Handbuch der Evaluationsstandards Joint Committtee on Standards for Educational Evaluation James R. Sanders (Hrsg.) Handbuch der Evaluations standards Die Standards des "Joint Committee on Standards for Educational Evaluation" Aus dem Amerikanischen übersetzt von Wolfgang Beywl und Thomas Widmer. Deutsche Ausgabe bearbeitet und ergänzt von Wolfgang Beywl, Thomas Widmer und Ja mes R. Sanders 2. durchgesehene Auflage Leske + Budrich, Opladen 2000 Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Handbuch der Evaluationsstandards. Die Standards des ,,Joint Committee on Standards for Educational Evaluation". 2. durchges. Aufl. Wolfgang Beywl (Hrsg.) / Opladen : Leske + Budrich, 2000 ISBN 978-3-8100-2766-5 ISBN 978-3-322-93234-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-93234-1 @ 2000 Leske + Budrich, Opladen Das Werk einschlieSlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwendung au.6erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzuliissig und straf bar. Das gilt insbesondere fUr Vervie1fii1tigungen, Obersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Satz: Leske + Budrich Inhalt Vorwort zur deutschsprachigen Ausgabe............ ..... .......................... ............. ....... 7 TEIL A - Übersetzung von The Program Evaluation Standards Funktionales Inhaltsverzeichnis........................................... .................. ............. ... 13 Einladung an die Nutzer ..................................... ~................................................... 17 Vorwort .................................................................................................................. 19 Einführung.... ............... ...................... ..... ..... ........ .................. ................. ........... .... 23 Definitionen .......... .................. ............ ........... ................. ................ ............. ... 25 Wirkungsfeld der Standards ............................. ......................... .............. ....... 26 Vorgesehene Adressaten der Standards .......................................................... 27 Organisation und Inhalt der Standards ..................................... ........... ........... 27 Form der Standard-Präsentation ..................................................................... 29 Anwendung der Standards .............................................................. ....... ... ............. 31 Anwendung in einer Fallstudie ........................................................................ 35 Unser Ansinnen an die Nutzerinnen und Nutzer dieser Standards .................. 41 Checkliste zur Anwendung der Standards .... .... .......................... .......... ........... 42 Die Standards N Nützlichkeitsstandards .................................................................................... 47 NI Ermittlung der Beteiligten & Betroffenen ............................................ 49 N2 Glaubwürdigkeit der Evaluatorin .......................................................... 55 N3 Umfang und Auswahl der Informationen ............................................. 61 N4 Feststellung von Werten ....................................................................... 67 N5 Klarheit des Berichts ............................................................................. 73 N6 Rechtzeitigkeit und Verbreitung des Berichts ....................................... 77 N7 Wirkung der Evaluation ........................................................................ 83 D Durchführbarkeitsstandards ............................................................................. 87 D1 Praktische Verfahren ............................................................................. 89 D2 Politische Tragfähigkeit ............................................ ........... ............. .... 95 D3 Kostenwirksamkeit ............................................................................... 101 6 Inhalt K Korrektheitsstandards ...................................................................................... 107 Kl Unterstützung der Dienstleistungsorientierung ..................................... 109 K2 Formale Vereinbarungen ...................................................................... 115 K3 Schutz individueller Menschenrechte ................................................... 121 K4 Human gestaltete Interaktion ................................................................ 127 K5 Vollständige und faire Einschätzung .................................................... 133 K6 Offenlegung der Ergebnisse .................................................................. 139 K7 Deklaration von Interessenkonflikten ................................................... 145 K8 Finanzielle Verantwortlichkeit .............................................................. 151 G Genauigkeitsstandards ..................................................................................... 155 GI Prograrnmdokumentation ...................................................................... 157 G2 Kontextanalyse ...................................................................................... 163 G3 Beschreibung von Zielen und Vorgehen ............................................... 167 G4 Verläßliche Informationsquellen ........................................................... 171 G5 Valide Informationen ............................................................................. 175 G6 Reliable Informationen ......................................................................... 183 G7 Systematische Informationsüberprüfung .............................................. 189 G8 Analyse quantitativer Informationen .................................................... 195 G9 Analyse qualitativer Informationen ...................................................... 201 GI0 Begründete Schlußfolgerungen ............................................................. 207 G 11 Unparteiische Berichterstattung ............................................................ 211 G12 Meta-Evaluation .................................................................................... 215 Das Joint Committee .............................................................................................. 221 Danksagungen ........................................................................................................ 222 Bezeichnungen der Standards Deutsch-Englisch .................................................. 223 Glossar Deutsch-Englisch ..................................................................................... 225 TEIL B - Ergänzungen zur Deutschsprachigen Ausgabe James R. Sanders, Aspekte der Entwicklung und Verbreitung der Evaluationsstandards ............................................................................................. 237 Thomas Widmer und Wolfgang Beywl, Die Übertragbarkeit der Evaluationsstandards auf unterschiedliche Anwendungsfelder ............................. 243 Wolfgang Beywl und Thomas Widmer, Die ,Standards' im Vergleich mit weiteren Regelwerken zur Qualität fachlicher Leistungserstellung ...................... 259 Gesamt-Literaturverzeichnis ................................................................................. 297 Gesamt-Index ........................................................................................................ 305 Vorwort zur deutschsprachigen Ausgabe Mit diesem Buch halten Sie die Übersetzung eines, wenn nicht des amerikanischen Standardwerkes zur Evaluation in Händen. Seit 1981 (in der hier überarbeiteten Fassung seit 1994) kodifizieren The Program Evaluation Standards des Joint Com mittee on Standards Jor Educational Evaluation in den USA und darüber hinaus auch für andere englischsprachige Evaluationsgemeinden den Grundkonsens der Disziplin. Für den fortschreitenden Professionalisierungsprozeß der Evaluation ge ben die Standards und ihr fortwährender institutionalisierter Revisionsprozeß1 wich tige Impulse. Mit der in den letzten Jahren auch in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz zu beobachtenden, zunehmenden Verbreitung der Evaluation in verschie denen Bereichen öffentlichen und privaten Handelns sahen wir den Zeitpunkt ge kommen, die Standards auch in deutscher Sprache zugänglich zu machen. Damit möchten wir auch für die beginnende Diskussion über Leitlinien und Standards der Evaluation Bezugsmaterialien für eine breite Lesergruppe verfügbar machen Als Ort dafür sehen wir insbesondere die Deutsche Gesellschaft für Evaluation (DeGE val) und die Schweizerische Evaluationsgesellschaft (SEVAL), wünschen uns dar über hinaus aber auch eine Rezeption in anderen fachpolitischen und berufsver bandlichen Zusammenschlüssen, deren Mitglieder mit Evaluationen befaßt sind. Die vorliegende Publikation ist in zwei Teile aufgeteilt. Der Teil A) dieser Pu blikation enthält die weitgehend wortgetreue Übersetzung des amerikanischen Ori ginals, bestehend aus Texten zu insgesamt dreissig einzelnen Standards, die vier übergreifenden Qualitätsthemen für Evaluationen zugeordnet sind. Für deren Be zeichnung werden folgende deutsche Begriffe und Kennbuchstaben verwendet: Englisch Deutsch U Utility Standards N Nützlichkeitsstandards F Feasibility Standards D Durchführbarkeitsstandards P Propriety Standards K Korrektheitsstandards A Accuracy Standards G Genauigkeitsstandards Jeder der dreissig Standards formuliert eine thematisch spezifische, normative Aus sage dazu, wie eine Evaluation auszugestalten ist, daß sie eine hohe Qualität er reicht. Dabei werden nicht etwa buchstabengetreu einzuhaltende Regeln (z.B. im Vgl. den Beitrag von James R. Sanders im Teil B dieses Buches. 8 Handbuch der Evaluationsstandards Sinne von Mindeststandards) formuliert, sondern vielmehr konkrete Empfehlungen dazu, wie in einer, dem zeitgemäßen Stand der Praxis entsprechenden Evaluation verfahren werden sollte. Die mit den Standards gestellten Anforderungen sind oft sehr anspruchsvoll und konkurrieren miteinander. Eine unter realen Bedingungen stattfindende Evaluation vermag demzufolge kaum alle Standards gleichzeitig in vollem Umfang zu erfüllen. Die Funktion der Standards besteht insbesondere darin, Evaluationen in dem Bemühen um ,best practice' zu orientieren sowie systemati sche Beurteilungen von Evaluationen (sog. Meta-Evaluation) anzuleiten. Sie richten sich dabei nicht nur an Evaluatorinnen2, sondern ebenso an alle weiteren Personen, die dazu einen Beitrag leisten können. Die Standards wollen, die Evaluatorinnen und alle weiteren, an Evaluationen beteiligte Personen dabei unterstützen, qualitativ hochstehende Evaluationsprojekte zu realisieren; den Auftraggebern und weiteren Adressaten einer Evaluation dabei behilflich sein, deren Qualität einzuschätzen; den mit der Aus- und Weiterbildung in Evaluation befaßten Personen ein di daktisch aufbereitetes Material zur Verfügung stellen. Die Standards sollten jedoch nicht schematisch angewendet werden. Bei konkreten Evaluationen ist darauf zu achten, daß einzelne Standards aufgrund spezifischer Rahmenbedingungen nicht oder nur in angepaßter Form angemessen sein könnten. Anpassungen dieser Art sollten nicht willkürlich, sondern in begründeter und trans parenter Weise erfolgen. Im Teil A) sind dem aus den dreißig Standards bestehenden Kerntext einleiten de und erläuternde Abschnitte vorangestellt, welche die Entstehung und Bedeutung der Standards klären und Hinweise zu ihrer Anwendung geben. Teil B) besteht vor allem aus drei Textbeiträgen, die speziell zur Ergänzung der deutschen Übersetzung verfaßt wurden. James Sanders, der bis 1998 amtierende Vorsitzende des Joint Committee on Standards for Educational Evaluation, setzt sich in seinem Beitrag aus aktueller Sicht mit der Verbreitung und der Anwendung der Standards in den USA auseinander. Im nachfolgenden Kapitel befassen wir uns mit der Frage, ob und wie die aus dem amerikanischen Bildungs- und Erziehungs sektor stammenden Standards auch auf Evaluationen im deutschsprachigen Raum und auf Evaluationen zu anderen Themengebieten anwendbar sind. Unser zweiter Beitrag stellt ca. 25 deutsch- und auch fremdsprachige Normenwerke vor, die Ähn- 2 Um der Gleichstellung der Geschlechter auch sprachlich zu ihrem Recht zu verhelfen, sind wir im Text - soweit dies die Lesbarkeit und Nachvollziehbarkeit (besonders der Fallbeispie le) nicht wesentlich einschränkt - folgender Regelung gefolgt: In der Übersetzung und in al len ergänzenden redaktionellen Teilen wird ausschließlich die weibliche Form zur Bezeich nung der evaluierenden Personen genutzt; die anderen Akteure erscheinen in der Regel in der männlichen Form. Damit folgen wir dem in der Originalausgabe der Standards durchgängi gen Bemühen, durch die pointierte Verwendung der weiblichen wie der männlichen gram matikalischen Form präsent zu halten, daß sowohl Männer wie auch Frauen in der Evaluation aktiv sind, und meiden den die Lesbarkeit oft erschwerenden Doppelgebrauch beider Genera. Vorwort zur deutschsprachigen Ausgabe 9 lichkeiten oder Parallelen mit den Standards, aber auch wesentliche Differenzen zu diesen aufweisen. Die vorliegende Publikation enthält verschiedene Hilfsmittel, um die Arbeit mit den Standards zu erleichtern: Neben dem gewohnten Inhaltsverzeichnis findet sich auch eine funktionale Inhaltsübersicht, welche die in den verschiedenen Phasen des Evaluationsprozeßes vorrangig zu nutzenden Standards erschließt. Am Ende des Teils A steht sodann ein ausführliches zweisprachiges Glossar, welches das Ver ständnis und die Rückverfolgbarkeit der verwendeten Begriffe in der englischspra chigen Literatur erleichtern soll. Eine Bibliographie enthält die Hinweise auf die zi tierte Literatur. Am Schluß des Buches findet sich zudem ein Index, welcher dem Leser beim Auffinden interessierender Themen behilflich sein soll. Bei der Erarbeitung der vorliegenden Publikation haben uns folgende Personen freundlicherweise unterstützt: Monika Köller (Kairo), die wesentliche Teile der Übersetzung in einer ersten Fassung erstellt hat; Helga Ott (Köln), die in umsichti ger Weise das Sekretariat besorgte und auch nach dutzenden Überarbeitungsversio nen stets die Übersicht behielt; Dip!. Psych. Volkmar Dieper und Dr. med. Michael Langenbach (heide Universität zu Köln), deren Fachkenntnisse uns bei der Überset zung psychologischer und medizinischer Fachtermini sehr hilfreich waren; Dr. Er win Rüegg (Universität Zürich), der den Text vollständig durchsah und ihn von vie len Mängeln und Unschönheiten befreite; Schahrzad Farrokhzad, die wertvolle Bi bliotheksarbeiten und die Umsetzung des Index besorgte. Weiter konnten wir von Beiträgen in der deutschsprachigen elektronischen Diskussionsliste forum-evalua tion3 profitieren, besonders von den Hinweisen, die Kirsten Nazarkiewicz und Felix Friedrich zur Übersetzung von ,object of an evaluation' (Evaluationsgegenstand) und ,stakeholders' (Beteiligte & Betroffene) machten. Dem langjährigen Vorsitzen den des Joint Committee on Standards for Educational Evaluation, James R. San ders sowie dem Verleger der amerikanischen Originalausgabe, Sage Publications, verdanken wir die Bereitschaft, eine Lizenzausgabe in deutscher Sprache zu erlau ben. Der Verlag Leske + Budrich wiederum unterstützte uns nicht nur bei den Ar beiten am Buch und besorgte das Layout dieser Publikation, sondern sorgte auch für einen erfolgreichen Abschluß der Lizenzverhandlungen mit den amerikanischen Partnern. Ohne ein entsprechendes soziales Umfeld hätten wir die mit der vorliegenden Publikation verbundenen Arbeiten nicht bewältigen können. Besonders dankbar sind wir jenen Personen, die in verständnisvoller Weise das Entstehen dieser Publi kation überhaupt erst zuließen: Hanne Bestvater und Henning sowie Isa Reinhard und Nadja. Wolfgang Beywl und Thomas Widmer Köln und Zürich, im März 1999 3 Hinweise dazu auf den Webpages der Arbeitsstelle für Evaluation an der Erziehungswissen schaftlichen Fakultät der Universität zu Köln (uni-koeln.de). TeilA Übersetzung von The Program Evaluation Standards Funktionales Inhaltsverzeichnis Die Standards sind in diesem Kapitel gruppiert nach den Hauptaufgaben einer Pro grarnmevaluation dargestellt. Diese Art der Darstellung soll dem Nutzer zeigen, daß die Standards im ganzen Evaluationsprozeß angewendet werden können, angefan gen bei der Planung über die Durchführung bis hin zur Berichterstattung. Die funk tionale Übersicht veranschaulicht zudem, daß einige Standards in der Regel für be stimmte Evaluationsaufgaben besser anwendbar sind als andere. Es wäre jedoch ein Fehler, lediglich die hier bezeichneten Standards für eine bestimmte Aufgabe beizu ziehen, ohne daß geprüft worden wäre, ob auch andere relevant sein könnten. Grundsätzlich sollten alle Standards in Betracht gezogen werden, wenn es darum geht, ihre jeweilige Bedeutung für eine spezifische Evaluationsaufgabe einzuschät zen. Entscheidung über die Durchführung einer Evaluation Wichtigste Standards: NI Ermittlung der Beteiligten & Betroffenen .................................................. 49 N2 Glaubwürdigkeit der Evaluatorin ............................................................... 55 N7 Wirkung der Evaluation .................................................... .............. ........... 83 D2 Politische Tragfähigkeit ......................................... ................... ............. .... 95 D3 Kostenwirksamkeit ..................................................................................... 101 K1 Unterstützung der Dienstleistungsorientierung .......................................... 109 K2 Formale Vereinbarungen ............................................................................ 115 K7 Deklaration von Interessenkonflikten ......................................................... 145 GI Programmdokumentation ........................................................................... 157 G2 Kontextanalyse ........................................................................................... 163 G12 Meta-Evaluation ......................................................................................... 215 Definition des Evaluationsproblems Wichtigste Standards: NI Ermittlung der Beteiligten & Betroffenen .................................................. 49 Kl Unterstützung der Dienstleistungsorientierung .......................................... 109 GI Programmdokumentation ........................................................................... 157