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Handbuch Industrialisierung der Finanzwirtschaft: Strategien, Management und Methoden für die Bank der Zukunft PDF

781 Pages·2005·77.139 MB·German
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Zbynek Sokolovsky/Sven Löschenkohl (Hrsg.) Handbuch Industrialisierung der Finanzwirtschaft Zbynek Sokolovsky Sven Löschenkohl (Hrsg.) Handbuch Industrialisierung der Finanz wirtschaft Strategien, Management und Methoden für die Bank der Zukunft Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http:/ /dnb.ddb.de> abrufbar. 1. Auflage Januar 2005 Alle Rechte vorbehalten ©Springer Fachmedien Wiesbaden 2005 Ursprünglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2005 Lektorat: Karin Janssen www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipi.-Designerin, Frankfurt am Main Satz: Fotosatz Huhn, Maintal Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN 978-3-663-01578-9 ISBN 978-3-663-01577-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-01577-2 Die dramatischen Veränderungen der globalen Wirtschaft haben am Ende des weltwei ten Booms an den Finanzmärkten die seit langem bestehenden Strukturprobleme der deutschen Kreditwirtschaft deutlich gemacht. In Folge dessen hat ein dynamischer und nachhaltiger struktureller Wandel in allen Bereichen der Finanzdienstleitungsindustrie in unterschiedlichen Ausprägungen eingesetzt. Auch wenn in den Instituten in jüngster Vergangenheit konsequente Maßnahmen zur Verbesserung der Ertrags- und Kosten situation in den Mittelpunkt rückten, ist der erreichte Zustand im internationalen Ver gleich noch lange nicht zufriedenstellend. Die Finanzindustrie muss weiterhin nach geeigneten Wegen und Ansätzen suchen, um die eigene Zukunft langfristig sicherzustellen. Wesentliche Voraussetzung zur erfolgreichen Führung eines Finanzunternehmens ist heute mehr denn je, es immer wieder neu auszurichten. Dazu zählt ganz besonders die Fähigkeit, sich erfolgreichen Ideen, Erfahrungen und Erkenntnissen anderer Unterneh men, auch aus anderen Branchen, Regionen und Gesellschaften, zu öffnen und sie bei entsprechender Eignung kreativ zu übernehmen. Erfolge der industriellen Fertigung, gepaart mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und vielfältigen Erfahrungen aus der Be ratungspraxis sind geeignet, der Finanzwirtschaft neue Ideen und vertieftes Wissen zu liefern. Es liegt an jedem einzelnen Unternehmen der Finanzindustrie selbst, in diese "Kiste" zu greifen und mit unternehmerischer Phantasie, Mut und Freiheit neue Wege zu gehen. Das vorliegende Handbuch "Industrialisierung der Finanzwirtschaft" spannt hierzu den Bogen. Es gibt einen aktuellen Überblick darüber, was unter "Industrialisierung" im Finanzdienstleistungssektor gegenwärtig in Theorie und Praxis verstanden wird und welche Erfolgspotenziale diese Ansätze für die Unternehmerische Praxis der Kreditwirt schaft besitzen. Dabei werden Erfahrungen aus der Finanzindustrie, durchwoben mit praktischen Beispielen aus der Industrie, aus der Wissenschaft und aus der Beratungs praxis strukturiert zusammengebracht und nach Schwerpunkten geordnet dargestellt. Den beiden Herausgebern, Zbynek Sokolovsky und Sven Löschenkohl, ist es gelungen, herausragende Persönlichkeiten der Finanzwirtschaft, bekannte Wissenschaftler und namhafte Unternehmensberater zur Mitwirkung an diesem Buch zu gewinnen. Dies ist sicherlich neben der Aktualität des Themas auch darauf zurückzuführen, dass beide per sönlich über ausgeprägte praktische Erfahrungen im Banken- und Beratungsumfeld verfügen und diese durch wissenschaftliche, in zahlreichen Publikationen und Vorträ gen nachgewiesene Kompetenz zu unterlegen vermögen. Ich wünsche diesem Handbuch, dass es sowohl in der Unternehmerischen Praxis der Dienstleistungsbranche - vor allem der Finanzindustrie - als auch in der Wissenschaft V Geleitwort die ihm gebührende Beachtung und Anerkennung findet. Gleichzeitig bin ich sicher, dass in diesen Zeiten der richtungsweisenden Neuorientierung der deutschen Finanz wirtschaft dieses Handbuch zum Verständnis und zur richtigen Einordnung der not wendigen Veränderungen und der sich abzeichnenden Trends nachhaltig beiträgt und darüber hinaus auch eine Vielzahl an Umsetzungsideen, Anregungen und Ansätzen lie fert. Prof. Dr.-Ing. JoHANN-DIETRICH WöRNER Präsident der Technischen Universität Darmstadt VI Vorwort Industrialisierung der Finanzwirtschaft aus der Perspektive von Praxis, Wissenschaft und Beratung Seit langem ist im deutschen Finanzdienstleistungssektor eine unbefriedigende Ertrags und Kostensituation festzustellen. Der weltweite Kurseinbruch an den Finanzmärkten zu Beginn des Jahrhunderts, der sich seitdem nur langsam erholende Kapitalmarkt, die immer noch verunsicherten Investoren, die dynamisch voranschreitende Globalisierung sowie die vor allem in Deutschland sich nur schrittweise bessernde wirtschaftliche Ge samtsituation und die nach wie vor bestehenden strukturellen Konsolidierungshemm nisse am deutschen Bankenmarkt wirken sich negativ auf die Geschäftsentwicklung der Kreditwirtschaft aus. Ertragsschwäche, Gesamtkapitalrentabilität, Marktkapitalisie rung, Rating und insbesondere das ungünstige Verhältnis von Aufwand und Ertrag ein zelner Institute spiegeln dies wider. Auch wenn sich die Gesamtsituation in den letzten Monaten leicht entspannt hat und die Transformationsprozesse in vielen Häusern inzwischen in vollem Gange sind, bleibt die Profitabilität der deutschen Banken im internationalen Vergleich weiterhin unbefrie digend. Die begonnenen Maßnahmen zur Erhöhung der Vertriebsleistung und konse quenten Ausnutzung der Rationalisierungs-und Synergiepotentiale müssen noch deut lich verstärkt werden. Es ist aber auch an der Zeit neue Wege zu gehen. Es müssen genauso die bewährten Konzepte aus der Vergangenheit aufgegriffen, neu bewertet und fortentwickelt sowie Schritte in noch unbekanntes Terrain gewagt werden. Wir müssen uns erfolgreichen Ideen, Erfahrungen und Erkenntnissen anderer Unternehmen, anderer Branchen, ande rer Regionen und Gesellschaften, deren Exzellenz offensichtlich ist, öffnen und sie bei möglicher Übertragbarkeit innovativ angepasst übernehmen. Der Blick auf die ver gleichbare Situation der deutschen Industrie Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre und die daraus gezogenen Konsequenzen zeigt, dass sich mit nachhaltigen Verän derungen deutliche Verbesserungen der eigenen Wettbewerbsposition im nationalen wie internationalen Kontext erzielen lassen. Die "Industrialisierung" kann in diesem Zusammenhang also nicht nur als Synonym für Rationalisieren, Optimieren, (Re-)Organisieren und Nutzen neuer Technologien verstan den werden. Es geht nicht darum, dort zu "industrialisieren", wo früher "rationalü:iert" wurde, sondern vielmehr Verständnis zu entwickeln für die Notwendigkeit solcher an VII Vorwort industrieller Exzellenz orientierter Veränderungsprozesse, die auch in Finanzunterneh men zu vergleichbaren Ergebnissen führen können. Standardisierung, Modularisierung, Kapazitätssteuerung, Qualitätsmanagement u. a. stehen genauso im Mittelpunkt wie Wertschöpfung, Outsourcing, Prozessmanagement usw. Es geht um ein für die Branche z. T. neues, interdisziplinäres und ganzheitliches Denken, eine systematische Vorgehens weise und innovative Handlungsmuster. Vor diesem Hintergrund haben die Technische Universität Darmstadt und die IBM Busi ness Consulting Services gemeinsam verschiedene Initiativen für Finanzdienstleister mit dem Ziel gestartet, durch Vermittlung von Wissen an der Schnittstelle zwischen Be triebswirtschaftslehre, Fertigungsindustrie und Informatik sowie durch pilothafte Er probung relevanter Ansätze und Methoden, die vor allem in Industrieunternehmen im Laufe der vergangenen Dekade z. T. zu Spitzenleistungen geführt haben, zur "Industria lisierung der Banken" nachhaltig beizutragen. Das vorliegende Buchprojekt gehört zu diesen Initiativen. Der Praxis, Wissenschaft und Beratung stellen wir mit diesem Buch die neuesten Kon zepte und Ansätze sowie den aktuellen Stand der Diskussion zur Industrialisierung der Finanzbranche vor. Unter Einbeziehung neustersowohl wissenschaftlicher Erkenntnisse als auch praktischer Erfahrungen wird dies in theoretischen Abhandlungen, Erfah rungsberichten und ausgewählten Fallbeispielen aus der Praxis der Finanzunternehmen des deutschsprachigen Raums, die regional wie global agieren, umfassend dargestellt und dies alles im Spiegel industrieller Praxis. Unsere Vorstellung ist es, die wesentlichen Teilaspekte in einer Sequenz in sich abgeschlossener Einzelbeiträge zu behandeln. Dabei haben wir besonderen Wert darauf gelegt, eine Vielzahl unterschiedlicher Institute der Finanzindustrie einzubeziehen. Diese Darstellung aus verschiedenen Blickwinkeln er möglicht eine umfassende Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Industrialisierungs diskussion im Finanzsektor. Gleichzeitig haben wir dadurch gezeigt, wie unterschied lich sich die einzelnen Unternehmen dem Thema annähern. Das Handbuch folgt damit einer klaren, übergreifenden Konzeption. Um der Komple xität des Themas und auch den verschiedenen Betrachtungswinkeln gerecht zu werden, haben wir zuerst fünf nachfolgende Kernbereiche herausgearbeitet, die in sich insofern abgeschlossene Einheiten bilden, als jeder Bereich für sich mit einer theoretisch ausge richteten Anfangsabhandlung beginnt. Anschließend werden Erfahrungen, Ansichten und Praxisbeispiele einzelner Unternehmen der Kreditwirtschaft vorgestellt. Zum Ab schluss jedes Kapitels wird eine eher zusammenfassende Darstellung des Kernbereiches aus Beratungssicht abgerundet und mit einem Praxisbeispiel aus der Industrie abge schlossen. Die fünf Hauptkapitel werden durch eine ausführliche Einführung eingeleitet und mit zwei Beiträgen zusammengefasst. Die Erschließung und Ausnutzung der Wertschöpfungspotenziale in der Finanzdienst leistung ist einerseits über die Kostenführerschaft möglich. Hier liefern die ingenieur wissenschaftlichen Disziplinen hervorragende Kenntnisse, Vorgehensweisen und Me thoden, um konzeptionelle, prozessuale, strukturelle und technologische Potentiale bestmöglich auszuschöpfen. In der Ausgestaltung der sozialen Interaktionsbeziehung liegt bei den wissensintensiven Dienstleistungen der größere Anteil des Wertschöp- VIII Vorwort fungspotenzials. Insofern hängt die Nachhaltigkeit des wirtschaftlichen Erfolgs auch bei den Finanzdienstleistungsunternehmen neben dem Wachstumspotenzial von der Inno vationsstärke und nach wie vor von der Fähigkeit ab, das Zusammenspiel von Men schen, Strukturen und Technik optimal zu gestalten. In dieser fachlichen Bandbreite bewegen sich auch die Beiträge des ersten, einführenden Kapitels, wobei der jeweilige Einstieg in der vergleichenden Betrachtung zwischen der geschichtlichen Entwicklung des Industriesektors und der Finanzbranche sowie des grundsätzlichen Unterschiedes zwischen den Produkten, Prozessen, Intensität der Kun denbindung, Fertigungstiefe der Abwicklung u. a. gesucht wird. Die Schwerpunkte der Industrialisierung werden unterschiedlich gesetzt, von der wertschöpfungsorientier ten Modularisierung und den zur Senkung der Fertigungstiefe führenden Outsour cingansätzen bis zur wertschöpfungsorientierten Strukturoptimierung und zum pro zessorientierten, ganzheitlichen Industrieverständnis einer Bank. Hier kommt auch der erforderliche Paradigmenwechsel im Management von Finanzdienstleistern, ent lang der Produkt-/Diensleistungslebenszyklen und Wertschöpfungsprozessen zum Tragen. Gleichzeitig werden die Erfolgsfaktoren der industriellen Exzellenz für Fi nanzinstitute angesprochen. Im zweiten Kapitel wird das Thema des Managements der Wertschöpfungsstrukturen ver tieft. Die Diskussion wird dabei aus zwei Richtungen geführt. Einerseits wird der Zu gang aus dem Blickwinkel der Kernkompetenzen gewählt als einer Eigenschaft von Finanzunternehmen, eigene Fähigkeiten (Bearbeitung von Kundensegmenten, Koordi nation von Abwicklung, Integrationsfähigkeit u. a.) in einzigartiger Wiese wertschöp fend einzusetzen. Dabei muss bei der Analyse von Kernkompetenzen einer Bank von der Marktsicht ausgegangen werden, um hieraus die Fragen nach dem wahrgenomme nen Nutzen von Endprodukten I -dienstleistengen durch die Kunden für die jeweiligen Segmente der Bank zu formulieren und daraus auch die Stärken und Schwächen der internen Struktureinheiten und Ressourcen auch in horizontalen und vertikalen Zu sammenwirkung beurteilen zu können. Die Kernkompetenzorientierung bedeutet dann für eine Bank, sich auf solche Aktivitätenfelder zu konzentrieren, in denen sie vom Markt erkennbar differenzierbare Stärken besitzt und gleichzeitig, in denen eine hohe Marktattraktivität gegeben und ein nachhaltiges Wachstum möglich erscheint. Andererseits wird die Diskussion auch unter dem Aspekt Outsourcing geführt. Dabei ist es offensichtlich, dass in dem Augenblick, in dem sich ein Unternehmen an seine Kern kompetenzen im markt-, produkt- und prozessorientierten Sinne konzentriert, sich gleichzeitig mit der Frage befassen muss, welche Funktionen, Prozesse, Aktivitäten u. a. es an Dritte herausgeben kann. Das Entstehen einer virtuellen Organisation verdeutlicht gleichzeitig die unternehmerische Notwendigkeit, sich mit eigener Identität und Selbst wahrnehmung auseinander zu setzen. Eine zu schnelle und nachhaltige Reduktion der Wertschöpfungstiefe kann aber gleich zeitig die Innovationsfreudigkeit, das Qulitätsverständnis und Flexibilitätsfähigkeiten einschränken. An dieser Stelle der Diskussion rückt die Sicht der Wertschöpfungsorien tierung der Prozesse in den Mittelpunkt. Mit der Prozessorientierung lassen sich die strategischen Ansätze der Kernkompetenz einfacher umsetzen, weil die einzigartigen IX Vorwort Fähigkeiten und spezifischen Ressourcen bei einem sukzessiven, zielorientierten aber nachhaltigen Vorgehen deutlicher zum Tragen kommen. Das Management der Wert schöpfungsstrukturen bedeutet hier vor allem auch die Gestaltung optimaler Wert schöpfungsprozesse. Der Gestaltungsraum bewegt sich methodisch zwischen zwei unterschiedlichen ("Extrem-")Ansätzen. Der Business Process Reengineering - Ansatz hat eher einen revolutionären Charakter, weil hier durch eine fundamentale Umgestaltung die höchst erreichbare Prozesseffizienz gesucht wird. Der Ansatz des kontinuierlichen Ver besserungsprozessesverfolgt mit dem Ziel einer deutlich höheren Effizienz einen eher evo lutionären Weg, bei dem durch inkrementeHe Verbesserungen die Schwachstellen und In effizienzen systematisch beseitigt werden. Das dritte Kapitel befasst sich einerseits anhand von konkreten Beispielen vertiefend mit diesen Aspekten des Geschäftsprozessmanagements, wobei die Fragen der Prozessgestal tung wie auch die der Prozesssteuerung gleichermaßen behandelt werden. Für die Fi nanzwirtschaft zeigt sich, dass noch längst nicht alle praktische Probleme gelöst sind und auf absehbare Zeit auch noch nicht gelöst werden können. Auf diesem Gebiet haben die Banken noch einen langen Weg vor sich, bis sie einen annähernd vergleichbaren Pro fessionalisierungsgrad wie die Industrie erreicht haben. Andererseits werden hier spezielle Aspekte des Prozessmanagements in der Finanzin dustrie angesprochen, wie z. B. Prozessstandardisierung bei der individualisierten Fi nanzdienstleistungsberatung, Prozessorientierung in einer Kreditfabrik, Entwicklungs tendenzen in der Banklogistik, Industrialisierung als Herausforderung für die interne Revision in Kreditinstituten, Übertragbarkeit industrieller Methoden auf die Prozesse der Finanzwirtschaft usw. Das Management der Organisationsstrukturen wird im vierten Kapitel behandelt. Bei einer Analyse der Entwicklung von Organisationsstrukturen der Banken fällt die schwache or ganisatorische Basisinnovation der vergangeneo Jahrzehnte auf. Dies ist u. a. sicherlich auch auf das mangelnde Verständnis der Wertschöpfung und der daraus folgenden Nichtexistenz von Managementverantwortung für end-to-end-Prozesse zurückzuführen. Der industrielle Produkt-und Prozessmanager mit seiner breiten Palette an Verantwort lichkeiten und Innovationszwängen und seiner historischen Entwicklungserfahrung fehlt der Finanzwirtschaft. Dadurch wirken einige organisatorische Veränderungen eher wie "theoretisch ausgedacht und aufgesetzt" nicht aber "organisch" gewachsen. Konzen trations- und Spezialisierungsnotwendigkeiten, Vereinfachungsphilosophie, Komplexi tätsauswirkungen, Standardisierung und Modularisierung, optimale organisatorische Gestaltung, Kosteneffizienz, permanente Verbesserung, "richtige" Verantwortung an der "richtigen" Stelle, Sourcing-und Sharingstrategien und -Strukturen u. a. finden erst jetzt langsam Zugang in die Gedankenwelt der relevanten Verantwortlichen in den Banken. An dieser Stelle sind die Industrialisierungsansätze und konkreten -schritte von "uner messlicher" Bedeutung und hoffentlich "heilender" Wirkung. Vor allem die Trends zu und in den Transaktionsbanken lassen hier viel hoffen. Es haben sich inzwischen für ver schiedene Back-Office-Bereiche Transaktionsbanken konstituiert und entsprechende Märkte für Transaktionsdienstleistungen etabliert. Verschiedene spezialisierte Provider für Abwicklung von Zahlungsverkehr, Wertpapier- und Fondsgeschäft, Kreditgeschäft X

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