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Handbuch der Fräserei: Kurzgefaßtes Lehr- und Nachschlagebuch für den allgemeinen Gebrauch PDF

344 Pages·1923·16.786 MB·German
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Handbuch der Fraserei KurzgefaBtes Lehr- und Na chschlagebuch fur den allgemeinen Gebrauch Gemeinverstandlich bearbeitet von Emil .Jnrthe und Otto Mietzschke Ingenieure Sechste, (iul'chgesehene und vel'mehrte An flage Mit 351 Abbildungen, 42 Tabellen und einem Anhang fiber Konstruktion der gebrltuchlichsten Zahnformen an Stirn-, Spiralzahn-, Schneck en- und Kegelrltdern Berlin Verlag von .J uEus Springer 1923 ISBN-13: 978-3-642-89406-0 e-ISBN-13: 978-3-642-91262-7 DOl: 10.1007/978-3-642-91262-7 AIle Rechte, insbesondere das der DbersetzWlg in fremde Sprachen, vorbehalten. Copyright by Julius Springer in Berlin. Softoover reprint of the hardcover 6th edition 1923 Ans dem Vorwort znr dritten Anflage. Mit vorliegendem Werk "Handbuch der Fraserei" iibergeben wir der Offentlichkeit ein Hilfs- und Nachschlagebuch, dessen Zweck darin bestehen solI, den Techniker, Meister und strebsamen Maschinenbauer in das wichtige Gebiet der Fraserei einzufUhren. Das Werk behandelt alles Wissenswerte, was zur griindlichen Kennt nis der Herstellung, Erhaltung und Anwendung der Fraser und zur Bedienung der dazu erforderlichen Maschinen und Vorrichtungen unbe dingt notig ist. Die heute so vielseitige Anwendung des Frasers gebot uns, auch kurz auf die gesamte Entwicklung von Fraser und Fras maschinen einzugehen und zugleich darauf hinzuweisen, daB fUr die weitere Entwicklung der Frastechnik die wirtschaftliche Frage aus schlaggebend sein wird. Bei der Neubearbeitung der vorliegenden 3. Auflage hat deshalb die wirtschaftliche Seite in den Vordergrund gestellt werden miissen. Die durch die allgemeine Einfiihrung des Schnell stahles bedingten groBeren Betriebsmittel erfordern eine wesentlich hohere Ausnutzung von Maschinen und Werkzeugen und zwingen sehr oft neue Wege einzuschlagen. Die Neuerungen sind bis auf die letzte Zeit beriicksichtigt, so daJl die Abbildungen und Beschreibungen dem neuesten Stande dieses Metallbearbeitungsgebietes entsprechen. Besonderen Dank sind wir allen denen schuldig, die uns ihre Er fahrungen in Frii.sereibetrieben des In- und Auslandes durch miindliche und schriftliche Berichte bereitwillig zur Verfiigung stellten. Ebenso wie bei der ersten und zweiten Auflage wurde uns wieder um die weitgehendste Unterstiitzung seitens der ersten Firmen zu teil; ihnen, sowie auch der Verlagsbuchhandlung, die fUr eine zeitgemaJle Ausstattung'Sorge trug, sei an dieser Stelle ebenfalls gedankt. Frankfurt a. Main, im November 1911. Die Verfasser. Vorwort zur fiinften Auflage. Das Erscheinen der fiinften Auflage fallt in die Zeit der Ubergangs wirtschaft zum Frieden und es ist deshalb notwendig auch auf dem wichtigeu Gebiete der Fraserei eine erschopfende Dbersicht des Vor handenen und alles dessen zu geben, was zum Aufbau der Friedens wirtschaft dienlich sein konnte. Die Kriegswirtschaft hat die Vorteile der Massen- und Reihen fertigung allgemein erkennen lassen und die daraus gezogenen Lehren solI ten auch fernerhin weitgehendste Anwendung finden. Sie werden in Verbindung mit den allerorten aufgegriffenen Normenbestrebungen auf die Fertigung un serer Werkstatten grossen EinfluB haben und in hoheren Leistungen alsbald erkennbar werden. Die noch immer anhaltende Knappheit wichtiger Rohstoffe drangt dazu, Mittel und Wege zu finden, durch Sparen und EinfUhren von Ersatzstoffen den gestellten Aufgaben gerecht zu werden. Bei der Neubearbeitung des Buches wurde zu diesen wichtigen Fragen iiberall Stellung genommen und so lieB sich, obwohl manches gekiirzt und Unwesentliches weggelassen wurde, eine Vermehrung des Stoffes urn so weniger umgehen, als auch wieder eine Anzahl Neukon struktionen aufgenommen werden muBte. Frankfurt a. Main, im Juli 1919. Die Verfasser. Vorwort zur sechsten Auflage. Seit Erscheinen der letzten Auflage sind auf den groBen Gebieten der Frastechnik und des Frasmaschinenbaues wertvoHe Fortschritte gemacht worden. Die Richtung, die der amerikanische ]'rasmaschinen bau fiir die Zwecke: gr6Bte Massenfertigung, eingeschlagen hat, ist noch weiter von der des deutschen Frasmaschinenbaues: Herstellung von Maschinen ffir beschrankte Massenfertigung, abgewichen. Dies driickt sich vor aHem sehr deutlich in dem Bau der Frasmaschinen £iir ununterbrochenes Frasen aus. Der amerikanische FraEmaschinen bau fertigt hierfiir Frasmaschinen fUr derartig hohe Leistungen an, wie sie £iir uns nicht in Frage kommen k6nnen. Unsere heutigen Fertigungsweisen gestatten uns nicht die gleirhen Wege zu gehen. Besondere Bedeutung hat in letzter Zeit die mit dem Fraser verwandte Raumnadel erlangt, die als vielschneidiges Wer kzcug des halb nicht iibergangen werden konnte. Die dazugehorige Raumnadel ziehmaschinc muBte in der Neuauflage Aufnahme findcn. Es ist zu erwarten, daB dieses wertvolle Erganzungswerkzeug deB Frasers Behr rasch Eingang finden wird. Frankfurt a. Main, im Oktober 1922. Die Verfasser. Inhaltsverzeichnis. Seite I. Das Frasewerkzeug. 1 1. Das Frasewerkzeug und seine Arbeitsweisen ...... . 1 a. Der mehrschneidige Fraser im Vergleich zu den einschneidigen Dreh· und Hobelstahlen ..................... . 1 b. Die Fraser fiir hohe Schnittgeschwindigkeiten (Schnellstahlfraser) 9 2. Die Ein teil ung der Fraser II a. Die Entwicklung der Fraser 11 b. Die Fraserarten . . . . . . 17 c. Die Einspannarten der Fraser 26 3. Die Konstruktion der Fraser und ihre Schnitt· und Schalt- gesch windigkei ten ....... . 33 a. Die Form und Teilung der Schneidzahne . . . . . 33 b. Die s-piralgewundenen Schneidzahne . . . . . . . . 39 c. Die Schnitt- und Schaltgeschwindigkeiten der Fraser 43 4. Die mechanische Bearbeitung der Fraser .... 53 a. AUgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 b. Die Bearbeitung der Fraser auf den Werkzeugmaschinen 54 c. Das Hinterdrehen der Fraser . . . . . . . . . . . . 58 Die Universal-Hinterdrehbank von J. E. Reinecker 60 d. Hinterschleifen der Fraser . . . . . . . . . . . . . 68 Die Universal-Hinterdrehbank von Schaerer & Co. 68 5. Die Feuerbehandlung der Fraser ......... . 70 a. Das Erwiirmen des Stahles zum Schmieden 'und Gllihen 70 b. DaB Hiirten der Friiser. . . . . . . . . . . . . . . . 72 6. Das Schleifen und Sahiirfen der Friiser ...... . 88 a. Die Wirkungsweise und Leistungsfiihi/Zkeit der Schleifarbeit 88 Grundsatze, betr. den Betrieb von SchmirgeIscheiben vom Jahre 1897; Allderungen It. ErIaB vom 8. Oktober 1909 . '. . . . . 93 b. Das Rundschleifen der Fraser und die dazu erforderlichen Schleif- maschinen ........................ . 94 Die Universalrundschleifmaschine der Naxos-Union . . . . . . 97 c. Das Scharfen der Fraser und die dazu erforderlichen Fraserscharf- maschinen .................... . 103 1. Die Fraserscharfmaschinen von J. E. Reinecker. 109 2. Die Fraserscharfmaschinen der Naxos-Union 114 3. Die Metallkreissage-Scharfmaschine der Naxos-Union 121 II. Die Friismaschinen . 123 7. Die Entwicklung der Frastechnik ..... 123 Die Raumnadelziehmaschine von Forst 139 8. Richtlinien fiir den Bau der Frasmaschinen . 14~ a. Der EinfluB der Kriegserfahrungen. . . . . . . 142 b. Die wichtigsten Konstruktionsteile der Frasmaschinen . 145 VI Inha.ltsvet,zeiohni:,;. Selt" 9. Die Aufspannvorrichtungen fiir Frasmaschincn 148 Die Maschinenschtaubstocke ..... . 148 ll,. b. Die Aufspannvorrichtungen . . . . . . . 151 10. Die Prasmaschinen fur allgemeine und hCllondere Arbeiten in der Metallbearbeitung . . . . . . . 159 a. Die Einteilung der Frasmaschinen. . . . 159 h. Die Beschteibungen der Frasmaschillen 161 1. Die Wagetechtfrasmaschinen 161 Die Universalftasmaschine mit Vorschubraderkasten von L. Lowe & Co. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 Die Universalfrasmaschine mit selbsttii.tigem Teil-und SchaH.- apparat von L. Lowe & Co. . . . . . . . . . 163 Die Universalfrasmaschine der Wanderer-Werke . . . . . 165 Die schwete Universalfrasmaschine von Reinecker 168 Die Wagerecht-Hochkraft-Frasmaschine von Biernatzki & Co. . .... _ . . . . . . . . . . . . . . 172 Die einfache Wagerechtfrasmaschine von S c h ii t t e 180 Die Langfrasmaschine von Droop & Rein . . . . 180 Die Wagerecht- und Senkrechtfrii.smaschine von Reinecker 181 Die einfache Wagerechtfrii.smaschine von Zimmermann 182 Die Doppelfrasmaschine von Reinecker . 183 2. Die Senkrech tfrasmaschinen. . . . . . . . . 183 Die Senkrechtfrasmaschine von Reinecker . . . 183 Die groBe Senkrechtfrasmaschine von Reinecker 187 Die Senkrecht-Hochkraftfrasmaschine von Biernatzki & Co. 189 Die Senkrechtfrasmaschinen von Droop & Rein . 189 Die Senkrechtfrasmaschine von S c h ii t t e 194 Die Parallelfrasmaschine von Reinecker . . . . . 194 3. Die Sonderfrii.smaschinen . . . . . . . . . . . 194 Die doppelte Keillochfrasmaschine von Droop & Rein 194 Die Spiralbohrerfrasmaschine von Biernatzki & Co. 197 11. Die Berechnungen fiir Teil- und Spiralarbeiten . . . . 198 a. Die Teilvorrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 198 b. Das Teilen und die Teilscheiben ............ 204 c. Die Herstellung spiralgewundener Nuten, Zahne und Riefen 218 d. Das Schtagstellen der Supporte . . . . . . . . . . . . . 240 12. Das Kopieren und die dazu erforderlichen Kurvenfrii.s maschinen und -vorrich tungen ...... 242 a. Die Kurvenarten ................. 242 b. Die Kopier- und Kurvenfrasmaschinen. . . . . . . . 245 Die doppelte Kopierfrii.smaschine von L. L (j w e & Co. 245 Die Fassonfriismaschine von Nube . . . 247 Die Kurvenfrasmaschine von Reinecker 248 Die Kurvenfrasmaschinen von Nube 248 c. Die Kurvenfrasvorrichtungen 251 1. Die Lii.ngskurveri . 251 2. Die Stirnkurven 253 3. Die Mantelkurven 255 13. Das Frasen der Schraubengewinde 257 a. Aligemeines . . . . . . . . . . . 257 b. Die Gewindefrii.smaschinen . . . . 260 Die Universalgewindefrasmaschine der Wanderer-Werke 261 Die Gewindefrasmasohinen von Schilling und Kramer 262 Inhaltsverzeichnis. VII Seite 14. Das Frasen der Zahngetriebe ............ . 265 a. Die Erzeugung richtiger Zahnformen ........ . 265 b. Das Frii.sen der Zahnrader auf der Universalfrasmaschine 279 c. Die Zahnraderfrii.smaschinen .. . . . . . . . . . . . 283 Die selbsttii.tige Stirnraderfrasmaschine von Rei n e c k e r . 283 Die selbsttatige Raderfrasmaschine von Biernatzki. . . 285 Die Stirnraderfrasmaschine nach dem Walzverfahren von Rei n e c ke r 288 Die Schneckenraderfrasmaschine von Reinecker 289 Die selbsttatige Raderfrasmaschine von Pfauter ...... . 294 Die Zahnstangenfrii.smaschine von Reinecker ....... . 300 Die Kegelmdvorfrasmaschine nach dem Walzverfahren von Rein- ecker ........................ . 302 III. Anhang . . . . . . . . . 302 15. Die Zahnrii.der 302 a. AlIgemeines . . . . . . . 302 b. Die Bestimmung der Abmessungen 304 1. Die Stirnrader • . . . . . . 304 2. Die Spiralzahn- und Schraubenrader 307 3. Die Schneckengetriebe ...... . 312 4. Die Kegelrii.der . . . . . . . . . . 316 c. Die Vor- und Nachteile der gebrauchlichen Verzahnungsarten 320 d. Die Aufzeichnung der normalen Evolventenverzahnung 325 e. Die Diametral-pitsch-Teilung 328 Sachregister ......... . 332 Tabellenverzeichnis. Seite 1. Bearbeitungstabelle . . . . . . 7 2. Tabelle der Schnellstahl-Analysen 10 3. Tabelle fur Fraserringe . . . . . 26 4. Tabellen der Morsekegel 31 5. Tabellen der metrischen Kegel 32 6. Tabelle der Langskeile fUr Fraser und der Fraserbohrungen 32 7. Tabelle der Mitnehmer fUr Fraser . . . . . . . . 33 8. Tabelle der Mitnehmer fUr ReibahIen und Senker 33 9. Tabelle der Zahnteilungen fUr gerrefte Ji'raser 36 10. Tabelle fUr die Ziihnezahl geriefter Fraser . . . . 37 n. Tabelle fUr hinterdrehte, geradlinige Fraser 38 12. Tabelle fUr die Zahnezahl der Schnellstahlfraser (Cincinnatti-Comp.) 39 13. Tabelle der Spirallangen bei gegebenen Winkeln •.......• , 40 14. Gradtabellen fiir Zahnwinkel bei gegebenen Spirallangen . . . .. 41 15. Tabelle fUr Schnitt- und Schaltgeschwindigkeiten . . . . . . . .. 47 16. Tabelle fUr Versuche bei wechselnder Geschwmdigkeit und gleichbleiben- dem Vorschub. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 48 17. Tabelle fiir Versuche bei gleichbleibender Geschwindigkeit und wechseln- dem Vorschub. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 18. Schnittgeschwindigkeitstabelle fiir Werkzeugstahlfraser . 50 19. Schnittge,chwindigkeitstabelle fiir Schnellstahlfraser . 51 20. Bearbeitungstabelle . . . . . . . . 52 21. Tabelle der Gliihfarben . . . . . . 74 22. Tabelle der Schmelzpunkte der &lze 84 23. Tabelle der Anlal3farben . . . . . . 88 24. Tabelle fUr Umlaufszahlen der !::ichleifriider . 95 25. Tabelle der EinstellmaBe 106 26. Teiltabelle fUr e = 40 209 27. Teiltabelle fUr e = 60 210 28. Sinus- und Kosinustabelle 225 29. Tangens- und Kotangenstabelle 228 30. Formeltabelle fur die Spiralarbeiten 234 31. Gradtabelle fUr die Supportstellungen 236 32. Gradtabelle fUr die Schragstellung beirn ~'rasen der Schneckenrader nach Zoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238 33. Gradtabelle fiir die Schragstellung beirn Ji'rasen der !::ichneckenrader nach Millimeter ........................... 238 34. Gradtabelle fUr die Schragstellung beim .Frasen der Schneckenrader nach Modulteilung .......................... 240 35. Wechselraclertabelle fUr Modulsteigung bei 1/2 Zoll eng!. Leitspindel- steigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314 36. Malltabelle fiir korrigierte Zahnformen. . . . . . . 323 37. Grants-Tabelle fUr normale Evolventenverzahnung . 327 38. Tabelle fUr den achtteiligen Zahnradfrasersatz . . 328 39. Tabelle fiir den fiinfzehnteiligen Zahnradfrasersatz 328 40. Tabelle fiir Diametral-pitch 331 41. Tabelle fiir circular pitch 331 42. Tabelle fiir ModuIteilung . . 331 I. Das Frasewerkzeug. 1. Das Frasewel'kzeng und seine Arbeitsweisen. a. Der mehrschneidige Fraser im Vergleich zu den einschneidigen Dreh- und Hobelstahlen. Das Frasewerkzeug, kurz der Fraser genannt, hat nach und nach so durchgreilende Verbesserungen erfahren, seine Widerstandsfahigkeit ist so vervollkommnet, seine Anwendung ist, dank der vortrefflich kon struierten Maschinen, eine so vielseitige geworden, daB es keinen Zweig der Metallbearbeitung gibt, auf dem er sich nicht mit Erfolg verwenden lieBe. Es ist daher unbedingtes Erfordernis eines jeden Technikers, Meisters und Maschinenbauers, sich mit der Herstellung, Anwendung und Erhaltung der Fraser durchaus vertraut zu machen. Als kreisendes Werkzeug mit vielen Schneidzahnen hat der Fraser eine ganz bedeutende Uberlegenheit gegeniiber den einschneidigen Dreh und Hobelstahlen. Dieselben sind am Ende ihrer Leistungen, wenn sich die arbeitenden Schneidspitzen so weit erwarmt haben, daB sie ausgliihen, d. h. weich werden. Selbst der leere Riicklauf bei den Hobelmaschinen hebt nicht ganz die Erwarmung des Hobelstahles auf. Er wird nach und nach immer warmer und durch die zunehmende Abnutzung bald stumpf. Nicht so der Fraser, dessen viele Schneidzahne nicht unausgesetzt zu arbeiten haben, sondern sich in die Arbeit teilen. Bei ihm kiihlen sich die Schneidzahne geniigend abo Sie sind nur einen verhaltnismaBig kleinen Teil einer Umdrehung der Arbeitswarme ausgesetzt, die durch das Abtrennen der Spane erzeugt wird. Es ergibt sich daraus von selbst, daB den Frasern hohere Schnittgeschwindigkeiten zugemutet werden konnen als den Dreh- und Hobelstahlen. Durch die eigentiimliche Art der Spanabhebung ergeben sich beim Fraser besonders giinstige Eigenschaften. Der arbeitende Fraserzahn greilt stets auf reinem Material an und hebt die harte GuB-oder Schmiede kruste, ohne daB sie beriihrt wird, mit seinem Span abo Die Dreh- und Hobelstahle schleilen sich dagegen an den Krusten stumpf. Der Fraser zahn beginnt ferner seine Arbeit mit einer Leistung, die gleich Null ist. Jurthe ·Yietz8chke. Fritserei. 6. AntI. 1 2 DaB FraBewerkzeug. Abb. 1 zeigt seinen Span, der in der Fortsetzung allmahlich starker wird und einem kreisbogenformig auslaufenden Dreieck abc gleichtl). Hervorgerufen wird diese Eigentumlichkeit durch die Schaltrichtung des zu bearbeitenden Werkstuckes zum Fraser, welche stets der Umdrehungsrichtung des Frasers entgegen erfolgt. Eine Schaltungs richtung gleichlaufend mit der Umdrehungs richtung des Frasers ist falsch, da der Fraser zahn an der harten GuJ3- oder Schmiedekruste ungreift, mit seiner groJ3ten I.Jeistung beginnt und dadurch sich in das Werkstuck formlich einhakt. a Der Fraser verrichtet seine Arbeit auch Abb. 1. Das Abheben der wesentlich anders als die einschneidigen Dreh Spane. und Hobelstahle. So vollzieht sich das Hobeln einer Platte, Abb. 2, durch aufeinanderfolgende Gange, mit der fUr das Hobeln ublichen Schnittgeschwindigkeit (70-100 mm in der Sekunde fur Werkzeugstahl, 150-250 mm fUr Schnellstahl). Dabei gleitet die Platte a unter d~m Hobelstahle b durch und dessen Schneide arbeitet 2~f I~ I e Abb. 2. DaB Robeln einer Platte. Abb. 3. Das Frasen einer Platte. das ihr entgegengefUhrte Material weg. Nach jedem Durchgange wird der Hobelstahl- senkrecht zu der Arbeitsbewegung i-k - in Richtung i-h weitergeschoben (geschaltet), um bei dem nachsten Durchgang neues Material wegschneiden zu konnen. Diesen Vorgang, dem Werk zeug immer neues Material zuzuteilen, nennt man Schalten, und den dadurch zuruckgelegten Weg h--i Schaltweg. Der Fraser dagegen greift diese Platte zwecks Bearbeitung in ihrer ganzen Breite an (Abb. 3). Die Arbeitsbewegung wird hierbei yom Fraser ausgefUhrt, dem ununter broehen durch Schalten in der Richtung e-f neues Material zuge fUhrt wird. Durch das Frasen werden viele Arbeiten erheblich vereinfacht, weil sich das Profil eines Werkstuckes auf den Fraser ubertragen laJ3t. So 1) Sog. kommaahnliche Spane. Vgl. Fischer, Werkzeugmaschinen. Berlin 1901. Bd. I. S. 11.

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