ebook img

Hans-Dietrich Genscher: Die Biographie PDF

379 Pages·4.766 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Hans-Dietrich Genscher: Die Biographie

Heumann HANS-DIETRICH GENSCHER Die Biographie 7777003377 HHeeuummaannnn SS.. 000011__334466..iinndddd 11 2211..0099..1111 1155::3366 7777003377 HHeeuummaannnn SS.. 000011__334466..iinndddd 22 2211..0099..1111 1155::3366 Hans-Dieter Heumann H -D G ANS IETRICH ENSCHER Die Biographie Ferdinand Schöningh Paderborn München Wien Zürich 7777003377 HHeeuummaannnn SS.. 000011__334466..iinndddd 33 2211..0099..1111 1155::3366 Titelbild: Hans-Dietrich Genscher, 2000 Copyright: Süddeutsche Zeitung Photo/Tenopress Mit 54 Abbildungen Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk sowie einzelne Teile desselben sind urheberrecht- lich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlags nicht zulässig. © 2012 Ferdinand Schöningh, Paderborn (Verlag Ferdinand Schöningh GmbH & Co. KG, Jühenplatz 1, D-33098 Paderborn) Internet: www.schoeningh.de Einbandgestaltung: Evelyn Ziegler, München Printed in Germany Herstellung: Ferdinand Schöningh GmbH & Co. KG, Paderborn E-Book ISBN 978-3-657-77037-3 ISBN der Printausgabe 978-3-506-77037-0 7777003377 HHeeuummaannnn SS.. 000011__334466..iinndddd 44 2211..0099..1111 1155::3366 I NHALT Vorwort 7 MENSCH Herkunft und Prägungen 15 – Halle (16) – Bonn (26) Triebkräfte und Eigenschaften 30 – »Vichilant« (30) – Memento Mori (35) – »Arbeit am Menschenfleisch« (39) – Verantwortung (58) POLITIKER Politische Führung 63 – Politik als Beruf (63) – FDP (65) Deutschlandpolitiker 79 Stuttgarter Rede (92) – Machtwechsel (97) – Ostverträge (102) Wende 111 – NATO-Doppelbeschluss (113) – Friedensbewegung (116) – FDP (119) – »Genschman« (125) Innenminister 129 – Terrorismus (133) – Guilleaume (144) 7777003377 HHeeuummaannnn SS.. 000011__334466..iinndddd 55 2211..0099..1111 1155::3366 6 Inhalt STAATSMANN Friedlicher Wandel 159 – Entspannung (159) – KSZE (161) – Demokratische Bewegung (166) – Gorbatschow (182) – Abrüstung (188) Europa 194 – »Varziner Diktat« (194) – Regionale Zusammenarbeit (198) – Europa und USA (202) – »Drei-Stufen-Rakete« (208) – Euro (218) Deutsche Einheit 224 – Geschichtspolitik (224) – Zehn Punkte (227) – Zwei plus Vier (257) – Die Frage aller Fragen (269) Verantwortung und Macht 283 – Krieg am Golf (285) – Kriege auf dem Balkan (294) Nachwort 305 Anmerkungen 317 Ausgewählte Literatur 333 Bildlegenden 339 Bildquellen 340 Personenregister 341 Tafelteil nach Seite 152 7777003377 HHeeuummaannnn SS.. 000011__334466..iinndddd 66 2211..0099..1111 1155::3366 V ORWORT »Das Vereinigen ist eine größere Kunst, ein größeres Verdienst. Ein Einungskünstler wäre in jedem Fache der ganzen Welt willkommen. – Nun so lasst mich denn, weil ihr doch einmal im Zuge seid, ein paar solche Fälle wissen.« Johann Wolfgang von Goethe, Wahlverwandtschaften Niemand stand seit Gründung des Auswärtigen Amtes im Jahre 1871 so lange an seiner Spitze wie Hans-Dietrich Genscher, ganze 18 Jahre lang. Er prägte zwischen 1974 und 1992 eine ganze Ära deutscher Außenpolitik, die den Kalten Krieg, die Einigung Euro- pas, die Entspannung zwischen West und Ost, die Vereinigung Deutschlands sowie die Kriege am Golf und auf dem Balkan um- fasste. In diesen 18 Jahren voller spannungsreicher, dramatischer Entwicklungen wurde aus dem Partei- und Innenpolitiker Gen- scher ein Akteur der Weltpolitik. Seine Leistung bestand vor allem darin, dass er den Einfluss und das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland in der interna- tionalen Politik dauerhaft stärkte. So sah im Rückblick kein Ge- ringerer als Henry Kissinger1 die Bedeutung des Außenministers. Genscher konnte Außenpolitik gestalten, weil er in den Koaliti- onen mit Helmut Schmidt und Helmut Kohl ein beträchtliches politisches Gewicht gewann. Sowohl in der Koalition mit der SPD als auch in der folgenden mit der CDU entwickelte er die deutsche West- und Ostpolitik ebenso zielbewusst wie geschickt weiter. Ge- rade dabei bewies er eine erstaunliche Fähigkeit, politisch zu füh- ren. Der so genannte NATO-Doppelbeschluss von 1979, der eine Wende in den West-Ost-Beziehungen herbeiführte, konnte über- haupt nur durchgesetzt werden, weil Genscher mit seiner Partei 1982 die Koalition wechselte. Die Abrüstungspolitik der achtzi- ger Jahre brachte er gegen den Widerstand beim neuen Koali- tionspartner zum Erfolg. Die Europäische Wirtschafts- und Wäh- rungsunion, für die Genscher spätestens seit 1987 warb, wurde von großen Teilen der politischen Klasse in Deutschland regel- recht bekämpft. Genscher hat den Euro als politischen Beitrag zur Europäischen Union konzipiert und sich an die Spitze der Be- 7777003377 HHeeuummaannnn SS.. 000011__334466..iinndddd 77 2211..0099..1111 1155::3366 8 Vorwort wegung gesetzt. Der damalige Präsident der EG-Kommission, Jacques Delors, erkannte dies später ausdrücklich an.2 Spätestens seit den sechziger Jahren hatte Genscher eine klare Vorstellung davon, wie die deutsche Einheit durch einen Wandel in Europa herbeigeführt werden könne. Diesen Wandel erkannte er früher als andere westliche Politiker und Staatsmänner. Er nutzte die Möglichkeiten, die der KSZE-Prozess und die politische Wende in der Sowjetunion, die Perestroika Michail Gorbatschows boten. Der Weg zur deutschen Einheit war aus Genschers Sicht die Umsetzung eines Konzepts. Deshalb sprach er in seinen Erin- nerungen von dem Glück, schon zu Lebzeiten Recht bekommen zu haben. Seine Politik war auf lange Zeiträume und weite Per- spektiven ausgerichtet. Er war daher vom Fall der Mauer 1989 weniger überrascht als andere. Kohl wähnte damals, noch nach dem Fall der Mauer, die Vereinigung Deutschlands mehrere Jahre in der Zukunft. Bereits im September 1988 hatte Genscher seinen sowjetischen Kollegen und Freund Eduard Schewardnadse darauf hingewiesen, dass er mit dramatischen Entwicklungen in der DDR 1989 rechne. Er hatte Moskau davor gewarnt, sowjetische Streitkräfte gegen Demonstranten einzusetzen, so wie das 1953 geschehen war. Heute gilt Helmut Kohl als »Kanzler der Einheit«. Jedenfalls ist seine Rolle bei der Vereinigung durch zahlreiche Dokumente vor allem aus dem Kanzleramt gegenwärtig, die vor Ablauf der drei- ßigjährigen Sperrfrist des deutschen Archivgesetzes freigegeben wurden. Die entsprechenden Akten des Auswärtigen Amtes dage- gen blieben unter Verschluss. Ich erhielt ab dem Jahr 2009 zu ih- nen exklusiven Zugang. So gelangen mir Einblicke, die z. B. den außenpolitischen Prozess der Vereinigung in neues Licht rücken. Eines der Motive, dieses Buch zu schreiben, war denn auch, Gen- scher vor allem als einflussreichem Gestalter der Zwei-plus-Vier- Gespräche Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Wäre Genscher nach Unterzeichnung des Zwei-plus-Vier-Ver- trags im Herbst 1990 als Außenminister zurückgetreten, hätte man dies als nur konsequent empfunden. Sein Lebenswerk war vollendet. Der Kreis hatte sich geschlossen. Was Genscher schon in seinen jungen Jahren in Mitteldeutschland bewegt hatte, er- füllte sich: die deutsche Einheit in einem Europa, das seine Spal- tung durch den Kalten Krieg überwindet. Genscher trat aber erst 7777003377 HHeeuummaannnn SS.. 000011__334466..iinndddd 88 2211..0099..1111 1155::3366 Vorwort 9 im Mai 1992 zurück, nachdem er als Staatsmann an die Grenzen seiner Diplomatie gestoßen war. Dies zeigte seine Antwort auf die Kriege am Golf und auf dem Balkan. Seine Auffassung von Diplo- matie schloss es aus, militärische Macht zum Schutz des Rechts einzusetzen. Dies aber war in beiden Kriegen schließlich unaus- weichlich geworden. Am Anfang der Überlegungen zu diesem Buch stand eine theo- retische Auseinandersetzung mit der Außenpolitik. Im Planungs- stab des Auswärtigen Amtes wurde Ende der neunziger Jahre die Frage gestellt, ob es so etwas wie eine »liberale Außenpolitik« gebe. Klaus Kinkel war damals schon der dritte Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, der aus den Reihen der FDP kam. In den angestellten Überlegungen zeigte sich ein Problem, vor dem die Politikwissenschaft immer steht: Theorie ohne Empi- rie ist leer. Die Lösung liegt in einer engen Verbindung von Theo- rie und Praxis. Dies gilt insbesondere für die Diplomatie. Es sind nicht nur Strukturen, es sind die handelnden Personen, die sie prägen. Vor allem deshalb scheint die Biographie eine geeignete Form zu sein, Erkenntnisse auch über Diplomatie zu gewinnen. Als Lehrender an der Georgetown University in Washington DC hatte ich Gelegenheit, diese Gedanken weiterzuentwickeln. Sie sind in dieses Buch eingeflossen. Man kann es daher auch als Bei- trag zur Geschichte der deutschen Diplomatie lesen. Der endgültige Entschluss aber, seine Biographie zu schreiben, ist auch während langer Gespräche mit Hans-Dietrich Genscher selbst gereift. Viele Begegnungen haben in seinem Haus bei Bad Godesberg stattgefunden und jedes Mal ließ sich der frühere Au- ßenminister etwas mehr darauf ein, die hinter der »politisch kor- rekten« Darstellung in den »Erinnerungen« verborgenen Zusam- menhänge zu erhellen. Bei diesen Gesprächen wurde mir klar, dass Genschers Leben als Mensch, Politiker und Staatsmann eine erstaunliche Kohärenz, eine innere Folgerichtigkeit aufweist. Vor der »biographischen Illusion« (Pierre Bourdieu) sollte man sich zwar hüten, aber bei Genscher kann man belegen, dass er sehr früh wusste, was er politisch wollte, und dass ihm der Gang der Geschichte bis zur Vereinigung Deutschlands großenteils Recht gab. Gerade seine Partner auf der weltpolitischen Bühne bestä- tigten mir dieses Urteil in Interviews, unter ihnen Michail Gor- batschow und Eduard Schewardnadse, James Baker, George 7777003377 HHeeuummaannnn SS.. 000011__334466..iinndddd 99 2211..0099..1111 1155::3366

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.