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Güterabwägung in der Medizin: Ethische und ärztliche Probleme PDF

237 Pages·1991·15.441 MB·German
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H.-M. Sass H.Viefhues (Hrsg.) Giiterabwagung in der Medizin Ethische und arztliche Probleme Mit Beitragen von F. Bockle 1. F. Drane C. Frey R. Gross L. Honnefelder G. Kirnsma M. Pfeiffer D. Ritschl H.-M. Sass H. von Schubert H. ten Have R. M. Veatch H. Viefhues W. Wagner H.-P. Wolff G. Wolfslast Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Barcelona Budapest Professor Dr. Hans-Martin Sass lnstitllt fOr Philosophie. Rllhr-Universit!1t Postfach 102148, W-4630 Bochllm, BRD Professor Dr. Herbert Viefhlles Zentrum fOr Medizinische Ethik, Ruhr-Universiuu Postfach 102148, W-4630 Bochllm, BRD ISBN-13: 978-3-540-53469-3 c-ISBN-13: 978-3-642-76292-5 001: 10.1007/978-3-642-76292-5 CIP.Titelaufnahme de. Deutsch~n BibUothck GOterabwiguna in de,- Medizin: ethiSChc und aUllichc Probleme / H.-M. San; H. Vielbues (Hrsl.). Mit Belt •. von F. BOckle. - BerUn; Heidelber8; New York: London; Paris; Tokyo; Honl Kuna; Barcelona; Budapest: Sprinler, 1991 ISBN ]·S4()..Sl469·S (Berlin ... ) brosch. NE: Sas&, Hans-Martin [Hrsl.l; BOckle, Franz Dieses Werk ist urheberrec:htlich aeschOtzt. Die dadun:h begrOndcten ~h!e, insbe. wnden: die de. Obcr.setzuna, des Nachdrucks. des Vortrags, de,-Entnahme von Abbil· dunlen und Thbellen, dcr Funk.senduna, der Mikroverfilmunl oder de. Vervielflllti· luna auf ande~ Welen und dc. Spelcberunl in Datenverarbeitunpan1lllen, bleibcn, auch bei nur aUimpweiser Verwertunl, vorbehalten. Ene Vervielflltigunl diesel We,· kes ode. von 1l:ilen dieses \Yerkes ist auch im EinzelfalJ nur in den Orenzen der gesetz· lichen Bestimmunaen des U.heberrec:htslesetzes de,- Bundesrepublik Deutschland yom 9. Septembe. I%S in der jewcils leltenden Fassunl zullssil. Sic ist grundsltzlich veralltunppflichtil. Zuwide.handiunlen umerlielen den Slrafbeslimmunaen des Ur heberrechtslesctzes. © Springer-VerI .. Berlin Hcidelber; 1991 Die Wiedel'ilbe von Gebrauchsnamen, Handclsnamen, Warenbezeichnunlen usw. in diesem Wert bero:.:hligr auch ohne besondere ~nnzeichnunl nicht zu der AnDahme, daB wiehe Namen im Sinne de. Warenzcichcn· und Markcnschulz-Ge~tzlebun& aIs frei IU betrachten wlren und dahe. von jedermann benum werden dOrften. Produklhaftunl: FOr Augaben 000 DosierunpanweisuDlen und Applikationsformen kann YOm Verlal kcine Ocwahr Obernommen werden. Derartile Augaben mOS$Cll vnm jeweiliaen Anwender im Einzelfall anhand andem Lileraturstel1en auf ilm Ricblilkeit IlberprOft werden. Sau: K+V Folosatz GmbH, B«rfeldrn 19/3!30-S43210 - Oedruckt auf slUN:freiem Plpier Vorwort Guterabwagung ist Luxus und Last zugleich. Zu den Bedin gungen der Moglichkeit von GUterabwagung gehOrt der Reichtum okonomischer, technischer, zivilisatorischer und ethischer Guter. In weltanschaulich geschlossenen Gesell schaftssystemen gibt es keine individuell verantwortete Gu terabwagung; Priester und Herren normieren Wertskalen und Rollenverhalten; ethische Expertise ist instrumentell der politis chen und gesellschaftlichen Stabilisierung des Status quo oder der Optimierung von Uniformitat und Paternalitat nachgeordnet. Wo die okonomischen und technischen Res sourcen einer Gesellschaft nur eben zum Uberleben reichen, gibt es nicht viel abzuwagen; Raubbau an Ressourcen, schlecht funktionierende oder gefahrliche Technologien sind besser als die Nichtverfiigbarkeit von Ressourcen oder Werk zeugen. Der Luxus, welcher differenzierendes Abwagen zwi schen kulturellen und ethischen Gutern und den Gebrauch oder Nichtgebrauch von Technologien erlaubt, wird aber zu gleich als Last empfunden. Es ist nicht einfach, zwischen 2 oder gar mehr Alternativen zu wahlen. Die Wahl wird zur Qual, v. a. dann, wenn die Kosten-Nutzen-Relationen zwi schen den abzuwagenden Optionen sich nur geringfiigig voneinander unterscheiden oder, wenn sehr hohen und heh ren ethischen Giltern, gro/3e ethische Risiken oder gar Scha den gegenuberstehen, die es abzuwagen gilt zwischen den moglichen Subjekten der Abwagung: dem mundigen Burger, dem Experten, der politischen, kulturellen oder gesellschaft lichen Solidargemeinschaft oder einer optimalen Kombina tion zwischen verschiedenen Verantwortungstragern. Guterabwagung ist nicht nur Luxus und Last; Guterabwa gung ist eine kategorische Pflicht und eine unbedingte Not wendigkeit in der globalen technischen Zivilisation, in einer immer schneller zusammenwachsenden und miteinander fur den rechten Gebrauch von Werten und Waren verantwortli chen Welt. Die Leistungsfahigkeiten moderner Spitzentech- VI Vorwort nologien konnen sowohl zum Guten wie zum Bosen ange wandt werden; nur die individuelle und gesellschaftliche Kompetenz der Beherrschung ethischer Risiken wird in der Lage sein, Technikbewertung und Technikanwendung kultu' rell, okologisch und ethisch verantwortbar zu machen. Die Verantwortung fUr differenzierende Ethik gilt gleicherma/3en fUr alle Gebiete der modernen Technik; sie ist urn so drin gender, je gro/3er die Leistungen der Technik sind. Es ist nie mals die Technik, die zerstort, heilt oder hilft; es ist immer der Mensch als Feind, Freund oder Mitmensch, als Experte oder Burger, als Anbieter oder Nachfrager von Dienstlei stungen, als Arzt oder Patient, der zerstOrt oder aufbaut, heilt, hilft oder verletzt. Die ethische und kulturelle Geschichte des Abendlandes und anderer Kulturkreise ist reich an Traditionen des Abwa gens von Gutern und der kasuistischen Aufrechnung ethi scher Kosten gegenuber ethischem Nutzen. Die neuere Ent wicklung der differenzierenden Ethik scheint jedoch von ei ner noch schnelleren Entwicklung der differenzierenden Techniken uberholt und erschreckt worden zu sein. Insbe sondere in Fragen des Umgangs mit dem Reichtum unter schiedlicher Wertbilder in pluralistischen Gesellschaften, und mit den Reichtumern der Spitzenleistungen in neueren Technologien wie Nukleartechniken, Informationstechniken und Gentechniken, scheint oft Ethik mit Emotion verwech selt zu werden. Defensive Technophobie wird mit offensiver ethischer Abwagung verwechselt. Die Differenzierung bleibt auf der Strecke. Chancen der neuen Techniken werden nicht genutzt; Technikbewertung ersetzt Verantwortungsbewer tung, staatliches Verbot die Pflicht und Chance zu ethischer Expertise. Die Zukunft der technischen Zivilisation aber wird vom MaJ3 der ethischen Expertise zur individuellen, be ruflichen und gesellschaftlichen Differentialethik abhangen. Diese Differentialethik zu entwickeln ist sowohl ein akade misches als auch ein gesellschaftliches Programm. Die Beitrage des vorliegenden-Bandes wollen eine Anre gung fUr eine starkere wissenschaftliche Beschaftigung mit Fragen der differenzierenden ethischen Analyse, Bewertung und Handlung sein. Das ist ein interdisziplinares, aber auch ein internationales und interkulturelles Programm. Die Ver treter der klassischen Wertwissenschaft - Philosophien, Theologien, politische und juristische Wissenschaften - werden in kunftigen Forschungen zur Methode und Profes sionalisierung von Guterabwagung eine wichtige Rolle zu spielen haben. Sie werden diese Rolle aber nicht ohne die gleichberechtigte Beteiligung der technischen Experten in Vorwort VII Wirtschaft, Technik, Administration und Medizin tun kon nen. Ethik ohne technische Expertise ist stumpf; Technik oh ne Ethik ist blind. Deshalb gehOren Ethik und Expertise zu sammen. 1m 1. Teil dieses Bandes geben Vertreter der klassischen Wertwissenschaften - Theologie, Philosophie, Rechtswis senschaft - einen Einblick in traditionelle Methoden der GUterabwagung in ihren Disziplinen. Der 2. Teil beschaftigt sich mit methodischen Fragestellungen und ProblemlOsun gen auf dem Gebiet der Differentialdiagnose und Differen tialethik in der Medizin. Der 3. Teil stellt exemplarisch einige Themen und Probleme der GUterabwagung in der Fachmedi zin vor. Der Kreis der Themen ist nicht vollstandig; er kann in diesem Rahmen nicht erschopfend behandelt werden, solI vielmehr Anregung zu weiteren und differenzierteren Arbei ten geben. Wir danken dem Bundesministerium fUr Wissenschaft und Forschung flir die Forderung des IV. Bochumer For schungskolloquiums zur biomedizinischen Ethik, auf dem im April 1989 die Mehrzahl der Beitrage dieses Bandes in ei ner ersten Fassung vorgetragen wurden. Frau Almuth Baier, Konstanz, hat die Beitrage von Drane und Veatch aus dem Englischen ins Deutsche Ubersetzt. Wir danken auch dem Springer-Verlag flir die Ermoglichung der Publikation einer Thematik, die zunehmend an akademischem und Offentli chern Gewicht gewinnt, das aber kurzfristig in einem umge kehrten Verhaltnis zum verlegerischen Gewinn stehen dUrfte. Bochum, Herbst 1990 Hans-Martin Sass Herbert Viefhues InhaltsverzeicJtnis Giiterabwagung 1 F. Bockle Guterabwagung - eine ethische Herausforderung 3 H. Viefhues Wissenschaftsorientierte Betrachtungen zurn soziokulturellen Hintergrund einer rnedizinischen Ethik ....................... 5 RoM Veatch Angewandte Ethik: Tradition und Gegenwart 28 L. Honnefelder Guterabwagung und Folgenabschatzung in der Ethik .......... 44 0 • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • C. Frey Protestantische Ethik und Guterabwagung 62 G. Wolfslast luristische Methoden der Guterabwagung 73 Differentialdiagnose und Differentialethik 91 R. Gross Guterabwagung in der klinischen Medizin 93 H.-P. Wolff Ethische Guterabwagung in der klinischen Medizin. 108 H.-M Sass Ethische Expertise und Guterabwagung 116 H. ten Have und G. Kimsma Der Wandel der Anschauungen der rnedizinischen Ethik ... 137 0 ••••••••• 0 • • • • • • • • •• X Inhaltsverzeichnis D. Ritschl Das "Storykonzept" in der medizinischen Ethik 156 J.F. Drane Methoden klinischer Ethik ...................... 168 Fachmedizin und Gtiterahwagung 181 H. von Schubert Embryonenforschung in protestantischer Sicht 183 W. Wagner Giiterabwagung in der klinischen Pharmakologie . .. 199 M. Pfeiffer Giiterabwagung in der klinischen Forschung ....... 220 Sachverzeichnis ................................ 228 Autorenverzeichnis Bockle, Franz, Prof. Dr. theol. Moraltheologisches Seminar, Universitat Bonn Regina-Pacis Weg 1a, W-5300 Bonn 1, BRD Drane, James F., Prof. Dr. phil. Russel Roth Professor fUr Biomedical Ethics Edinboro University Pennsylvania Edinboro, PA 16444, USA Frey, Christo fer, Prof. Dr. theol. Fakultat fUr Evangelische Theologie Ruhr-Universitat Bochum W-4630 Bochum, BRD Gross, Rudolf, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Auf dem Romerberg 40, W-5000 Koln 51, BRD Honnefelder, Ludger~ Prof. Dr. phil. Direktor des Philosophischen Seminars B Universitiit Bonn Am Hof 1, W-5300 Bonn, BRD Kimsma, Gerrit, Dr. med. Kerkbuurt 11, 1551 AB Westzaan, Niederlande Pfeiffer, Martin, Priv.-Doz. Dr. med. Bayer AG, PH Forschungszentrum Aprather Weg 18, W-5600 Wuppertal1, BRD Ritschl, Dietrich, Prof. Dr. phil. Dr. theol. 6kumenisches Institut, Universitat Heidelberg Plankengasse 1, W-6900 Heidelberg, BRD Sass, Hans-Martin, Prof. Dr. phil. Institut fUr Philosophie, Ruhr-Universitiit Postfach 102148, W-4630 Bochum, BRD XII Autorenverzeichnis Schubert, Hartwig von, Dr. Forschungsstatte der Evangelischen Studiengemeinschaft Schmeilweg 5, W-6900 Heidelberg, BRD ten Have, Henk, Prof. Dr. phil. Department of Health Care Ethics and Philosophy University Limburg P.o.B. 616, 6200 MD Maastricht, Niederlande Veatch, Robert M., Prof. Dr. phil. Direktor des Kennedy Institute of Ethics Georgetown University Washington, DC 20057, USA Viefhues, Herbert, Prof. Dr. med. DMSA Zentrum fUr Medizinische Ethik, Ruhr-Universitat Postfach 102148, W-4630 Bochum, BRD Wagner, Wolfgang, Dr. med. Medizinischer Direktor der Duphar Pharma GmbH & Co. Freundallee 19-23, W-3000 Hannover 1, BRD Wolff, Hanns-Peter, Prof. Dr. med. Reichenhaller StraBe 12A, A-5020 Salzburg, Osterreich Wolfslast, Gabriele, Dr. jur. Juristisches Seminar, Universitat Gottingen W-3400 Gottingen, BRD

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