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Handelsforschung 1988: Schwerpunktthema: Standortfragen PDF

273 Pages·1988·11.218 MB·German
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Handelsforschung 1988 Herausgegeben von der Forschungsstelle fiir den Handel Berlin (FfH) e. V. Schwerpunktthema: Standortfragen Physica -Verlag Heidelberg Herausgeber Forschungsstelle fUr den Handel Berlin (FfH) e. V. Fehrbelliner Platz 3, 1000 Berlin 31, Tel. 030/860353 Wissenschaftlicher Direktor: Prof. Dr. VOLKER TROMMSDORFF Geschiiftsfiihrer: Dr. HELMUT BUNGE Schriftleitung: Dipl.-Volkswirt ANDREA WOLK Das Jahrbuch der Foschungsstelle fiir den Handel erscheint jiihrlich ISBN-13: 978-3-7908-0412-6 e-ISBN-13: 978-3-642-93627-2 DOl: 10.1007/978-3-642-93627-2 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Handelsforschung ... / hrsg. von d. Forschungsstelle fUr d. Handel Berlin (FfH) e. v. -Heidel berg: Physica-Verlag. - Erscheint jahrl. - Aufnahme nach Bd. 1. 1986 Forts. von: Forschungsstelle fUr den Handel [Berlin, West]: FfH-Mitteilungen Bd. 1. 1986- Dieses Werk ist urheberrechtlichgeschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabel len, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Spelcherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwer tung, vorbehalten. Eine VervielfaItigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des U rheberrechtsgesetzes der Bundesrp.publik Deutschland vom 9. September 1965 in der Fassungvom 24. Juni 1985 zu liissig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbe stimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Physica-Verlag Heidelberg und Forschungsstelle fUr den Handel Berlin (FfH) e. V. 1988 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher vonjedermann benutzt werden diirften. Einband: Erich Kirchner, Heidelberg Satz: Weidler & Partner Biiroservice, Berlin Weihert-Druck GmbH, Darmstadt 7120/7130-543210 Vorwort des Herausgebers Das wissenschaftliche Jahrbuch der Forschungsstelle fUr den Handelliegt bier in der dritten Ausgabe vor. Die vierte Ausgabe HANDELSFORSCHUNG 1989 kommt zum 6O-jiihrigen Bestehen der Forschungsstelle fUr den Handel Berlin her aus. Deshalb begriiBt die FfH fUr das kommende vierte J ahrbuch besonders solche Beitrage, die sich mit den groBen, grundsatzlichen Fragen der Handelsforschung befassen. Der CALL FOR PAPERS fUr HANDELSFORSCHUNG 1989 gilt dem Rahmenthema Grundsatzfragen der Handelsforschung. Damit sind alle wissenschaftlichen und theoretischen Fragestellungen und Problemlasungen aus der Sicht des Handels und fUr den Handel gemeint. Besonders interessant sind Beitrage, die sich mit dem mittel standischen Handel befassen. Wissenschaftler, die sich mit diesem spe ziellen Themenkreis befassen oder auch einen anderen den Handel be treffenden Forschungsbeitrag liefern kannen, sind zum Schreiben in HANDELSFORSCHUNG 1989 eingeladen. Der Umfang solI ein schlieBlich Abbildungen und Literaturverzeichnis 20 Seiten (zu 56 Zei len und 63 Anschlagen) nicht iiberschreiten. Die Form, insbesondere die Zitierweise, soIl den Beitragen im vorliegenden Band entsprechen. RedaktionsschluB ist der 31.5.1989. Das Neue an der zweiten Ausgabe (HANDELSFORSCHUNG 1987) war eine Gruppierung von Beitragen zu einem thematischen Schwerpunkt und ein ausfUhrli cher Literaturservice. Beides hat sich bewahrt und wird hier weitergefUhrt. Die the matische Schwerpunktbildung bestimmt sich nach praktischer Gegenwartsbedeu tung und nach wissenschaftlicher Aussagekraft. Von groBer Aktualitat sind heutzu tage Probleme der Standortbewertung, der Standortwahl und der Standortstrate gien aus einzelwirtschaftlicher wie aus gesamtwirtschaftlicher Sicht. VI Die Prioritat fur den Themenschwerpunkt Standortfragen ist bestimmt durch den intensiven und mit Konzentrationserscheinungen verbundenen Wettbewerb urn (zum Teil kiinstlich verknappte und folglich tiberteuerte) Standorte -mit allen Fol geerscheinungen fur einzelne Handelsunternehmen, fur die Struktur des Einzel handels und fur die Wirtschaftspolitik a1s Ganzes. Dartiber hinaus gilt bei der Se lektion eingereichter Artike1 zur Veroffentlichung in der HANDELSFOR SCHUNG das Neutralitatsprinzip der Fffl. Die HANDELSFORSCHUNG 1988 enthaltgesamtwirtschaftlich orientierte Stand ortbeitrage von GESSNER, von HEINRITZ und von HElNEBERG/MAY R. Die eher einzelwirtschaftliche Sichtweise (Beitrage LIEBMANN/SCHNEDLITZ, SCHENK und STROBEL) gilt teils marktforschungs-methodischen, teils manage ment-instrurnentellen Problemen. Unter den instrurnentellen Problemen domi niert das strategische Handelsmanagement gegentiber dem operativen Geschaft. Zunachst zur gesamtwirtschaftlichen Sichtweise: GESSNER konstatiert Leitvorstellungen (Normen), nach denen die offentliche Hand die Voraussetzungen fur eine angemessene Einzelhandels-Standortstruktur zu schaffen hat. Diesen Normen stellt er (in den Wertungen sehr zurtickhaltend) gegentiber, was sich tatsachlich vollzogen hat. Das sind vor allem eine wenig giinsti ge Entwicklung innenstadtischer Einzelhandelsstandorte, eine damit einhergehen de (und ungebrochene) Verstarkung flachenintensiver und discountorientierter Betriebsformen sowie die ebenfalls damit einhergehende Problematisierung der Einzelhandelsversorgung in bestimmten Gebieten (ein Untersuchungsfeld, auf dem die FfH entscheidende empirische Erkenntnisse vorgelegt hat). GESSNER tragt durch Erorterung des Planungs- und Handlungsbedarfs und der handelswis senschaftlichen Implikationen zu einer Versachlichung und Bereicherung des Lob byistenstreits urn die staatliche Standortpolitik bei. HEINRITZ untersucht die Auswirkungen strategischer Entscheidungen von Ein zelhandlern, insbesondere von Standortentscheidungen, aber auch von Inhaber wechseln, Standortverlagerungen und SchlieBungen, auf die raumliche Entwick lung der betreffenden Geschaftszentren. Diese Art Fragestellung erfordert aufwen dige Beobachtungen tiber langere Zeitraurne, hier tiber funf Jahre hinweg. Allge mein zeigen die Ergebnisse zunehmende Flachen je Betrieb, einen wachsenden Dienstleistungsanteil, einen urnsatzmaBigen Bedeutungsverlust der Kerngebiete des Einzelhande1s sowie eine allgemein starke Fluktuation, die jedoch weniger die Betriebe in erstklassigen Lagen betrifft. Die Untersuchung wurde in Stiddeutsch land durchgefuhrt. Ihr kann aber dartiber hinaus eine gewisse tendenzielle Gtiltig keit ftir andere Gebiete zugebilligt werden. HElNEBERG/MAY R legen die Ergebnisse einer beschreibenden Untersuchung tiber die Entwicklung der Einkaufszentren im Ruhrgebiet vor. 1m Mitte1punkt der Untersuchung stehen geographische Vergleiche samtlicher groBerer neuer Ein kaufszentren im Ruhrgebiet. Untersuchungsschwerpunkte sind die Einkaufszen trenplanung, die Baukonzeption, die einzelhandlerische Funktionsaussattung, die Kundenstruktur und die zentralortliche Bedeutung. Dazu wurde mit literatur analytischen, sekundarstatistischen, Beobachtungs- und Befragungsdaten wie mit Kundenzahlungen und -befragungen gearbeitet. Die Ergebnisse sind sehr differen- VII ziert und erheben keinen Allgemeingiiltigkeitsanspruch. Generelle Bedeutung hat dagegen der Typisierungsansatz der Untersuchung. Nach den Anteilswerten der je weils vertretenen Einrichtungen werden sechs Angebots- oder Funktionstypen un terschieden. Die einzelwirtschaftliche Sichtweise wird mit einem grundsatzlichen Aufsatz von SCHENK eingeleitet. Der Beitrag bewegt sich an der Schnittflache zweier bislang nicht integrierter strategischer Entscheidungsprobleme, die eigentlich nicht unab hangig gelost werden konnen, weil sie sich wechselseitig bedingen: Die Imageposi tionierung und die Standortwahl von Handelsunternehmen. Standortbeurteilungen ohne Beriicksichtigung subjektiver Kriterien der (potentiellen) Kundschaft und Imageuntersuchungen ohne Berucksichtigung standortbezogener Rahmenbedin gungen bleiben Stiickwerk. Beide Problemkreise werden bei SCHENK durch er schOpfende Verweise auf entsprechende Modelle und Untersuchungsmethoden abgesteckt. Er pladiert fUr eine Synthese dieser Ansatze zur "imagebezogenen Standortkontrollanalyse bzw. standortbezogenen Imagearialyse". Zur praktischen Durchfiihrung verweist er auf die nichtverbalen Methoden der Imageforschung, die sich wegen des Einsatzes von Bildvorlagen gut zur Einbeziehung von Standort faktoren eignen. Der Beitrag wird durch ein praktisches Fallbeispiel abgerundet, das die Umsetzbarkeit der Idee belegt (standortbezogene Imageforschung rur ein Modehaus). LIEBMANN/SCHNEDLITZ beziehen sich wie SCHENK auf vorliegende Model Ie fUr die Standortpolitik, konzentrieren sich aber auf bisher vernachlassigte Pro bleme des Dateninputs fUr solche Entscheidungsmodelle. Das Augenmerk liegt auf auf Informationen, die strategische Erfolgspotentiale von Handelsunterneh men beschreiben. Diese Faktoren werden systematisiert und in den Bezugsrahmen der strategischen Wettbewerbsforschung integriert. Der Ansatz wird anhand einer empirischen Untersuchung verdeutlicht, der 500 Interviews mit Konsumenten in Graz zugrunde liegen. Die Nutzlicbkeit der Untersuchung ffir betriebliche Stand ortentscheidungen und andere strategische MaBnahmen zeigt ein erhebliches Wachstumspotential fUr die lokale strategische Handelsmarktforschung als Vor aussetzung fUr bessere Wettbewerbsstrategien. Vor allem zeigt der Beitrag, daB Standortkalkiile in viel starkerem MaBe die Psychologie des Konsumentenverhal tens einbeziehen sollten, als das in Form von sekundarstatistischen Daten bisher der Fall ist. Auch STROBEL bewegt eine der Idee von SCHENK nab verwandte Frage: Wie sollte der Betriebs- und Geschaftstyp eines Handelsunternehmens an bestimmte (entscheidende, groBenteils imagetypische) Standortmerkmale angepaBt sein? Bei de Autoren reklamieren auch denselben Spruch "all business is local". Fur die standortspezifische Betriebstypenpositionierung ist die IdentiflZierung entspre chender Standortmerkmale und Betriebstypenmerkmale erforderlich (z.B. rur das Warenhaus: Universalsortiment und City-Standort). STROBEL konzentriert sich innerhalb dieser Problemstellung auf die standortbezogene Positionierung von Fachgeschaften. Deren Leitmerkmale sind der fachbezogene Sortimentsrahmen, der produkt- oder bedarfsorientiert ausgepragt sein kann. Der Standort von Fach geschaften sollte sich auf die Faktoren Sortimentsbreite, -tiefe, -niveau und Service auswirken. Der Autor entwickelt aus diesem Ansatz standortspezifische Anpas- VIII sungs-, Differenzierungs- und Netzbildungsstrategien fiir den Fachhandel. Das Konzept wird seit kurzem in einer Kooperationsgruppe des Fachhandels praktisch urngesetzt. Die tibrigen Beitrage der HANDELSFORSCHUNG 1988 befassen sich, wie vor gesehen, eigentlich nicht mit einer bestimmten Schwerpunktthematik, wenn man auch die Beitrage von FALK, von DILLER und von BARTHrrHEIS groBziigig unter "Standortfragen" subsumieren konnte, weil es zumindest teilweise urn inner betriebliche Standortentscheidungen geht. Die iibrigen Beitrage des J ahrbuchs ha ben, auch groBziigig betrachtet, nicht den Anspruch auf ZugehOrigkeit zum Stan dort-Rahmenthema. Die nachstehend skizzierten vier Beitrage von GUTER SORN, von TROMMSDORFF, von BRANDT und von ST ANDOP sind verschie denen, mehr oder weniger allgemeinen Entwicklungstendenzen im Handel gewid met. GUTERSOHN, Altmeister der Handelsforschung, orientiert seinen sehr grund satzlichen Beitrag am Modell des selbstandigen Einzelhandels uncl an seiner Ent wicklung. Zur begrifflichen Priizisierung und Abgrenzung der Betriebstypen, insbe sondere des selbstandigen Fachhandels, bedient sich der Autor einer dreistufigen Differenzierung der Handelsleistungen: nach Ort und Zeit, nach Marktsegmenten und nach Kundenmotiven. Auf der Grundlage dieser Kennzeichnung werden Star ken (Marktforschungsvorteil, Vertrauensbasis, Standortqualitat, Offnungszeit, Fiihrungsqualitat, Flexibilitat, Arbeitsintensitat und Kooperationsbereitschaft) und Schwachen (Personalqualifikation, Rechtsform, Kapitalbasis, offentliche Auf lagen) beschrieben. Damit ist eine Grundlage fUr die Vorhersage der Entwick lungstendenz und fUr die Empfehlung strategischer MaBnahmen gegeben. Danach sollte man besonders den Entwicklungen der Bevolkerungsstruktur, der Massen medien und der Technologie gerecht werden. Durch angepaBte Offnungszeiten und Standortwahl sieht GUTERSOHN Chancen bzw. Nischen fUr den selbstandi gen Fachhandel. Der kurze Beitrag von TROMMSDORFF skizziert in Erganzung zu dem Aufsatz tiber Wertewandel und Wandel im Handel in HANDELSFORSCHUNG 1986 die kommenden Entwicklungen infolge der Veranderung von demographisch defmier ten Zielgruppen sowie infolge bestimmter technologischer Einfliisse. Die Ergebnis se lassen Risiken und Chancen besonders fUr den Facheinzelhandel erkennen und legen kooperative Strategien nahe. Den Beitrag von BRANDT haben wir aufgenommen, weil er weitblickend einen moglichen EinfluBfaktor auf die Gestaltung des Handels identiflziert und (aller dings nur theoretisch) untersucht. Grob vereinfacht heiSt die Hypothese: Die Fa brik der Zukunft mit ihrer Flexibilisierung und daher moglicherweise stiirkeren Kundenorientierung verandert die Distributions- und damit die Handelsstruktur. Als Grundlagen fUr diese Hypothese wahlt der Autor die Transaktionskostentheo rie, die der Leser bei dieser Gelegenheit kennenlernen kann, und die klassische Unterscheidung der Handelsfunktionen. Die Erfiillung der Handelsfunktionen (quantitative und qualitative Warenumgruppierung, Raumiiberbriickung, zeitli cher Ausgleich, Ermittlung und Lenkung von Angebot und Nachfrage) wird unter dem EinfluB der neuen Fertigungstechnologien transaktionskostentheoretisch be- IX urteilt. Dem Ergebnis der Analyse nach wird der Zwang zur Kooperation bzw. ver tikalen Integration bzw. zur vertraglichen Bindung (Franchising) zwischen Herstel ler und Handler groBer, wahrscheinlich zu Lasten des GroBhandels. STANDOP schlieBlich untersucht die Auswirkungen der neueren Rechtsprechung und Gesetzgebung zur Produkthaftung auf die kiinftige Politik des Einzelhandels. In dem Beitrag werden zum einen die rechtlichen Grundlagen des handelsbetrieb lichen Risikos aus Produkthaftung (die allgemeine Produkthaftung des Handels nach dem Biirgerlichen Gesetzbuch und die spezielle Handlerhaftung nach dem 1988 in Kraft getretenen Produkthaftungsgesetz) dargestellt; zum anderen unter sucht STA NDOP die handelsbetrieblichen Sicherungsstrategien angesichts von Produkthaftungsrisiken. Er stellt abschlieBend fest, daB zwar den von der Produkt haftung betroffenen Handelsbetrieben ein Instrumentarium zur Verfiigung steht, das groBere Negativfolgen fur die Distributionslandschaft nicht erwarten laBt, daB aber noch zahlreiche Probleme offen bleiben. So wird die relative Gleichbehand lung der ganz unterschiedlichen Handelsformen den Intentionen und praktischen Moglichkeiten der Sicherung nicht gerecht. Dariiber hinaus neigen Rechtspre chung und juristisches Schrifttum noch immer dazu, den Handelsbetrieb auf seine bloBe Verteilerfunktion zu reduzieren, was den tatsachlichen Machtverhiiltnissen im Absatzkanal in keiner Weise Rechnung tragt. Die letzten fiinf Beitrage zur HANDELSFORSCHUNG 1988 betreffen Infonna tionsgrundlagen jUr die HandelsbetriebsjUhnmg. Der Beitrag von TROMMSDORFF/FIELITZ/HORMUTH liefert einen Uber blick tiber Konzeption, Entwicklungsstand, Gestaltungsfaktoren und Kosten-Nut zen-Informationen von Integrierten Warenwirtschaftssystemen (IWWS), die in Zu kunft immer mehr auch zum strategischen Erfolgsfaktor von mittelstandischen Handelsunternehmen werden konnten. Es geht den Autoren in diesem Beitrag nicht um die Priisentation neuer Forschungsergebnisse, sondern um die systemati sche Darstellung des "state of the art" und um eine Klarung der Begriffe und Ansat ze der automatisierten Warenwirtschaft, die vielen Praktikern zu Unrecht noch wie ein bedrohliches Geheimnis vorkommt. Der Aufsatz versteht sich damit auch als ein Beitrag zur Uberwindung dieser Bertihrungsangste des mittelstandischen Handels gegentiber den neuen Technologien und Dienstleistungen. Der Gedanke der Uberwindung von Beriihrungsangsten mit neuen Technologien der Handelsbetriebsfiihrung wird fortgefiihrt durch den Beitrag von BEHRENDS, der sich mit der Einfiihrung eines Direktkostenrechnungssystems im Handel zur Optimierung der Sortimentspolitik befaBt. Auch hier gilt es, vorliegende betriebs wirtschaftliche Theorie durch neue elektronische Systeme in die Praxis umzuset zen. Das beschriebene DPR-System'kann tiber Personal Computer mit dem Stan dard-Tabellenkalkulationsprogramm LOTUS 1-2-3 benutzt werden. Es handelt sich um nichts anderes als eine konsequente Deckungsbeitragsrechnung auf der Artikelebene, die den Handelsmanager mit rationalen und "schnellen" Informatio nen fur seine Entscheidungen ausstattet. Der Artikel gibt detaillierte Informatio nen tiber Nutzen und Benutzung des Systems sowie tiber verbleibende Probleme, insbesondere tiber die LOsung des sogenannten Restkostenproblems. x Der Beitrag von FALK betrifft die standortbezogene Marktforschungsseite der Handelsbetriebsfiihrung. Wie miBt man Entwertung bzw. Abnutzung von Einkaufs zentren? Zunachst werden die Rechts- und Betriebsformen beschrieben, nach de nen Einkaufszentren organisiert werden. Dann beschreibt F ALK die verschiede nen Ursachenkomplexe fUr Erosion. Der folgende Hauptteil des Beitrages ist me thodischer Art: Es werden die rein quantitative Kundenfrequenz-und Kunden stromanalyse, die verschiedenen Moglichkeiten der Befragung von Konsumenten, die Kundenlaufanalyse a1s erganzendes quantitativ-qualitatives Beobachtungsver fahren sowie die Verkehrs- und Park-Analysen a1s Erhebungsverfahren dargestellt und bewertet. 1m Endergebnis erscheint es wichtig, eine Mehrzahl von Methoden anzuwenden, um Erosion in Einkaufszentren und deren Ursachen festzustellen. DILLER fragt: Sollen bestimmte Artikel im Geschaft nach der Art des Artikels oder nach Marken gebiindelt prasentiert werden? Die Frage ist z.E. fUr den Textil einzelhandel besonders aktuell. Zur Beantwortung der Frage genfigt es nicht, logi stische Gesichtspunkte zu beachten. Fiir die Biindelung nach Marken sprechen z.E. Imagemerkmale wie das markenbezogene Konsumerlebnis und die wahrge nommene Fachkompetenz des Handlers sowie die Pflege der vertikalen Koopera tion mit dem Hersteller. Mogliche, aber wenig gravierende Risiken der markenbe zogenen Prasentation sieht DILLER in der geringeren Transparenz des Angebots fUr den Kunden, in der moglichen Dominierung des Handlerimages durch das Herstellerimage sowie allgemein in einer EinfluBverlagerung auf den Hersteller.. Diese Hypothesen wurden empirisch-exemplarisch im Textileinzelhandel geprfift und dabei weitgehend bestatigt. Auch der Aufsatz von BARTHffHEIS befaBt sich wie der von DILLER mit einer innerbetrieblichen Standortbetrachtung, namlich den Kriterien (Anforderungen), die Konsumenten mit Warenhausabteilungen verbinden. Und wie der Aufsatz von F ALK ist der Beitrag der Losung von Marktforschungsproblemen des Handels zuzuordnen. Die Autoren stellen zu Recht fest, daB das Handelsmarketing im Un terschied zum produktbezogenen Herstellermarketing marktforscherisch vernach lassigt ist. So weill man viel fiber Kaufkriterien fUr Produkte, aber wenig fiber ent sprechende Kriterien fUr den Besuch bzw. die Akzeptanz von Handelsunterneh men(sabteilungen). Der Aufsatz bereitet das allgemeine Marktforschungsinstru mentarium fUr diese Zwecke auf und systematisiert es so, daB der Handel zukftnf tig mehr Gebrauch davon machen kann. Der Ansatz wird durch das Beispiel einer entsprechenden empirischen Untersuchung mit detaillierten Ergebnisdarstellun gen verdeutlicht. Berlin, im August 1988 Professor Dr. Volker Trommsdorff Inhaltsverzeichnis Standortfragen ... aus gesamtwirtschaftlicher Sicht Hans-Jurgen Ge,Pner: Einzelhandel und Stadtentwicklung. Zur Funktionalitiit regionaler Handelsstrukturen . . . 3 Gunter Heinritz: Fluktuation im Einzelhandelsbetriebsbestand von Mittelzentren. Diskutiert am Beispiel von Dachau, Neuburg/Donau, Pfaffenhofen und Schrobenhausen. . . . . . . . . . . 27 Heinz Heineberg und Alois Mayr: Neue Einkaufszeritren im Ruhrgebiet. Zur Dynamik und Raumwirksamkeit jiingerer Standort- gemeinschaften des Einzelhandels. . . . . . . . . . . 49 Standortfragen ... aus einzelwirtschaftlicher Sicht Hans-Otto Schenk: Standortkontrolle durch nonverbale Imageanalyse . . . . . . . . . . . . . . 65 Hans-Peter Liebmann und Peter Schnedlitz: Standortpolitik und strategische Marktforschung im Handel . . . . . . .. 81 Burkhard Strobel: Standortspezifische Geschaftstypen im Fach- handel . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 99 Entwicklungstendenzen im Handel Alfred Gutersohn: Die Zukunftsaussichten des selbstiindigen Ein zelhandels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 Volker TrommsdorJJ: Veranderungen im Konsumentenverhalten und im Wettbewerb. Marketingstrategische Konsequenzen fUr den Einzelhandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 Amo Brandt: Neue Fertigungstechnologien und Handel. Eine trans aktionskostentheoretische Analyse. . . . . . . . . . . 143 Dirk Standop: Handelsbetriebe und Produkthaftung. Eine betriebs wirtschaftliche Bestandsaufnahme nach Inkrafttreten des neuen Produkthaftungsgesetzes . . . . . . . . . . . . . . 163

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