Schmidt / Terberger Grundzüge der Investitions- und Finanzierungstheorie Reinhard H. Schmidt / Eva Terberger Grundzüge der Investitions und Finanzierungstheorie 3., vollständig neu bearbeitete und wesentlich erweiterte Auflage GABLER Reinhard H. Schmidt ist Professor für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Finanzierungstheorie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt/Main. Eva Terberger ist Professorin für Betriebswirtschaftslehre mit dem Arbeitsschwerpunkt Finanz- und Bankwesen an der Universität Heidelberg. Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Schmldt, Relnhard H.: Gnmdzüge der Investitions-und Finanzierungstheorie I Reinhard H. Schmidt I Eva Terberger. -3., vollst. neu bearb. und wesentlich erw. Aufl. -Wiesbaden: Gabler, 1996 NE: Terberger, Eva: 1. Auflage 1983 2. Auflage 1986 Nachdruck 1992 3. Auflage 1996 ISBN 978-3-409-33700-7 ISBN 978-3-663-14776-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-14776-3 © Springer Fachmedien Wiesbaden 1996 Ursprünglich erschienen bei Betriebswirtschaft1icher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1996. Lektorat: Jutta Hauser-Fahr Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbe sondere für Vervielfaltigungen, übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Ausliefenmg unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Vorwort Dieses Lehrbuch richtet sich vor allem an Studentinnen und Studenten der Wirtschafts wissenschaften im Grundstudium. Sein Aufbau und sein Inhalt spiegeln unsere Einschät zung wider, daß es möglich und sinnvoll ist, Studierende in das umfassende Gebiet "Investition und Finanzierung" einzufuhren, indem man sie zuerst mit den Grundzügen der Theorie vertraut macht. Der Titel des Buches drückt unsere Absicht und unseren Anspruch aus: Der Ausdruck "Theorie" soll betonen, daß wir vor allem grundlegende Probleme und allgemeine Denk figuren behandeln wollen, die im Studium des Faches immer wieder auftauchen und die man kennen sollte, um die Vielfalt der Modelle, Methoden und Theoreme einordnen und einschätzen zu können. Der Ausdruck "Grundzüge" soll erkennen lassen, daß wir nicht nur die wichtigsten Themen, Probleme und Modelle der Investitions-und Finanzierungs theorie vorstellen wollen, sondern daß wir versuchen, immer wieder zu verdeutlichen, wie sie zusammengehören, welche Gemeinsamkeiten sie aufweisen und wie sie aufein ander aufbauen oder aber wie sie sich unterscheiden und sich damit zugleich auch ergän zen. Erfahrungsgemäß ist es fur Studenten schwierig und zugleich wichtig, einen solchen Überblick zu gewinnen. Unsere Lehrerfahrung der vergangenen Jahre hat uns in unserer Einschätzung bestätigt, daß der Einstieg in das Fach über eine Einfuhrung in die Theorie erfolgen sollte. Die mit unter konkretere und praktischer erscheinende Institutionenlehre und eine solide Lehre von der unternehmerischen Finanzpolitik müssen die Leserinnen und Leser an anderer Stelle suchen. Wir hoffen allerdings, daß ihnen dies nach dem Studium unserer Einfuh rung in die Theorie auch leichter fallen wird und daß die Theorie ihnen hilft zu verstehen, warum diese Gebiete wichtig sind Die Grundorientierung des Lehrbuches und die Absicht seiner Autoren sind dieselben geblieben, seit die erste Auflage erschienen ist. Aber vieles andere hat sich seither verän dert. Am wichtigsten sind die Entwicklungen innerhalb der Theorie, mit der sich dieses Buch befaßt. Die auf den letzten Seiten der Vorauflage sehr vorsichtig formulierte Pro gnose über die Entwicklung des Faches hat sich weitgehend erfullt. War vor zwölf Jahren noch die "modeme" Investitions- und Finanzierungstheorie gleichzusetzen mit der - allenfalls um einige Anmerkungen zu Anreiz- und Informationsproblemen angereicher- ten - neoklassischen oder kapitalmarktorientierten Theorie, so steht heute die neo-insti tutionalistische Theorie als gleich gewichtige und gleichwertige zweite Richtung neben der neoklassischen, ohne daß man jedoch die neuere als die bessere einstufen kann. Diese Entwicklungen des Faches sollten sich in der Neuauflage niederschlagen; und des wegen haben wir ein weitgehend neues Buch geschrieben. Fünf der zwölf Kapitel sind VI Vorwort ganz neu, und die anderen sieben mußten weitgehend verändert werden, um sie darauf abzustimmen, daß in der Neuauflage zwei Richtungen der Theorie gleichwertig nebenein ander stehen. Das ist der Grund, warum die Neuauflage so lange auf sich warten ließ -und warum sie jetzt zwei Autoren hat. Wir hoffen sehr, daß es uns gelungen ist, die beiden Richtungen der modemen Theorie und ihr schwieriges Verhältnis so verständlich zu machen, daß es den Studentinnen und Studenten und anderen interessierten Leser innen und Lesern nicht den Spaß am Lesen nimmt, sondern sie vielmehr zu einem weite ren Studium dieses spannenden Teils der Wirtschaftswissenschaft motiviert. Im Zuge der Vorbereitung der Neuauflage haben wir große Dankesschulden aufgehäuft. Die Unterstützung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Anna Sofia Ehmborg, Stefan Fellermann, Joachim Granitza, Stefanie Grohs, Andreas Hackethal, Sabine Her mann, Karin Himmelreich, Thomas Hsu, Tobias Jermis, Bernd Klauer, Christian Laux, Alexander Mann, Saki Papadopoulos, Marion Schnellrieder und Marcel Tyrell war unglaublich geduldig, sorgfältig, engagiert, kompetent, kreativ und ausdauernd. Wir dan ken allen ganz herzlich nicht nur fur die Hilfe, die überhaupt nicht hoch genug einzu schätzen ist und ohne die dieses Buch in der jetzt vorliegenden Form nie fertig geworden wäre, sondern auch und vor allem fur die wirklich beglückende Erfahrung der letzten Monate, so große Hilfe zu bekommen. Der Merton-Stiftung danken wir fur finanzielle Unterstützung, die wir fur viele Arbeitsstunden der studentischen Hilfskräfte und einen neuen Computer verwendet haben, der nur fur das Buchprojekt reserviert werden konnte. Für eine wohldosierte Mischung aus Geduld und Druck danken wir schließlich Herrn Dr. Roski vom Gabler-Verlag. Reinhard H. Schmidt, FrankfurtlMain Eva Terberger, Heidelberg Inhaltsübersicht Teil I: Überblick: Der Problem bereich von Investition und Finanzierung und sein Wandel im Zeitablauf Kapitell: Die traditionelle Betrachtungsweise: eine güterwirtschaftlich geprägte Sicht 9 Kapitel 2: Die moderne Betrachtungsweise: eine entscheidungsorientierte Sicht 37 Teil ll: Investition (und Finanzierung) bei sicheren Erwartungen Kapitel 3: Grundlagen der Investitionstheorie 83 Kapitel 4: Methoden der Investitionsrechnung 125 Teil m: Finanzierung (und Investition) bei gegebenem Unsicherheitsgrad KapitelS: Finanzierungskosten einzelner Finanzierungsarten 195 Kapitel 6: Kapitalstruktur und Kapitalkosten bei gemischter Finanzierung 235 Teil IV: Investition und Finanzierung bei Unsicherheit Kapitel 7: Die Darstellung und Lösung von Entscheidungsproblemen bei Unsicherheit 275 Kapitel 8: Entscheidungen von Kapitalanlegern: Portfolio Selection 309 Kapitel 9: Kapitalkosten und Risiko 339 Teil V: Investitions- und Finanzierungsprobleme aus neo-institutionalistischer Sicht Kapitel 10: Wurzeln und Grundmuster der neo-institutionalistischen Argumentation 381 Kapitel 11: Eine neo-institutionalistische Analyse idealtypischer Finanzierungsformen 405 Kapitel 12: Erweiterungen, Ausblick und offene Fragen 447 Literaturverzeichnis 473 Stichwortverzeichnis 489 Inhaltsverzeichnis Teil I Überblick: Der Problembereich von Investition und Finanzierung und sein Wandel im Zeitablauf Methodologische Vorbemerkungen und Orientierung 3 Kapitell: Die traditionelle Betrachtungsweise: eine güterwirtschaftlich geprägte Sicht 9 1.1 Lernziele 9 1.2 Grundidee und Grundbegriffe: Investition und Finanzierung als "Hilfsfunktionen" fur den Leistungsbereich 9 1.3 Die zentralen finanzwirtschaftlichen Probleme: Deckung des "Kapitalbedarfs" und Wahrung des "finanziellen Gleichgewichts" 13 1.4 Die zentralen Inhalte: Darstellung von Finanzierungsformen und Liquiditätsplanung 17 1.4.1 Die zentralen Problemstellungen als Determinante der inhaltlichen Schwerpunkte 17 1.4.2 Finanzierungsformen -Systematisierung und Charakterisierung 18 1.4.3 Liquiditätsstatus und Liquiditätsplanung 25 1.4.4 Die "optimale" Gestaltung von Finanzierung- Ein wenig beleuchteter Bereich 29 1.5 Anbahnung des Perspektivenwechsels: Die Frage "Lohnt sich die Investition und Finanzierung?" tritt in den Vordergrund 31 1.6 Zusammenfassung 36 Kapitel 2: Die moderne Betrachtungsweise: eine entscheidungsorientierte Sicht 37 2.1 Lernziele 37 2.2 Die wesentlichen gemeinsamen Merkmale der modemen Investitions-und Finanzierungstheorie 38 x Inhaltsverzeichnis 2.2.1 Das Unternehmen als Instrument nutzenmaximierender Wirtschaftssubjekte 38 2.2.2 Investoren und Kapitalgeber als Zielträger 41 2.2.3 Der Nutzen des Konsumstroms als Zielinhalt 44 2.2.4 Das Grundproblem der Investitions-und Finanzierungstheorie: die Bewertung von Konsumeinkommensströmen 49 2.3 Zwei Ausprägungen der modemen Investitions-und Finanzierungstheorie 53 2.3.1 Die kapitalmarktorientierte (neoklassische) Sicht 53 2.3.1.1 Der vollkommene und vollständige Kapitalmarkt als Ausweg aus dem Dilemma präferenzabhängiger Bewertung 53 2.3.1.2 Das Argumentationsmuster der kapitalmarktorientierten Sicht: Ein Zahlenbeispiel 57 2.3.1.3 Die Irrelevanz der Finanzierung: Schlußfolgerung und Angriffspunkt der kapitalmarktorientierten Sicht 60 2.3.2 Die neo-institutionalistische Sicht 64 2.3.2.1 Informations-und Anreizprobleme als Ursache fur Funktionsschwächen des (Kapital-)Marktes 64 2.3 .2.2 Die institutionelle Ausgestaltung von Finanzierungsbeziehungen als Instrument zur Milderung von Informations- und Anreizproblemen 67 2.3.2.3 Das Argumentationsmuster der neo-institutionalistischen Sicht: Ein Zahlenbeispiel 71 2.4 Zusammenfassung 75 Ausblick 77 Literaturhinweise zum Teil I 77 Teil 11: Investition (und Finanzierung) bei sicheren Erwartungen Orientierung 81 Kapitel 3: Grundlagen der Investitionstheorie 83 3.1 Lernziele 83 Inhaltsverzeichnis XI 3.2 Einordnung und Voraussetzungen der Investitionsrechnung 84 3.2.1 Zur Notation 84 3.2.2 Zur Datenbeschaffung und -erfassung 85 3.2.3 Eine Klassifikation von Entscheidungssituationen 86 3.2.4 Annahmen über den Kapitalmarkt 87 3.2.4.1 Der Begriff des Kapitalmarktes 87 3.2.4.2 Die Annahme eines vollkommenen und vollständigen Kapitalmarktes bei Sicherheit 88 3.2.4.3 Formen des unvollkommenen Kapitalmarktes bei Sicherheit 95 3.3 Das Grundmodell der Wahl zwischen zeitverschiedenen Vorteilen 97 3.3.1 Struktur und Zweck des Fisher-Modells 97 3.3.2 Die subjektive Bewertung zeitverschiedener Konsummöglichkeiten 99 3.3.3 Die Veränderung von Einkommensströmen im Zeitablaufund die objektive Bewertung von Einkommens-und Konsumströmen 102 3.3.4 Die Darstellung von Investitionen 106 3.3.5 Die Trennbarkeit von Konsum-und Investitionsentscheidungen 109 3.3.6 Die Grenzen der Trennbarkeit: Investitionsplanung bei "beschränktem Kapitalmarkt" 112 3.4 Die Rolle des Kalkulationszinsfußes als Repräsentant der Finanzierung 118 3.5 Zusammenfassung 122 Kapitel 4: Methoden der Investitionsrechnung 125 4.1 Lernziele 125 4.2 Die finanzmathematischen Methoden 126 4.2.1 Die Kapitalwertmethode 126 4.2.1.1 Definition und Berechnung des Kapitalwertes 126 4.2.l.2 Ein Beispiel 129 4.2.1.3 Interpretationen von Kapitalwert und Ertragswert 131 4.2.l.4 Reinvestitions-und Finanzierungsannahmen 133 4.2.l.5 Das Entscheidungskriterium 135 4.2.2 Die Annuitätenmethode 136