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Hansische Geschichtsblätter (Jahrgang 1927) PDF

262 Pages·1928·15.472 MB·German
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HANSISCHE HERAUSGEGEBEN VOM VEREIN FÜR HANSISCHE GESCHICHTE 52. JAHRGANG 1927 BAND XXXII SELBSTVERLAG DES VEREINS LÜBECK 1928 Red aktions-Ausschuß. Geh.-Rat Prof. Dr. D. S c h ä fe r, Berlin-Steglitz, Friedrichstr. 7. Staatsrat Dr. J. K re tz s c h m a r, Lübeck, Staatsarchiv. Prof. Dr. W. V o g e l, Berlin SW 11, Großbeerenstr. 92. Manuskripte und sonstige Zuschriften bittet man an Prof. Dr. Vogel zu übersenden, Besprechungsstücke an denselben unter der Anschrift: Seminar für Staatenkunde und Historische Geographie, Berlin C 2, Universität Raum 170. Es empfiehlt sich, die Manuskripte in nur gut leserlicher Schrift, möglichst in Maschinenschrift einzuliefern; die Kosten für etwaige Autorkorrekturen fallen dem Verfasser zur Last. Von Aufsätzen und Miszellen erhalten die Verfasser 30, von Be­ sprechungen 10 Sonderabdrucke unentgeltlich. Weitere Sonder­ abdrucke, die rechtzeitig bestellt werden müssen, werden gegen Er­ stattung der Unkosten geliefert. Anmeldungen zum Beitritt zum Hansischen Geschichtsverein nimmt Dr. Kretzschmar entgegen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt z. Zt. für Vereine und Institute mindestens 10 Mark, für Personen mindestens 6 Mark jährlich. Inhalt. Seite Karl Kunze. Ein Nachruf von Paul Zimmermann . . . . i I. Gottesfrieden und deutsche Stadtverfassung. Von Luise von Winterfeld (Dortm und)....................................................... 8 II. Die Anfänge des deutschen Handels im Preußenlande. Von Erich Keyser (D anzig).................................................57 III. Livland und Rußland zur Zeit des Ordensmeisters Johann Freitag. (Schluß.) Von Harald Cosack (Breslau). . . . 81 IV. Heerstraße und Stadtsiedlung in Südhannover. Von Werner Spieß (Hannover) .................................................122 V. Ankündigung einer Bibliographie der Zeitungen und Zeit­ schriften des 17. und 18. Jahrhunderts. Von Alfred Herr­ mann (Hamburg)...................... 134 VI. Besprechungen...........................................................................136 1. Max Ebert, Truso. Von Wolfgang La Baume (Danzig) 136 2. Carl Schuchhardt, Arkona, Rethra, Vineta. Von Chri­ stoph Albrecht (Berlin).....................................................139 3. Hans-Joachim Seeger, Westfalens Handel und Ge­ werbe vom 9. bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts. Von Walther Vogel (Berlin).......................• ...........................140 4. P. J. Meier, Die Stadt Goslar. Karl Frölich, Die Ver­ fassungsentwicklung von Goslar im Mittelalter. Von W. Wiederhold (Goslar)..............................................................147 5. Franz Gundlach, Das älteste Urteilbuch des holstei­ nischen Vierstädtegerichts 1497— 1574. Von Friedrich Techen (Wismar)...........................................................................155 6. Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, 38. Heft. Von Friedrich Techen (W ismar)............................................159 7. Magdeburgs Wirtschaftsleben in der Vergangenheit, Bd. I. Von Otto Held (M agdeburg)...................................160 8. W. S. Unger, Bronnen tot de Geschiedenis von Middel­ burg in den landsheerlijken Tijd. II. Deel. Von Friedrich Graefe (Berlin)................................................................................163 9. C. G. ’T Hooft, Gijsbrechts Amstelstad. Von Walther Vogel (Berlin)...............................................................................165 10. Heinrich Reimers, Ostfriesland bis zum Aussterben seines Fürstenhauses. Von Theodor Pauls (Halle a. S.) 168 11. P. von Hedemann-Heespen, Die Herzogtümer Schleswig- Holstein und die Neuzeit. Von Carl Petersen (Kiel) . 170 12. G. Hansen f und O. Greiffenhagen, Katalog des Revaler Stadtarchivs. Von Fritz RÖrig (Kiel)....................................182 IV Inhalt. Seite 13. Erich Keyser, Der Kampf um die Weichsel. Von W. Hoppe (Berlin).....................................................................184 14. Adolf Rein, Der Kampf Westeuropas um Nordamerika im 15. und 16. Jahrhundert, Von Georg Friederici (Ahrensburg i. H .) ...........................................................185 15. August Köster, Modelle alter Segelschiffe. Von Walther Vogel (B erlin)....................................................................195 16. G. C. E. Crone, Nederlandsche Yachten, Binnenschepen, Vischersvaartuigen en darmee verwante kleine Zee- schepen, 1650— 1900. Von Hans Szymanski (Berlin). 204 17. Hamburger Überseejahrbuch 1926. Von Erwin Wiskemann (Marburg a. L a h n )................................209 VII. Hansische Umschau (Herbst 1925 bis Sommer 1927). Von Walther Vogel (Berlin)...........................................................211 VIII. Neu eingegangene Schriften.............................................250 IX. Jahresbericht 1927.................................... 252 ■ i 1 Karl Kunze Ein Nachruf \Oll Paul Zimmermann Durch den plötzlichen Tod des Bibliotheksdirektors Dr. Karl Kunze in Hannover, hat ein Leben zu früh seinen Abschluß ge­ funden, das im biblischen Sinne kostbar Mühe und Arbeit gewesen ist, den vollen Erfolg seines Strebens und Ringens aber nicht mehr erreichen sollte. Dennoch dürfen wir hoffen, daß die Saat, die Karl Kunze ausgeworfen, auch nach seinem Abscheiden weiter grünen und Frucht bringen werde. Karl Kunze wurde am 17. Mai 1863 in Göttingen geboren und stammte aus gelehrten Kreisen. Sein Vater war der Kustos an der Universitätsbibliothek Dr. Otto Kunze, seine Mutter Theodore (f 25. Jan. 1920) eine Tochter des Kirchenrats Dr. Seidel in Göttingen, der ein Nachkomme (Enkel) des am 30. Mai 1758 ver­ storbenen Helmstedter Professors Christoph Timotheus Seidel war. Ein großes Ölbild dieses Vorfahren hing in Kunzes Arbeitszimmer. Kein Wunder, daß auch dieser die Gelehrtenlaufbahn einschlug. Er besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, das erMich. 1880 ver­ ließ, um sich dem Studium der Geschichte zu widmen. Zunächst in Leipzig, wohin ihn hauptsächlich die Musik zog, von der er lebenslang ein großer Liebhaber war. Michaelis 1881 setzte er seine Studien in Göttingen fort, wo es besonders Professor Ludwig Weiland war, dem er sich als Schüler anschloß. Er ver­ kehrte namentlich auch in dem angeregten Kreise der historischen Gesellschaft, der u. a. Fr. Thimme, Otto Jürgens, Jak. Schwalm, Ad. Wrede, W. Langenbeck, Otto Merx, Georg Erdmann und Karl Meyerangehörten und außerWeilandauch die ProfessorenKluckhohn und Steindorff ihre Teilnahme schenkten. Er promovierte mit bestem Erfolge; seine Doktordissertation: „Die politische Stellung der niederrheinische Fürsten in den Jahren 1314— 34“ (Göttingen Hansische Geschichtsblätter. 1927. 1 2 Paul Zimmermann. 1886) fand gebührende Anerkennung. Dadurch wurde die Aufmerk­ samkeit des Hansischen Geschichtsvereins auf ihn gelenkt, der ihn 1887 als wissenschaftlichen Hilfsarbeiter annahm. Kunze siedelte nun 1888 nach Köln über. Hier war Dr. Kon­ stantin Höhlbaum 1882 Stadtarchivar geworden und so mit Be­ rufsarbeiten überhäuft, daß er sich zur Fortsetzung seines Han­ sischen Urkundenbuches, das er im dritten Bande bis zum Jahre 1360 (Halle 1882— 86) geführt hatte, nach jüngeren Arbeitskräften umsah. Kunze wurde zunächst mit der Bearbeitung englischer Quellen beschäftigt. Das Ergebnis dieser Arbeiten war ein Aufsatz in den Hansischen Geschichtsblättern (1889 S. 129ff.): ,,Das erste Jahrzehnt der deutschen Hansa in England“ und der sechste Band der Hansischen Geschichtsquellen: „Hanseakten aus England 1275— 1412“ (Halle a. S. 1891). Dann wurde er zur Bearbeitung des Hansischen Urkundenbuches herangezogen. Über die Fortsetzung dieses Werkes hatte längere Zeit ein Unstern gewaltet. Zuerst hatte Höhlbaum Dr. Anton Hagedorn für die Arbeit gewonnen. Dieser gab sie aber auf, als er 1886 Senats­ sekretär in Lübeck, 1889 in Hamburg geworden war. Dann wurde sie Dr. Bruns aus Lübeck und Dr. Otto Jürgens aus Hannover anvertraut.; jener sollte unter Höhlbaums Leitung die Jahre 1361 bis 1400, dieser das 15. Jahrhundert bearbeiten. Aber schon nach Monaten trat letzterer von dem Abkommen zurück, da er Anfang des Jahres 1890 Archivar der Stadt Hannover geworden war. Jetzt rückte Kunze in seine Stelle. Als Höhlbaum dann eine ordentliche Professur in Gießen, die vorher Goswin Frh. v. d. Ropp besaß, erhalten hatte, folgten ihm Kunze und Bruns im Herbste 1890 dahin nach. Hier in Gießen hat Kunze bald nachher einen eigenen Haus­ stand begründet, indem er sich am 8. November 1890 mit Charlotte Sachs, der Tochter eines Kaufmanns in Worms, verheiratete. Seine wissenschaftliche Tätigkeit galt nun ganz dem Hansischen Urkundenbuche. Er mußte ein von Verschiedenen bearbeitetes unfertiges Manuskript instandsetzen, was manche Umarbeitung, besonders aber zur Vervollständigung des Werkes die Einfügung zahlreicher Nachträge erforderlich machte. Diese zu gewinnen, mußte er zunächst ausgedehnte wissenschaftliche Reisen unter- Nachruf für Karl Kunze. 3 nehmen, die ihn durch ganz Norddeutschland, die Niederlande, Belgien und Nordfrankreich führten; „einige fünfzig Bibliotheken und Archive" hat er nach seiner eigenen Aussage bei dieser Gelegenheit besucht. Zahlreiche Beziehungen zu Anstalten und Gelehrten hat er auf diesen Reisen angeknüpft; ein paar Wochen war er z. B. im Haag 1893 mit Dr. Baasch aus Hamburg zu­ sammen. Inzwischen war beim Urkundenbuche abermals ein Wechsel eingetreten. Dr. Bruns hätte die Arbeit für den Hanse­ verein am 1. April 1893 aufgegeben, dafür war Dr. Stein eingetreten, ein treuer Freund Kunzes, mit dem er bis zu seinem Tode (f 29. September 1920) verbunden blieb. Es trat nun wieder eine neue Teilung des Stoffes ein, Kunze erhielt den der Jahre 1360— 1450, Sttlin den von 1451— 1500. In rüstiger Arbeit hat Kunze seine Aufgabe so weit gefördert, daß im Jahre 1896 der vierte Band des Urkundenbuches, die Jahre 1361— 1392 umfassend, heraus­ gegeben wurde, der sich würdig den drei ersten Bänden von Höhlbaum anschloß. Es folgten 1899 der fünfte, 1905 der sechste Band, der bis zum Jahre 1433 das Werk führte. Als Anerkennung für diese Leistung wurde ihm der Professortitel verliehen. So schön und anregend diese auf e i n wissenschaftliches Ziel gerichtete Arbeit, die zu mancherlei Reisen Anlaß gab, für Kunze auch war: allmählich ward es doch Zeit, an eine sichere Lebens­ stellung zu denken. Er hatte wohl Lust, die akademische Laufbahn einzuschlagen; aber die große Zahl der jungen Gelehrten, die sich mit mittelalterlicher Geschichte befaßten, schreckte ihn davon ab; er hielt es für zu unsicher, ein festes Ziel auf diesem Wege in ab­ sehbarer Zeit zu erreichen. Zudem sagten ihm die Verhältnisse in Gießen, wo ihm eine Habilitation wohl noch am nächsten gelegen hätte, keineswegs zu. Er wandte sich deshalb dem Bibliotheks­ dienste zu, in dem ja auch sein Vater gestanden hatte. Im April 1897 trat er bei der Universitätsbibliothek in Greifs­ wald ein, wo er auf das freundlichste aufgenommen wurde. Da ihm ein Teil der vorgeschriebenen Ausbildungszeit erlassen ward, konnte er schon im nächsten Jahre mit gutem Erfolge die biblio­ thekarische Fachprüfung bestehen; er wurde erst Assistent, 1901 Hilfsbibliothekar. Seine dienstliche Stellung war sehr angenehm und die gesellschaftlichen Beziehungen gestalteten sich für ihn und 1*

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