Verlag von Julius Springer in Berlin N., Monbijouplatz 3. Lehrbuch der Elektrleltät und des lIagnetlsmus von E. Mascart, J. Joubert, und Professor sm Colli-ge de France. Professor sm College Rollin. Autorisirte deutsche Uebersetzung Dr. Leopold Levy. Zwei Bände. - Mit zahlreichen in den Text gedruckten Holzschnitten. Erster Band M. 14,-. Zweiter Band unter der Presse, Lehrbuch der Elektrleltät und des Magnetismus von James Clerk Maxwell, M. A. Autorisirte deutsche Uebersetzung von Dr. B. Weinstein. Zwei Bände. - Mit zahlreichen Holzschnitten und 21 Tafeln. Preis M. 26,-; gebunden in 2 Leinwandbänden M. 28.40. Gesammelte Abhandlungen und Vorträge von Wernet' Siemens. Mit in den Text gedruckten Holzschnitten, 6 Tafeln und dem Portrait des Verfassers. Preis ]\1. 14,-. Die dynamoelektrisehe JIasehlne. Eine physikalische Beschreibung für den technischen Gebrauch von Dr. O. Frölich. Mit 64 in den Text gedruckten Holzschnitten. Preis :M. 8, -. .... Zu beziehen durch jede Buchhandlung. ... Handbuch der Elektricität und des Magnetismus. Für Techniker bearbeitet von Dr. O. Frölich. Mit in den Text gedruckten Holzschnitten und zwei Tafeln. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin. Verlag von Julius Springer. 1887. ISBN 978-3-642-50378-8 ISBN 978-3-642-50687-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-50687-1 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1887 Vorwort. Eine populär gehaltene Lehre von der Elektricität und dem Magnetismus für Techniker zu schreiben, ist heutzutage keine ganz leichte Aufgabe. Es ist hierbei weniger die Form, welche ins Gewicht fallt; denn obschon eine ansprechende Form gerade in diesem Fall ein sehr wesentliches Hülfsmittel zur Verbreitung des Buches bildet, wird der Techniker gerne auch nach einer Schrift von weniger ansprechender Form greifen, wenn er nur den von ihm gesuchten Inhalt findet. Der Inhalt ist es viel mehr, welcher Schwierigkeiten bereitet, die Auswahl des Stoffes, die Anordnung desselben, namentlich aber der Gesichtspunkt der Behandlung. Es versteht sich von selbst, dass in einer Schrift, wie der nachstehenden, die Beziehungen zu der Technik in den Vorder grund treten müssen, dass diejenigen Theile, welche dem Tech niker ferne liegen, cursorisch, diejenigen, in welchen er meisten theils arbeitet, eingehender behandelt werden müssen. Dies ist aber nicht Alles, dessen der Techniker bedarf; was der Tech niker häufig in Schriften dieser Art sucht und nicht immer :findet~ ist eine einfache, bündige, womöglich von einem Punkte aus gehende Zusammenfassung des ganzen Gebietes, welche seinen Bedürfnissen entspricht. Ueber die Art, wie eine solche Zusammenfassung auszu führen ist, kann man verschiedener Meinung sein. Die Theorie ist bekanntlich so weit vorgeschritten, dass die Aufgabe der Zu sammenfassung des ganzen Gebietes im Allgemeinen als gelöst zu betrachten ist; der Begriff, durch dessen Einführung dies . gelang, ist das Potential. Von einer, wenn auch noch so ein fachen Wiedergabe der Potentialtheorie in einer Schrift, wie der IV Vorwort. nachfolgenden, kann nicht die Rede sein, und es kann sich in einer solchen Schrift nur um die Art und Weise handeln, wie sich trotz des Verzichtes auf die Wiedergabe dessen, was die Theorie besitzt, doch einige Grundzüge derselben in die populäre Darstellung verflechten lassen. In dieser Beziehung war mir sehr lehrreich die Schrift von Fl. Jenkin: Electricity and Magnetism, welche denselben Zweck verfolgt, wie die nachstehende. H. Jenkin, selbst einer der hervorragendsten Kenner und Begründer der elektrischen wissenschaftlichen Technik, macht in diesem Buche den Versuch einer populären Darstellung der Potentialtheorie, ohne jeden Auf wand von Rechnung, bloss von der Definition des Potentials als Arbeitsgrösse ausgehend. Dieser Versuch entspringt ebenfalls aus dem Bedürfniss nach einer einheitlichen Darstellung und ist in so origineller und fesselnder Weise durchgeführt, dass ich Anfangs nichts Besseres thun zu können glaubte, als diesen Versuch nachzu bilden. Ich gelangte jedoch bald zu der Ueberzeugung, dass das Jenkin'sche Buch, so weit es die Durchführung des Poten tialbegriffes betrifft, von den englischen Technikern nicht ver standen wird, und zwar drängte sich mir diese Ueberzeugung um so mehr auf, je mehr ich in englischen technischen Ab handlungen, Broschüren, ja sogar Patenten das Wort "poten tial" fand. Aus diesen Gründen entschloss ich mich, in der nachfol genden Darstellung zwar den erwähnten Zweck möglichst im Auge zu behalten, aber doch, wenn ich so sagen darf, einen etwas tieferen Ton anzustimmen, als H. Jenkin es that, und glaube dadurch dem augenblicklichen Stande der Dinge ent sprochen zu haben. Bei der Beschreibung des experimentellen Details war es mein Bestreben, das Principielle hervorzuheben und das Unwe sentliche möglichst kurz zu fassen oder dessen Ausführung ganz dem Leser zu überlassen; ich zählte in dieser Beziehung auf die Fähigkeit der Construction, welche dem "Techniker mehr eigen ist und welche er auch mehr übt, als der Mann der Wissenschaft. Aehnlich wurde es auch mit der Rechnung gehalten, indem Vorwort. v jede längere Rechnung vermieden und nur die Kenntniss des gewöhnlichen algebraischen Rechnens vorausgesetzt wurde. Was Literatur betrifft, habe ich von dem sämmtlichen mir zu Gebote stehenden Material ausgedehnten Gebrauch gemacht. B erlin, Ende Juli 1878. Dr. O. Frölich. Vorwort zur zweiten Anflage. Die zweite Auflage des von mir verfassten, 1878 erschiene nen zweiten Bandes von Dr. Zetzsche's Handbuch der Te legraphie erscheint hiermit als Handbuch der Elektricität und des Magnetismus für Techniker. Der Inhalt der Schrift ist im Wesentlichen derselbe geblieben, d. h. die Gesichtspunkte bei der Bearbeitung, die Anordnung des Stoffes und die Art der Behandlung; im Einzelnen jedoch ist diese Schrift vollständig durchgearbeitet, verbessert, vermehrt und dem heutigen Stand der Elektrotechnik angepasst. Während in der ersten Auflage von den technischen Beziehungen fast nur die Telegraphie ge pflegt wurde, weil es damals noch wenig andere solche Bezie hungen gab, sind in der vorliegenden zweiten Auflage nament lich die Telephonie und die Dynamomaschinen hinzugetreten; es ist also das ganze Gebiet der modernen Elektrotechnik, wenn auch nur im Abriss, berührt. Diese Schrift wendet sich daher nicht mehr bloss an die Telegraphentechniker, sondern auch an alle anderen Techniker, denen ein Studium der Elektricität von Nutzen ist, an die Elektrotechniker (im ersten Studium), Militärs, Ingenieure, Ma schinenbauer, Hüttenleute, Chemiker. Als Hauptgesichtspunkt ist hierbei festgehalten, dass Erklärung und Theorie nur so weit zu führen sei, als ohne Rechnung und ohne genaueres Eingehen möglich ist, dass aber die Vorgänge, welche sich dem Tech niker namentlich darbieten, möglichst ins Einzelne verfolgt und zergliedert werden. Vi Vorwort. Die Nennung von Namen ist möglichst vermieden, weil ich den Inhalt dadurch unnütz zu überbürden fürchtete; unter den Autornamen, die nicht genannt sind, befindet sich auch der mellllge. Von Messinstrumenten sind beinahe nur solche von Siemens und Halske beschrieben; ich hoffe, dass man dies natürlich fin det, da ich seit längerer Zeit bei dieser Firma dieses Gebiet bearbeite und es keinem Autor zur Pflicht gemacht ~erden kann, die Meinung Anderer der eigenen vorzuziehen. Berlin, im September 1887. Dr. O. Frölieh. In haltsveJ'zei chniss. Seite I. Der elektrische Zustand. 1. Entstehung des elektrischen Zustandes; Anziehung und Abstossung 1 2. Fortpflanzung des elektrischen Zustandes; Leiter und Nichtleiter 2 3. Die elektrischen Fluida . 4 4. Elektroskop; Probescheibchen . 6 5. Sitz des elektrischen Zustandes 7 6. Dichte und Spannung 8 7. Elektrisirung durch ~1ittheilung 9 8. Elektrisirung durch Vertheilung 10 9. Beispiele; Anziehung durch Induction 12 10. Ableitung zur Erde; gebundene Elektricität 13 11. Wirkung der Krümmung und der Spitzen; Zerstreuung durch die Luft; Flammen . 15 12. Der elektrische Ansammlungsapparat 17 13. Die Condensatoren 19 14. Wirkung des Isolators in Condensatoren; Faraday's Theorie 22 15. Capacität . 24 11. Die Elektricitätsquellen. A. Erzeugung von Elektricität durch Reibung 25 1. Reibungselektrisirmaschine . 25 2. Der Elektrophor 28 3. Die Influenzelektrisirmaschine 29 4. Vorsichtsmassregeln; Versuche mit der Elektrisirmaschine 33 5. Elektroskope 37 B. Erzeugung von Elektricität durch Berührung heteroge- ner Körp er (Galvanismus) . 39 6. Berührung zwischen Metallen 39 7. Spannungsreihe . 41 8. Berührung zwischen Metallen und Flüssigkeiten 42 9. Berührung zwischen beliebigen Körpern; Zusammenhang mit Rei- bungselektricität . 43 10. Die Volta'sche Säule . 44 11. Elektrische Vorgänge in der Flüssigkeit der Volta'schen Säule 47 12. Die elektromotorische Kraft 49 13. Die trockene oder Zamboni'sche Säule 49 VIU Inhaltsverzeichniss. Seite C. Erzeugung von Elektricität durch Erwärmung der Be- rührungsstellen heterogener Körper (Thermoelektricität) 50 14. Allgemeines . 50 15. Thermostrom. 51 111. Der stationäre elektrische Strom. 1. Allgemeines 53 2. Magnetische Wirkung; Strommessung . 54 3. Stationärer und variabler Strom . 56 4. Uebereinstimmung zwischen Wärmestrom und elektrischem Strom. 56 5. Ohm'sches Gesetz; elektromotorische Kraft des galvanischen Elements 59 6. Widerstand; gewöhnliche Form und Darstellung des Ohm'schen ~~M ~ 7. Stromverzweigung; Kirchhoff'sche Sätze 66 8. Beispiel (Wheatstone'sche Brücke) 67 9. Beispiel mit zwei Batterien 69 10. Verzweigung von Widerständen 70 11. Schaltung einer Batterie 73 IV. Das Verhalten der Körper in Bezug auf deu elektrischen Strom. A. Elektromotorische Kraft 79 1. Constante Elemente 79 2. Polarisation ; Nutzeffeet . 79 3. Daniell'sches Element 81 4. Das Pappelement; das Sandelement 84 5. Das Meidinger'sche Element; das Element der deutschen Telegra- phenverwaltung . 86 6. Das Grove'sche und das Bunsen'sche Element. 87 7. Das Marie -Davy'sche, das Chromsäure- und das Leclanche 'sehe Element 90 8. Das Element von Lalande . 93 9. Trogelemente 93 10. Batterien für elektrisches Licht 94 11. Die Thermoketten . 95 12. Die Accumulatoren 97 13. Masseinheit der elektromotorischen Kraft 97 B. Widerstand. 97 14. Widerstands einheiten 97 15. Formen der Widerstands einheit 100 16. Widerstandsscalen. 101 17. Eintheilung der Leiter in Bezug auf Widerstand; Definitionen; Lei- tungsfähigkeit der Leiter erster Classe . 102 18. Leitungsfähigkeit der Leiter zweiter Classe . 105 Inhaltsverzeichniss. IX Seite v. Die Wirkungen des elektrischen Stromes. 1. Uebersicht 107 2. Einheit des Stromes 108 A. Wärmewirkungen 108 3. Erwärmung des Leiters 108 4. Joule'sches Gesetz. 109 5. Anwendungen des Joule'schen Gesetzes 110 6. Das galvanische Glühen von Drähten 112 7. Grenze der Wärmeentwicklung 115 8. Der elektrische Funke 116 9. Das elektrische Licht . 119 10. Elektrische Lampe 126 11. Elektrisches Ei und Geissler'sche Röhren 130 12. Die Peltier'sche Erscheinung . 131 B. Mechanische ·Wirkungen auf den vom Strom durchflosse- nen Leiter . 132 13. Mechanische ·Wirkungen galvanischer Ströme 132 14. Mechanische \Virkungen von Strömen der Reibungselektricität 134 C. Physiologische Wirkungen 135 D. Chemische Wirkungen . . 136 16. Zersetzung durch den Strom . 136 17. Elektrochemische Reihe; Metallfällungen 137 18. Vorgänge im Elektrolyt . 139 19. Secundäre Erscheinungen; Leitungen der Salzlösungen 140 20. Faraday'sches Gesetz; Voltameter 141 21. Coulomb; Amperestunde 143 22. Thomson'sches Gesetz; Stromdichte 144 ·23. Elektrolyse von Lösungen mehrerer Metalle 145 24. Elektrolyse geschmolzener Salze . 146 25. Galvanoplastik . 146 26. Elektrolyse im Grossen; Hüttenbetrieb 148 27. Elektrische Endosmose ; Wanderung der J onen 149 28. Uebergangswiderstand; Polarisation. 151 29. Zersetzungsvorgänge in den Elementen 154 30. Accumulatoren . 155 E. Mechanische Fernewirkungen 159 31. Allgemeines . 159 32. Bedeutung des Grundgesetzes. 160 33. Ampere'sches Grundgesetz . 161 34. Element und unendliche Gerade 164 35. Ampere'scher Satz. Unendlich kleiner Stromkreis 168 36. Die galvanische Schraube 172