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Hochbaukonstruktionen: Band II: Allgemeine Konstruktionsprinzipien PDF

156 Pages·1987·14.23 MB·German
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Gerhard Leder Hochbau konstruktionen Band 11: Allgemeine Konstruktionsprinzipien Springer-Verlag Berlin Heidelberg NewYork London Paris Tokyo 1987 Dipl.-Ing. Dr. techn. Gerhard Leder,Architekt Professor an der Fachhochschule Rosenheim Fachbereich Innenarchitektur ISBN 978-3-540-18060-9 ISBN 978-3-642-87006-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-87006-4 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Leder, Gerhard: Hochbaukonstruktionen/Gerhard Leder. Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo: Springer Teilw. mit d. Erscheinungsorten Berlin, Heidelberg New York, TOkyo Bd. 2 Aligemeine Konstruktionsprinzipien. -1987. ISBN 978-3-540-18060-9 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschUtzt. Die dadurch begrUndeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funk sendung, der Mikroverfilmung oder derVervielfăltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiserVerwertung, vorbehalten. Eine Ver vielfăltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der Fassung vom 24. Juni 1985 zulăssig. Sie ist grundsătzlich vergUtungs pflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin, Heidelberg 1987 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne derWarenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebunng als frei zu betrachten wăren und dahervon jedermann benutzt werden dUrften. Sollte in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien (z.B. DI N, VDI, VDE) Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden sein, so kann derVerlag keine Gewăhr fUr Richtigkeit, Volistăndigkeit oder Aktualităt Ubernehmen. Es empfiehlt sich, gegebenenfalls fUr die eigenen Arbeiten die volistăndigen Vorschriften oder Richtlinien in der jeweils gUltigen Fassung hin zuzuziehen. 2362/3020-543210 Vorwort Hier wird ein vielleicht weniger übliches Buch über die Baukonstruktion vorgelegt. Lange war ich im Zweifel, wann diese Zusammenstellung in der Gesamtausgabe erscheinen soll. Sicher wäre auch eine Heraus gabe am Schlusse aller Bände möglich gewesen; aber dann wäre daraus ein Resümee geworden, und das scheint mir nicht sehr sinnvoll zu sein. Eine Aufspaltung und Zergliederung - sozusagen immer die wenigen Seiten vor jedem Kapitel in den einzelnen Bänden - hätte den eigentlichen Gedanken und vor allem den Zusammenhang zerstört. Dieses kleine Kompendium ist aus einem Vorlesungsmanuskript ent standen, das ich den Studenten unterer Semester in dem Fach Grund lagen der Baukonstruktion in die Hand gab, als sie erstmals mit dem Fach Entwerfen konfrontiert wurden. Es ist wohl überall das zwar bedauerliche, aber auch nicht zu beseitigende Dilemma des Architek turstudiums, daß Studenten Entwürfe bearbeiten sollen, ohne aus reichende konstruktive Kenntnisse zu haben, oder auch konstruieren müssen, ohne hinreichende Fähigkeiten im Entwerfen zu besitzen. Dies scheint auch der Grund dafür zu sein, daß man meint in dem Projektstudium dieser Klemme entrinnen zu können. Im speziellen Einzelfall mag dies auch seine Gültigkeit haben. Dieser induktiven Her leitung eines Wissens mangelt aber in der Regel die Vollständigkeit einer deduktiv aufgebauten Syntax; der Gewinn auf der einen Seite muß mit dem Verlust auf der anderen bezahlt werden. Diese Zusammenstellung konstruktiver Ordnungsgedanken unter dem Aspekt der räumlichen Erscheinung - also die Form der Konstruktion, oder auch die Konstruktion der Form - kann nur beispielhaft erfolgen. Man gerät sonst zu leicht in eine konstruktive Formenlehre, der, wie sie auch immer aussehen mag, der Mangel der Unvollständigkeit anhaften muß. Aus diesem Grunde ist die Einschränkung auf die Würfelform vorgenommen worden. Der Würfel ist unter den platonischen Körpern (Kugel, Zylinder, Kegel, Würfel, Quader, Pyramide) der einfachste, wenn es darum geht, die Form mit der Konstruktion zu verknüpfen. Wer jedoch das einfache Element begriffen hat, der ist auch in der Lage komplexe Räume konstruktiv-gestalterisch zu erfassen. Dieses Buch stehtzwischen den Reihen; es läßt sich nicht eindeutig dem "ROHBAU" und ebensowenig dem "AUSBAU" zuordnen, da es von allen Elementen getragen wird. In der sonst so schematischen Ordnung der Gesamtausgabe gehört es überall hin und muß daher ohne einen Kenn buchstaben auskommen. Auch die üblichen Überschriften in den Kopf zeilen jeder Seite werden vereinfacht ausfallen, da sich Gedanken zwar in einer Ordnung fassen lassen, aber einer strengen Nummerierung widersetzen. Ich hoffe, daß der Leser sich trotzdem und ohne den üblichen Leitfaden durch dieses Buch finden wird. Dem Verlag sei an dieser Stelle ganz besonders dafür gedankt, daß er in einer technischen Reihe solchen Gedanken auch einen Platz ein räumt. Für die Sorgfalt und sachkundige Betreuung möchte ich herzlich danken. Rosenheim, Oktober 1987 Gerhard Leder Inhaltsverzeichnis 0.1 Einleitung .................................. . 0.2 Konstruktion - Form - Aufgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 4 1.0 Raum 1.1 Masse - Volumen - Zwischenraum. . . . . . . . . . . . .. 6 2.0 Konstruktive Grundelemente Masse/Scheibe/Stab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 23 2.11 Masse - Massenzwischenraum, Höhle,. Gewölbe. . . .. 28 2.12 Masse - Wand/Mauer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 37 Massenteil Ziegel 2.13 Kombinationen mit Masse . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 41 Masse - Stab und Masse - Scheibe Masse und Gravitation - Auskragungen. . . . . . . . . .. 44 2.21 Scheibe .................. , . . . . . . . . . . . . .. 49 2.22 Horizontale Flächen (Scheiben) . . . . . . . . . . . . . . .. 50 2.23 Kombinationen mit Scheiben. . . . . . . . . . . . . . . . .. 54 2.31 Stab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 56 2.32 Stützen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 59 2.33 Kombinationen mit Stäben. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 62 Stab - Masse, Stab - Scheibe, Stab - Stab 2.4 Kombinationen dritter Ordnung . . . . . . . . . . . . . . .. 75 aus Masse - Scheibe - Stab 3.0 Achsen im Raum - Axialebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 81 4.0 Der Würfel 4.1 Modulare Teilung, Aussteifung . . . . . . . . . . . . . . . .. 90 4.21 Räumliche Bildung des Würfels aus konstruktiven Elementen. . . . . . . . . . . . . . . . .. 93 4.22 Räumliche Bildung des Würfels durch den oberen Abschluß (Dach) . . . . . . . . . . . .. 99 5.0 Geneigte Flächen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 5.11 Innentreppen ............................. 105 5.12 Treppe - Eingang (Außentreppen) ............... 111 5.21 Dächer ................................. 117 5.22 Dachstuhl ............................... 124 5.23 Würfel und Dach ........................... 127 6.0 Wandöffnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 6.1 Türen und Fenster ......................... 137 Literaturverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 Sachverzeichnis .................................. 147 !!! :::J CD ;:::+: C :::J co o • o ...... ...... Will man alle die aufgeworfenen Fragen zu beantwor ten versuchen, so könnte man dam it Bände füllen und einzelne Thesen daraus sind auch schon bis in das Detai I beschrieben worden aber dieses Buch will Zusammenhänge und Verknüpfungen herstellen und da tut Anschaul ichkeit gut. Wie bei allen anderen Bänden steht auch hier die Zeichnung im Vordergrunde. Die Zeichnungen sagen eigentlich schon alles aus, was zu sagen ist, allerdings für den, der sie zu lesen und zu deuten versteht. Daher war es notwendig zu den Zeichnungen noch etwas aufzuschreiben. Die Zeichnung sollte lesbar sein und man muss wissen was mit ihr anzufangen ist. Um dies für den Lernen den zu erleichtern, sind die Zeichnungen in einen knappen Text eingebettet, der sich wegen der not wendigen Kürze oft nur mit Stichworten begnügt. Text und Zeichnungen gehören thematisch zusam men und wem es gegeben ist, der kann aus den Zeichnungen und aus ihrer Folge mehr herauslesen, als der Text beschreibt. Aus diesem Grunde sind die wenigen Zeilen mit der Hand geschrieben, und ich hoffe, dass diese nicht alltägliche Methode, die das Manuskripthafte unter streichen soll, nicht Missfallen erregt und lesbar ist. Für den, der noch ein bisschen mehr wissen will, sind am Schlusse einzelner Kapitel noch wenige Seiten zusammenhängenden Textes angefügt. Wem das noch immer nicht genügend Auskunft gibt, der sei auf das Literaturverzeichnis am Ende des Buches verwiesen, das zu den einzelnen Fragen eine reichhaltige Quellen angabe anfügt, sodass dem weiteren Studium keine gesetzt sind. Grenzen Da sich das vorliegende Buch nicht vollkommen in das Erscheinungsbild der übrigen Bände einfügt, ist es im Querformat angelegt und in den Kopfzeilen wur de der Versuch unternommen neben den Überschriften der Kapitel auch noch Untertitel aufzuführen -die sonst übliche, starre Klassifizierung war jedoch nicht möglich, da sich Gedanken wohl zu hartnäckig einer num merischen Ordnung widersetzen. Zur Handhabung des Buches Dieses Buch wendet sich also wieder an alle, die mit dem Bauen zu tun haben -in erster Linie wohl an Architekten und auch an Bauingenieure, die sich auch für die angesprochenen Themen, den Entwurf, ja letzt lich für das " Unmessbare " des Raumes und der Konstruktion interessieren. Wie die anderen Bände ist auch dieses Buch ein Mittelding zwischen einem Handbuch -das sich an den praktizierenden Architekten und Bauingenieur wendet -und einem Lehrbuch, das den werden Baufachmann anspricht, also den Studenten. Es ist eine lose Folge von Gedanken über das Bauen, die ohne zwingenden Zusammenhang von einem Bauen den für seinesgleichen verfasst wurde; ja man kann getrost auch behaupten, dass der interessierte Laie und hier vor allem der, der der Baugeschichte seine Aufmerksamkeit schenkt, in diesem Buche eine Reihe von Zusammenhängen erkennen wird, die in der ein schlägigen Fachliteratur nicht angesprochen werden. Die Gedanken betreffen natürlich das Bauen, und sie versuchen Zusam menhänge deutl ich zu machen. Diese Zusammenhänge bestehen schon immer, nur wurden sie entweder nicht angesprochen ( latentes Wissen ) oder nicht immer erkannt. Im Zentru m steht die Form des Innenraumes bzw einer logischen Folge von Innenräumen, dem Raumkontinuum und der sich aus der Notwendigkeit ergebenden Konstruktion. Man wird diesem Gedanken im vorliegenden Buche immer wieder begegnen; Rau m in seiner viel-fältigen Erscheinung -und der Frage "Was ist eigentlich Raum?" Ist er eine Erscheinung der Geo metrie, ein sehr komplexes Gebilde unserer Wahr nehmung und Erkenntnis, oder gar nur ein irreales Bild, das unsere schweifende Phantasie von einer hypo thetisch bestehenden Umwelt entwirft? Wer kann denn das wirklich sagen? Wir müssen uns mit Vermutungen und Deutungen zufrieden geben, ja wir müssen sogar zufrieden sein, dass es derartige Vermutungen überhaupt gibt. Wer definitive Wahrheiten über den Raum sucht, der sei auf die Euklid sche Geometrie verwiesen, I er wird jedoch zu seinem Unbehagen sehr bald die beengenden Grenzen erkennen. o • o ..... I\) !!! :J (1) ;:::;.: C :J (0 N Der Mensch ist von seiner Veranlagung her nur in der Lage geradlinig zu denken, zu denken in der Form einer Baumstruktur • Vernetzte Systeme, mathematische Halbverbände und Rückkoppelungsschleifen sind in dem normal ablaufenden Denkvorgang nicht möglich. Die einzige Möglichkeit diesem Mangel zu begegnen scheint darin zu liegen, die komplexen Vorgänge in möglichst viele kleine Schritte zu zerlegen, die begreif bar und letztlich überschaubar bleiben. Aber auch dieses Vortasten Schritt um Schritt kann nur in einer verästelnden Denkstruktur erfolgen, sodass Opti m ierun gen und Konsequenzen in Nachbarbereichen unterbleiben müssen. Es ist jedoch ein höchst fataler Trugschluss aus der Aufsplitterung des Wissens auch eine entsprechende Aufsplitterung in der Natur aller Dinge und damit auch des Bauens anzunehmen. Strukturelle Netze, die wir zu unserer Orientierung heranziehen (das numerische System, das alle anderen Bände der BAU KONSTRUKTIONEN gliedert ist dafür typisch ) werden allzu leichtfertig mit der realen Wirklichkeit verwechselt; die Landkarte kann nur ein unzureichen des Abbild der Landschaft sein, nie jedoch die Land schaft selbst. Höchst einfache und immer wiederkehrende Rückkoppe lungen werden in unserem Gehirn als Erfahrungen abgespeichert und eben jene Erfahrung lässt sich be kanntlich nicht lehren. Die eingangs geforderte gleichzeitige Bewertung for maler und konstruktiver Strukturen und vor allem ihrer gegenseitigen Abhängigkeiten und Beeinflussungen scheint wohl in der Vollendung ein Traum zu bleiben, es sei denn, dass das gesamte Problem dem biologisch ablaufenden Denkprozess entzogen wird und kyberne tische Systeme damit betraut werden. Es mag sein, dass Computer zukünftiger Generationen mit diesen PrOblemstellungen wesentlich besser zurecht kommen, als wir mit unserem (logischen) Verstand. Das Unbehagen, das damit verbunden ist, betrifft die Tat sache, dass "blinde" Mathematik über unser schein bar untrügliches "Gefühl" entscheidet. Mag dabei das Gefühl noch so falsch sein, die vom Computer vorgeschlagene Lösung erscheint nicht akzeptabel. Zum Inhalt des Buches Es war lange Zeit üblich die Konstruktion als dienendes Element zu sehen., In der zeitlichen Abfolge wurde zuerst " Entworfen" und dann " Konstruiert " und der Konstrukteur also in jene Rolle gedrängt, in der sich der Bauingenieur auch noch heute befindet. ( Siehe dazu auch " HOCHBAU KONSTRUKTIONEN BAND I TRAGWERKE" Einleitung Architekt Bauingenieur. ) Der Dom inanz des Entwerfens bei allen Bauaufgaben soll nicht widersprochen werden. Es ist und bleibt nun einmal die hervorragende geistig-sinnliche und innovative Leistung, die den künstlerischen Wert der Architektur bestimmt. Die Form der' Aufgabe wird nicht und kann auch nicht alleine durch die formale Lösung bestimmt werden. Die Kohärenz zur gewählten Konstruktion ermöglicht erst die reale Lösung der Entwurfsaufgabe. Diese gegenseitige Abhängigkeit gilt es herauszustellen. Konstruktionen wurden früher als Elemente gelehrt und auch erlernt, ohne die Zusam menhänge, die vorher angedeutet wurden, aufzuspüren und zu klären. Leider ist diese Unsitte auch heute noch weit verbreitet. Man lernt z.B. alle Dachdeckungsarten, dann alle Ge si msausbi Idungen der Traufe, darauf alle G iebeldetai Is und vielleicht zu guter Letzt alle Firstdetails. Und wenn dann ein Dach herzustellen ist, dann wird mit mehr oder weniger glücklicher Hand aus den einzelnen Detai Is zusam mengesucht -und ob diese zusam menpas sen offenbart nur allzuoft und dann zuspät das Bauwerk selbst. Ob all dies bunt Zusammengewürfelte dem Gedanken des Entwurfes dienlich ist oder nicht, wird manchmal überhaupt nicht wahrgenommen. Worin mag dieser unbefriedigende Umstand liegen? Es liegt ganz einfach an der Unzulänglichkeit unseres Verstandes gegenüber der Realität der Welt, oder anders ausgedrückt es ist das Missverhältnis zwischen der Kompliziertheit des Planens eines Baues und der begrenzten Kapazität des menschlichen Gehirnes. Es lässt uns keine andere Wahl als die, uns einzelne De tails und spezielle Aspekte aus der Fülle herauszugrei fen und isol iert zu betrachten. (,) !!! ::J CD ;:::;: c::: ::J (Q o • o ...a. ~ Die Tatsache, dass manchmal (und dies war schon viel zu viel Entwürfe alleine auf der Basis der Erfüllung technischer Vorschriften und konstruktiver Funktionen real isiert wurden, mag letztl ich zu dem konstruktionsfreien Entwerfen geführt haben, 11 11 das dazu eine Gegenbewegung darstellt und leider auch heute noch eine Zufluchstätte für konstruktiv Unbegabte ist. Doch was ist dieses konstruktionsfreie Entwerfen 11 11 ? denn überhaupt, kann es das tatsächl ich geben Entwerfen ist die formale Ordnung einer Aufgabe, die einer Reihe von Eigengesetzlichkeiten zu genügen hat. Diese Ordnung ist ohne die Berücksichtigung konstruktiver Forderungen prinzipiell möglich. Eine Reihe von Architekturtheoretikern haben sich von der Vergangenheit bis heute mit derartigen idealisierten Entwürfen befasst. In dem Worte Idealentwurf ist jedoch auch schon seine Einschränkung festgelegt -nur im Gedanken mögliche Vollkommenheit, die in der Realität nicht möglich ist. Die Realität ist jedoch die Realisierung, die Mach barkeit, die an materielle Unzulänglichkeiten gebunden ist. Fast scheint es so, als sei nun die materielle Konstruktion der Hem mschuh einer freien, gedankl ichen Äusserung der Planungsaufgabe. Sie ist es nicht, denn mit gleichem Selbstverständnis kann die Konstruktion für sich ein Ideal in Anspruch nehmen und den Entwurf als hem mende Bindung ansehen. Konstruieren um seiner selbst Willen ist ebenso möglich. wie Entwerfen um des Entwerfens Willen. Es sind Übungen ohne realem Hintergrund. Es sind dies zwei Extreme, beide möglich um zu üben, beide unmöglich, wenn es um das reale Bauen geht. Die Möglichkeit an einer Hochschule derartige gedank I iche Experi mente durchzuführen, sie als abstrakten Lernprozess zu fördern, muss erhalten bleiben. Diesen beiden Extremen sei jedoch die Existenzberechtigung verwehrt, wenn es sich um realisierbare Entwürfe handelt. Konstruktionen ohne Di mension sind eine Täuschung des Bauherrn und ein Selbstbetrug des Archi tekten. Denn Konstruieren ist Entwerfen und Entwerfen ist Konstruieren, dies ist auch der Hintergrund für diesen Band. In der derzeitigen Entwicklung ist das auch nur ein unbefriedigender Ausblick auf eine mögliche Entwick lung. Die Situation wird durch die Diskrepanz zwischen Lehrbuch und Nachschlagewerk weiter erschwert. Grund sätzlich soll Wissen vermittelt werden, jedoch mit unterschiedl icher Erwartung. I m Nachschlagewerk ist eine möglichst lückenlose Aufzählung aller Fakten erforder I ich; Verknüpfungen unterei nander, oder gar zu angrenzenden und noch weniger zu entfernteren schon gegebenen bzw noch zu planenden Ereignissen treten nicht in Erscheinung. Das Lehrbuch müsste allen gestellten Forderungen genügen; also Fakten aufzählen und gleichzeitig auf die möglichen Vernetzungen hinweisen. In beiden Fällen handelt es sich um einen Erkenntnisgewinn, jedoch mit unterschiedlicher Zielrichtung. Eine einmal getroffene konstruktive Entscheidung und mag sie noch so unwesentlich erscheinen -hat weitreichende Auswirkungen auf die weitere Wahl der konstruktiven Mittel in anschliessenden Bereichen bis hin zu weit entfernten. Was nützt da dann ein prächtiges Vokabular an Konstruktionselementen wie im Nachschlagewerk, wenn die dazugehörige Grammatik fehlt, wenn der Semantik keine Syntax folgt. Konstruieren ist zudem ein integraler Bestandteil des Entwerfens, ohne das eine ist das andere nicht möglich. Aus diesem Grunde liegt auch im Konstruieren, in der Auswahl der konstruktiven Mittel, ein sinnlicher Entwurfsvorgang. Welche Folgen die Wahl der Form und die Wahl der Konstruktion miteinander verbinden und wie sie auf das weitere Planungsgeschehen wirken, gi It es aufzuzeigen. Denn konstruieren ist Gestalten und Gestalten ist unmittelbarer Einfluss auf unsere erfahrbare Umwelt. Die auf den wenigen folgenden Seiten geäusserten Gedanken sind Hinweise und Anstösse sich nicht nur ängstl ich an Normen, technische Regeln und Verarbei tungsrichtlinien zu halten, sondern der eigenen kreativen Kraft die Möglichkeit zur Entfaltung zu geben. Gewiss die Erfüllung einzelner Vorschriften ist unumgänglich und notwendig, aber damit ist in der Regel noch nie eine gute Architektur entstanden. o • o ..... I\) S -::J Cf) .... e:: ~ o' ::J I er 3 I -}:0-e:: (Q 0> 0-CD -I>- , d e' b\~ d' ul'led\I f b ._---, "'\ ~ I I t t I ! r--Al-1f~P1b~-lf l PoLitiscile. tso~iol.11 I .. ö[(:o~lsc\..te. ~\.lCIVorsend r+eLA ~ .t\.::\l1tstec.l1l'1ik. ~ (~ ..,. " >form ______ u-s dJ 4!-"" :s $ ------~ /JJ techl1i~~e.. <I) ( Vor.:x:hnftelA ~ ~ 'L :s: ~ I~ o >TY~wevk. 3i Jj s: I _ ~ L-__ MPfteria , , , t i I ._-----' I "'----_ .... lli h?l#e Vt:tI1S eill1ev s~ Fore:le.r~l1g ~Vt Zeit 6ewickt fat ,.:::It:!. ~v.~l-1öfe IThea~v; e ki:iL-t5eY", wi IA. t::fLAsst::d'lel-1 Kircl\e~ ~.111 oder grlee~iscv.e TelMpBl~I1Le:t~ej,t wi~ zur aus. der ie te\!\t:llss<::AlIICe, d 5c.~l6s~e( ßaveJc\(2:ett elittswVldeVl sind.. Am iÄoov Diese VieL-tte tLÄdelll scheil1€LA Stil wVt\ltdelll. ist die VtbeveiVl ~V'~ale l<oV\$t-Y",dd;iDVf, st1wtWtvtVlg A",rf25~be IAVtd VOVl wird 1IlL-tV" VOVl Epcd1elA D)~e fö~eV"t..(vua weV1i~evt oft el"fü.llt -werdevt 2tlle der hl;1.V l1V!r.:::1\1 ZlA. 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Nach dem Band I, in dem der Autor die physikalisch-mechanischen Grundlagen der Baukonstruktionen - die Tragwerke - beschrieben hat, wendet er sich mit dem vorliegenden Buch einer allgemeineren Aufgabenstellung zu, den Prinzipien des Entwurfs eines Bauwerks. Anhand der wesentlichen Elemente - Mauer,
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