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Hans Memling PDF

256 Pages·2012·65.486 MB·German
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HANS MEMLING Alfred Michiels TS Memling GER P-OK 27 Sep 07 da update.qxp 2/20/2012 10:09 AM Page 2 Autor: Alfred Michiels (Auszug) Übersetzung: Claudia Ade und Waltraud Boll Redaktion der deutschen Veröffentlichung: Klaus H. Carl Layout: Baseline Co Ltd 127-129A Nguyen Hue Fiditourist 3rdFloor District 1, Ho Chi Minh City Vietnam © Parkstone Press USA, New York © Confidential Concepts, Worldwide, USA © The National Gallery, London, pp. 96, 98, 99, 101, 223 Weltweit alle Rechte vorbehalten. Soweit nicht anders vermerkt, gehört das Copyright der Arbeiten den jeweiligen Fotografen. Trotz intensiver Nachforschungen war es aber nicht in jedem Fall möglich, die Eigentumsrechte festzustellen. Gegebenenfalls bitten wir um Benachrichtigung. ISBN: 978-1-78042-496-5 Anmerkung des Herausgebers Aus Respekt vor der einzigartigen Arbeit des Autors wurde der Text nicht aktualisiert, was die Änderungen bezüglich der Zuschreibungen und Datierungen der Werke betrifft, die bisher unsicher waren und es in manchen Fällen immer noch sind. HANS MEMLING Inhalt Vorwort 7 I. Memlings Anfänge 11 II. Memling zwischen Geschichte und Legende 35 III. Alter und Genie Memlings 65 IV. Memlings bedeutendste Werke 97 V. Meister Memling, zwischen Einflüssen und Authentizierungen 195 Anmerkungen 252 Index 253 6 Vorwort W enn man sich Brügge nähert, sieht man einen hohen, kriegerisch anmutenden Turm, der die Dächer der Stadt überragt und vom Aussehen her eher einem Bergfried als dem Glockenturm einer Kirche ähnelt. Dennoch gehört er zur Kirche Notre Dame. Weder Leisten noch Statuen oder Verzierungen aus Stein schmücken das imposante Gemäuer. Seine mächtigen Mauern ragen stolz empor, ernst wie ein Gedanke aus einer anderen Welt, nackt und trist wie ein Gefängnis. Schwärme von Dohlen umkreisen den Turm und rufen mit kurzen, heiseren Schreien oder lassen sich in einer Reihe auf seiner Spitze nieder wie eine Gruppe mystischer Vögel. Von Norden her taucht die Sonne das Gebäude in ihr fahles Licht und der neblige niederländische Himmel lässt scharfkantige Gebilde daraus entstehen. Vom Turm aus sieht man in der Ferne das mit Schaumkronen bedeckte Meer. Und dieses Bild inspiriert den Betrachter auf ganz natürliche Weise zu poetischen Empfindungen und versetzt ihn in einen Zustand der Meditation. In der malerischen Stadt Brügge offenbaren sich jedem Liebhaber alter niederländischer Kunst immer wieder wundervolle Überraschungen. Wenn ihre Sehenswürdigkeiten auch nicht mit denen anderer großartiger Städte Europas konkurrieren können, so war die Stadt Brügge doch im 14. und 15. Jahrhundert ein zentraler Warenumschlagplatz und die bedeutendste Hansestadt, in der die Handelsfürsten ihren Wohnsitz hatten. Leider hat sich all dies geändert; heute ist Brügge nicht mehr Tummelplatz der Reichen und hat keine wirtschaftliche Bedeutung mehr. Früher waren die Häuser mit heute über die ganze Welt verteilten Gemälden von Memling und anderen großen Künstlern angefüllt. Heute besitzt Brügge nur noch wenige authentische Werke seiner großen Meister. Ganz in der Nähe dieser heiligen Zufluchtsstätte, im Schatten des Glockenturms, befindet sich ein weiterer Ort, der ebenfalls unter dem Schutz und der Herrschaft des Wortes Gottes steht: das Saint-Jean-Hospital. Seine Gründungszeit ist nicht bekannt, es wird jedoch bereits im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Um das Jahr 1397 nahmen die dort lebenden Mönche die Regeln des Hl. Augustinus an. Sie gelobten, das menschliche Leid zu erleichtern, waren jedoch durch die Gründungsurkunde daran gebunden, nur Bürger aus Brügge und Maldeghem aufzunehmen. In der Folge verbrachten die Ordensleute viel von ihrer Zeit damit, an den Betten der Leidenden zu sitzen und ihnen tröstliche Worte zuzusprechen. In der Zwischenzeit wurde ein Museum daraus, das Gebäude an sich hat sich jedoch kaum verändert. Durch die gotischen Spitzbogenfenster dringt Tageslicht in das Gebäude mit seinen Giebeln und Wasserspeiern. Unter dem Spitzbogengewölbe erwarteten die Kranken das Ende all ihrer Leiden auf Erden. Zwischen den einzelnen Gebäuden befand sich ein ruhiger Innenhof mit saftig-grünen Lindenbäumen und einem Hans Memling, kleinen Teich, auf dem Enten schwammen. Einige Patienten genossen hier an schönen Tagen die frische, Bildnis eines Mannes, um 1470. von einer süßen, tief sitzenden Melancholie erfüllte Luft, die ihren Ursprung in vergangenen Ängsten hat, Öl auf Eichenholz, 33,3 x 23,2 cm. sämtliche Organe schwächt und von der Hoffnung mit ihren magischen Visionen erheitert wird. The Frick Collection, New York. 7 Hans Memling Im Inneren der Hospitalkirche (die Gebäude wurden im 19. Jahrhundert getrennt) stößt man auf den berühmten Reliquienschrein der Hl. Ursula aus dem Jahr 1489 und auf weitere Meisterwerke von Hans Memling. Über fünf Jahrhunderte lang wurden sie sorgsam aufbewahrt, und der von ihnen ausgehende Zauber zieht den Betrachter in seinen Bann und versetzt ihn in längst vergangene Zeiten. Er folgt dem Lauf des ewigen Flusses und entsteigt seinem Boot fernab von unserer Zeit, inmitten von anderen Bauten und anderen Generationen, an Gestaden, die die Menschheit schon längst verlassen hat. Die Menschentypen, Sitten, Trachten, Leidenschaften und Überzeugungen dieser Zeit werden vom Pinsel des Künstlers festgehalten für alle Ewigkeit – genau wie die Natur. Sanftes, gedämpftes Licht erhellt die Gemälde und eine tiefe Stille umgibt den Betrachter; das von draußen hereindringende Raunen unterstreicht die poetischen Empfindungen: Der Wind säuselt und streichelt die Fensterkreuze, Schwalben fliegen zwitschernd um die Dächer, von weitem lärmt es aus der Stadt wie ein reißender Bergbach. In den Gedanken nehmen diese Geräusche Gestalt an und - überwältigt Hans Memling, vom Geist der Vergangenheit – meint man, die Stimmen längst vergangener Zeiten zu vernehmen. Bildnis eines Mannes, um 1472. Öl auf Eichenholz, 35,3 x 25,7 cm. Weshalb waren diese Gemälde im Besitz eines Hospizes? Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique, Brüssel. Diese lästige, aber unausweichliche Frage bekümmert jeden Kunsthistoriker, weil es darauf keine befriedigende Antwort gibt. Memling – wie so viele flämische Meister – wurde vor missgünstigen Blicken Hans Memling, versteckt und seine Existenz hinterließ keine Erinnerungen. Ein schier undurchdringliches Geheimnis Bildnis eines Mannes der Lespinette umgibt ihn: Zwar kennt und bewundert man seine Begabung, doch von seiner Biographie ist nichts bzw. Familie, um 1485-1490. kaum etwas bekannt; seine Geschichte setzt sich aus einigen vagen Überlieferungen und nüchternen Öl auf Holz, 30,1 x 22,3 cm. Aufzeichnungen zusammen. Selbst sein Name war lange Zeit umstritten, so dass dessen Schreibweise erst Mauritshuis, Den Haag. Anfang 1861 festgelegt wurde.1 8 Vorwort 9 10

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