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Hass PDF

163 Pages·2021·3.866 MB·German
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Illustrationen: Jeannette Fischer untersucht die Antriebe, die zu Hass und S Jeannette Fischer Jeannette Fischer, geboren 1954, praktizierte S Chrigel Farner, 1972 in Schaffhausen zu hass erfüllten Handlungen führen. Hass gegen andere 30 Jahre lang als Freudsche Psychoanalytike- A geboren, lebt als Comiczeichner, Illustrator, beginnt als Selbsthass. Dieser wiederum hat seine Ur sache in H rin in Zürich. Sie beschäftigt sich intensiv mit Maler und Musiker in Berlin. Schuldgefühlen, die bereits in der Kindheit in uns ausgelöst Fragen von Gewalt, Macht und Ohnmacht, Er illustrierte bereits für Reportagen, Republik, wurden. Um unseren Selbsthass loszuwerden, projizieren wir kuratierte dazu auch Ausstellungen und dreh- r HASS Strapazin, Spiegel, Le Monde u.v.m. ihn auf Sündenböcke. Dann trägt der Sündenbock die e te zwei Dokumentarfilme. h 2022 erscheint bei Edition Moderne der Schuld und kann dafür auch bestraft werden. c s Comic »Pippin der Nichtsnutz« nach einem Fi 2018 erschienen die Bücher »Angst – vor ihr e Manuskript des Autors Tim Krohn. Das Opfer / Täter- und Schuld / Unschuld-Narrativ t müssen wir uns fürchten« und »Psychoanaly- t ist ein dominantes Muster in unseren Handlungen und e tikerin trifft Marina Abramovic«. n Diskursen; wir sind dessen Gefangene. Und es zeigt sich n Im Herbst 2021 erscheint im Verlag Scheideg- a nicht nur auf der persönlichen Ebene, sondern auch im e ger & Spiess »Psychoanalytikerin trifft Künst- J gesellschaftlichen und politischen Zusammenspiel. Wir lerpaar«. können Hass nicht beseitigen, indem wir ihn verurteilen, ver abscheuen, ja gar hassen. Veränderung ist erst möglich, wenn wir den Teufelskreis verlassen und das ausleuchten, was zu seiner Entstehung führt. 6 0 1 s u x e Klostermann/Nexus N Klostermann/Nexus 978-3-465-04542-7 D_Umschlag_nexus106.indd 1 18.04.2021 12:27:12 revision_nexus_fischer.indd 1 10.04.2021 13:14:34 revision_nexus_fischer.indd 2 10.04.2021 13:14:35 Jeannette Fischer ∤ Hass revision_nexus_fischer.indd 1 10.04.2021 13:14:35 nexus 106 revision_nexus_fischer.indd 2 10.04.2021 13:14:35 Jeannette Fischer Hass Klostermann " revision_nexus_fischer.indd 3 10.04.2021 13:14:35 Mein grosser Dank gilt Guido Fluri. Er hat dieses Buch möglich gemacht. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der DeutschenNationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2021 Vittorio Klostermann GmbH, Frankfurt am Main Lektorat: Jeannine Horni, Wallisellen Illustrationen und Coverabbildung: Chrigel Farner, Berlin Satz: Marion Juhas, Frankfurt am Main Druck und Bindung: docupoint, Barleben Alle Rechte vorbehalten. All Rights Reserved. Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier entsprechend ISO 9706. Printed in Germany ISBN 978-3-465-04542-7 revision_nexus_fischer.indd 4 10.04.2021 13:14:35 Für Severin und Jasmin Levin, Davin und Dorian revision_nexus_fischer.indd 5 10.04.2021 13:14:35 revision_nexus_fischer.indd 6 10.04.2021 13:14:35 Hass Welche Voraussetzungen müssen in einem Menschen ge- geben sein, damit er ein Mensch wird, der hasst? Ist dem Menschen die Neigung zum Hass oder gar der Hass sel- ber angeboren? Ist es somit quasi eine kulturelle Leistung, ihn bedeckt zu halten? Oder entsteht Hass während der Sozialisierung des Menschen? Welche Funktion hat Hass? Beherrscht er uns oder beherrschen wir ihn? Fragen über Fragen. Sicher ist: Um gegen Hass, gegen seine Destruktivität und Vernichtungswucht anzugehen, müssen wir ihn zuerst verstehen. Wir müssen herausfin- den, was seine Wurzeln sind und welche Funktionen er, nebst der Zerstörung, erfüllt oder zu erfüllen beabsich- tigt. Wenn wir uns dem Hass unvoreingenommen, fragend nähern, gewinnen wir an Einsicht, auch an Einsicht über unseren eigenen Hass. Hass zu verstehen bedeutet nicht, ihn zu legitimieren. Ihn zu verstehen, zu erkennen, woher er kommt und was er anstrebt, vermag uns Einblicke in zwischenmenschliche Strukturen und damit auch in gesell- schaftliche Strukturen zu geben. Es ist viel einfacher, den Hass zu hassen, als ihn zu verste- hen. Es ist viel einfacher, den Hass auszulagern, weit weg von uns, und ihn bei den anderen zu deponieren. So wird der Mitmensch zu einem Hassenden, möglicherweise gar zu einem, der uns hasst. Im Prozess des Verstehens jedoch erkennen wir, dass wir selber Akteure und Akteurinnen sind. Daher scheuen wir diese Herangehensweise. Viel lie- ber bekämpfen wir Hass, stehen gegen ihn auf. Dumm ist nur: Wenn wir auf ihn eindreschen, können wir ihn nicht beseitigen. Wir bewirtschaften ihn, ja befeuern ihn damit 7 revision_nexus_fischer.indd 7 10.04.2021 13:14:35

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