RYKLE BORGER HANDBUCH DER KEILSCHRIFTLITERATUR II RYKLE BORGER HANDBUCH DER KEILSCHRIFTLITERATUR BAND II SUPPLEMENT ZU BAND I ANHANG: ZUR KUYUNJIK-SAMMLUNG W DE G 1975 WALTER DE GRUYTER · BERLIN · NEW YORK ISBN: 3110059606 © Copyright 1975 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit ic Comp. — Printed in Germany. — Alle Rechte des Nachdrucks, der photomedianischen Wiedergabe, der Herstellung von Mikrofilmen, auch auszugsweise, vorbehalten. Druck: Werner Hildebrand, Berlin 65 Bindearbeiten: Lüderitz Je Bauer, Berlin 61 In memoriam F. W. Geers VII VORWORT Nach mehreren Jahren kann ich meinem HKL I den zweiten und den dritten Band folgen lassen. Der zweite Band war in der vorliegenden Form ursprüng- lich nicht vorgesehen. Er setzt das Repertorium fort und berücksichtigt die Fachliteratur von Ende 196*» bis Ende 1973. Weiter ist hier sehr viel unpubliziertes Material, namentlich aus Ninive, gebucht, das mir in den Jahren nach dem Abschluss von HKL I zugänglich geworden ist. Dabei habe ich zahllose Verbesserungen zu HKL I einfliessen lassen. Ein Anhang "Zur Ku- yunjik-Sammlung" bringt sowohl Leichty's Bibliography of the ... Kuyunjik Collection (196U) wie Bateman & Parsley List of fragments rejoined (1960) up-to-date. Der dritte Band ist auf Zetteln fertig und wird voraussicht- lich wenige Monate nach dem zweiten erscheinen. Als vierter Band ist Ci- vil's Preliminary catalogue of the Sumerian literary corpus vorgesehen. Im allgemeinen ist HKL II auf dieselbe Weise eingerichtet wie HKL I. Es werden die folgenden Abkürzungen und Symbole benutzt: *· = Genauere Angaben in HKL I. = Ersetzt den entsprechenden Abschnitt in HKL I. / = Siehe meine Bemerkung(en) zu; Nachträge notiert man am besten zu. // = Duplikat. + zwischen Museumssignaturen usw. = Join ("physical join"). ( + ) zwischen Museumssignaturen usw. = indirekter Join. Cf = Confer, vergleiche, im allgemeinen für Einzelbeiträge zum Textverständnis gebraucht. f = figura, Abbildung (z.B. f2). f., ff. = und folgende. Ib = Ibidem, am angeführten Orte. Id = Tdem, Derselbe. n = numerus, Nummer (z.B. n3). p = pagina, Seite (z.B. pl*)· Rez. = Rezension. Sfs = Subject to further study, d.h. im allgemeinen "Einordnung bzw. Zuweisung unklar" (die Abkürzung stammt aus Gelb Standard oper- ating procedure for the Assyrian dictionary [Privatdruck Chicago 195 , wird dort jedoch in anderem Zusammenhang vorgeschrieben), t = tabula, Tafel (z.B. t5, aber Enüma elis Tafel V usw.). Vgl. = Vergleiche, im allgemeinen Hinweis auf einen ähnlichen Text (also · Cf). Verbesserungen gegenüber HKL I sind durch /Cursive angedeutet. An- gaben in HKL I, die gestrichen werden müssen, sind in HKL II zwi- schen « und » wiederholt. Beim Druck von HKL I sind meine Offsetvorlagen mehrfach entstellt wor- den. Zahlreiche Akzente wurden gestrichen, einmal wurde ein Akzent durch einen anderen ersetzt. Mehrfach fehlen an den Rändern Buchstaben, auf S. 128 oben und 168 unten sogar ganze Wörter. Zwischen den einzelnen Absätzen sind mehrfach inkonsequent und mit hässlichem Effekt Zwischenräume einge- fügt worden. Ein paarmal wurden rechtzeitig hergestellte Austauschseiten nicht benutzt. Manche Verschlimmbesserung mag mir noch nicht aufgefallen sein, da ich als Handexemplar immer eine Xerokopie meiner Offsetvorlagen benutzt habe. Durch die Freundlichkeit von K.Deller konnte ich September 1968 und Ja- nuar 1970 die im Orientalischen Seminar der Universität Heidelberg aufbe- wahrten Kopienhefte von F.W.Geers (1885-1955, cf AfO 17 ^89 und JNES 33 179ff.) durchsehen und auf Mikrofilm festlegen. Etwa 5000 Textfragmente, zumeist religiösen Inhalts, wurden mir auf diese Weise zugänglich, zusam- men mit Geers1 Randnotizen, die zahllose Identifizierungen und sonstige Hinweise enthalten. Von einigen Falkenstein-Schülern war auf Karten ein Index der Museumsnummern erstellt worden, den ich abschreiben konnte. VIII Vorwort Nachdem ich meine ca. 2000 Aufnahmen eingerahmt und die nötigen Lesegeräte konstruiert hatte, habe ich einen ca. UOO Seiten starken Katalog zu den Geers-Kopien geschrieben, dessen Publikation nicht sinnvoll erschien; er ist jedoch zusammen mit dem soeben erwähnten, von mir vollständig revi- dierten K-Nummern-Index an verschiedenen Stellen in Xerokopie zugänglich. Geers1 Kopien und Randnotizen habe ich ausgiebigst, wenn auch keineswegs vollständig, für HKL II verwertet. Obwohl der Harne Geers aus verschiedenen Gründen in meinem Buche fast niemals in Erscheinung tritt, gibt es keinen Fachgenossen, dem es mehr verdankt als ihm, teils unmittelbar, teils mit- telbar, weil die Geers-Kopien zahllose neue Erkenntnisse ermöglichten. Es ist mir daher ein Anliegen, HKL II in Dankbarkeit dem Andenken dieses so verdienstvollen, bescheidenen und hilfsbereiten Gelehrten zu widmen. Im Geers-Nachlass befinden sich - leider technisch wenig gelungene - photographische Reproduktionen zahlreicher Kopien von F.H.Weissbach (1865- 19^)· Weissbach hat vor der Jahrhundertwende in London viele zweisprachi- ge Texte aus Ninive kopiert, von denen freilich ein grosser Teil in CT 16 und 17 publiziert worden ist. Auch seine Arbeit habe ich dankbar verwer- tet. In der Heidelberger Universitätsbibliothek befindet sich der Nachlass von C.Bezold (1859"1922), darunter ca. 1000 Kopien aus den Jahren 1882 und 1887/8, die ich Dezember 1970 durchgesehen habe. Die Photostelle der U.B. Heidelberg hat diese Kopien grossenteils für mich auf Mikrofilm aufgenom- men. Auch zu den Bezold-Kopien habe ich einen Katalog geschrieben. Diese Arbeit wurde erleichtert durch Randnotizen von E.Weidner, der vor etwa 35 Jahren die meisten Hefte durchgesehen und auf Fachliteratur zu vielen Texten hingewiesen hat. Einen Index der K-Nummern hatte Bezold selbst erstellt. Diese Zettel durfte ich in der Handschriftenabteilung der Hei- delberger U.B. abschreiben. W.G.Lambert gestattete mir bei zwei kurzen Besuchen in Birmingham (Ok- tober 1973 und September 197 die Durchsicht all seiner Note-books und Kopien. Aus diesem ungeheuer reichhaltigen Material habe ich mir vor allem Lambert's Randbemerkungen zu Ninive-Texten notiert. Auf diese Weise konn- ten zahlreiche neue Textidentifizierungen in HKL II aufgenomnen werden, wobei ich im allgemeinen auf Lambert als Urheber hingewiesen habe. Ein zu- nächst übersehenes Heft mit Omentexten konnte von mir nicht mehr verwertet werden. Für die Götterlisten und für die tamitu-Texte schien es mir nicht sinnvoll, den einschlägigen Büchern Lambert's vorzugreifen. Während der Pfingstwoche 1973 konnte ich in Berlin die enorme Sammlung von Textphotos aus dem British Museum durchsehen, die F.Köcher dort auf- gebaut hat. Mehrere Randnotizen von Köcher sind in HKL II aufgenommen; im allgemeinen habe ich auch in diesem Falle meine Quelle angegeben. C.B.F.Walker (British Museum) gestattete mir freundlicherweise, seine Note-books durchzusehen und, soweit erforderlich, zu xerokopieren. Es han- delt sich hier besonders um zweisprachige Texte, die in Cat.Spl. regi- striert sind. Auch verdanke ich ihm Textrekonstruktionen und sonstige Mitteilungen zu der Serie "Mündwaschung". Auch eigene Textabschriften habe ich ausgiebig verwertet. Bei zahlrei- chen Besuchen im British Museum konnte ich eine grössere Anzahl nicht von Geers usw. kopierter Texte transliterieren, wobei ich besonders die lite- rarischen Bilinguen aus Ninive berücksichtigt habe. Für die Beschaffung von Fachliteratur, die mir in Göttingen nicht oder nur schwer zugänglich ist, erwiesen sich regelmässige Besuche im Leidener Instituut voor het Nabije Oosten als unumgänglich. Auch im Heidelberger Seminar habe ich mich mehrmals zu diesem Zwecke aufgehalten. Andere Insti- tutsbibliotheken wurden benutzt, wenn sich dazu die Gelegenheit ergab. Die neben meinen eigenen Sammlungen wohl sicher beste Bibliographie der Keilschrifttexte ist die von I.J.Gelb im Laufe einiger Jahrzehnte für das Chicago Assyrian dictionary angelegte "Bibliography of cuneiform sources" (cf HKL I pVII Anm. 1). Es musste lohnend sein, mein Material mit Hilfe der Gelb'sehen Sammlung zu überprüfen und zu ergänzen, zumal die Spezial- Vorwort IX gebiete Prof. Gelb's sich mit den meinen verhältnismässig wenig über- schneiden. Zu diesem Zwecke habe ich den grössten Teil des Monats Septem- ber 1973 in Chicago verbracht, wo Gelb in einzigartiger Grosszügigkeit mir sein Arbeitszimmer im Oriental Institute mit der "Bibliography of cuneiform sources" (ca. 20000 Karten) und etwa 20 Ordnern zu verschiede- nen Spezialgebieten, sowie sein Haus zur Verfügung stellte. Von der "Bibliography" habe ich die von Gelb vorrangig vorangetriebene zweite Hälfte, die im grossen und ganzen HKL III entspricht, unter Heranziehung der erwähnten Ordner in Kurzform nahezu vollständig abgeschrieben. Einer beträchtlichen Anzahl Textpublikationen bin ich auf diese Weise noch auf die Spur gekommen. Meine Absicht, die HKL III-Kartei vollständig nach den Gelb'schen Sammlungen zu überprüfen, musste ich freilich fürs erste auf- geben. Der Aufbau der beiden Sammlungen ist so verschieden, dass diese Arbeit äusserst zeitraubend gewesen wäre, zumal solange meine eigene Sammlung nur auf Zetteln existiert. Ich gedenke jedoch, im Laufe der Jahre diese Arbeit für die zweite Auflage des HKL nachzuholen. Nur für wenige Textgruppen habe ich Gelb's Notizen bereits jetzt einigermassen systematisch zurategezogen. Für Lücken und Versehen namentlich in HKL III bin demnach nur ich verantwortlich. Bei meinem Aufenthalt in Chicago gestatteten Erica Reiner und M.Civil mir, die noch nicht publizierten Landsberger1sehen Vokabularrekonstruk- tionen durchzusehen und zu exzerpieren. Weiter konnte ich im Oriental ^Institute die Randnotizen, die verschiedene Benutzer der dortigen Ablich- tungen der Geers-Kopien auf den einzelnen Blättern (leider z.T. anonym) eingetragen hatten, zur Kenntnis nehmen. E.Sollberger (British Museum) gestattete mir, seine Bibliographie der Ur III-Texte zu kopieren; dadurch ergaben sich mehrere Verbesserungen und Ergänzungen zu meinen eigenen Sammlungen. Er und Mr. Walker haben mit grosser Geduld eine stattliche Reihe Joinvorschlage, usw. für mich nach den Originalen überprüft. Verschiedene Mitteilungen und Berichtigungen zu HKL I lieferten mir u.a. die Herren J.Bauer, Eilermeier, Farber, Greenfeld, Kennedy, Leemans, Millard, Reade und Walker, sowie besonders die Herren Krecher, Stol und Wilcke. Von den Rezensenten seien die Herren M.Müller, Oelsner und Sapo- retti hervorgehoben. All diesen Fachgenossen möchte ich auch an dieser Stelle meinen auf- richtigen Dank aussprechen. Ich habe nicht die Absicht, noch weitere Supplementbände auszuarbeiten, hoffe jedoch, dass ich nach Verlauf von zehn oder zwölf Jahren intensiver Textlektüre noch einmal das ganze Material auf den neuesten Stand bringen und zusammenfassend vorlegen kann. Göttingen, den 9. XI. 197U R.Borger