Sudhir Mitter Grundzüge des Umweltmanagements ©Springer Fachmedien Wiesbaden 1996 Ursprünglich erschienen bei Iletriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1996. Lektorat: Gabriele Staupe M.A. Satz: SATZPUNKT Ewert, Braunsehweig Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsge~etzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbeson dere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. ISBN 978-3-409-92295-1 ISBN 978-3-663-13331-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-13331-5 Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheilsaufnahme Mitter, Sudhir: Grundzüge des Umweltmanagements / Sudhir Mitter. - Wiesbaden: Gabler, 1996 (Gabler-Studientexte) ISBN 978-3-409-92295-1 Inhaltsverzeichnis Verzeichnis der Abkürzungen 1. Ökologie und Ökonomie 1.1 Politische Aspekte des Umweltschutzes 1.1.1 Nationale Umweltpolitik 1 1.1.2 EU-übergreifende Umweltpolitik 3 1.2 System Unternehmen 3 1.2.1 Endogene Subsysteme 4 1.2.1.1 Technische Systeme 4 1.2.1.2 Menschliche Systeme 5 1.2.1.3 Kaufmännische Systeme 6 1.2.2 Exogene Subsysteme 7 1.2.2.1 System Markt 7 1.2.2.2 Staatliche Systeme 10 1.3 Wettbewerbsaspekte des betrieblichen Umweltschutzes 13 1.3.1 EU-Situation 13 1.3.2 Außereuropäische Situation 14 1.3.3 Beschäftigungseffekte des Umweltschutzes 15 2. Instrumente des betrieblichen Umweltschutzes 16 2.1 Sensibilisierung traditioneller Managementinformations 16 instrumente für ökologische Aspekte 2.1.1 Betriebliche Rechnungslegung 16 2.1.2 Umweltorientierte Erweiterungsrechnungen 18 2.1.2.1 Ökologische Buchhaltung von Müller-Wenk 19 2.1.2.2 Stoff-und Energiebilanzen 21 2.2 Holistische Umweltinformationsinstrumente 22 2.2.1 Öko-Assessment 22 2.2.1.2 Umweltorientierte Technikanalyse und -bewertung 23 2.2.1.2 Umweltverträglichkeitsprüfung 23 2.2.2 Öko-Audit 25 3. Implikationen des Umweltschutzes für den Industriebetrieb 30 3.1 Auswirkungen des Umweltschutzes auf die Unternehmensstrategie 30 3.2 Auswirkungen des Umweltschutzes auf die Unternehmensstruktur 35 3.2.1 Unternehmensorganisation 35 3.2.2 Unternehmenskommunikation 38 Lösungen der Aufgaben zur Selbstüberprüfung 41 Verzeichnis der Abbildungen 43 Literaturverzeichnis 45 Stichwortverzeichnis 47 Verzeichnis der Abkürzungen AbfG - Abfallgesetz AbwAG - Abwasserabgabengesetz AeK - Äquivalenzkoeffizient AtG - Atomgesetz BGB - Bürgerliches Gesetzbuch BlmschG - Bundes-Immissionsschutzgesetz BMU - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ChemG - Chemikaliengesetz DSD - Duale System Deutschland GmbH EnEG - Energieeinsparungsgesetz F&E - Forschungs-und Entwicklungsarbeit GenTG - Gentechnikgesetz HGB - Handelsgesetzbuch ICC - International Chamber of Commerce MIS - Management-Informations-Systeme OTA - Office of Technology Assessment OWiG - Gesetz über Ordnungswidrigkeiten StGB - Strafgesetzbuch StörfallV - Störfall-Verordnung StrVG - Strahlenvorsorgegesetz UBAG - Gesetz zur Gründung des Umweltbundesamtes UmweltHG - Umwelthaftungsgesetz UStatG - Gesetz über (Bundes-}Umweitstatistiken UVP - Umweltverträglichkeitprüfung UVPG - Gesetz zur UmweltverträgIichkeitsprüfung vor - Verband Deutscher Ingenieure VerpackV - Verpackungsverordnung VOL - Verdingungsordnung für Leistungen WHG - Wasserhaushaltsgesetz 1. Ökologie und Ökonomie Lernziele: Sie erkennen, daß bei entsprechendem Vorgehen, Ökonomie und Ökologie keine unvereinbaren Begriffe darstellen. Sie lernen, welche Rolle Unternehmen und Staat im Umweltschutz spielen. Sie können die Wettbewerbsaspekte des betrieblichen Umweltschutzes erläutern. Etymologisch läßt sich der Begriff Ökologie von den griechischen Worten oikos - das Ökonomie Haus - und logos - die Lehre - und der Begriff Ökonomie von dem Wort oikonomos - und Ökologie der Hausverwalter - ableiten. Ökologie ist also die Lehre über das Haus und Ökonomie die Hausverwaltung. Das Haus, das den Menschen zur Verfügung steht, ist im übertra genen Sinn die Erde. Die Ökonomie ist also angewandte Ökologie. Heutzutage wird je doch klar, daß nicht nur kurzfristig effiziente Errungenschaften der Natur, wie zum Bei spiel durch die Bionik, in das Wirtschaftlichkeitskalkül des Unternehmens einfließen können, sondern auch langfristig effiziente Konzepte, wie das Bilden von geschlossenen Kreisläufen berücksichtigt werden müssen. Das Wort Bionik leitet sich aus Biologie und Technik ab. Diese Forschungsdisziplin untersucht biologische Systeme, um Technologi en zu optimieren. Durch Analysieren der Vogelanatomie und des Vogelfluges werden beispielsweise Flugzeugtragflächen energiesparend konstruiert. Das Anliegen neuer betriebswirtschaftlicher Konzepte, die die natürliche Umwelt in ih re Planung einbeziehen, muß es aus diesem Grund sein, die beiden (nicht von jeher) kon vergenten Begriffe, Ökologie und Ökonomie, wieder zu vereinen. Leider müssen auch optimistische Beobachter eingestehen, daß die Unternehmen nicht Betriebliches freiwillig zu umweltfreundlicherem Verhalten bereit sind. Auf die Unternehmen muß Umweltschutz von außen Druck ausgeübt werden. Für betriebliches Umweltschutzengagement sind da engagement her zwei Faktoren entscheidend: der Staat und die privaten Nachfrager, diese beeinflus sen direkt und indirekt jedes unternehmerische Handeln. Der vorliegende Studientext erläutert Grundbegriffe des Umweltmanagements, zeigt die Grundbegriffe Ansatzmöglichkeiten für den Umweltschutz in der Produktion und stellt Konzepte für des Umwelt umweltorientierte Umweltinformationssysteme vor. Da die Praxis der Theorie in diesem managements Teilbereich hinterher hinkt, fällt auch dieser Studientext eher theoretisch aus. 1.1 Politische Aspekte des Umweltschutzes 1.1.1 Nationale Umweltpoltik Das wirtschaftspolitische Leitbild der Bundesrepublik Deutschland ist die soziale Markt Ökologische wirtschaft. Diese soll die Wettbewerbsfähigkeit garantieren und gleichzeitig sozialpoliti Reform der sche Ziele erfüllen. Diese Zielsetzung manifestiert sich auch in der Umweltpolitik des Marktwirtschaft Staates, denn soziale Marktwirtschaft soll durch eine ökologische Ausrichtung die so ziale Sicherheit gewährleisten (vgl. BMU, 1990, S. 24). Der Rang, der dem Umweltschutz in den vergangenen Jahren eingeräumt wurde, hat sogar dazu geführt, daß von einer ökologischen Reform der Marktwirtschaft gesprochen wird (vgl. Biedenkopf, 1992, S. 223). Diese Entwicklung wird von Unternehmen kritisch betrachtet, haben doch beispielswei se Untersuchungen der Unternehmensberatung Arthur D. Little gezeigt, daß das Ma nagement durch die Zunahme an gesetzlichen Auflagen erheblich belastet wird: Die pro zentuale Zunahme der gesetzlichen Auflagen von 1970 auf 1990 betrug circa 800 Prozent. Aus diesem Grund ist es notwendig, die Betriebe in den politischen Entscheidungs bildungsprozeß einzubeziehen. Umweltpolitik Die Umweltpolitik des Staates umfaßt sämtliche Maßnahmen, die notwendig sind, um des Staates dem Menschen eine Umwelt zu sichern, die er für seine Gesundheit und für ein men schenwürdiges Dasein benötigt (vgl. BMU, 1988, 5.26). Der gegenwärtige und zukünf tige Schutz von Luft, Wasser, Boden, Tier- und Pflanzenwelt sowie die Beseitigung be stehender Schäden fordern von allen Beteiligten beherztes Vorgehen. Daneben bedeutet Wirtschaftspolitik auch Erhaltung und Sicherung von Standorten und Rohstoffvorräten. Dies ist insbesondere für die dichtbesiedelte, hochindustrialisierte und rohstoffarme Bundesrepublik Deutschland von besonderer Bedeutung (vgl. BMU, 1990, 5.24). Handlungs Diese Zielsetzung soll im wesentlichen durch drei umweltpolitische Handlungsprinzi prinzipien pien erreicht werden (vgl. BMU, 1988, S. 41): Materielles • Das Vorsorgeprinzip ist das materielle Leitbild für die Umweltpolitik. Unter dem Be Leitbild griff der dynamischen Umweltvorsorge werden die Gefahrenabwehr, die Risikover meidung und -verminderung im Vorfeld der Gefahrenabwehr sowie die voraus schauende Gestaltung der Umwelt verstanden. Um die Umweltgefährdungen so ge ring wie möglich zu halten, werden die Grenzwerte für Umweltbelastungen an die aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisse und den technischen Fortschritt angepaßt. Ergänzend werden konkrete Umweltqualitätsziele vorgegeben. Internalisierung • Das Verursacherprinzip hat zum Ziel, daß derjenige Kosten der Vermeidung oder der Umwelt Beseitigung von Umweltbelastungen tragen muß, der für deren Entstehung verant nutzungskosten wortlich ist. Eine volkswirtschaftlich gesehen effiziente und schonende Nutzung er gibt sich, wenn die Kosten' möglichst vollständig dem Verursacher zugerechnet werden (die Unternehmen werden zu einer Internalisierung der Umweltnutzungsko sten gebracht). Die der Privatwirtschaft angelasteten Kosten führen unter anderem zur Freisetzung von Innovationspotential für den Umweltschutz. Das heißt, daß Un ternehmen Technologien entwickeln, die die Umweltnutzung minimieren, um Kosten zu sparen. Politisches • Das Kooperationsprinzip ist ein politisches Verfahrensprinzip. Umweltpolitische Zie Verfahrens le sollen einvernehmlich verwirklicht werden. Staatliche und gesellschaftliche Kräfte prinzip sollen im Willensbildungs- und Entscheidungsprozeß fair zusammenarbeiten, so kann eine höhere Akzeptanz in der Privatwirtschaft und in privaten Haushalten er reicht werden. Das bekannteste Beispiel aus der Wirtschaft ist derzeit die Duale Sy stem Deutschland GmbH (050), die von Herstellern und Händlern gegründet wur de. Der Erfolg dieses Systems wird über zukünftige Kooperationen zwischen Gesetz geber und Wirtschaft entscheiden. Schwierigkeiten bereiten dennoch divergente Rich tungen einzel wirtschaftlicher, volkswirtschaftlicher und umweltpolitischer Interes sen. Aus diesen Gründen ist die DSD in der vergangenen Zeit häufig in das Kreuz feuer öffentlicher Kritik geraten, beispielsweise, wenn deutsche Kunststoffabfälle in anderen Ländern auftauchen (vgl. N. N., Duales System GmbH verstärkt die Öffent lichkeitsarbeit, in: FAZ vom 11. 9. 1992, S. 12). 2 1.1.2 EU-übergreifende Umweltpolitik Die Umweltverschmutzung macht jedoch nicht an politischen Grenzen halt, darum spielt auch die länderübergreifende, europäische Umweltpolitik eine entscheidende Rolle. Der Vertrag zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft mit der einheitlichen europäischen Akte vom 28. 2. 1986 enthält die Ziele der gemeinsamen europäischen Um weltpolitik: Es gilt, die Umwelt zu erhalten, zu schützen, in ihrer Qualität zu verbessern, zum Schutz der menschlichen Gesundheit beizutragen und eine umsichtige sowie ratio nelle Verwendung der natürlichen Ressourcen zu gewährleisten. 1.2 System Unternehmen Um die Umweltwirkungen des Betriebes zu kontrollieren und zu steuern, müssen alle Relevante relevanten Subsysteme im und um das Unternehmen bekannt sein; nur so ist ein sach Subsysteme und zielgerichtetes Handeln möglich. 'Jolkswirtschaft Abbildung 1: System Unternehmen 3 Exogene und Es kann zwischen exogenen [äußeren] und endogenen [inneren] Subsystemen unter endogene schieden werden: Subsysteme • Zu den endogenen Subsystemen zählen solche Bereiche, auf die das Unternehmen kurz-, mittel- oder langfristig direkten Einfluß hat, das heißt: Mitarbeiter, Produkt, Produktionstechnologie, Standortwahl und Unternehmensführung. • Auf exogene Subsysteme hat das Unternehmen höchstens indirekten Einfluß. Zu ihnen zählen Konkurrenten, Konsumenten und der Staat. 1.2.1 Endogene Subsysteme 1.2.1.1 Technische Systeme Das Wissen über den Einfluß des Produktes und der Produktion auf die Umwelt ist nicht neu. Es muß jedoch zwischen bestehenden Erzeugnissen und Fertigungstechnologieh und Neuentwicklungen unterschieden werden. Produktneu Bei Produktneuentwicklungen oder Prozeßinnovationen müssen die Umweltwirkungen entwicklungen vor der Implementierung im Unternehmen und der Markteinführung ermittelt werden. Forschungs-und Entwicklungsarbeit (F&E) hat dabei nicht nur wesentlichen Einfluß auf die Produktionskosten, sondern auch auf spätere Recyclingkosten. Aus diesem Grund kann ökologisch-orientiertes F&E auch als Umweltschutzvorleistung bezeichnet werden (vgl. Hopfenbeck, 1990b, S. 169). Nicht zuletzt durch den Einfluß des Staates muß das Unternehmen damit rechnen, daß zukünftige Entsorgungskosten die Produktkosten be einflussen werden. Steigende Produktkosten müssen, falls möglich, durch einen höheren Verkaufspreis gedeckt werden. Zusätzliche Die F&E der meisten Unternehmen optimiert das Produkt nach fertigungstechnischen Entsorgungs Gesichtspunkten. Das Recycling - sprich Demontage und Wieder- beziehungsweise kosten Weiterverwendung - wird meii>t nicht berücksichtigt. Dabei gilt der Entwurf und die Einführung von Erzeugnissen, die bei Produktion, Gebrauch und Entsorgung möglichst geringe ökologische Nachteile verursachen, bei Experten als ein hervorragendes Mittel, die Umwelt zu schützen (vgl. Hopfenbeck, 1990a, S. 896). Es liegt auf der Hand, daß feh lende Umweltschutzüberlegungen mit zeitlicher Verzögerung zu zusätzlichen Entsor gungskosten für den Betrieb führen. Diese können in wirtschaftlich schlechten Zeiten, ne ben anderen Faktoren, erhebliche Wettbewerbsnachteile mit sich bringen. Recycling Entscheidend für das Recycling ist, neben einer einfachen Demontage der Produkte, die Möglichkeit zur sortenreinen Trennung der im Produkt verwendeten Materialien. Dies gewährleistet es, das Downcycling (die Qualitätsverschlechterung der Rohstoffe durch das Recycling) in Grenzen zu halten. Nutzungsdauer Eine weitere Möglichkeit, umweltgerechte Produkte zu entwickeln, liegt in der Beach des tung der Nutzungsdauer des Erzeugnisses. Diese kann auf verschiedene Weise beein Erzeugnisses flußt werden. Im folgenden werden zwei Ansatzpunkte vorgestellt: • Die modulare Bauweise (vgl. hierzu Mitter, Materialwirtschaft und Logistik I) ist ein Aspekt. Durch standardisierte Funktionsmodule (beispielsweise eine Grafikkarte im pe) und normierte Modulverbindungen (zum Beispiel ISA-oder PCI-Bus Anschluß) wird die Auswechslung einzelner, kompatibler Komponenten des Systems möglich. Die Verlängerung der Lebensdauer des gesamten Systems wird somit erleichtert. 4 Neben diesen ökologischen Vorteilen können durch Module auch ökonomische Vor teile realisiert werden, beispielsweise kann der Lagerbestand optimiert werden. • Die Entwicklung von Langzeitgütern (zum Beispiel der Energiesparlampe) ist ein weiterer Aspekt. Die Nutzungsdauerverlängerung kann durch Wiederverwendbar keit, Reparaturfreundlichkeit, Wiederinstandsetzung oder die Möglichkeit zur tech nologischen Hochrüstung (ein veralteter Mikroprozessor kann durch das neueste Mo dell ersetzt werden) erreicht werden. Da die Konsumenten die Vorteile solcher Produktkonstruktionen in ihre Kaufentschei dung mit einbeziehen, wirken entsprechende Produkte möglicherweise umsatzfördernd (vgl. hierzu Bellmann, 1991, S. 99 f.). Auch existierende Produkte können ökologisch optimiert werden. Da die Nutzungs Nutzungs dauer zum Teil erheblich unter der Lebensdauer liegt (die Lebensdauer bei Fernsehge kaskaden räten beträgt über zwölf Jahre), scheint es zweckmäßig, sich über die Bildung sogenannter Nutzungskaskaden Gedanken zu machen. Kaskadenbildung bedeutet, daß ältere Güter für einen etwas weniger anspruchsvollen Markt oder Anwendungszweck (beispielsweise den Verkauf n veralteter" Hochtechnologiegeräte in die Dritte Welt) aufbereitet und einer erneuten Nutzung zugeführt werden. Ein anderer Weg bietet sich, wenn lediglich die Nutzung des Gutes verkauft wird. Nach Weiter-oder kundenspezifischer Nutzung erfolgt die Weiter- oder Wiederverwendung durch einen Wieder Vermieter, der bei entsprechender Spezialisierung über eine wesentlich bessere Infra verwendung struktur verfügt. Die institutionelle Vereinigung von Vermieter und Produzent ist eben falls denkbar. Dieser Ansatz ist vor allem im Bereich von Gütern vielversprechend, die einem schnellen Alterungsprozeß unterliegen, so beispielsweise bei Kraftfahrzeugen, Computern ete. Dies hätte zur Folge, daß ein Automobilhersteller gleichzeitig Autover mieter ist und die für den Primärnutzer nicht mehr bedarfsgerechten Automobile zu rücknimmt (ähnlich dem Automobilleasing). Nach einer Generalinspektion kann der Wagen der Nutzung durch einen sekundären, tertiären, quartären etc. Nutzer zugeführt werden. Ergänzt wird die Ökologisierung des Produktes durch die umweltgerechte Gestaltung Umweltgerechte des Produktionsverfahrens. Vor allem im Hinblick auf das eben erwähnte Recycling, gilt Gestaltung des es beispielsweise, Abfälle der verwendeten Werkstoffe schon am Ort des Entstehens - al Produktions so am Arbeitsplatz - sortenrein zu sammeln. Diese Maßnahme kann leicht durchgeführt verfahrens werden, da sie nur mit geringem Aufwand verbunden ist. Vielfach ist es dem Unter nehmen ebenfalls möglich, bei der Entscheidung über neue Produktionsverfahren die umweltschonendste Technologie zu berücksichtigen. Dies ermöglicht es, von End-of-Pi pe-zu In-Pipe-Maßnahmen des Umweltschutzes zu gelangen. 1.2.1.2 Menschliche Systeme Der Mensch im Unternehmen ist das am schwierigsten faßbare Subsystem. Das Unter nehmen bezieht den Menschen auf vielfältige Weise in das Betriebsgeschehen ein: als Führender, als Geführter oder als Unternehmensanwohner. Der einzelne Mitarbeiter ist die Keimzelle des Organismus Unternehmen. Aus diesem Keimzelle des Grund kann es kein umweltorientiertes Unternehmen geben, das den Mitarbeiter nicht Organismus einbezieht (vgl. Winter, 1988, S. 25). Es ist wichtig, den Umweltschutz im Betrieb so zu Unternehmen organisieren, die Mitarbeiter so zu qualifizieren und zu motivieren, daß das Umwelt schutzpotential eines jeden von ihnen ausgeschöpft werden kann. Auch der Gesetzgeber ist sich der ökologischen Chancen und Risiken bewußt, die vom Störfall Menschen im Unternehmen und vor allem in der Produktion ausgehen können. Im Rah- Verordnung 5