Guten Appetit! Der Rückgriff auf Textroutinen als Ausdruck von Schreibkompetenz – ein empirischer Zugriff auf literale Prozeduren PROJEKTPARTNER Michael Becker-Mrotzek, Jörg Jost, Matthias Knopp Vortrag auf dem 19. Symposion Deutschdidaktik an der Universität Augsburg (16.-20.09.2012): Sprachlich- literarische Vielfalt wahrnehmen, aufgreifen, fördern Universität zu Köln Philosophische Fakultät 1 Ausgangspunkt • Schreibkompetenz: Fähigkeit zur flüssigen Produktion kohärenter, verständlicher, zielführender und adressatenorientierter Texte • Fokus: schulische Textformen • Schreibdidaktik: Im Deutschunterricht stehen Textformen wie das Berichten, Beschreiben oder Erörtern im Fokus, die stufenspezifisch behandelt werden • Desiderat: Textsortenübergreifende Fähigkeiten werden in der Didaktik wenig berücksichtigt „Es gibt eine überschaubare Zahl textsortendifferenzierender Untersuchungen [...]. Untersuchungen zur Interdependenz von Textsorten in der Entwicklung gibt es bis heute nicht.“ Feilke (2003: 183) Universität zu Köln 2 Philosophische Fakultät 2 Forschungsfragen (1) • Zentrale Fragestellung: Welche sprachlichen und allgemein kognitiven Teilkomponenten der Schreibkompetenz sind unabhängig von bestimmten Textsorten erwerbbar und prinzipiell transferierbar? • Konkret: Haben die Teilkomponenten Perspektiven- übernahme, Kohärenzherstellung und Wortschatz einen übergreifenden Effekt auf Textqualität? Universität zu Köln 3 Philosophische Fakultät 3 Forschungsfragen (2) • Teilkomponenten von Schreibkompetenz • Können diese (Perspektivenübernahme, Kohärenz- herstellung und Wortschatz) mit spezifischen Test- verfahren erhoben werden? • Inwiefern erlauben sie gute Vorhersagen auf die individuelle Qualität von Schülertexten? • Welche linguistischen Phänomene in den Texten lassen Schlussfolgerungen auf Schreibkompetenz zu? • Lehr- und Lernbarkeit • Sind die Teilfähigkeiten so vermittelbar, dass sie über Textformen hinweg beherrscht werden? Universität zu Köln 4 Philosophische Fakultät 4 Ziele • Allgemein: Teilkomponenten von Schreibkompetenz identifizieren, um die für das Schreiben besonders relevanten zu bestimmen • Identifizieren kognitiver Voraussetzungen • Charakterisierung des Verhältnisses der Schreibkompetenz und ihrer Teilkomponenten • Empirische Einschätzung des Transferpotentials der Teilfähigkeiten • Entwicklung und Evaluation didaktischer Förderkonzepte in einer Interventionsstudie (2. Förderphase) Universität zu Köln 5 Philosophische Fakultät 5 Fokussierte Teilkomponenten Gute Texte … verlangen .... Fähigkeit ... sind adressatenorientiert Perspektivenübernahme ... verfügen über einen Kohärenz stiftenden Pfad Kohärenzherstellung ... verfügen über eine Wortschatz differenzierte Lexik Universität zu Köln 6 Philosophische Fakultät 6 1. Studie • Qualitative Korrelationsstudie • Stichprobe: • Erhebungszeiträume: - n gesamt (Schüler/innen): 363 - n vollständige Datensets: 277 Welle 1: 04.-06.2010 Welle 2: 10.-12.2010 555... KKKlllaaasssssseee 999... KKKlllaaasssssseee Haupt- Real- Haupt- Real- Gymnasium Gymnasium schule schule schule schule 43 49 54 39 40 52 n (32/11)* (27/22) (23/31) (21/18) (26/14) (25/27) *männlich/weiblich Universität zu Köln 7 Philosophische Fakultät 7 Untersuchte Zusammenhänge Universität zu Köln 8 Philosophische Fakultät 8 Personenbezogene Merkmale Universität zu Köln 9 Philosophische Fakultät 9 Instrumente Ebene 1 d2 SLS WS Zahlenspanne Alphabet Task Universität zu Köln 10 Philosophische Fakultät 10 Ergebnisse Ebene 1 Konzentration Lesen 500 50,00 375 37,50 250 25,00 125 12,50 0 0 Hauptschule Realschule Gymnasium Hauptschule Realschule Gymnasium Schreibfluss Arbeitsgedächtnis 30 8 23 6 15 4 8 2 0 0 5. KLasse Hauptschule Realschule Gymnasium Hauptschule Realschule Gymnasium 9. KLasse Universität zu Köln 11 Philosophische Fakultät 11 Instrumente Ebene 2 Perspektivenübernahme (konzeptuell) G rafik von w w w (vgl. Schmitt 2011) .kikkerbillen.de Universität zu Köln 12 Philosophische Fakultät 12 Instrumente Ebene 2 Perspektivenübernahme (visuell-räumlich) w.kikkerbillen.de w w (vgl. Schmitt 2011) Grafik von Universität zu Köln 13 Philosophische Fakultät 13 Instrumente Ebene 2 Perspektivenübernahme (affektiv) (vgl. Schmitt 2011) Universität zu Köln 14 Philosophische Fakultät 14 Instrumente Ebene 2 Kohärenz (Evaluierung Bildergeschichten) Der Sohn läuft in Bild 2 weg, ... weil es 1 gefährlich ist. H, Konstanz 2000 2 wvoeriml e Vr aAtnegr shta t. mb G © Südverlag 3 uhmole Wn.asser zu mpetenz/ anstatt Wasser MBF-Schreibko 4 zu holen. © B Universität zu Köln 15 Philosophische Fakultät 15 Instrumente Ebene 2 Kohärenz (Evaluierung von Sätzen) © BM BF-Schreibkom petenz Universität zu Köln 16 Philosophische Fakultät 16 Ergebnisse Ebene 2 Wortschatz Bilderg. verstehen 30 14,00 23 13,00 15 12,00 8 11,00 0 10,00 Hauptschule Realschule Gymnasium Hauptschule Realschule Gymnasium Bilderg. beurteilen Koreferenz 4,00 8 3,00 6 2,00 4 2 1,00 0 5. Klasse 0 Hauptschule Realschule Gymnasium 9. Klasse Hauptschule Realschule Gymnasium Universität zu Köln 17 Philosophische Fakultät 17 Instrumente Ebene 3 (Instruktion) w.kikkerbillen.de w w graphics by Universität zu Köln 18 Philosophische Fakultät 18 Instrumente Ebene 3 (Bericht/Argumentation) w.kikkerbillen.de w w graphics by Universität zu Köln 19 Philosophische Fakultät 19 Aufbereitung der Texte für die Analyse Universität zu Köln 20 Philosophische Fakultät 20
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