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Handlungspsychologische Grundlagen des Coaching: Anwendung der Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen (PSI) PDF

31 Pages·2014·0.805 MB·German
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essentials EssentialsliefernaktuellesWisseninkonzentrierterForm.DieEssenzdessen,wor- aufesals„State-of-the-Art“indergegenwärtigenFachdiskussionoderinderPraxis ankommt.Essentialsinformierenschnell,unkompliziertundverständlich – alsEinführungineinaktuellesThemaausIhremFachgebiet – alsEinstiegineinfürSienochunbekanntesThemenfeld – alsEinblick,umzumThemamitredenzukönnen. Die Bücher in elektronischer und gedruckter Form bringen das Expertenwissen von Springer-Fachautoren kompakt zur Darstellung. Sie sind besonders für die NutzungalseBookaufTablet-PCs,eBook-ReadernundSmartphonesgeeignet. Essentials:WissensbausteineausWirtschaftundGesellschaft,Medizin,Psychologie und Gesundheitsberufen, Technik und Naturwissenschaften. Von renommier- tenAutorenderVerlagsmarkenSpringerGabler,SpringerVS,SpringerMedizin, SpringerSpektrum,SpringerViewegundSpringerPsychologie. Julius Kuhl • Alexandra Strehlau Handlungspsychologische Grundlagen des Coaching Anwendung der Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen (PSI) Prof.Dr.JuliusKuhl Dipl.-Psych.AlexandraStrehlau UniversitätOsnabrück Esens Deutschland Deutschland ISSN2197-6708 ISSN2197-6716(electronic) ISBN978-3-658-06474-7 ISBN978-3-658-06475-4(eBook) DOI10.1007/978-3-658-06475-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- nalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.de abrufbar. SpringerVS © SpringerFachmedienWiesbaden2014 DasWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen,MikroverfilmungenunddieEinspeicherungundVerarbeitunginelektroni- schenSystemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesemWerkberechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachtenwärenunddahervonjedermannbenutztwerdendürften. GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier SpringerVSisteineMarkevonSpringerDE.SpringerDEistTeilderFachverlagsgruppe SpringerScience+BusinessMedia www.springer-vs.de Vorwort Unsere Ausführungen zu den handlungspsychologischen Grundlagen des Coa- ching liefern einen Beitrag zum Gesamtwerk „Coachingwissen: Denn sie wissen nicht, was sie tun?“, herausgegeben von Bernd Birgmeier im VS Verlag für Sozialwissenschaften.DasBuchsetztsichmitderFrageauseinander,welchetheo- retischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse für Coaching grundlegend sind. Führende Wissenschaftler und Praktiker zeigen die Bedeutung und Funktion wissenschaftlicherundtheoretischerGrundlagenimCoachingauf. IndiesemüberarbeitetenBeitragwirddiePersönlichkeits-System-Interaktions- Theorie (PSI-Theorie) dargestellt, mit der verschiedene Persönlichkeitstheorien, wissenschaftliche Befunde und neurobiologische Grundlagen zu einer Theorie der willentlichen Handlungssteuerung verbunden werden. Coaching fördert die EntwicklungderSelbststeuerungsfähigkeitendesKlienten,diefürdieLösungeines ProblemsoderdieErreichungeines(meist)beruflichenZielsbedeutsamsind.Mit HilfederPSI-TheoriekönnennichtnurProzessederSelbststeuerungtheoretisch erklärt werden, sondern sie bietet auch eine Grundlage dafür, das professionelle HandelnimCoachingsystematisierenunderklärenzukönnen. V Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ....................................................... 1 2 PSI-Theorie:DievierpsychischenErkenntnissysteme................ 3 2.1 Intentionsgedächtnis(IG) ..................................... 3 2.2 IntuitiveVerhaltenssteuerung(IVS) ............................ 4 2.3 Extensionsgedächtnis(EG) .................................... 5 2.4 Objekterkennungssystem(OES)................................ 8 2.5 Modulationsannahmen:DieInteraktionzwischenden vierSystemen................................................ 10 3 Emotionale Dialektik im Coaching: Willensbahnung und Selbstentwicklung ................................................ 13 4 EntwicklungsbedingungenvonSelbstregulationsfähigkeiten ......... 19 5 AnwendungderPSI-TheorieimCoaching .......................... 23 Literatur ............................................................ 25 VII 1 Einleitung Was macht eine „gestandene“ Persönlichkeit aus? Was sind die entscheidenden persönlichen Kompetenzen? Zwei Aspekte sind besonders wichtig: Erstens, dass jemand seine Absichten und Ziele im Großen und Ganzen verwirklichen kann. EsgehtdabeinichtumkognitivesoderfachlichesWissen, sondernumdieUm- setzungskompetenz, d.h. um die Frage, ob eine Person realistische – prinzipiell realisierbare–Vorsätzeauchdannbildenkann,wenndieDurchführungÜberwin- dungkostetodersonstwie„anstrengend“erscheint.DasmeinenwiroftimAlltag, wennwirjemanden„willensstark“nennen. Zweitens gehört zu einer gestandenen oder gereiften Persönlichkeit, dass sie AbsichtenundZielebildet,mitdenensiesichwirklichidentifizierenkannunddie mitihreneigenenBedürfnissenundWerten,aberauchmitdenBedürfnissenund Werten ihrer sozialen Umgebung, abgeglichen sind. Das ist gemeint, wenn wir sagen, jemandwisse, waserwolleundseiselbstkongruentundauthentisch. Das GegenteilvonSelbstkongruenzistdurchBegriffewieFremdkontrolleundEntfrem- dung (Alienation) und u. U. auch Selbstkontrolle gekennzeichnet. Entfremdung undFremdkontrolle(vgl. FreudsBegriffder Introjektion)sinddurchdieVerfol- gung von Zielen charakterisiert, die nicht zum eigenen Selbst, also nicht zu den eigenen Bedürfnissen, Werten und Lebenserfahrungen passen. Dabei handelt es sichumZiele,die„vonaußen“kommenundvonderPersonmehroderweniger unbewusst übernommen werden (beispielsweise der Berufswunsch, der eher die ElternglücklichmachtalsdiePersonselbst). EskönnenaberauchZieleverfolgt werden, dienichtursprünglichvonAußenstehendenstammen, sondernvonder Personselbstgebildetundhartnäckigverfolgtwerden,ohnedasssiezudeneigenen Bedürfnissenpassen.Wiekommtesdazu? WenneinePersonkeingutesGespürfürsichselbstunddieeigenenBedürfnisse hat, fällt es ihr schwer, Entscheidungen zu treffen und Absichten zu bilden, die selbstkongruent sind. Dieses Gespür kann zum Beispiel dadurch beeinträchtigt J.Kuhl,A.Strehlau,HandlungspsychologischeGrundlagendesCoaching,essentials, 1 DOI10.1007/978-3-658-06475-4_1,©SpringerFachmedienWiesbaden2014 2 1 Einleitung werden,dassdiePersonüberlängereZeitviel„Selbstkontrolle“betriebenhat,d.h. ihreBedürfnissezugunstenvonbestimmten(vernünftigen)ZielenundAufgaben zurückgestellthat.SokannsichdieSelbstkontrollevomeigenenSelbstabkoppeln undaufdieDauerzuEntfremdungführen:Plötzlichhatmannacheinerlängeren Phase,indervielgearbeitetunderreichtwerdenmusste,Urlaubundweißgarnicht, waseinemjetztguttunkönnte. Allerdingsdarfnichtübersehenwerden,dasseingewissesMaßanSelbst-und Fremdkontrollekannauchdannadaptivsein,wenneigeneBedürfnisseunterdrückt werden:ZumEinenkanndieSelbstkontrollederfürdasIndividuumunverzichtba- rensozialenEinbindungdienen,zumAnderenkannsiezueinemwichtigenMotor für die Selbstentwicklung werden (die Auseinandersetzung und probeweise An- passung an zunächst selbstfremde Erwartungen, Werte und Bedürfnisse ist eine GelegenheitdeneigenenErfahrungshorizontzuerweitern).DieseZusammenhän- gesindweitgehendbekannt(zusf. DeciundRyan2000), lassenabervieleFragen nachdenzugrundeliegendenProzessmechanismenoffen,vonderenBeantwortung wiederumFortschritteinderpraktischenNutzungderhiertangiertenZusammen- hängeerwartetwerdenkönnen.DiePSI-TheorieberuhtaufeinemsolchenVersuch, vordemHintergrundderFortschrittederKognitions-,Persönlichkeits-undNeu- ropsychologiediezugrundeliegendenProzesseundFunktionensoweitzuerklären, dassneueImpulsefürdiePraxisabgeleitetwerdenkönnen. 2 PSI-Theorie: Die vier psychischen Erkenntnissysteme DiePSI-TheoriegehtvonderAnnahmeaus,dassSelbstkongruenz inderBildung dereigenenAbsichtenundSelbststeuerungseffizienz („Willensstärke“)imUmset- zen von Absichten von dem Wechselspiel zwischen vier psychischen Systemen abhängt.IneinembeeinträchtigtenWechselspielzwischenbestimmtenSystemen liegendieUrsachenfürvieleCoaching-Anliegen,sodassdievierSystemeindiesem Beitraggenauerbetrachtetwerdensollen. 2.1 Intentionsgedächtnis(IG) ImIntentionsgedächtniswerdenPläneundAbsichtengespeichert,esistzuständig fürdieRepräsentationundAufrechterhaltungvonAbsichten.Esarbeitetanalytisch, logischundSchrittfürSchritt(sequenziell). Soistesoptimaldaraufeingerichtet, geplanteHandlungsschrittevorzubereiten.Dasistbesondersdannwichtig,wenn Absichtennichtsofortumgesetztwerdenkönnen,weileinepassendeGelegenheit fehltodereinProblemgelöstwerdenmuss.DieKonfrontationmitSchwierigkeiten, HindernissenoderZielkonfliktenführtzueinerAktivierungdesIntentionsgedächt- nisses,weildasZielsolangeaufrechterhaltenwerdenmuss,biseineLösungoder einepassendeGelegenheitgefundenwordenist. DasIntentionsgedächtnisisteinintelligentes(wirsagen:„hochinferentes“)Sy- stem, dessen bewusste und sprachliche Anteile wahrscheinlich durch den linken präfrontalenCortexunterstütztwerden. IngrafischenDarstellungendesModells symbolisieren wir das Intentionsgedächtnis durch die Farbe Rot: Sie signalisiert wieeineroteAmpeldas„STOP“:Hiermusserstgeplantundnachgedachtwerden, bevorgehandeltwerdenkann.ZumIntentionsgedächtnisgehörtauchtatsächlich dieHemmungderVerbindungzumVerhaltenssteuerungssystemdazu(Kazénetal. J.Kuhl,A.Strehlau,HandlungspsychologischeGrundlagendesCoaching,essentials, 3 DOI10.1007/978-3-658-06475-4_2,©SpringerFachmedienWiesbaden2014

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