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Hierarchie und Ritual: Zur philosophischen Spiritualität in der Spätantike PDF

368 Pages·2018·5.899 MB·German
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chiara o. tommasi luciana gabriela soares santoprete helmut seng (Hg.) s o a r e s Hierarchie s a sn e t ntoo und Ritual g m Zur philosophischen p tommasi · soares santoprete · seng (Hg.) (Hrema Spiritualität Hierarchie und Ritual g.)tesi in der Spätantike u den Charakteristika philosophischer Spiritua- lität in der Spätantike gehört das besondere Interesse sowohl für Hierarchien als auch für Rituale. H Dazu zählen einerseits sich stetig vervielfachende Stu- i e fen einer metaphysischen Ontologie, die zugleich als r a Hierarchie göttlicher oder auch dämonischer Wesen r c gefasst wird, andererseits nicht nur die Diskussion h i e über Kultpraktiken, sondern auch deren intensivierte u Ausübung. Vorstellungen eines stufenweisen Ab- und n d Aufstiegs der Seele sowie der Begegnung mit den R unterschiedlichen Klassen höherer Wesen im Rahmen i t theurgischer Rituale verbinden diese beiden Aspekte; u a so kann sich schließlich der Gedanke entwickeln, der l vollkommene Philosoph sei der vollkommene Theurg. Der vorliegende Band nimmt derartige Phänomene anhand der Chaldaeischen Orakel, des Hermetismus, der Gnosis sowie mittel- und neuplatonischer Au- toren in den Blick und nimmt dabei auch Bezug auf christliche Perspektiven aus der Antike und der frühen Neuzeit sowie auf den soziokulturellen Hintergrund. Universitätsverlag winter isbn 978-3-8253-6933-0 Heidelberg bibliotheca chaldaica Herausgegeben von Helmut Seng Band 7 Hierarchie und Ritual Zur philosophischen Spiritualität in der Spätantike Herausgegeben von chiara o. tommasi luciana gabriela soares santoprete helmut seng Universitätsverlag winter Heidelberg Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Alexander von Humboldt Stiftung und der Università di Pisa. isbn 978-3-8253-6933-0 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt ins- besondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 2018 Universitätsverlag Winter GmbH Heidelberg Imprimé en Allemagne · Printed in Germany Druck: Memminger MedienCentrum, 87700 Memmingen Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem und alterungsbeständigem Papier. Den Verlag erreichen Sie im Internet unter: www.winter-verlag.de Inhalt VorwortderHerausgeber....................................7 FabioGuidetti: Gerarchievisibili: larappresentazionedell’ordinecosmicoesociale nell’arteenelcerimonialetardoromani.........................9 AndreiTimotin: Hiérarchiesthéologiques,hiérarchiesphysiques. Lecturesmédio-platoniciennesduTimée.......................43 ChiaraOmbrettaTommasi: MithrasbetweenIsisandOsirisinApuleius’Metamorphoses: solarsyncretismandritualpatternstowardsahierarchicalascent.....65 AnnaVandenKerchove: Dieu,mondeetl’humain. Leshiérarchiesdanslesécritshermétiques......................89 GiuliaSfameniGasparro: Trascritturaerituale. Scrivere,dialogare,pregare:itreaspettidell’esperienzaermetica...111 Jean-DanielDubois: Laritualitédel’ascensiondel’âmeselonletraitécopteZostrien...141 LucianaGabrielaSoaresSantoprete: L’Intellect,lesintelligiblesetl’ignorance : hiérarchieetpolémiqueantignostique dansleTraité32[V5]1-3,2dePlotin.........................157 FabienneJourdan: UnemystiquedeNuméniusinspirantcelledePlotin? Analysedufragment2(desPlaces)duΠερὶτἀγαθοῦ............195 ChristophElsas: IranischeundgriechischeVerständnismöglichkeitenderFragmente desNumeniosvonApameiaundderChaldaeischenOrakel.......225 HelmutSeng: Ilias14,291unddieChaldaeischenOrakel....................251 DanielMuhsal: DiespätantikeHomer-DeutungimKontext derneuplatonischenTimaios-InterpretationbeiProklos...........259 MiguelHerrerodeJáuregui: Ritineo-antichi:gliorficideineoplatonicielelorouova.........275 RainerThiel: AufstiegderSeeleundTheurgiebeiOlympiodor................289 MariangelaMonaca: «Angeli,cosiddettidèi,edemonimalvagi» nellavisioneterapeuticadiTeodoretodiCirro.................303 IrmgardMännlein-Robert: StimmendesGöttlichen: DieOrakeltextederspätantikenTübingerTheosophie imchristlichen(Kon-)Text.....................................323 CaterinaSchiariti: NoNameandEveryName. RalphCudworthelareligioneegizia. Frainfluenzeneoplatonicheepolemichecontemporanee...........337 Namensregister..........................................361 VorwortderHerausgeber Il lato oscuro della Tarda Antichità. Marginalità e integrazione delle correnti esoteriche nella spiritualità filosofica dei secoli II-VI lautete derTiteleinesvondenHerausgeberngeleitetenForschungsprojekts,das in Form von trilateralen Arbeitstreffen durchgeführt wurde, die 2013- 2015 in der Villa Vigoni (Loveno di Menaggio) stattfanden und dabei vonderDeutschenForschungsgemeinschaft,derFondationMaison des Sciences de l’Homme und dem Centro Italo-Tedesco per l’Eccellenza Europea di Villa Vigoni gefördert wurden.1 Nachdem erste Resultate bereits veröffentlicht worden sind,2 enthält der vorliegende Band nun die Ergebnisse der Treffen von 2014 und 2015 zu den Themen „Gerarchie“ und „Testi, rituali, esperienze spirituali“, die auch wegen thematischer Übergänge und Kontinuitäten zusammen publiziert werden. Weiterhin wurden einige Beiträge von Wissenschaftlern aufge- nommen, die zwar nicht persönlich teilgenommen haben, aber in ihren ForschungenähnlicheInteressenverfolgen. Der vorliegende Band zielt darauf, das Phänomen hierarchischer Strukturierung, wie sie auch für die historische und soziale Realität der Spätantike charakteristisch ist, theoretisch verallgemeinernd in den phi- losophischenundspirituellenStrömungenderZeitherauszuarbeitenund dabei insbesondere Vorstellungen in den Blick zu nehmen, wie sie zur Himmelsreise der Seele oder einer gestuften Theologie und Ontologie gehören. Die Spannung zwischen einer Gottheit oder einem Prinzip, dessen Transzendenz immer stärker akzentuiert wird, und einer anschwellenden Fülle von Mittelwesen, denen es zukommt, die abnehmende Vollkommenheit und vorfindliche Materialität der Welt zu erklären (für Henri Corbin das „Paradox des Monotheismus“), geht HandinHandmiteinerbreitenEntfaltungimBereichderDämonologie undvonPraktikendesAufstiegs,dieaufHeilundErlösungzielen. KomplementärzudiesemSchwerpunktbefassensichweitereBeiträge mit dem Verhältnis von Ritual und Text und insbesondere der Frage, 1 Tommasi, C. O. - Soares Santoprete, L. G. - Seng, H.: „Il lato oscuro dellatarda antichità. Marginalità e integrazione delle correnti esoteriche nella spiritualità filo- soficadeisecoliII-VI.“Revuedel’histoiredesreligions234(2017)133-142. 2Seng,H.-SoaresSantoprete,L.G.-Tommasi,C.O.(ed.):FormenundNebenfor- mendesPlatonismusinderSpätantike.Heidelberg2016.(BibliothecaChaldaica6). 8 VorwortderHerausgeber inwiefern dieser als getreue Dokumentation kodifizierter Praktiken gel- ten kann oder eher rein literarische Ausarbeitungen vorliegen. Dabei überlagern sich verschiedene Ebenen von theoretischen Vorstellungen, Ritualen und religiöser Praxis. Die Fülle der Zeugnisse (theurgische Texte, Orakel, orphische und hermetische Schriften, Zauberpapyri, aber auch Interpretationen der homerischen Epen) zeigt einen entsprechend doppelten Charakter: Die Exegese der Texte, die nicht selten mit der Aura und Autorität des Heiligen überfrachtet werden, dient der Recht- fertigung existierender Ritualpraxis; andererseits ist sie charakteristisch fürdiesozio-kulturellenMilieusderspirituellenStrömungen,vondenen hier die Rede ist, und kann somit Versuchen zu deren Rekonstruktion dienen. Nicht zu unterschätzen ist ferner der Aspekt innerlicher Aneig- nung, insofern solche Texte ein Mittel zur Annäherung an die Gottheit unddenschrittweisenAufstiegderSeeledarstellen. Der vorliegende Band verfolgt nicht das Ziel einer systematischen Aufarbeitung der umrissenen Themen, sondern legt den Schwerpunkt auf die Vertiefung einzelner Aspekte. Dieser Ansatz folgt zunächst aus derBeteiligungvonAutorenmitunterschiedlicherSprache,Ausbildung, Methodologie und Ausrichtung. Zugleich aber ergibt sich eine Kom- plementaritätzuderkürzlicherschienenMonographievon HeidiMarx- Wolf: Spiritual Taxonomies and Ritual Authority. Platonists, Priests, and Gnostics in the Third Century C.E. Philadephia 2016. Themen und theoretische Ansätze dieses Buches berühren sich zum Teil eng mit einigenAspektendesvorliegendenBandes. Unser Dank gilt den Organisationen, deren finanzielle Unterstützung die Drucklegung dieses Bandes ermöglicht hat: der Alexander-von- Humboldt-Stiftung und der Università di Pisa. Ferner danken wir Dott. Stefano Fanucchi für die Mitarbeit bei der Schlussredaktion und das ErstellendesNamensregisters. Während der Fertigstellung dieses Bandes verstarb Anna Multari, junges Mitglied der religionsgeschichtlichen Schule von Messina, die sich an einemunserer Treffen mit einemBeitrag zu Porphyriosundden orientalischen Religionen beteiligt hatte. Wir wissen uns einig mit den Kollegen, die an diesem Band mitgearbeitet haben, wenn wir an dieser StelleunsererTrauerundErschütterungAusdruckgeben. Pisa–Paris–FrankfurtamMain,Ostern2018 ChiaraOmbrettaTommasi LucianaGabrielaSoaresSantoprete HelmutSeng FabioGuidetti Gerarchievisibili:larappresentazionedell’ordine cosmicoesociale nell’arteenelcerimonialetardoromani Nella Lettera al senato e al popolo degli Ateniesi, redatta nell’autunno del 361 con l’intento di ottenere l’appoggio di quella città nella guerra civilecheloopponevaalcuginoCostanzo,l’imperatoreGiulianoricorda in termini neppure troppo velatamente ironici il suo ingresso ufficiale a corte,avvenutoseianniprima.DopoaverattesoalungoilritornodiCo- stanzo,impegnatoinunacampagnamilitarecontrol’usurpatoreSilvano, Giulianovienefinalmenteammessoallapresenzadelprincipe,cheinten- decooptarlonelcollegioimperialeconiltitolodiCesare.Prima,però,il personalepalatinosiincaricadirenderepresentabileilnuovoarrivato,in vistadell’incontroconl’augustocugino(Iul.Imp.,Or.VAdAthen.274b-d): Μικρὸνδὲὕστερονἐπελθόντοςτούτου[scil.Κωνσταντίου](καὶγάρτοικαὶτὰ περὶ Σιλουανὸν ἐπέπρακτο), λοιπὸν εἴσοδός τε εἰς τὴν αὐλὴν δίδοται, καὶ τὸ λεγόμενον ἡ Θετταλικὴ περι άλλεται πειθανάνκ ρνουμένου γάρ μου τὴν συνουσίανστερε ςἐντο ς ασιλείοις,ο μὲν σπερἐνκουρεί συνελθόντες ποκείρουσι τὸν π γωνα, λανίδα δὲ μ ιεννύουσι καὶ σ ματί ουσιν, ς τότε πελάμ ανον,πάνυγελο ονστρατι τ ν Οὐδὲνγάρμοιτοῦκαλλωπισμοῦ τ ν καθαρμάτων ἥρμο εν· ἐ άδι ον δὲ οὐ σπερ ἐκε νοι περι λέποντες καὶ σο οῦντες, λλ᾽ εἰς γῆν λέπων, σπερ εἰθίσμ ν πὸ τοῦ θρέψαντός με παιδαγωγοῦ Τότε μὲν οὖν αὐτο ς παρέσ ον γέλωτα, μικρὸν δὲ ὕστερον ποψίαν,εἶτα νέλαμψενὁτοσοῦτος θόνος Pocopiùtardi,alrientrodiCostanzo(aquelpunto,infatti,anchelafaccendadi Silvanoerastatarisolta),mivieneconcessodaquelmomentoinpoil’accessoa corte,e,comediceilproverbio,micircondalapersuasioneforzatadeiTessali. Infatti, sebbene io mi rifiutassi categoricamente di dare confidenza ad alcuno nel palazzo, quelli, come se si fossero dati appuntamento nella bottega del barbiere, mi radono la barba, poi mi rivestono di una clamide e mi danno l’aspetto,cos ritenevanoallora,diunmilitaredecisamenteridicolo.Ineffetti, nulla dell’abbigliamento di quella feccia mi stava bene: del resto non camminavocomeloro,guardandotuttointornoconariatronfia,bensìtenendo gli occhi a terra, come mi era stato insegnato dal pedagogo che mi aveva educato.Inquelmomento,quindi,fornivoloromateriadiriso,cheperòdopo pocotemposimutòinsospetto:piùtardidivampòquellacosìgrandeinvidia.

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