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Grundlagenforschung zur Verwendung von geschmolzenen Salzen in der Luftreinhaltungstechnik PDF

111 Pages·1979·2.761 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 2860/Fachgruppe Umwelt/Verkehr Herausgegeben vom Minister fUr Wissenschaft und Forschung Prof. Dr. -Ing. Tarek El Gammal Dr. -Ing. Wolfgang Dickhaus lnstitut fiir EisenhiittenkUnde der Rhein. -Westf. Techn. Hochschule Aachen Grundlagenf orschung zur Verwendung von geschmolzenen Salzen in der Luftreinhaltungstechnik Westdeutscher Verlag 1979 CIP-Kurztitelaurnahme der Deutschen Bibliothek Gammal, Tarek El: Grundlagenrorschung zur Verwendung von ge schmolzenen Salzen in der Lurtreinhaltungs technik / Tarek El Gammal ; Wolfgang Dickhaus. - Opladen : Westdeutscher Verlag, 1979. (Forschungsberichte des Landes Nordrhein Westralen ; Nr. 2860 : Fachgruppe Umwelt, Verkehr) ISBN 978-3-531-02860-6 ISBN 978-3-322-88442-8 (eBook) DOl 10.1007/978-3-322-88442-8 NE: Dickhaus, Wolrgang: © 1979 by Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Gesamtherstellung: Westdeutscher Verlag ISBN 978-3-531-02860-6 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einleitung und Zielsetzung 1 2. Emissionen von Schwefelverbindungen 4 2.1. Ursachen und Herkunft 4 2.2. S02-EmisSiOnsmengen und -be.grenzungen 5 in der BRD 2.3. Auswirkungen von S02-Emissionen 6 3. Theoretische Grundlagen und technische Chemie 9 der Sorption von Gasen 3.1. Absorption 9 3.2. Adsorption 10 4. Verfahren der Abgasentschwefelung 12 4.1. Einteilungsmoglichkeiten der Verfahren 12 4.2. Abgas- im Vergleich zur Brennstoffent 14 schwefelung 4.3. Trockene, im Vergleich zu nassen Verfahren 15 4.4. Stand der Technik in der BRD 1 6 4.5. Klinftige Anforderungen in der BRD 17 5. Abgasentschwefelung durch geschmolzene Karbonate 19 5.1. Mogliche Komponenten und Schmelztemperaturen 19 5.2. Reaktionsmechanismus 20 5.3. Bisher vorhandene Verfahrensvorschlage 21 6. Grundlagenuntersuchungen zum Entschwefelungsver- 22 mogen von Metallkarbonaten 6.1. Schmelzverhalten verschiedener Karbonat- 22 mischungen 6.2. Versuchsapparatur 23 6.3. Gasanalyse und MeBtechnik 24 6.4. Versuchsdurchflihrung 27 6.5. Vorversuche 28 6.6. Versuchsergebnisse und deren Diskussion 29 IV Seite 6.6.1. Entschwefelungsvermogen von flUssigen 29 Karbonaten 6.6.2. Entschwefelungsvermogen von erstarrten, 31 pulverisierten Karbonaten 6.6.3. Diffusionsvermogen und Bindungsarten des 32 Schwefels 6.6.4. Interpretation der Versuchsergebnisse an- 33 hand von Gleichgewichtsbetrachtungen auf- grund thermodynamischer Berechnungen 7. Betrachtungen zum verfahrenstechnischen Einsatz 36 von Metallkarbonaten 8. Entwicklung von zwei Apparaturen im Kleinversuchs- 38 maBstab zur Untersuchung des verfahrenstechnischen Einsatzes von Metallkarbonaten 8.1. Versuchsapparatur fUr ein Sprlihverfahren 38 8.1.1. Entwicklung und Aufbau 38 8.1.2. Vorversuche und Ergebnisse 40 8.2. Versuchsapparatur fUr ein Drehrohrofen- 41 verfahren 8.2.2. Vorversuche und Ergebnisse 43 9. Abgasentschwefelungsversuche am Drehrohrofen 45 9.1. Versuchsergebnisse und Diskussion der 45 verschiedenen Abhangigkeiten des Entschwe felungsgrades 9.1.1. Drehzahlabhangigkeit 47 9.1.2. Temperaturabhangigkeit 47 9.1.3. Ubrige Abhangigkeiten 49 10. Zusarnrnenfassung 52 11. Literaturverzeichnis 55 12. Bilder und Tabellen 59 - 1 - 1. Einleitung upd Zielsetzung Die Grenzen des Wachsturns auf unserer Erde konnten zwar durch die Initiativen und Publikationen 1) des Club of Rome sowohl in r~urnlicher als auch in zeitlicher Beziehung.noch nicht endgUltig und hinreichend definiert werden, dochl~Bt sich aufgrund weiterer Initiativen - besonders seit Anfang der siebziger Jahre - ein gesteigertes BewuBtsein der Indu strienationen fUr die in groBem MaBe aus technischem Wachs turn und technologischen Fortschritten resultierenden Umwelt verschmutzungsprobleme beobachten. Bei den aus diesem BewuBtsein heraus ergriffenen Umwelt schutzma8nahmen stellen die Ma8nahmen zur Reinhaltung der Luftein wesentliches Teilgebiet dar. Hierbei gelten BemU hungen zur Beseitigung der Emissionen von Luftschadstoffen durch Abscheidung von Gasen und Dampfen aus Abgas- und Ab luftstromen als wichtigste Hauptma8nahmen. Neben anderen Luftschadgasen ist 5chwefeldioxid (502) die h~ufigste und in gro8tem Ma8e emittierte 5chadgaskomponente, die durch Absorptions- oder auch Adsorptionsverfahren be seitigt werden kann. Als hauptsachliche Emittenten von 502 gelten Verbrennungskraftwerke, Anlagen der chemischen Indu strie, 5interanlagen in der EisenhUttenindustrie und in nicht unwesentlichem Ma8e der Hausbrand. W3hrend beim Haus brand nur der Einsatz schwefelarmer Brennstoffe technisch sinnvoll ist, bietet sich bei den Ubrigen gro8industriellen ~lagen auch die Moglichkeit der Abgasentschwefelung. 5eit 1974 gibt es in der BRD verbess,erte gesetzliche Vorschrif ten zur Emissionsbegrenzung bei Gro8feuerungsanlagen in Form einer er~ten allgemeinen Verwaltungsvorschrift zurn Bundes-Emissionsschutzgesetz: Technische Anleitung zur Rein hal tung der Luft (TA-Luft) 2) - 2 - Da die TA-Luft neben bestirnmten Emissionsgrenzwerten auch gesetz1iche Definitionen zum Stand der Technik enthie1t, loste sie zunachst heftige Diskussionen und Kontroversen tiber die Betriebsreife und kostenmaBige Vertretbarkeit der dama1igen vorhandenen Entschwefe1ungsan1agen aus. Heute kann man aufgrund erheb1icher Bemtihungen in Japan und USA einige "nasse Entschwefe1ungsverfahren" a1s technisch rea- 1isierbar bezeichnen. Das Bischoff-Verfahren z. B. befin det sich zur Zeit in der BRD a1s erstes in der groBtechni schen An1aufphase. Es muB jedoch weiterhin das Zie1 von Untersuchungen b1eiben, ob bei einer Anwendung aus1andischer Verfahren die spezie1- len Gegebenheiten und Bedtirfnisse in der BRD (z. B. wenig Raum ftir eine Deponie und das Vorhandensein von gering bzw. wechse1nd ausge1asteten Koh1e-Spitzen1astkraftwerken) sinn vo11 berticksichtigt werden k6nnen, oder ob nicht eine Ein ftihrung von geanderten oder ganz anderen Verfahren in naher Zukunft vortei1hafter sein konnten. A1s ganz1ich andere Verfahren zur Abgasentschwefe1ung bieten sich die trockenen Verfahren an, mit deren Entwick1ung be sonders aufgrund des groBen Entwick1ungsvorsprunges der nas sen Verfahren erst re1ativ spat und sehr z6gernd begonnen wurde. Hauptvortei1e der trockenen im Verg1eich zu den nas sen Verfahren sind die feh1ende Abktih1ung der Rauchgase beim Entschwefe1n, verbunden mit daher nicht notwendiger teurer Wiederaufheizung und ihre im a11gemeinen bessere Eignung zur Regeneration und Reichgasproduktion zwecks Vermeidung von De ponien. Zie1 dieser Arbeit 5011 daher die Untersuchung eines Ver fahrens sein, das aufgrund seiner Hauptmerkma1e (hohe Tem peratur und wasserfreies Sorbens) im Grunde in die Katego rie der trockenen Verfahren gehort (siehe ab Kap. 4.1.), - 3 - im Unterschied zu diesen aber mit einem flUssigen geschmol zenen Absorptionsmittel arbeitet. Hierbei ist besonders be achtenswert, daB der Einsatz von geschmolzenen Metallkarbo nat en eine bisher kaum beachtete Verfahrensmoglichkeit dar stellt, die aufgrund ihrer relativ hohen Reaktionstempera turen (groBer 400oC) besonders spezielle Aspekte bietet, wie beispielsweise den Einsatz in Kraftwerken vor dem Luft vorw~rmer oder die bevorzugte Anwendung bei kleineren An lagegroBen. - 4 - 2. Emissionen von Schwefelverbindunqen 2.1. Ursachen und Herkunft Die Klarung der Ursachen fUr die Emissionen von Schwefelver bindungen ergibt gleichzeitig AufschlUsse Uber deren Her kunft. Grundsatzlich gelangen gasforrnige Schwefelverbindun gen durch Abgase in die Atmosphare, die entweder bei der Verfeuerung von schwefelhaltigen Brennstoffen entstehen, oder wenn andere schwefelhaltige Mineralien, Elementarschwe fel oder dessen Verbindungen, bei industriellen Prozessen verarbeitet werden. Der weitaus groBte Teil der hierbei emittierten Schwefel oxide entsteht bei den Verbrennungsprozessen, bei denen der Schwefel in erster Linie zu Schwefeldioxid (S02) oxidiert wird 3/1). Es wird lediglich eine geringe Schwefelmenge zu Schwefeltrioxid (S03) urngesetzt, die in Einzelfallen in der GroBenordnung 0,5 - 5 %, in der Regel jedoch nur etwa 1 % des im Brennstoff enthaltenen Schwefels betragt. Eine weitere, bei der Erfassung von Schwefelgasemissionen in Betracht kornrnende Schadgaskomponente, ist Schwefelwasser stoff (H2S). 1m Gegensatz zurn S02 bildet sich H2S besonders unter reduzierender, wasserstoffhaltiger Gasatmosphare und ist daher Bestandteil von technischen Gasgemischen, wie Ko kereigas, Wassergas und vieler Erdgase. Er wird zwar viel seltener und in geringerem MaBe emittiert als S02' ist da gegen jedoch auch weitaus giftiger und sollte daher eben falls beachtet werden. Als Ernittenten kornrnen neben den ge nann ten , Gase erzeugenden und verarbeitenden Betrieben, dit chemische und Mineralolipdustrie in Betracht. Ferner wird Schwefelwasserstoff beim nassen Abloschen und Granulieren von Hochofenschlacke aus dem darin enthaltenen Calciurnsulf:io freigesetzt. - 5 - 2.2. S02 - Emissionsmengen und -begrenzungen in der BRD Tabelle 1 zeigt eine GesamtU~ersicht Uber die im Bundesge biet als S02 emittierten Schwefelmengen von 1960 im Ver gleich zu 1970, mit Angabe der einzelnen Hauptemittenten 4) Mit rund 94 % oder 1,69 Mio. t Schwefel verursachten 1970 die Verbrennungsanlagen den gr5Bten Teil der S02-EmisSiOnen, von welchen .wiederum die Dampfkesselfeuerungen hauptsach lich bei der Stromerzeugung mit rund 66 % den Hauptanteil hatten. Haufig werden die Gesamtemissionen nach den drei Gruppen Industrie, Hausbrand und Verkehr (siehe den unteren Teil der Tabelle) aufgegliedert. Hierbei zeigt sich im Bereich Industrie, daB neben den Dampfkesselfeuerungen die Ubrigen Industrieprozesseund -feuerungen nur noch rund 10 % aus machen, wobei die Eisenerzsinteranlagen mit 4,2 % den gr5B ten Anteil haben. An zweiter Stelle der Hauptemittenten steht der Hausbrand mit rund 20 %, wahrend der Verkehr mit 3,5 % einen relativ geringen Anteil hat. Bei der Betrachtung der mengenmaBigen Entwicklung der S02- Gesamtemissionen seit 1960 zeigt sich eine maBige Zunahme von 1,55 Mio. t Soder 3,1 Mio. t S02 auf 3,6 Mio. t S02 1m Jahre 1970, wahrend Bild 1 (Schadstoffemissionen in der BRD 1974 5» zeigt, daB nach einer starkeren Zunahme 1m Jahre 1974 bereits der Wert von rund 4,5 Mio. t S02 erreicht wurde. Aus Bild 1 ergibt sich auBerdem, .daB sich die fUr 1970 gezeigten Anteile der einzelnen Emittenten grundsatz li.ch nicht wesentlich geandert haben und daB an anderen Schadgaskomponenten, besonders Kohlenmonoxid (CO) im Verkehr und Stickstoffoxide (NOx) in der Industrie, emittiert wurden. - 6 - Besonders die Zunahme der Emissionen im Zeitraum 1970 - 74 zeigt, daB der ErlaB der TA-Luft 2) unbedingt erforderlich war. Der fUr das Land NRW fUr Feuerungsanlagen Uber 4 TJ/h zunachst erlassene S02-Emissionsgrenzwert von 3,75 kg S02/MWh war nicht schwierig zu realisieren, da er bei Kraftwerken einer Reingaskonzentration von etwa 1150 mg S02/m3 enspricht und bei schwefelarmen Heizolen und Braunkohlen sogar ohne Abgasentschwefelung einhaltbar ist, wahrend bei Steinkohle kraftwerken bereits eine Abgasteilentschwefelung erforderlich ist 6). 1m August 1977 wurde der Emissionsgrenzwert fUr NRW weiter auf 2,75 kg S02/MWh gesenkt 7). Dieser Wert geht von einer Entschwefelung der vol len Abgasmenge aus und erfordert dann eine durchschnittliche Reingaskonzentration von etwa 3 850 mg S02/m DarUber hinausgehend ist seit 1977 ein noch geringerer Grenz wert von 1,25 kg S02/MWh zur Diskussion gestellt worden, wo bei zur Zeit bei der Planung der Immissionsschutznovelle auch eine Ausdehnung der Grenzwerte auf Feuerungsanlagen von mitt leren und kleineren Unternehmen erwogen wird. Die Realisierung derartig geringer Konzentrationen mag nach dem derzeitigen Stand der Technik moglich sein und sich da mit als reines Aufwands- und Kostenproblem darstellen. Dies sollte jedoch nicht ohne umfangreiche Kosten-Nutzenanalysen geschehen, wobei allerdings die Einschatzung der Nutzen sehr problematisch sein wird, da die Folgen der Auswirkungen von S02-Emissionen und -lmmissionen in geringen Konzentrationen - wie im folgenden Kapitel dargestellt - gerade in neuerer Zeit noch sehr umstritten sind. 2.3. Auswirkungen von S02 - Emissionen Der oben dargestellte Trend zu einer sehr drastischen Redu zierung der Emissionsgrenzwerte erfordert eigentlich eine auBerst sorgfaltige Klarung der Fragestellung, welche

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