen um Unterstutzung ihrer Arbeit durch Einrichtung einer auf die Bedurfnisse ihrer Institute abgestellten Kostenrechnung. Durch diese Kostenrechnung wollten sie sich selbst einen besseren Einblick in die Kosten ihrer Institute 7 verschaffen, um damit einerseits die laufenden Aktivitaten besser leiten, andererseits auch die Mittelanforderungen fur die zukunftigen Aufgaben besser begrunden zu konnen. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Vorschlage von Hochschulprof. Dr. Friedrich Pas c h k e zur "Neu organisation der Institute naturwissenschaftlich-technischen Richtung", die im Jahrbuch 1969/70 der Osterreichischen Rektorenkonferenz ihren Nieder schlag gefunden haben und besondere Hinweise auf eine wunschenswerte Verb esse rung der K ostentransparenz enthalten. Als der fur Wissenschaft und Forschung zustandige Bundesminister habe ich diese Anregungen gerne aufgegriffen und ein Projektteam eingesetzt, be stehend aus H ochschullehrern, Rechnungsbeamten der H ochschulen sowie Vertretern der Forschungs- und der Hochschulsektion des Wissenschafts ressorts. Dankenswerterweise entsandten auch das Bundesministerium fur Finanzen und der Rechnungshof Experten in dieses Projektteam. Nach vor bereitenden Beratungen des Projektteams vergab das Bundesministerium fur Wissenschaft und Forschung einen Forschungsauftrag zur Erstellung eines Kostenrechnungssystems fur Hochschulen, dessen Ergebnis die hiermit vorgelegte Studie darstellt. Das ausgearbeitete System wurde vom Projekt team nach eingehenden Beratungen als geeignete Grundlage fur das weitere Vorgehen angesehen. In einer derzeit im Anlaufen befindlichen Experimen tierphase sollen die Einzelprobleme und Schwierigkeiten, die sich in der Praxis allein schon auf Grund der Besonderheiten der einzelnen Wissen schaften ergeben werden, studiert und einer Losung zugefuhrt werden. Das Bundesministerium fur Wissenschaft und Forschung ubergibt die vor liegende Studie der Offentlichkeit in der Absicht, damit die Basisinformation fur eine moglichst breite Diskussion zur Verfugung zu stellen. Zu konstruk tiven Vorschlagen ist jedermann im Interesse der osterreichischen Wissen schaft aufgerufen. I ch danke an dieser Stelle allen Experten, die sich in vorzuglicher Weise an der Ausarbeitung und Mitberatung dieser Studie beteiligt haben und verleihe meiner Hoffnung Ausdruck, daft damit neben den in der Offentlichkeit vie I diskutierten legistischen Reformma}nahmen ein weiterer, wichtiger Weg zu einer organisatorischen Reform des H och schulwesens in Osterreich eroffnet wurde. Dr. Her t h a Fir n b erg Bundesminister fur Wissenschaft und Forschung 8 I. Ziele und Determinanten des Abrechnungssystems an Hochschulen 1. Ziele des Abrechnungssystems Die Kostenrechnung besitzt als Planungs- und Kontrollinstrument in der betrieblichen Praxis groge Bedeutung. Sie wird mit Erfolg zur Vorbereitung betrieblicher Entscheidungen eingesetzt. Obwohl die Aufgaben, Probleme und Anwendungsmoglichkeiten betrieblicher Kostenrechnungen schon jahr zehntelang mit im Mittelpunkt der betriebswirtschaftlichen Forschung stehen und sich die betriebliche Praxis schon sehr friih der diesem Instrument inharenten Moglichkeiten bediente, wird erst in jiingster Zeit versucht, die Kostenrechnung auch im Hochschulbereich einzusetzen. Interessanterweise haben damit verbundene Untersuchungen ungefahr gleichzeitig in ver schiedenen Landern, insbesondere in den USA und in Deutschland, ein gesetzt.1) Die standig steigenden Kosten der Bildungsexplosion auf der universitaren Ebene haben schliemich trotz der besonderen Schwierigkeiten der Anwendung der Kostenrechnung auf Hochschulen den lang gescheuten entscheidenden Schritt erzwungen. Eines der grogten Hemmnisse in Deutschland (wie in Osterreich) mag darin liegen, dag die Betriebe bei Erfassung ihrer Kostendaten von ihrer Finanz buchhaltung ausgehen konnten ("Betriebsiiberleitungsbogen" der Kosten artenrechnung), wa~rend aus dem die Zahlungsstrome in den Mittelpunkt stellenden kameralistischen Rechnungswesen der Hochschulen eine Kosten iiberleitung schwieriger vorzunehmen ist. Wahrend einige der mit der Kostenrechnung in den Betrieben verfolgten Ziele auf Hochschulebene nicht festzustellen sind (etwa die Bewertung von 1) Firmin, P. A., Goodman, S. S., Hendricks, T. E., Linn, J. E., University Cost Structure and Behavior, Research Monograph der Tulane Uni versity, August 31, 1967 (Final Report on NSF-C 451); Potthoff, E., Betriebsabrechnung als Planungs- und Rationalisierungsinstrument bei Bildungsinvestitionen, in: E. Potthoff, O. Buttner, F. Hallauer, Bau und Betriebskosten von Hochschulen, Heft 105 der Arbeitsgemeinschaft fUr Rationalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, Dortmund 1968; Schubert, P., Erfassung und Auswertung von Betriebsdaten in einem Hochschulinstitut, in: Zeitschrift fUr Datenverarbeitung 1970, S. 469 ff; Bolsenkiitter, H., Unternehmensrechnungen in Hochschulen, in: Die Wirtschaftsprufung 1971, Seite 301 ff; Wedekind, J., Kostenermittlung und Kostenauswertung im Hochschulbereich, Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen Nr. 2202, Opladen 1971; Bolsenkiitter, H., Meinhold, H., Berlin, J., Weber, J., Kostenrechnung in Hochschulen, Ratingen-Kastellaun-Dusseldorf 1972; Angermann, A., Blechschmidt, U., Hochschul-Kostenrechnung, Weinheim und Basel 1972. 9