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Heimdallr - der rätselhafte Gott: Eine philologische und religionsgeschichtliche Untersuchung PDF

332 Pages·2015·2.06 MB·German
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Sebastian Cöllen Heimdallr – der rätselhafte Gott Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Herausgegeben von Heinrich Beck · Sebastian Brather · Dieter Geuenich · Wilhelm Heizmann · Steffen Patzold · Heiko Steuer Band 94 Sebastian Cöllen Heimdallr – der rätselhafte Gott Eine philologische und religionsgeschichtliche Untersuchung ISBN 978-3-11-042651-9 e-ISBN (PDF) 978-3-11-042195-8 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-042201-6 ISSN 1866-7678 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2015 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Seite VI: Der Runenstein von Jurby, Isle of Man. Aus: P. M. C. Kermode. Traces of the Norse mythology in the Isle of Man. London: Bemrose & Sons, 1904. © Bemrose & Sons. Satz: Dörlemann Satz GmbH & Co. KG, Lemförde Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com Heimdallr h(eitir) eiɴ; hann er kalladr hviti as; hann er mikill ok heilagr; hann barv at syni meyiar niv ok allar systr; hann heitir ok Hallinskiþi ok Gvllintaɴi; teɴr hans varv af gvlli; hestr hans h(eitir) Gvlltoppr. Hann býr þar er heitir Himinbiorg vid Bifrꜹst; hann er vꜹrðr goþa ok sitr þar við himins enda at gæta brvariɴar firir bergrisvm; hann þarf miɴa svefn en fvgl; hann ser iafnt nott sem dag hvɴdrat rasta fra ser; hann heyrir ok þat, er gras vex aiorþv e(ða) vll a savþvm ok allt þat, er hæra lætr; hann hefir lvðr þaɴ er Giallarhorn h(eitir), ok heyrir blastr hans ialla heima. (Snorra-Edda, Gylfaginning 15, 32 f.) Der Runenstein von Jurby, Isle of Man Vorwort Der Gott Heimdallr stellt in der alt(west)nordischen Götterwelt eine ebenso viel- schichtige wie undurchsichtige Gestalt dar. Die Frage nach dem Charakter und der Funktion dieses Gottes hat die bisherige Forschung, siebzig Jahre nach der letzten Heimdallr-Monographie, nicht befriedigend beantworten können. Diese Sachlage wird schon durch die im Titel dieser Arbeit aufgenommene und in der Sekundärlite- ratur geläufige Bezeichnung von Heimdallr als „dem rätselhaften Gott“ angedeutet. Der Versuch, diesen Gott zu „enträtseln“ und das Wissen über ihn zu vertiefen, ist die Aufgabe des vorliegenden Werkes. Bevor diese Aufgabe in Angriff genommen wird, sollen aber einige kleinere Bemerkungen hier vorausgeschickt werden, um die Untersuchung mit diesen später nicht unterbrechen zu müssen. Bei Zitaten aus der Lieder-Edda wird in der Arbeit die diplomatarische Ausgabe Sophus Bugges1 verwendet, die sich für eine textkritische Arbeit vor den normali- sierten Ausgaben wie z. B. der für Studien der Nordistik geeigneten Ausgabe Gustav Neckels und Hans Kuhns empfiehlt2. Der Kursivdruck von in den Handschriften nicht ausgeschriebenen Wortteilen macht zwar die Wiedergabe etwas unschön; ich habe es aber für besser befunden, diese beizubehalten, als Bugges Interpretation der Abkür- zungszeichen zu übernehmen. Zitate und Nummerierungen der Snorra-Edda folgen gewöhnlich Finnur Jónssons diplomatarische Ausgabe von 19313, nicht der norma- lisierten Ausgabe von Faulkes. Bei Übersetzungen folge ich dem Prinzip, Prosa aus der Primär- und Sekundärliteratur nur in der Originalsprache wiederzugeben, längere poetische Zitate aus den fremdsprachigen Primärquellen werden dagegen stets mit Übersetzungen versehen, da jene häufig archaische Ausdrücke, komplizierte Wortfol- gen oder Ähnliches enthalten. Bei Zitaten aus der Lieder-Edda werden in der Regel die Übersetzungen der Frankfurter Edda-Ausgabe4 gefolgt, wobei ich mir das Recht vor- behalten habe, die altisländischen Personennamen und die deutsche Rechtsschrei- bung gemäss den in der vorliegenden Arbeit gefolgten Regeln stillschweigend zu ändern. Die Übersetzungen und alle eckigen Klammern stammen, wenn nicht anders angegeben wird, von mir, dem Verfasser. Namen von Liedern, Personen und mythologischen Wesen werden immer in der Schreibweise der Originalsprache wiedergegeben. Des Wohlklanges wegen werden dabei im deutschen Text altisländische Personennamen, die urnordisch auf ein später assimiliertes bzw. nichtassimiliertes -ʀ enden, außer wenn das -ʀ zur Wurzel 1 Norrœn Fornkvæði. 2 Vgl. Lindblad, Centrala eddaproblem, 25. 3 Snorra-Edda, ed. Finnur Jónsson. 4 Edda, ed. von See I ff. VIII   Vorwort gehört, im Genitiv als Stamm + -s5 wiedergegeben, also Heimdallr, Genitiv Heimdalls aber Baldr, Genitiv Baldrs. Daneben werden einige im Deutschen eingebürgerte, ursprünglich altnordische Begriffe wie „Odal“, „Ragnarök“ und „Asgard“, die in der Arbeit häufig wiederkehren, in eingedeutschter Form geschrieben. Terminologisch ist dabei zum Begriff „Utgard“ (altnordisch Útgarðr) zu bemerken, dass er zwar als Quellenbegriff schlecht belegt ist6, auf der Metaebene aber eine Größe bezeichnet, die auf der Objektebene unzweideutig relevant ist: Die feindlich konzipierte Welt in der Peripherie von Asgard und Midgard. Der Begriff wird hier in diesem Sinn verwendet. Die Hinweise folgen dem System: [Kurztitel x], 1 = [x], S. 1; [x] 1 = [x], Str. (Kap. usw.) 1; [x] 1. 2 = [x], Str. 1 und 2; [x] 1, 2 = Kap. 1, S. 2; [x] 1,2 = [x], Str. 1, Z. 2. Die Kurzt itel umfassen gewöhnlich die ersten ein bis vier Wörter des Haupttitels des refe- rierten Werkes; wenn sich in Ausnahmefällen aus diesen keine semantisch sinnvolle Einheit darstellen lässt, werden ein bis zwei andere zentrale Wörter des Haupttitels als Kurzt itel verwendet. Einige besonders häufig verwendete Wörterbücher und Aus- gaben sind in den Hinweisen mit Siglen bezeichnet; diese sind im Literaturverzeich- nis aufgelöst. Weiters ist anzumerken, dass im Interesse des Textflusses und der Lesefreund- lichkeit in der vorliegenden Arbeit nach Möglichkeit geschlechtsunspezifische Termini verwendet werden. Alle sonstigen im Sinne einer Gleichbehandlung der Geschlechter in Frage kommenden Bezeichnungen schließen in ihrer Bedeutung im Text durchgehend gleicherweise die weibliche und die männliche Form mit ein, aus- genommen sind lediglich Formulierungen, die sich tatsächlich nur auf ein bestimm- tes Geschlecht beziehen. Die Arbeit wurde im September 2011 von der Theologischen Fakultät der Univer- sität zu Uppsala als Dissertation angenommen. Seitdem wurde der Inhalt in Teilen überarbeitet und die Sekundärliteratur durch einige einschlägige Titel ergänzt. Für die Aufnahme der Arbeit in die Reihe der Ergänzungsbände zum Reallexikon der germa- nischen Altertumskunde habe ich Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Beck, Prof. Dr. Wilhelm Heizmann und den Herausgebern meinen ausdrücklichen Dank auszusprechen. Im Laufe der Jahre waren viele Personen für die Fertigstellung der Arbeit von Bedeutung. Meinen Dank habe ich natürlich meiner Doktormutter Prof. Dr. Eva Hellman und meinem assistierenden Doktorvater Dr. Torsten Blomkvist auszuspre- chen. Dankbar gedenke ich auch des höheren Seminars für Religionsgeschiche am Theologischen Institut an der Universität Uppsala mit deren beiden Professoren, 5 Der Erkennbarkeit halber werden keine Genitivformen verwendet, die sich von der Bildung des Genitivs im Deutschen auf -s unterscheiden (wie beispielsweise Sigríð-r, Genitiv -ar oder Snorr-i, Geni- tiv -a), ausgenommen, es handelt sich um fixe und/oder allgemein bekannte (Fach-) Ausdrücke (z.   B. Snorra-Edda). 6 Kuhn, Religionsgeschichte; vgl. später Clunies Ross, Prolonged echoes I, 50 ff.; Brink, Mytologiska rum; Vikstrand, Ásgarðr.

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