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Hebe- und Förderanlagen: Grundlagen Bauarten Anwendungen PDF

563 Pages·1969·27.66 MB·German
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Hehe- und Forderanlagen Aumund/Mechtold Hebe- und Forderanlagen Grundlagen Bauarten Anwendungen 5. vollig neubearbeitete und stark erweiterte Auflage von F. Mechtold Mit 568 Ahhildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1969 Prof. Dr .-lng. e. h. HEINRICH AUMUND t Dr. mont. Dipl.-lug. FRITZ MECHTOLD Direktor der Maschinenfabrik Aumund-Fiirdererbau GmbH, HombergjNdrh. Aile Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Ruches darf ohne schriftliche Genehmigung des Springer· Verlages ubersetzt oder in irgendeiner Form vervielf1iltigt werden ISBN-13: 978-3-642-49223-5 e-ISBN-13: 978-3-642-49222-8 DOl: 10.1007/978-3-642-49222-8 Copyright © by Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 1926,1950,1958 und 1969. Library of Congress Catalog Card Number 77·80986 Softcover reprint of the hardcover 5th edition 1969 Die Wiedergabe von Gebrauchsnarnen, Hanrlelsnamell, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buche berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dall solche Namen im Sinne der Warenzeichen und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wilren und daher von jedermann benutzt werden diirften Titel Nr.0028 Vorwort Als letzter Assistent von Prof. Dr.-Ing. H. AUMUND hatte ich bereits 1957 die ehren volle Aufgabe iibernommen, fiir die 4. Auflage den erste n Teil des Buches iiber die Stetig forderer zu iiberarbeiten. Nun mochte ich mit der Vollendung der 5. Auflage mein Ver sprechen einlosen, das vorliegende Werk insgesamt so zu iiberarbeiten und zu erweitern, daB es dem heutigen Stand der Technik gerecht wird. Als Einleitung sind allgemeine Richtlinien fiir die Auswahl und Verwendung von Stetigfarderern zu finden, die Hinweise bei der Lasung von Planungsaufgaben geben sol len. 1m Hinblick auf die Anschaffungskosten von Forderanlagen wird besonders darauf hingewiesen, daB serienmaBig hergestellte, genormte Erzeugnisse bei hoher Qualitat meist die preisgiinstigsten sind. Durch Tabellen und Diagramme werden daher bei allen beschriebenen Forderern die genormten GroBen herausgestellt. Das vorliegende Werk dient somit nicht nur als Lehrbuch, sondern ebenso auch als Handbuch, das dem Be mitzer das umfangreiche Gebiet der Fordertechnik in moglichst unmittelbar verwend barer Form darbietet. Auf Ableitungen von Formeln wurde meist verzichtet, dagegen besonderer Wert auf schaubildliche Darstellungen gelegt. Auch sind Erlauterungen konstruktiver Details weniger zu finden, da sie ausfiihrlich ohnehin in den Fachbiichern flir Maschinenelemente behandelt sind. Die vorliegende 5. Auflage solI aber nicht nur den Studierenden und lngenieur des Maschinenbaues ansprechen, sondern auch die Architekten, die leider allzu haufig bei ihren Entwiirfen das auBere Bild der zu erstellenden Gebaude bzw. Werkhallen in den Vordergrund stellen und dabei dem Einbau von genormten Forderanlagen zu wenig Be achtung schenken. Vor allem wird das Durchgangsprofil fiir einzubauende Krane meist zu knapp gewahlt, so daB beim spateren Einbau dem Hersteller meist nur noch der Weg iiber eine teuere Sonderkonstruktion bleibt. In dieser Sicht diirfte vor allem der Abschnitt iiber Briickenkrane mit seinen ausfiihrlichen MaBtabellen ein guter Helfer fiir aIle Planer seln. Bei einer Betrachtung der lnhaltsiibersicht konnte man sehr schnell zu der Annahme neigen, daB im dritten Teil bei der Beschreibung von Anwendungsbeispielen der Hebe und Forderanlagen verschiedene lndustriezweige zu kurz oder gar nicht behandelt wurden. Dieses trifft aber nicht· zu, da die einzelnen Fordereinrichtungen in den betreffenden Abschnitten nicht rein sachlich, sondern immer im Zusammenhang mit ihren Haupt einsatzgebieten erlautert wurden. So ist beispielsweise der Schaufelradbagger nicht nur als Gewinnungsmaschine im Tagebaubetrieb, sondern als Ladegerat auch auf den Massen gutlagerplatzen der See- und Binnenhafen, Hiittenwerke, Kraftwerke, Kokereien usw. zu finden. Die in den vergangenen Jahren sehr stark schwankenden Preise fiir die Anschaffung der Fordermittel erschweren einen Vergleich der Wirtschaftlichkeit sehr, so daB in dieser Auflage von einem zahlenmaBigen Vergleich einzelner Anlagen abgesehen worden ist. Dennoch kann allgemein festgestellt werden, daB durch die auBerordentlich gestiegenen Lohne der Arbeiter in Verbindung mit deren fast gleichermaBen verringerten Leistungen, nicht zuletzt durch immer wieder vorgenommene Arbeitszeitverkiirzungen, maschinelle Anlagen auch schon fiir wesentlich kleinere Forderleistungen als friiher wirtschaftlich einzusetzen sind. Die Schaffung geeigneter Kleinfordermittel, wie handbediente Stapler, VI Vorwort Kleinhebezeuge usw., hat einem sol chen Gesichtspunkt Rechnung getragen, wobei deren verhaltnismaBig geringe Kosten eine weitgehende Anordnung auch in kleinen Betrieben ermoglichen. Zum SchluB habe ich noch herzlich den Firmen zu danken, die von ihren neuesten Gerateausfiihrungen die Unterlagen zur Verfiigung stellten, und dem Springer-Verlag, der in seiner altbekannten Weise aIle meine Wiinsche mit groBem Entgegenkommen erfiillte und auch fiir meine beru£lich bedingte, etwas schleppende Bearbeitung der 5. Au£lage viel Verstandnis zeigte. Krefeld, im Juni 1969 F. Mechtold Inhaltsverzeichnis I. Forderanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 A. Stetigforderung ...•••................................................................. 2 1. Allgemeines iiber die Auswahl und Verwendung von StetigfOrderern ....................... 2 2. Vorwiegend waagereohte Stetigforderung ............................................... 12 a) Bandforderer ..................................................................... 12 b) Gliederbandforderer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 0) Wandertisohe . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . .. 77 d) Kratzerforderer ................................................................... 82 e) Rutsohen und Rollenbahnen ........... . .. . . .. .. . . . . . .. ...... ..... . . . . ... .... ... . . .. 91 f) Schvd.ngforderer .................................................................. 105 g) Schneckenforderer ................................................................. 118 3. Waagerechte, geneigte und senkrechte StetigfOrderung .................................... 127 a,) Becherwerke ..................................................................... 127 b) Pendelbeoherwerke ................................................................ 143 0) SchaukelfOrderer, Umlaufforderer und KreisfOrderer ................................... 150 d) Trogkettenforderer ................................................................ 165 4. Forderung im fremden Medium ....................................................... 170 a) Forderung im Wasserstrom ......................................................... 171 b) Forderlmg im Luftstrom ........................................................... 175 5. Hilfseinrichtungen ................................................................... 188 a) Bunker ............................................................................ 188 b) Sohieberverschliisse .............................................................. 192 c) Stau- und AbschluBklappen ........................................................ 195 d) Zuteilvorrichtungen ............................................................... 197 e) Wiegevorrichtungen ............................................................... 206 f) Ladegerate ....................................................................... 214 B. Wagenforderung ....................................................................... 221 1. Gleislose Forderung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 221 2. Gleisgebundene Forderung ............................................................ 242 a) Standbahnen mit Ketten- oder Seilbetrieb ...... '" ....... , ........................... 242 b) Standbahnen mit Lokomotivbetrieb. . . . . . . . . . . . . . . . . . ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 254 c) Hilfseinrichtungen fiir den Verladebetrieb ............. : .............................. 260 3. Gleisloser und gleisgebundener Giitertransport und Kombination beider Arten . . . . . . . . . . . . . .. 270 4. Hangebahnen ....................................................................... 287 a) Bahnen mit Handbetrieb ..................................•....................... 287 b) Bahnen mit Elektrobetrieb ......................................................... 293 5. Seilschwebebahnen .................................................................. 298 a) Zwei-Seil-Bahnen .................................................................. 298 b) Ein-Seil-Bahnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 311 H. Hebeanlagen ............................................................................. 314 1. Allgemeines iiber Hubforderer .. :........................................................ 314 2. Winden und Aufziige mit einfacher Lastenbewegung ........................................ 318 a) Schraubenwinden, Zahnstangenwinden und Hebebocke ................................... 318 b) H andftaschenziige ................................................................... 324 VIII Inhaltsverzeichnis c) Handseilwinden ..................................................................... 330 d) Elektroziige ......................................................................... 335 e) Eintrommelwindwerke ................................................................ 340 f) Zweitrommelwindwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 348 g) Schragaufziige ...................................................................... 353 h) Senkrechtaufziige .................................................................. " :~56 i) Hebehiihnen ......................................................................... 361 k) Eisenbahnwaggonkipper .............................................................. 365 3. Hebezeuge mit zusammengesetzter La8tenbewegung ........................................ 373 a) Schienenlaufkatzen ................................................................. " 373 h) Brflckenkrane ....................................................................... 379 c) Portalkrane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . .. 397 d) Ausleger- und Drehkrane. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 404 e) Schwimmkrane ...................................................................... 421 f) Kabelkrane ......................................................................... 423 4. Vorrichtungen zum Aufnehmen des Verladegutes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 426 a) Haken und Zangen ................................................................... 426 h) Kiibel und Greifer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 433 e ) Lasthebemagnete .................................................................... 443 III. Anwendungen ........................................................................... 448 1. Allgemeine Lagertechnik .......................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 448 a) Stiickgutlager ....................................................................... 448 b) Massengutiager ...................................................................... 455 2. Hebe- und Foreleranlagen im Tagehaubetrieb .............................................. 463 a) Materialaufnahmegerate .............................................................. 463 h) Forderanlagen ...................................................................... 474 3. Hebe- und F6relcranlagen im Bergwcrkshetricb .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 482 a) Streckenforderung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 482 h) Schachtforelerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 488 4. Hebe-und Forderanlagen im Hiitten-und \Valzwerk sowie im GieBereibetrieb ................... 509 a) Anfuhr und Umschlag der Rohstoffe ................................................... 509 b) Hochofenbegichtung ................................................................. 513 c) Fordereinrichtungen im Stahl- und Walzwerk ........................................... 525 el) Forder- unel Hilfseinrichtungen im GieBereihetrieb ........................................ 535 5. Hebe- und Foreleranlagen in der Holzindustrie ............................................. 541 a) Anlagen im Sagewerk ................................................................ 54] b) Anlagen im Span-und Faserplattenwerk ................................................ 547 Literaturverzeichnis .......................................................................... 551 Sachverzeichnis .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 553 I. Forderanlagen Bei del' Projektierung einer Forderanlage sind Fordermenge und ForderHinge von aus schlaggebender Bedeutung. Man wunscht von einer Forderanlage, daB sie die Guter zeitlich und mengellmiWig nach einem genau festgelegten Plan befordert, wobei zweck miWig aIle Fordervorgange von del' Aufgabe bis zur Abgabe des Materials weitgehend mechanisiert seinsollten und moglichst wenig Aufwand fur Steuerung, Bedienung und Hilfsarbeiten erfordern. Del' Forderer darf die Materialien beim Transport nicht beschadi gen und durch seinen eigenen Platzbedarf die Fertigungen in den Betriebsraumen nicht beeintrachtigen. Ferner soUten die Anlagen betriebssicher und in bezug auf die Anschaf fungs- und Betriebskosten wirtschaftlich sein. Die Uberprufung del' Wirtschaftlichkeit kann anhand del' zu erzielenden Erfolge geschehen, wobei zu untersuchen sind del' ver besserte ArbeitsfluB und damit die Steigerung einer Arbeitsleistung, die Ersparnis an Arbeits- und Lagerflache mit del' dabei evtl. verbundenen besseren Ubersichtlichkeit und Kontrollmoglichkeit, geringere Ermudung des Personals und Verhutung von Unfallen. Auch kann haufig die Verminderung von Bruch- und Materialverlust von groBer Be deutung sein. VOl' del' Auswahl eines Fordermittels, mit dessen Hilfe del' eine odeI' andere Trans portvorgang zweckmaBig mechanisiert werden kann, sollte man sich nachstehende Fragen stellen und so ausfuhrlich wie nul' eben moglich beantworten: Warum muB uberhaupt transportiert werden ~ Kann man den notwendigen Transport nicht durch Umlegung von Fertigungsstellen vermeiden ~ LaBt sich del' Transportaufwand nicht verringern durch Zusammenfassung zu groBeren Einheiten ~ Was solI transportiert werden ~ Nach Art del' Stuckigkeit, Temperatur, Feuchtigkeitsgehalt und evtl. Aggressivitat ist ein entsprechendes Fordermittel zu wahlen. Wieviel solI transportiert werden, in del' Stunde, in del' Schicht odeI' am Tag ~ Stuckzahlen, Stuckgewichte und Abmessungen sind hier von Bedeutung. Wie solI transportiert werden ~ Hier sind Gedanken uber die Forder geschwindigkeit, den Verlauf des Forderweges, die Art del' Verpackung sowie die Auf und Abgabe del' Forderguter von Bedeutung. \Vann solI transportiert werden, nul' in einer bestimmten Saison, in einer bestimmten Schicht, im Taktverfahren odeI' kontinuier lich ~ Weiter ist zu uberprufen, ob wahrend des Fordervorganges noch Arbeitsoperationen, wie Montieren, Sortieren, Wiegen, Zahlen, Befeuchten, Erhitzen usw., eingeschaltet werden sollen. Hat man die Antworten zu obigen Fragen zusammengestellt, so wird man das gun stigste Fordermittel aussuchen, das nach dem technischen Leistungsvermogen uberhaupt in Frage kommt. Hier sind grundsatzlich vier verschiedene Gruppen von Fordereinrich tung en zu unterscheiden. Ein Teil del' Gerate kann das Material nur aufnehmen, wie z. B. Wurfschaufellader, Handschrapper odeI' del' Greifer an Schiffsentladern. Zurh gleich zeitigen Aufnehmen und Transportieren sind geeignet Becherwerkslader, Schaufelrad lader, Frasscheibenlader und Abbaukratzer. Fur den Transport und die Abgabe des Materials eignen sich aIle in diesem Buch in den Kap. I, A2 und 3 aufgefuhrten Stetig forderer fur waagerechte, geneigte und senkrechte Forderung sowie auch die Seilbahnen. Als universelle Fordermittel kann man diejenigen bezeichnen, welche sowohl die Auf nahme, den Transport als auch diE) Abgabe des Materials ubernehmen konnen. Hierzu 1 AumundJMechtold, F6rderanlagen, 5. Auf!. 2 Allgemeines iiber die Auswahl und Verwendung von Stetigf6rderern zahlen die pneumatischen Fordereinrichtungen, der fahrbare Greiferdrehkran, der Schau fellader auf Reifen sowie ein Gabelstapler mit Schtittgutschaufel. In den meisten Fallen wird eine Kombination mehrerer Fordermittel die optimale Losung bieten, wobei Wert auf giinstig gestaltete Ubergabestellen zu legen ist und, zumal bei Kombination von intermittierend und stetig arbeitenden Fordermitteln, Zwischen lagerung in Bunkern nicht immer zu vermeiden ist. Die Zwischenlagerung wird auBerdem auch bei unterschiedlicher Forderleistung der einzelnen Fordermittel oder Anlageteile erforderlich. A. Stetigforderung 1. Allgemeines iiher die Auswahl und Verwendung von Stetigforderern Als StetigfOrderer werden diejenigen Fordervorrichtungen bezeichnet, die eine stetige Bewegung des Fordergutes bewirken. Hierbei konnen die einzelnen FordergefaBe raum lich miteinander verbunden (Kastenbandforderer), raumlich voneinander getrennt (Becherwerke) oder yom Fordermittel losbar sein (Seilbahnen). Die Grundsatze, nach denen diese Forderer zu behandeln sind, bleiben trotzdem dieselben. Es sollen daher zu nachst die fiir alle Stetigforderer giiltigen Regeln erortert werden, um danach die An wendung dieser Regeln auf die einzelnen Fordervorrichtungen aufzuzeigen. Zuvor solI noch auf das Normblatt DIN 15201 hingewiesen werden, in dem die korrekte Bezeich nung aller Stetigforderer mit Erlauterung und Sinnbild zu finden ist. Die Auswahl eines Stetigforderers wird in erster Linie durch die besonderen Eigen schaften des Fordergutes beeinfluBt, welches heiB, besonders scharfkantig, groBstiickig oder anders beschaffen sein kann. Die hierdurch bedingte Beschrankung in der Auswahl des Forderers muB in jedem Einzelfalle durch Uberlegung festgestellt und entsprechend berncksichtigt werden. Es macht einen erheblichen Unterschied, ob Materialien mit einer Kornung unter 0,5 mm (staubformig), von 0,5-10 mm (kornig), von 10-60 mm (kleinstiickig), von 60-160 mm (mittelstiickig) oder iiber 160 mm (grobstiickig) gefOrdert werden sollen. Bei der Auswahl eines Forderers nach dem Schiittgewicht unterscheidet man zwischen leichten Materialien mit maximal 0,6 Mp/m3, mittelschweren mit 0,6 bis 1,1 Mp/m3, schweren von 1,1-2,0 Mp/m3 und sehr schweren mit mehr als 2,0 Mp/m3 Schiittgewicht. Man kann die verschiedenen Stetigforderer auch hinsichtlich der Art der Fortbewegung des Fordergutes in drei groBe Gruppen einteilen: a) das Fordergut wird bei der Bewegung durch den Forderer getragen und an der Ent ladestelle abgeworfen (Bandforderer, Gliederbandforderer, Becherwerke, KreisfOrderer, Umlaufforderer, Kabelbahnen, Hangebahnen); b) der Forderer bewegt das Fordergut durch einfaches Fortschieben desselben (Schwing forderer und Kratzerforderer); c) das Material wird durch den Forderer fortgeschoben, fiihrt dabei aber gleichzeitig eine Relativbewegung gegeniiber der Fordervorrichtung selbst aus (Forderrohre und Schneckenforderer verschiedener Bauart). Hinsichtlich der Art des Antriebs kann man zwischen starrem Eingriff in den Forderer durch Kettenrader und zwischen Kraftiibertragung durch Reibwirkung unterscheiden, wie sie bei Gurtbandforderern, Kabel- und Seilbahnen vorkommt. Der flir eine Forderanlage erforderliche Arbeitsverbrauch laBt sich mit ziemlicher An naherung bestimmen. Man kann allgemeingiiltig so verfahren, daB man erstens den Teil der Arbeit bestirnmt, der flir die Fortbewegung des Fordergutes an sich erforderlich ist und zweitens den Arbeitsbedarf, der flir die Bewegung der Fordervorrichtung gebraucht wird. Gleichzeitig hat man den EinfluB zu berncksichtigen, den der Bewegungswiderstand des Fordergutes auf den der Fordervorrichtung austibt. Den ersten Teil des Arbeitsver brauches, der aus dem Bewegungswiderstand des Fordergutes entsteht, kann man mit Allgemeines iiber die Auswahl und Verwendung von Stetigforderern 3 geniigender Genauigkeit ermitteln, wenn man das Gewicht des Fordergutes und die in die Rechnung einzusetzende Reibungsziffer desselben kennt. Bei gleitender Fortbewegung kommt als Reibungswinkel der Boschungswinkel des Materials in Frage, wenn das Forder gut auf sich selbst gleitet, wie z. B. bei Kratzern ohne Rinnenboden. Wenn das Forder gut in einer Rinne entlang geschoben wird, wie z. B. bei Schwingforderern und Kratzern mit Rinnenboden, ist der Reibungswinkel des Materials auf einer Stahlplatte in die Rech nung einzusetzen. Fiir den Fall, daB das Fordergut von dem Forderer getragen wird, wie z. B. bei Bandforderern u. dgl., kommt der Bewegungswiderstand des Forderers auch fUr das Fordergut in Betracht, und es ist der erste Teil des Kraftverbrauches in Verbindung mit dem zweiten, dem Bewegungswiderstand des Forderers selbst, zu bestimmen. Die Reibungsziffern des Fordergutes und sein Gewicht konnen jeweils durch Versuche er mittelt werden. Als Anhalt hierfiir kann die auf S. 191 gegebene Tabelle fiir das SchUttgewicht und die Reibungswinkel der verschiedenen Materialien dienen. Dabei gelten, wie dort bemerkt, die kleineren Winkel fiir den Zustand der Bewegung, die groBeren fiir den Zustand der Ruhe. Fiir die Berechnung des Arbeitsverbrauches kann der kleinere Wert eingesetzt werden, wei! das Fordergut, wenn es gleitend fortbewegt wird, stets in Bewegung ist. Den zweiten Teil des Arbeitsverbrauches, der aus dem Widerstand des Forderers selbst ent steht, kann man auch mit einiger Genauigkeit bestimmen. Wird der Forderer auf einer UnterIage fortgeschleift, wie es bei den einfachsten Kratzerketten der Fall ist, so kommt nur die Reibungsziffer zwischen der Kratzerkette und der UnterIage in Frage. Bewegt sich der Forderer auf RoUen, so ist der Lagerreibungswiderstand, bezogen auf den Um fang der Rader, zu beriicksichtigen, wobei man fiir das Verhaltnis der beiden Durchmesser, je nach der Art des Forderers, in der vergleichenden Uberschlagsrechnung ziemlich all gemein brauchbare Durchschnittswerte annehmen kann. Sowohl die Zugkraft, welche zur Fortbewegung des Fordergutes, als auch die, welche zur Bewegung des Forderers selbst erforderIich ist, wird von den TriebroUen des Antriebes aufgenommen, so daB daher die zur Bewegung von Fordergut und Forderer aufzuwendende Arbeit urn die Reibungsarbeit in der Lagerung dieser Triebrollen vermehrt wird. Man kann diese Reibungsarbeit als prozentualen Zuschlag beriicksichtigen. Er ist jedoch bei der Verwendung von Walz lagern, was heute bei Forderern fast ausschlieJ31ich geschieht, wesentlich geringer als bei den friiher iiblichen Gleitlagern. AuBerdem ist die etwa zu leistende Hubarbeit und die da durch entstehende Reibungsarbeit im Antrieb und in den Fiihrungen in Rechnung zu setzen. Hat man in dieser Weise die Verhaltnisse des Forderers beriicksichtigt, so ist noch die Art des Antriebes zu beachten. Bei starrem Eingriff in das Zugorgan des Forderers ist nur die Reibung des Antriebsvorgeleges in Ansatz zu bringen. Bei den normalen Umlauf zahlen der verwendeten Elektromotoren und den durchschnittlichen Umdrehungszahlen der Antriebsrader ist das Ubersetzungsverhaltnis und damit auch der Wirkungsgrad der Antriebe angenahert gegeben. Beim Antrieb durch Reibung ist zur Erzeugung der erfor derIichen U mfangskraft eine entsprechende Vorspannung des Zugorganes vorzusehen, welche die Achsenreibung vermehrt und das Zugorgan zusatzlich belastet. Dieser Teil des Arbeitsverbrauches muf3 daher gesondert hinzugefiigt werden. Die Grundlage ftir aIle Berechnungen bildet nach Vorstehendem die durch die Art der Fortbewegung und die Eigenschaften des Fordergutes bedingte Kraft. Nach ihr be stimmt sich die Starke des Zugorganes fUr die Fordervorrichtung, falls sie nicht durch die besondere Beschaffenheit des Fordergutes, wie GroBstUckigkeit, Scharfkantigkeit usw., und durch andere Konstruktionsriicksichten bis zu einem gewissen Grade festgelegt ist. In den folgenden Berechnungen wird der Einfachheit halber das Gewicht des Zugorgans nicht besonders ermittelt werden, es wird vielmehr das Gewicht der verschiedenen For derer auf Grund von ausgefiihrten Konstruktionen angenommen. Es muB noch darauf hingewiesen werden, daB hei der Fortbewegung des Fordergutes durch Schieben leicht Klemmungen zwischen Material und UnterIage, auf der es fort geschoben wird, entstehen konnen. Diese Klemmungen beeinflussen das Ergebnis der 1*

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