Handbuch der Berufsbildung PDF
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Rolf Arnoldi Antonius Lipsmeier (Hrsg.) Handbuch der Berufsbildung Rolf Arnoldi Antonius Lipsmeier (Hrsg.) Handbuch der Berufsbildung Redaktionelle Bearbeitung: Antje Kramer-Stiirzl/Dieter Miink Leske + Budrich, Opladen 1995 ISBN 978-3-322-93637-0 ISBN 978-3-322-93636-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-93636-3 © 1995 by Leske + Budrich, Opladen Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschtitzt. Jede Verwer tung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulassig und stratbar. Das gilt insbesondere fur Vervielfaltigungen, Uberset zungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Satz: Leske + Budrich Inhaltsverzeichnis Vorwort.......................................................................................................................... 9 1. Didaktisches Handeln in der BerufsbUdung RolfA rnold/Antonius Lipsmeier unter Mitarbeit von Dieter Mank Berufspiidagogische Kategorien didaktischen Handelns .............................................. 13 Helmut Heid Werte und Normen in der Berufsbildung ...................................................................... 29 Reinhard CzycholVHennann G. Ebner Handlungsorientierung in der Berufsbildung ..................................... , ....... ...... ....... ...... 39 Felix Rauner GestaItung von Arbeit und Technik .............................................................................. 50 2. Adressatenorientierung in der BerufsbUdung Lothar Lappe Jugendliche in der Berufsbildung.................................................................................. 67 Klaus Harney Erwachsene in der Berufsbildung.................................................................................. 75 Rudolf Tippelt Beruf und Lebenslauf .......................................... .................. ........... ................ ............. 85 Christiane Schiersmann Geschlecht und NationaIitiit als soziaIe Determinanten beruflicher QuaIifizierungsprozesse ........................................................ .............. .......................... 99 losef Riitzel Randgruppen in der beruflichen Bildung ...................................................................... 109 3. Kompetenzen und Qualiflkationen in der BerufsbUdung Walter Georg/Ulrike Sattel Arbeitsmarkt, Beschiiftigungssystem und Berufsbildung .... ...... ........ ............ ........ ....... 123 Martin Baethge/Volker Baethge-Kinsky Okonomie, Technik, Organisation: Zur Entwicklung von Qualifikationsstruktur und qualitativem Arbeitsvermogen ........................................... 142 6 lnhaltsverzeichnis Gunter pjjtzold Vermittlung von Fachkompetenz in der Berufsbildung ................................................ 157 Rolf Dubs Entwicklung von Schliisselqualifikationen in der Berufsschule .......... .................... ..... 171 Erich Staudt Integration von Personal-und Organisationsentwicklung in der beruflichen Weiterbildung ................................................................................................................ 183 4. Lehr-und Leminhalte der Berufsbildung Lothar ReetdWolfgang Seyd Curriculare Strukturen beruflicher Bildung................................................................... 203 Jurgen Zabeck Didaktik kaufmiinnisch-verwaltender Berufsausbildung .............................................. 220 Antonius Lipsmeier Didaktik gewerblich-technischer Berufsausbildung (fechnikdidaktik)........................ 230 Peter Weinbrenner Allgemeinbildende Inhalte in der beruflichen Bildung ...... .......... .................. ...... ......... 245 Dieter Jungk Umweltlemen in der Berufsbildung .............................................................................. 254 5. Vermittlungs. und Aneignungsprozesse in der Berufsbildung Ekkehart Frieling Lemen und Arbeiten ...................................................................................................... 261 Bernhard Bonz Methoden in der schulischen Berufsbildung...... .......... ...... .......... .......... ...... ........ ......... 271 Kurt R. Muller Lemen in der Weiterbildung ......................................................................................... 283 Rolf Arnold Neue Methoden betrieblicher Bildungsarbeit ............................................................... 294 Ingrid Lisop Lehren in schulischen Vermittlungsprozessen .............................................................. 308 Reinhard Bader Lehrer an beruflichen Schulen................. ..... ........... ........ ................ ...... ..... ................... 319 Wolfgang Wittwer Die Aus-und Weiterbildner in auBerschulischen Lemprozessen ................................. 334 Wolfgang Lempert Berufliche Sozialisation und berufliches Lemen .......................................................... 343 Andreas Schelten Berufsmotorisches Lemen............................................................................................. 350 Dieter Euler/Martin Twardy Multimediales Lemen....... ..... ...... ..... ... ..... ..... ...... .... ...... ..... ..... ...... ..... ..... ........ ..... ..... .... 356 Inhaltsverzeichnis 7 6. Rahmenbedingungen der Berufsbildung AdolfKell Organisation, Recht und Finanzierung der Berufsbildung .. ........................... ....... ........ 369 Joachim Munch Berufsbildungspolitik ............... ....................... .............................................................. 398 Wolf-Dietrich Greinert tCl.eschichte der Berufsausbildung in Deutschland......................................................... 409 Helmut Niilker Internationale Aspekte der Berufsbildung in Entwicklungsllindern.............................. 418 Joachim Dikau Rechtliche und organisatorische Bedingungen der beruflichen Weiterbildung ............ 427 Ernst Piehl/Burkart Sellin Berufliche Aus-und Weiterbildung in Europa .............................................................. 441 7. Forschung zur Berufsbildung Klaus Beck Theorieansatze............................................................................................................... 457 Frank Achtenhagen Lehr-Lern-Forschung..................................................................................................... 465 Hermann Schmidt Berufsbildungsforschung.... ..... ................... ................................................................... 482 Friedrich Buttler Arbeitsmarkt- und Berufsforschung .............................................................................. 492 Ulrich Teichler Qualifikationsforschung ................................................................................................ 501 Personenregister ................ .............. ..... ........................................................................ 509 Sachregister .... ............ ............ ....... .................. ..................... ......................................... 524 Vorwort Das vorliegende Handbuch Berufsbildung stellt den Versuch dar, das derzeit verfugbare wissenschaftliche Wissen zu den Fragestellungen und den Problembereichen der Berufs bildung in konzentrierter Form zu prasentieren. Ausgangspunkt der Strukturierung der beruflichen Bildung ist das didaktische Handeln. Wie in dem einleitenden Beitrag der beiden Herausgeber ausftihrlich dargelegt und begrtindet wird, lassen sich aus der Per spektive einer handlungsorientierten Didaktik die berufspadagogischen Kategorien ablei ten, die flir die Gestaltung, Konzipierung und Realisierung beruflicher Bildung von grund legender Bedeutung sind. Ausgehend von diesen Kategorien wurde auch die inhaltliche Grobstruktur des vorlie genden Handbuches definiert. Wiihrend in einem ersten Kapitel neben der erwiihnten Bestimmung der berufspadagogischen Kategorien didaktischen Handelns auch auf die Werte und Normen in der Berufsbildung sowie auf die Handlungsorientierung und die Gestaltung von Arbeit und Technik eingegangen wird, ist das zweite Kapitel dem Thema "Adressatenorientierung in der Berufsbildung" gewidmet. Dabei geht es nicht nur urn die Jugendlichen, die Erwachsenen und die sog. Randgruppen in der Berufsbildung, vielmehr werden auch in einer grundlegenden Form die Zusammenhlinge zwischen Lebenslauf und Beruf sowie die sozialen und individuellen Determinanten beruflicher Qualifizierungs prozesse thematisiert. Ein drittes Kapitel beschaftigt sich mit den "Kompetenzen und Qualifikationen in der Berufsbildung". Die Aspekte, die dabei zur Sprache kommen, sind der Arbeitsmarkt, das Beschliftigungssystem sowie die technisch-okonomischen ar beitsorganisatorischen Wandlungen einerseits sowie die Vermittlung von Fachkompe tenz, die Entwicklung von Schltisselqualifikationen und die Integration von Personal- und Organisationsentwicklungen in der beruflichen Weiterbildung andererseits. Das vierte Kapitel ist auf die ,,Lehr- und Lerninhalte der Berufsbildung" bezogen. In ihnen werden die curricularen Strukturen der beruflichen Bildung, die Didaktik der kaufmlinnisch-ver waltenden sowie der gewerblich-technischen Berufsausbildung, die allgemeinbildenden Inhalte in der beruflichen Bildung und das Thema Umweltlemen in der Berufsbildung behandelt. Das flinfte Kapitel analysiert die "Vermittlungs- und Aneignungsprozesse in der Berufsbildung", wobei auch die Methoden, das Lehrerhandeln sowie der Medien aspekt zur Sprache kommen. Die Vermittlungs- und Aneignungsprozesse werden aller dings auch in einer grundlegenden Weise im Kontext von Lemen und Arbeiten, in der Weiterbildung oder generell im Kontext beruflicher Sozialisation dargestellt. Das sechste Kapitel stellt die ,,Rahmenbedingungen der Berufsbildung" dar, wobei neben dem orga nisatorischen, rechtlichen Bedingungsrahmen die Berufsbildungspolitik, die Geschichte der Berufsbildung sowie intemationale Rahmenbedingungen zum Thema gemacht wer den. Das siebte Kapitel umfaBt Beitrage zum Thema ,,Forschung zur Berufsbildung". Neben der Darstellung von grundlegenden Theorieansatzen werden bestimmte For schungsstrlinge, wie z.B. die Lehr-Lemforschung, die Berufsbildungsforschung, die Ar beitsmarktforschung und die Qualifikationsforschung niiher beleuchtet. Unser Dank gilt an dieser Stelle allen Kolleginnen und Kollegen, die sich zur Mitarbeit an diesem Handbuch bereit gefunden haben. Gleichzeitig gilt unser ganz besonderer 10 Dank Frau Dipl.-Plid. Antje Krlimer-Sttirzl, Universitlit Kaiserslautem, sowie Herm Dr. Dieter Mtink, Universitat Karlsruhe, ohne deren engagierten Einsatz bei der redaktionel len Betreuung das Handbuch in der vorliegenden Form nicht hatte entstehen konnen. Prof. Dr. Rolf Arnold Prof. Dr. Antonius Lipsmeier Universitat Kaiserslautem Universitat Karlsruhe (T. H.) 1. Didaktisches Handeln in der Berufsbildung Rolf Arnold/Antonius Lipsmeier unter Mitarbeit von Dieter Mank Berufspadagogische Kategorien didaktischen Handelns Wenn in diesem einleitenden Beitrag der Begriff des "didaktischen Handelns" und nicht der der "Didaktik" Verwendung findet, so geschieht dies mit dem konzeptionellen An spruch, eine Darstellung der Grundstrukturen der Berufsbildung sowie die Auffacherung ihrer theoretischen und praktischen Aspekte, wie sie in dem vorliegenden Handbuch in Angriff genommen werden, yom Gesichtspunkt einer handlungsorientierten Berufspad agogik her entwickeln zu wollen. Damit ist eine Perspektive grundgelegt, in welcher die Berufsbildung als eine prinzipiell gestaltbare Konstellation von Faktoren und Bedingun gen angesehen wird, die zwar ihre gesellschaftlich-historische Vorpriigung erfahren, das didaktische Handeln selbst jedoch allenfalls zu priigen, aber nicht zu determinieren ver mogen. Neben der Situationsspezifitat und der Unterdeterminiertheit beruflicher Bildung gerat bei einer solchen Fokussierung auch ihre ProzeBhaftigkeit und Subjekthaftigkeit starker in den Blick, d.h. dem SUbjekt wird als "Ursprung seiner Handlungen" (Holz kamp 1993, S. 117) ein groBerer Entscheidungs- und Gestaltungsraum "zugemutet" bzw. besser: "zugetraut", und gleichzeitig wird davon ausgegangen, daB es letztlich die didak tisch Handelnden - und damit auch die Lehrenden und Lernenden - sind, die die Berufs bildung konstituieren, gestalten und entwickeln. 1. "Didaktisches Handeln" als Leitbegrift' einer handlungsorientierten Berufspadagogik Der Begriff des didaktischen Handelns, der bereits seit Mitte der 70er Jahre in der Piid agogik und insbesondere in der Curriculumtheorie verwandt wird (u.a. FlechsiglHaller 1975; de Corte u.a. 1975). stellt einerseits eine Einengung und andererseits eine Erweite rung des traditionellen didaktischen Blickwinkels dar. Als einengend kann zunachst emp funden werden. daB - wenn von "Handeln" die Rede ist - nur das konkret-unterrichtIiche bzw. das auf Ausbildung bezogene Tun aller am Lehr-Lern-ProzeB Beteiligten starker in den Blick geriickt wird, wiihrend die iiber- und vorgeordneten Ebenen, wie die bildungs politischen, curricularen und institutionellen Rahmenbedingungen (vgl. FlechsigIHaller 1975, S. IOff.) weniger im Zentrum der Uberlegungen zu stehen scheinen. 1m Sinne eines weiten Handlungsbegriffs konnen diese Handlungs-Ebenen allerdings gleichwohl mitge meint sein (vgl. Flechsig 1989), obgleich nicht zu iibersehen ist, daB zahlreiche der sich aus ihnen ergebenden Problemstellungen mittlerweile bereits im Kontext der aus Didak tik und Bildungstheorie "ausgelagerten" Spezialdisziplinen. wie z.B. Schultheorie, Bil dungsplanung, Bildungsokonomie oder Theorien der Bildungspolitik (vgl. u.a. v. Friede burg 1989; Hilbert u.a. 1990), bearbeitet werden. Bei der geisteswissenschaftlichen Bildungstheorie war dies bekanntlich noch ganz an ders: Diese ging aus von den Kulturgiitern. die im historischen ProzeB tradiert und im "Kampf der gesellschaftlichen Machte" (E. Weniger) als Bildungsgiiter legitimiert und in einem Bildungskanon kodifiziert wurden. Didaktik wurde geradezu verstanden als
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