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Grundschulkinder beschreiben operative Zahlenmuster: Entwurf, Erprobung und Überarbeitung von Unterrichtsaktivitäten als ein Beispiel für Entwicklungsforschung PDF

322 Pages·2012·4.614 MB·German
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Dortmunder Beiträge zur Entwicklung und Erforschung des Mathematik- unterrichts Band 1 Herausgegeben von H.-W. Henn, S. Hußmann, M. Nührenbörger, S. Prediger, C. Selter, Dortmund, Deutschland Eines der zentralen Anliegen der Entwicklung und Erforschung des Mathe- matikunterrichts stellt die Verbindung von konstruktiven Entwicklungsarbeiten und rekonstruktiven empirischen Analysen der Besonderheiten, Voraussetzungen und Strukturen von Lehr- und Lernprozessen dar. Dieses Wechselspiel fi ndet Aus- druck in der sorgsamen Konzeption von mathematischen Aufgabenformaten und Unterrichtsszenarien und der genauen Analyse dadurch initiierter Lernprozesse. Die Reihe „Dortmunder Beiträge zur Entwicklung und Erforschung des Mathe- matikunterrichts“ trägt dazu bei, ausgewählte Th emen und Charakteristika des Lehrens und Lernens von Mathematik – von der Kita bis zur Hochschule – unter theoretisch vielfältigen Perspektiven besser zu verstehen. Herausgegeben von Prof. Dr. Hans-Wolfgang Henn, Prof. Dr. Stephan Hußmann, Prof. Dr. Marcus Nührenbörger, Prof. Dr. Susanne Prediger, Prof. Dr. Christoph Selter, Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts, Technische Universität Dortmund Michael Link Grundschulkinder beschreiben operative Zahlenmuster Entwurf, Erprobung und Über- arbeitung von Unterrichtsaktivitäten als ein Beispiel für Entwicklungs- forschung Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Christoph Selter RESEARCH Michael Link Technische Universität Dortmund, Bernhard Schmidt DeutschlandVoestalpine Langenhagen, Deutschland Linz, Österreich Dissertation Technische Universität Dortmund, 2011 Erstgutachter: Prof. Dr. Christoph Selter Zweitgutachter: Prof. Dr. Marcus Nührenbörger Tag der Disputation: 29.09.2011 ISBN 978-3-8348-2416-5 ISBN 978-3-8348-2417-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-8348-2417-2 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer Spektrum © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden 2012 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Einbandentwurf: KünkelLopka GmbH, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Spektrum ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer-spektrum.de Geleitwort Das Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts (IEEM) an der Universität Dortmund hat eine – für mathematikdidaktische Verhältnisse – lange Tradition darin, die Erforschung und die (Weiter-)Entwicklung des unter- richtlichen Lehrens und Lernens von Mathematik als wesentliche Zielsetzungen der Mathematikdidaktik zu verstehen. Schon 1974 hat Erich Christian Wittmann gefordert, dass es die Kernaufgabe der Mathematikdidaktik als konstruktiver Wissenschaftsdisziplin sei, auf wissen- schaftlicher Grundlage Unterrichtskonzepte, Unterrichtsbeispiele und Unter- richtsmaterialien zu entwickeln und zu erforschen. So würden einerseits Beiträge dazu geliefert, das Lehren und Lernen von Mathematik in der Unterrichtsrealität zu verbessern. Andererseits würden auf diese Weise Anregungen zur Weiterent- wicklung der Mathematikdidaktik als Wissenschaft gegeben. Zu Beginn seiner Tätigkeit als Wissenschaftlicher Angestellter am IEEM hat sich Michael Link auf Tagungen damit konfrontiert gesehen, dass man im Gegensatz dazu nicht unbedingt der Auffassung sein muss, dass sich die Didaktik der Ma- thematik aktiv an der Weiterentwicklung der Praxis beteiligen sollte oder gar könnte. Für ihn war das ein wesentlicher Anstoß, sich im Rahmen seiner Disserta- tion mit verschiedenen Konzepten zum Verständnis von Mathematikdidaktik als gleichsam angewandter und praxisorientierter wie theoriebasierter und theoriege- nerierender Disziplin auseinander zu setzen. Hierzu hat der Autor nicht nur erstmals drei international prägende Varianten von Entwicklungsforschung aus Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien analysiert und verglichen, sondern sich auch selbst anhand eines unterrichtsnahen Problemfelds aus der Grundschularithmetik dem für Entwicklungsforschung typischen Wechselspiel aus Entwurf, Erprobung, Analyse und Überarbeitung gewidmet. Dabei gelingt es Michael Link in eindrucksvoller Weise Theoriebil- dung zu betreiben und gleichzeitig konstruktiv zu entwickeln und empirisch zu forschen. Wenn man in der Mathematikdidaktik tätig ist, kann man über Entwicklungsfor- schung schreiben oder Entwicklungsforschung betreiben. Wie wichtig beides ist, zeigt die Arbeit von Michael Link auf. Insofern ist sie der ideale Start in die ‚Dortmunder Beiträge zur Entwicklung und Erforschung des Mathematikunter- richts’. Christoph Selter Dank An dieser Stelle möchte ich allen Personen danken, die in der einen oder anderen Weise dazu beigetragen haben, dass ich diese Dissertation fertig stellen konnte. Zuallererst möchte ich meiner Familie danken, meiner Frau Frauke und meinen beiden Töchtern Hanna und Emmy, dafür, dass sie es in den letzten Wochen und Monaten so geduldig ertragen haben, dass ihr Mann und Papa „sein Buch fertig schreiben muss“. Ein großer Dank gebührt dem Betreuer und Erstgutachter dieser Arbeit, Prof. Dr. Christoph Selter. Er hat während der letzten fünfeinhalb Jahre die richtige Mi- schung gefunden aus gewährtem Freiraum, konstruktiver Unterstützung und dem notwendigen sanften Druck und so wesentlich zum Gelingen – und vor allem zum Abschluss – meines Dissertationsvorhabens beigetragen. Danken möchte ich auch dem Zweitgutachter dieser Arbeit, Prof. Dr. Marcus Nührenbörger, sowie Prof. Dr. Günter Krauthausen. Sie haben in der Endphase meines Dissertationsvorhabens mit kritisch-konstruktiven Hinweisen zur Verbes- serung dieser Arbeit beigetragen. Diese Dissertation ist entstanden im Rahmen meiner Tätigkeit als wissenschaftli- cher Mitarbeiter am Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikun- terrichts (IEEM) an der TU Dortmund. Das Arbeitsklima an „meinem“ Institut habe ich durchweg als sehr anregend, konstruktiv und kollegial empfunden, dafür möchte ich allen Mitgliedern des Instituts danken. Der Beitrag dieses Umfeldes zum Gelingen meines Dissertationsvorhabens ist schwer zu ermessen, aber kei- nesfalls zu unterschätzen. Während der Arbeit an meinem Dissertationsvorhaben wurde ich von einigen studentischen Hilfskräften unterstützt. Ihnen gebührt mein Dank. Hervorheben möchte ich Anna Uvermann, die insbesondere bei der Auswertung der Daten eine große Hilfe war. Zum Schluss möchte ich allen Lehrkräften und allen Schülerinnen und Schülern danken, die an den Untersuchungen und Erprobungen teilgenommen haben, die im Rahmen meines Dissertationsvorhabens durchgeführt worden sind. Michael Link Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ........................................................................................................... 1 (cid:21)(cid:3)(cid:3)(cid:44)(cid:81)(cid:75)(cid:68)(cid:79)(cid:87)(cid:79)(cid:76)(cid:70)(cid:75)(cid:72)(cid:3)(cid:36)(cid:81)(cid:78)(cid:81)(cid:129)(cid:83)(cid:73)(cid:88)(cid:81)(cid:74)(cid:86)(cid:83)(cid:88)(cid:81)(cid:78)(cid:87)(cid:72)(cid:3)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:17)(cid:3)(cid:26) 2.1 Zahlenmuster im Mathematikunterricht der Grundschule ............................... 7 2.1.1 Mathematik als Wissenschaft von den Mustern ........................................ 7 2.1.2 Die Bedeutung von Zahlenmustern für das Lernen von Mathematik ..... 10 2.1.3 Strukturiertes Üben ................................................................................. 12 2.2 Schreiben im Mathematikunterricht ............................................................... 19 2.2.1 Nutzen und Formen des Schreibens im Mathematikunterricht ............... 19 2.2.2 Die kognitive und die kommunikative Funktion von Sprache ............... 22 2.2.3 Von der Umgangssprache zur Fachsprache ............................................ 24 2.3 Zum Beschreiben von Zahlenmustern ........................................................... 26 2.3.1 Zur Diagnose des Beschreibens von Zahlenmustern .............................. 26 2.3.2 Zur Förderung des Beschreibens von Zahlenmustern im Unterricht ...... 33 2.4 Zusammenfassung .......................................................................................... 40 3 Methodische Anknüpfungspunkte ................................................................. 45 3.1 Mathematikdidaktik als Design Science ........................................................ 52 3.1.1 Verbesserung des Unterrichts als vorrangiges Ziel ................................. 52 3.1.2 Unterrichtsentwicklung vom Fach aus .................................................... 55 3.2 Developmental Research ................................................................................ 64 3.2.1 „Totale“ Unterrichtsentwicklung ............................................................ 64 3.2.2 Unterrichtsentwicklung als Forschungsprozess ...................................... 68 3.3 Engineering Research .................................................................................... 82 3.3.1 Wissenschaft, die den Unterschied macht ............................................... 82 3.3.2 Vom ersten Entwurf zum robusten Massenprodukt ................................ 93 3.4 Design Research als „common label“ .......................................................... 101 3.5 Zusammenfassung ........................................................................................ 105 X Inhaltsverzeichnis 4 Ausgangspunkte des Forschungs- und Entwicklungsprozesses ................ 109 4.1 Inhaltlicher Ausgangspunkt ......................................................................... 109 4.2 Methodischer Ausgangspunkt ...................................................................... 112 4.3 Forschungsfragen ......................................................................................... 114 4.4 Überblick über das Forschungs- und Entwicklungsprojekt ......................... 116 5 Voruntersuchung .......................................................................................... 119 5.1 Fragestellungen ............................................................................................ 119 5.2 Durchführung ............................................................................................... 120 5.3 Ergebnisse .................................................................................................... 123 5.3.1 Umfang der Musterfortsetzungen und Beschreibungen ....................... 124 5.3.2 Zusammenhang zwischen Fortsetzungen und Beschreibungen ........... 135 5.3.3 Qualität der Beschreibungen ................................................................. 147 5.3.4 Zusammenfassung der Ergebnisse ........................................................ 158 5.4 Folgerungen für die Weiterarbeit ................................................................. 161 6 Entwurf von Unterrichtsaktivitäten ............................................................ 163 7 Erprobung in Interviews .............................................................................. 171 7.1 Fragestellung ................................................................................................ 171 7.2 Durchführung ............................................................................................... 172 7.3 Ergebnisse .................................................................................................... 175 7.3.1 Beschreibungen vergleichen ................................................................. 175 7.3.2 Beschreibungen bewerten ..................................................................... 180 7.3.3 Zusammenfassung der Ergebnisse ........................................................ 188 7.4 Folgerungen für die Weiterarbeit ................................................................. 191 Inhaltsverzeichnis XI 8 Erste Erprobung im Unterricht ................................................................... 193 8.1 Fragestellungen ............................................................................................ 193 8.2 Durchführung ............................................................................................... 194 8.3 Ergebnisse .................................................................................................... 196 8.3.1 Eingangs-Standortbestimmung ............................................................. 196 8.3.2 Markieren und schreiben ....................................................................... 202 8.3.3 Wörter sammeln .................................................................................... 20(cid:26) 8.3.4 Beschreibungen vergleichen ................................................................. 21(cid:23) 8.3.5 Beschreibungen bewerten ..................................................................... 22(cid:23) 8.3.6 Finde das Päckchen ............................................................................... 233 8.3.7 Abschluss-Standortbestimmung ............................................................ 241 8.3.8 Zusammenfassung der Ergebnisse ........................................................ 24(cid:26) 8.4 Folgerungen für die Weiterarbeit ................................................................. 251 9 Überarbeitung der Unterrichtsaktivitäten .................................................. 253 10 Zweite Erprobung im Unterricht .............................................................. 265 10.1 Fragestellungen .......................................................................................... 265 10.2 Durchführung ............................................................................................. 266 10.3 Ergebnisse .................................................................................................. 274 10.3.1 Dritte Klassen ...................................................................................... 275 10.3.2 Vierte Klasse ....................................................................................... 280 10.3.3 Zusammenfassung der Ergebnisse ...................................................... 282 10.4 Vorläufiger Abschluss des Forschungs- und Entwicklungsprojekts .......... 284 11 Rückschau auf den Forschungs- und Entwicklungsprozess .................... 287 Literaturverzeichnis .......................................................................................... 297 Abbildungsverzeichnis Abb. 1.1: Strukturiertes Päckchen zur Multiplikation ......................................... 2(cid:3) Abb. 2.1: Darstellung des Distributivgesetzes mittels Punkt- und Zahlenmustern (aus Wittmann & Müller, 2007, S. 55) ..................... 10(cid:3) Abb. 2.2: Aufgabe zur gelenkten Untersuchung von Zahlenmustern (nach Rathgeb-Schnierer, 2004, S. 16) ........................................................ 17(cid:3) Abb. 2.3: Beschreibungen zu einem strukturierten Päckchen ........................... 23(cid:3) Abb. 2.4: Beschreibungen zur Punktmusterfolge der Quadratzahlen (aus Steinweg, 2000a, S. 9). ...................................................................... 31(cid:3) Abb. 2.5: Beschreibung eines Zahlenmusters in einer strukturierten Übung mit Zahlenmauern (aus Verboom, 2004a, S. 9). ................................ 32(cid:3) Abb. 2.6: Aufgabe zur Untersuchung von Zahlenmustern bei der Addition aufeinanderfolgender Zahlen (aus Verboom, 2007, S. 174) .............. 35(cid:3) Abb. 2.7: Orientierungs-Wortschatz zum Beschreiben von Mustern beim Aufgabenformat Zahlenketten (aus Verboom, 2007, S. 176) ............ 36(cid:3) Abb. 2.8a: Vorstrukturierte Aufgabenstellungen zum Beschreiben von Zahlenmustern in strukturierten Päckchen – Arbeitsblatt 1 (nach Verboom, 2004b) ............................................................................... 37(cid:3) Abb. 2.8b: Vorstrukturierte Aufgabenstellungen zum Beschreiben von Zahlenmustern in strukturierten Päckchen – Arbeitsblatt 2 (nach Verboom, 2004b) ............................................................................... 38(cid:3) Abb. 3.1: Lineares Modell zur Beschreibung des Zusammenhangs von Forschung und Entwicklung (aus Stokes 1997, S. 10) ...................... 47(cid:3) Abb. 3.2: Quadrantenmodell nach Stokes (1997, S. 73) ................................... 49(cid:3) Abb. 3.3: Didaktische Prinzipien des Projekts mathe 2000 (aus: Wittmann, 2004b, S. 5) ........................................................................................ 59(cid:3) Abb. 3.4: Zyklische Abfolge von Gedanken- und Unterrichtsexperimenten (aus Gravemeijer, 2001, S. 153) ........................................................ 73(cid:3) Abb. 3.5: Entwicklung einer lokalen Lehr-Lern-Theorie im Rahmen eines Developmental-Research-Projekts (aus Gravemeijer, 2001, S. 153) 77(cid:3)

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