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Heine-Jahrbuch 2018 PDF

269 Pages·2018·5.999 MB·German
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HEINE JAHRBUCH 2018 57. Jahrgang Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf Herausgegeben in Verbindung mit der Heinrich-Heine-Gesellschaft Sabine Brenner-Wilczek (Hg.) Heinrich-Heine-Institut der Landeshauptstadt Düsseldorf Heine-Jahrbuch 2018 57. Jahrgang J. B. Metzler Verlag Anschrift der Herausgeberin: Dr. Sabine Brenner-Wilczek Heinrich-Heine-Institut Bilker Straße 12–14, 40213 Düsseldorf Redaktion: Christian Liedtke Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-476-04665-9 ISBN 978-3-476-04666-6 (eBook) Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. J. B. Metzler ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature www.metzlerverlag.de [email protected] Einbandgestaltung: Willy Löffelhardt Satz: Dörlemann Satz, Lemförde J. B. Metzler, Stuttgart © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature, 2018 Inhalt Siglen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII Aufsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Enzo Maaß · Kein Arzt an Heines Sarg. Dr. Grabau, Dr. Sloman und eine Reliquie. Eine Korrektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Christian Liedtke · Ein unbekanntes Bonner Albumblatt von Harry Heine aus dem Besitz von Theodor Erasmus Hilgard. Eine Spurensuche . . . . . . . . . 24 Gerd Laudert · Regionalhistorische Recherchen zum »Rabbi von Bacherach« . 37 Frank Stückemann · Heinrich Heine, der Naturalismus und das Junge Belgien. Zu »L’Intermezzo. Poème d’après H. Heine« von Vaughan und Tabaraud (1877/1884) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Zouheir Soukah · Heinrich Heine in der arabischen Rezeption. Geschichte und Aktualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Florian Pehlke · ›Ethnographien in groben Zügen‹. August Lewald und Theodor Mundt: Skizze und Typisierung im Umfeld Heines . . . . . . . . . . . . . . 78 Olaf Briese · Ein Gespenst geht um: vormärzlicher Anarchismus. Die drei Hauptströmungen und Heines Reaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 Stephan Braese · Ludwig Börne und »das Volk«. Die Anfänge seiner Publizistik zwischen politischer Kategorie und subjektgeschichtlicher Erfahrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 Heinrich-Heine-Institut. Sammlungen und Bestände Aus der Arbeit des Hauses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 Christian Liedtke · Kommentiertes Bestandsverzeichnis der Düsseldorfer Heine-Autographen . Neuerwerbungen 2013–2017 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 Jan von Holtum · »Mit eigenem Lichte leuchten«. 250 Ausstellungen des Heinrich-Heine-Instituts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167 Karin Füllner · »Streng öffentlich: das Heine-Forum«. 20. Forum Junge Heine-Forschung 2017 mit neuen Arbeiten über Heinrich Heine . . . . . . . . . 191 VI Inhalt Buchbesprechungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197 Peter Hasubek: Carl Leberecht Immermann. Eine Biographie. (Sabine Brenner-Wilczek) ................................................. 199 Sergej Liamin: Mythen der Edda in der deutschen Dichtung. Gerstenberg, Klopstock, Günderrode, Heine. (Patricia Czezior) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Eine Biografie. Jochen Strobel: August Wilhelm Schlegel. Romantiker und Kosmopolit. (Cornelia Ilbrig) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204 Gabriele Schneider, Renate Sternagel (Hrsg.): Ein Leben auf dem Papier. Fanny Lewald und Adolf Stahr. Der Briefwechsel 1846 bis 1852. Bd. III: 1850–1852. (Ariane Neuhaus-Koch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210 Sylvia Steckmest: Salomon Heine. Bankier, Mäzen und Menschenfreund. Die Biographie eines großen Hamburgers. (Joseph A. Kruse) . . . . . . . . . . . . . 216 Peter Stein: Die Enden vom Lied. Probleme ästhetischer Operativität in der Literatur des deutschen Vormärz. (Robert Steegers) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219 Eckhard Wallmann: Helgoland. Eine deutsche Kulturgeschichte. (Renate Sternagel) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222 Heine-Literatur 2017 mit Nachträgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227 Veranstaltungen des Heinrich-Heine-Instituts und der Heinrich-Heine- Gesellschaft e. V. Januar bis Dezember 2017 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251 Ankündigung des 22. Forums Junge Heine-Forschung am 7. Dezember 2019 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265 Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267 Hinweise für die Manuskriptgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Heine-Jahrbuchs 2018 . . . . . . . . . . . 271 Siglen B Heinrich Heine: Sämtliche Schriften. Hrsg. von Klaus Briegleb. Bd. 1–6. München 1968–1976. DHA Heinrich Heine: Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke. In Verbindung mit dem Heinrich-Heine-Institut hrsg. von Manfred Windfuhr im Auftrag der Landeshauptstadt Düsseldorf. Bd. 1–16. Hamburg 1973–1997. Galley/Estermann Heinrich Heines Werk im Urteil seiner Zeitgenossen. Hrsg. von Eber- hard Galley und Alfred Estermann. Bd. 1–6. Hamburg 1981–1992. Goltschnigg/Steinecke Heine und die Nachwelt. Geschichte seiner Wirkung in den deutsch- sprachigen Ländern. Texte und Kontexte, Analysen und Kommentare. Hrsg. von Dietmar Goltschnigg und Hartmut Steinecke. Bd. 1–3. Berlin 2006–2011. HJb Heine-Jahrbuch. Hrsg. vom Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf (bis 1973: Heine-Archiv Düsseldorf) in Verbindung mit der Heinrich- Heine-Gesellschaft. Jg. 1–32 Hamburg 1962–1994; Jg. 33 ff. Stuttgart, Weimar 1995 ff. Höhn Gerhard Höhn: Heine-Handbuch. Zeit, Person, Werk. Stuttgart, Weimar 11987, 21997, 32004. auf der Horst/Singh Heinrich Heines Werk im Urteil seiner Zeitgenossen. Begründet von Eberhard Galley und Alfred Estermann. Hrsg. von Christoph auf der Horst und Sikander Singh. Bd. 7–13. Stuttgart, Weimar 2002–2006. HSA Heinrich Heine: Werke, Briefwechsel, Lebenszeugnisse. Säkularaus- gabe. Hrsg. von den Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar (seit 1991: Stiftung Wei- marer Klassik) und dem Centre National de la Recherche Scientifique in Paris. Bd. 1–27. Berlin, Paris 1970 ff. Mende Fritz Mende: Heinrich Heine. Chronik seines Lebens und Werkes. 2. bearb. u. erw. Aufl. Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz 1981. Werner/Houben Begegnungen mit Heine. Berichte der Zeitgenossen. Hrsg. von Micha- el Werner in Fortführung von H. H. Houbens »Gespräche mit Heine«. Bd. 1, 2. Hamburg 1973. Aufsätze Kein Arzt an Heines Sarg Dr . Grabau, Dr . Sloman und eine Reliquie Eine Korrektur Von Enzo Maaß, München In der Heine-Biographik wird es zwei Deutschen zugeschrieben, den Leichnam des am 17. Februar 1856 in Paris verstorbenen Heinrich Heine als letzte gesehen zu haben: Dr. Grabau und Dr. Sloman. Die beiden Ärzte, die sich zum Zeitpunkt von Heines Ableben zufällig in Paris aufgehalten haben sollen, durften den Leichnam des großen deutschen Dichters als letzte besichtigen, bevor sein Sarg auf ewig ver- schlossen ward. So berichtet es Adolf Strodtmann in der ersten großen Heine-Bio- graphie, und so hat es seither Eingang in die Heine-Biographik gefunden. Jedoch dürfte es sich bei dieser Besichtigung keineswegs, wie in der Heine-Literatur fort- an impliziert, um eine Leichenschau im Sinne einer ärztlichen Visitation gehandelt haben: Dem einen fehlte das Mandat, dem anderen die Expertise. So ist die von Strodtmann kolportierte Besichtigung mit Blick auf die biographischen Schnitt- punkte zwischen Heinrich Heine, Dr. med. Johann Heinrich Wilhelm Grabau und Dr. jur. Henry Brarens Sloman neu zu bewerten. I Paris, am 20. Februar 1856: Fünfzig, achtzig, vielleicht hundert Personen versammeln sich am frühen Vormittag vor dem Haus Nr. 3, Avenue Matignon im 8. Arrondis- sement, am Kopf der Jardins des Champs-Élysées. Bedächtiges Schweigen. Gedeck- te Farben. Stiller Schmerz. Trauergäste. Vor drei Tagen ist Heinrich Heine seinem Leiden erlegen. »[E]ndlich und doch beinahe unerwartet und überraschend«, wie Feodor Wehl wenig später festhält.1 Schon längst war das Klagelied des scheinbar ewig siechenden Dichters zum stehenden Topos seines Seins und Schreibens gewor- den; eine wiederkehrende Glosse in den Spalten der deutschen Presse, die ihn bereits 1846 für tot erklärt hatte.2 »Heine’s Körper wird durch Heine’s Geist erhalten«, hatte der aus Paris berichtende Arzt und Feuilletonist Dr. Schlesinger bereits im August 1855 zusammenfassend geschrieben, »er ist ein lebend-pathologisches Präparat in Spiritus aufbewahrt!«3 Es ist der wache, rege und stets mit leichter Ironie schelmen- haft auf die Welt blickende Geist Heines, der ihn im Diesseits seiner Matratzengruft hält. Als er am Sonntag, den 17. Februar gegen Viertel vor fünf am frühen Morgen in das Jenseits entgleitet, ist es eine kurze, temporäre malaise, vielleicht nicht mehr als »seine gewöhnliche Migraine«4 mit Atembeschwerden und heftigen Brustkrämpfen, die ihn hinab in die Tiefe zieht. Klanglos könnte man sagen, aber auch dieses Mal trotzt er dem Schicksal: »Papier – Bleistift« sollen nach Aussage seiner Kranken- pflegerin seine letzten Worte gewesen sein.5 Nicht ohne einen Anstrich spöttischer

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