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Grundlagen der Regelungstechnik: Ein Lehrbuch für Studierende und Ingenieure PDF

334 Pages·1961·10.087 MB·German
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REGELUNGSTECHNIK IN EINZELDARSTELLUNGEN· BAND 1 EDUARD PESTEL, Prof.Dr.-Ing. ECKHARD KOLLMANN, Dipl.-Ing. Grundlagen der Regelungstechnik Ein Lehrbuch für Studierende und Ingenieure Mit 396 Abbildungen, 20 Tabellen und 148 Übungsaufgaben llll Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH ISBN 978-3-663-04075-0 ISBN 978-3-663-05521-1 (e Book) DOI 10.1007/978-3-663-05521-1 © 1961 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei }'riedr. Vieweg & Sohn. Verlag, Brannschweig 1961. Alle Rechte vorbehalten Softcoverreprint ofthe bardeover 1st edition 1961 Vorwort Bei der Abfassung des vorliegenden ersten Bandes der Reihe "Regelungstechnik in Einzeldarstellungen" haben wir uns die Aufgabe gestellt, ein einführendes Lehrbuch der Regelungstechnik für Studenten der Technischen Hochschulen und Ingenieurschulen zu schreiben. Wir wenden uns ferner an die in der Praxis stehenden Ingenieure, die im Selbststudium die Kenntnisse in der Theorie der selbsttätigen Regelung zu erwerben wünschen, die bis vor wenigen Jahren im Rahmen des Studienplans unserer technischen Schulen nicht vermittelt wurden. Dabei konnten wir uns auf mehrjährige Erfahrungen stützen, die in Vor lesungen und Übungen an der Technischen Hochschule Hannover gesammelt wurden. Der Lehrbuchcharakter kommt auch darin zum Ausdruck, daß Übungs aufgaben am Ende der einzelnen Abschnitte eingefügt wurden. Die im Unter richt gewonnenen Erfahrungen geben uns Veranlassung, den Leser nach drücklich darauf hinzuweisen, wie wichtig die selbständige Bearbeitung der Übungsaufgaben für die Beherrschung des dargebotenen Stoffes ist. Aufgaben von überdurchschnittlichem Schwierigkeitsgrad sind durch Stern gekennzeichnet. In der Einleitung und in dem ersten Kapitel werden die regelungstechnischen Begriffe und der Aufbau von Regelkreisen behandelt. Dabei wurde, neben einer knappen Einführung in die gerätetechnischen Möglichkeiten bei ver schiedenen Regelungsaufgaben, die Aufstellung derBlockschalt-und Struktur bilder besonders ausführlich erörtert. Denn in diesen findet ja die der Rege lungstechnik eigentümliche gedankliche Vorgehensweise ihren anschaulichen Niederschlag. Erst wenn ·der Studierende die Fähigkeit erworben hat, Regler, Regelstrecken und Regelkreise im Blockschalt- und Strukturbild darzustellen, ist er in der Lage, die regelungstechnischen Zusammenhänge klar zu erkennen und die mathematischen bzw. experimentellen Untersuchungsmethoden sinn voll anzuwenden. Das zweite Kapitel bietet eine erste Einführung in die mathematische Behandlung von regelungstechnischen Problemen. Es zeigt insbesondere, wie anhand des Strukturbildes die Differentialgleichungen für Regelkreisglieder und Regelkreise abgeleitet werden. Nach dieser Vorbereitung wendet sich das Buch der eingehenden Erörterung der linearen mathematischen Methoden der Regelungstechnik zu, die eine straffe und allgemeingültige Formulierung der in alle Zweige der Technik hineinreichenden Regelungsprobleme ermöglichen. Hier stellt die Übertragungs funktion (3. Kapitel) den zentralen mathematischen Begriff dar, von dem aus d~r Zugang zum Wurzelortverfahren und zur Frequenzgangmethode am ein fachsten gelingt. Beide Verfahren werden dann in je einem Kapitel ausführlich beschrieben und auf Beispiele angewendet. Beim Wurzelortverfahren dürfte der Katalog von Wurzelortkurven für die praktische Anwendung der Methode von Nutzen sein. In dem 5. Kapitel über die Frequenzgangmethode, die wohl das wirkungsvollste mathematische Hilfsmittel für die Regelungstechnik dar stellt, wurde besonders breiter Raum dem in der anglo-amerikanischen Praxis vorwiegend verwendeten Bode-Diagramm gewidmet. Diese Darstellungsweise konnte durch Einführung der Normzahlen vereinfacht und zu einer halb- IV Vorwort rechnerischen Methode erweitert werden. Die V orteile der logarithmischen Auftragung zeigen sich bei der Auswertung von Versuchsergebnissen und später bei der Optimierung und Synthese von Regelkreisen, die im 6. Kapitel erörtert werden. Neben der Mitteilung von praktisch bewährten Faustregeln wurde hier das Hauptgewicht darauf gelegt, den Studierenden in der Wahl und Aus legung von optimierenden Standardnetzwerken zu unterweisen. Die Möglich keit einer solchen leichtfaßlichen Optimierung rechtfertigt allein schon die vorangegangene intensive Beschäftigung mit dem Bode-Diagramm. Im letzten Kapitel befassen wir uns mit der Anwendung des elektronischen Analog rechners für die UntersUchung linearer und nichtlinearer Regelungsprobleme. Bei der Darstellung der mathematischen Verfahren haben wir uns bemüht zu zeigen, daß diese nicht nur der Analyse dienen, sondern vielmehr einen Weg zur optimalen Synthese von Regelkreisen unter Berücksichtigung der tech nischen Gegebenheiten eröffnen. Die nichtlineare Regelungstheorie mußte dabei, mit Ausnahme kurzer Hinweise im 7. Kapitel, übergangen werden, da bereits ihr gegenwärtiger Stand eine gesonderte Darstellung erfordert. Der erfahrene Leser wird manche ihm vertraute Methode vermissen, doch wird er -so glauben wir -hinreichend dadurch entschädigt, daß dieBeschränkung auf die uns am nützlichsten erscheinenden Verfahren ihre gründliche, mit zahlreichen Beispielen versehene Behandlung ermöglichte. Es sei noch darauf hingewiesen, daß wir von genormten Bezeichnungen nur da abgewichen sind, wo die Möglichkeit zu Verwirrung bestand, so wurde z. B. für Sekunde die Abkürzung sec anstelle von s verwendet. Im Interesse der Leser, welche sich nur eine Auswahl des dargebotenen Stoffes aneignen wollen, haben wir eine Lesetabelle vorbereitet. Sie befindet sich im Anhang und gibt Auskunft über diejenigen Teile des Buches, welche zum Ver ständnis eines ausgewählten Abschnittes beitragen. Für viele Anregungen und Verbesserungsvorschläge danken wir unseren früheren Mitarbeitern, Herrn Dr.-Ing. D. Dövener und Herrn Dr.-Ing. A. Hupe. An der Ausarbeitung der Übungsaufgaben war Herr Dipl.-Ing. B. Dirr maß gebend beteiligt, dem im Hinblick auf die Bedeutung der Übungen für die erfolgreiche Durcharbeitung des Buches unser besonderer Dank gilt. Dem Verlag Friedr. Vieweg & Sohn sei an dieser Stelle nochmals für seine große Geduld ebenso wie für die Erfüllung zahlreicher Sonderwünsche gedankt. Hannover, im März 1961 E. Pestel E. Kollmann Inhaltsverzeichnis Seite Einleitung 1. Der Aufbau von Regelkreisen l.l Luftdruckregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 1.2 Raumtemperaturregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 1.3 Elektrische Folgeregelung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 1.4 Flüssigkeitsstandregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 2. Einführung in die mathematische Beschreibung 2.1 Drehzahlregelung einer Dampfturbine als Beispiel.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 2.2 Blockschalt- und Strukturbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Übungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Übungsaufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 2.3 Differentialgleichungen für Regelkreisglieder und Regelkreis. . . . . . . . . . . . . . . 64 Übungsaufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 3. Die Übertragungsfunktion 3.1 Die Übergangsfunktion; Klassifikation von Regelstrecken und Reglern . . . . . 69 3.2 Ermittlung der Übergangsfunktion mit Hilfe der Übertragungsfunktion . . . . 73 3.3 Anwendungsbeispiele. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 Übungsaufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 3.4 Anwendung der Übertragungsfunktion auf die Standard-Eingangssignale . . . 85 Übungsaufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 3.5 Schaltungsregeln für die Reduktion von Struktur- und Blockschaltbildern . . 91 Übungsaufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 3.6 Bestimmung des Beharrungsverhaltens von Regelkreisen mit Hilfe der Über- tragungsfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Übungsaufgaben ........... ·.......................................... 101 4. Das Wurzelortverfahren 4.1 Mathematische Grundlagen des Wurzelortverfahrens 104 4.2 Regeln für die Konstruktion von Wurzelortkurven 109 4.3 Berechnung der Übergangsfunktion des geschlossenen Regelkreises . . . . . . . . 123 4.4 Katalog von Wurzelortkurven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 Übungsaufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138 4.5 Anwendung des Wurzelortverfahrens bei beliebigen Parametern . . . . . . . . . . . 140 Übungsaufgaben..................................................... 143 4.6 Wurzelortverfahren bei vermaschten Regelkreisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 Übungsaufgaben..................................................... 146 VI lnhalt s verzei c hnis 5. Die Frequenzgangmethode Seite 5.1 Einführungsbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 5.2 Der komplexe Frequenzgang und seine Ortskurve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154 5.3 Ableitung des Stabilitätskriteriums von Nyquist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 5.4 Beispiele zur Stabilitätsuntersuchung im Ortskurvendiagramm . . . . . . . . . . . . 168 Übungsaufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 6 5.5 Der Frequenzgang im Bode-Diagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178 Übungsaufgaben..................................................... 191 5.6 Inversion, Multiplikation und Division von Frequenzgängen............... 192 Übungsaufgaben ................................ ;.................... 196 5.7 Anwendung des vereinfachten Nyquist-Kriteriums im Bode-Diagramm . . . . . 198 Übungsaufgaben..................................................... 201 5.8 Nichtreguläre Systeme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202 5.8.1 Positive Pole in der Übertragungsfunktion F (s) des offenen Kreises . . . . 202 0 5.8.2 Positive Nullstellen in der Übertragungsfunktion F (s) des offenen 0 Kreises . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 5.8.3 Regelkreis mit Totzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 Übungsaufgaben..................................................... 215 5.9 Auswertung gemessener Frequenzgänge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216 Übungsaufgaben..................................................... 221 5.10 Frequenzgangverhalten des geschlossenen Regelkreises, Niebols-Diagramm . 223 Übungsaufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234 5.11 Näherungsverfahren für das Frequenzgangverhalten des geschlossenen Regel- kreises . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236 Übungsaufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237 5.12 Beziehung zwischen Frequenz- und Zeitverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239 5.12.1 Anwendung des Fourierintegrals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239 5.12.2 Anwendung der Übertragungsfunktion .... .'....................... 244 Übungsaufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 6. Optimierung und Regelkreissynthese 6.1 Formulierung der Optimierungskriterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247 6.1.1 im Zeitbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247 6.1.2 in der Wurzelortebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251 6.1.3 für den Frequenzgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252 6.2 Faustformeln für die optimale Einstellung von Reglern bei vorgegebener Strecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254 6.2.1 auf der Übergangsfunktion basierend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254 6.2.2 auf der kritischen Verstärkung basierend........................... 255 6.2.3 auf dem Betragsoptimum basierend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255 Übungsaufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257 6.3 Einfügen von Netzwerken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258 6.3.1 Reihenschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258 6.3.2 Parallelschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259 6.3.3 Gegenschaltung (Rückführung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262 Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265 Inhaltsverzeichnis VII Seite 6.4 Optimierung im Bode-Diagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267 6.4.1 Amplitudenabsenkendes Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268 6.4.2 Phasenanhebendes Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 Übungsaufgaben..................................................... 275 6.5 Regelkreissynthese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276 6.5.1 Bestimmung des Reglerfrequenzganges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276 6.5.2 Bestimmung des Frequenzganges des Führungsblockes (Sollwertglättung) 279 Übungsaufgaben..................................................... 281 7. Anwendung des Analogrechners in der Regelungstechnik 7.1 Die Technik des elektronischen Analogrechners . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284 7.2 Aufstellen eines Schaltplanes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287 Übungsaufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300 7.3 Maßstabsbestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302 7.3.1 Schwingung eines Feder-Masse-Systems mit trockener Reibung . . . . . . . 304 7.3.2 Fadenpendel mit Anschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307 Übungsaufgaben..................................................... 312 7.4 Anwendungsbeispiele der Regelungstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314 7.4.1 Lineares Beispiel................................................ 314 7.4.2 Regelkreis mit Relaisregler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 315 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 320 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 321 1 Einleitung An den Anfang dieses in die Regelungstechnik einführenden Bandes sei folgende Definition gestellt: Ein Regelungsvorgang findet statt, wenn eine physikalische Größe, die sogenannte Regelgröße) durch ein Gerät dadurch geregelt wird, daß ihr Istwert X) der sich ohne Regelung auf Grund von Störungen Z in un erwünschter Weise ändern würde, mit der gewünschten Führungsgröße1) W verglichen wird, und die Regelabweichung Xw =X-W benutzt wird, um X in Übereinstimmung mit W zu bringen (vgl. Bild 1). Regelabweichung Bild 1. Schema zur Definition des Regelungsvorganges Zur Veranschaulichung dieser Definition betrachten wir ein einfaches Beispiel: Regelung der Konzentration bei der Salzsäureherstellung Bild 2 zeigt eine Anlage zur Herstellung von Salzsäure, die durch Lösung von Chlorwasserstoffgas in Wasser im oberen Teil eines Säureturmes erfolgt. Durch eine Füllkörperschüttung ist dieser Turm als Rieselstrecke ausgebildet. Die Aufgabe der Regelung besteht darin, trotz Schwankungen in der Chlorwasser stoffgas- und Wasserzufuhr die Konzentration der im Säuresumpf sich sam melnden Säure konstant zu halten. Die Regelgröße ist also die Säurekonzen tration, deren Istwert meßtechnisch erfaßt und mit dem Sollwert verglichen werden muß. Das geschieht hier dadurch, daß aus dem Säuresumpf (Meßort) fortlaufend eine geringe Menge der Säure in eine Kochzelle abgeführt wird, wo mittels der Siedetemperatur (Bild 3) die Konzentration (der Istwert) festgestellt wird. Die am Temperaturfühler, einem Thermoelement, auftretende Ist-Spannung kann dann leicht mit einer der geforderten Säurekonzentration (dem Sollwert) entsprechenden Soll-Spannung verglichen werden. Die Differenz zwischen Ist- und Soll-Spannung wird im Regler in einen pneumatischen 1) Eine zeitlich unveränderliche Führungsgröße wird nach DIN 19226 als Sollwert Xk bezeichnet. Bei Regelungsaufgaben der Verfahrenstechnik und anderen Festwert regelungsproblemen werden wir daher zumeist die Bezeichnung Sollwert benutzen, dagegen bei den Folgeregelungen, die hauptsächlich bei Fahrzeug-, Werkzeugmaschinen regelungen und ähnlichen vorliegen, den Ausdruck Führungsgröße, mit dem der Sprach gebrauch i. a. die Vorstellung zeitlicher Veränderlichkeit verbindet. 1 Peste!, Regelungstechnik 2 Einleitung L__ ______ _j Wasserventil@ Bild 2. Salzsäure-Konzentrationsregelung Druck (Stellgröße) gewandelt, der eine der Konzentrationsabweichung ent sprechende Änderung der Öffnung des am Stellort in die Wasserleitung ein gebauten pneumatischen Regelventils (Stellglied) herbeiführt derart, daß dem Säureturm bei zu hoher Konzentration mehr Wasser zufließt und um gekehrt. Es mag noch erwähnt werden, daß anstelle des pneumatischen Druckes z. B. auch die Stellung des Ventilstößels als Stellgröße aufgefaßt werden kann. - c - ~.17% 1/0. ......... 100° oo• \. ro• _\ XJO 60. \ so• \ 10 Bild 3. Siedekurve der wäßrigen Salzsäure Der soeben beschriebene Vorgang sei noch einmal erörtert, jetzt aber vom Standpunkt der Regelungstechnik aus gesehen. Für sie ist der "Wirkungsfluß" von höchster Bedeutung; dementsprechend wird nunmehr die Anlage längs dieses Wirkungsflusses in einzelne Blöcke aufgegliedert. Diese Aufteilung wird dabei zweckmäßig so getroffen, daß das aus einem Block heraustretende Signal praktisch keinen Einfluß auf das in denselben Block eintretende Signal hat (Rückwirkungsfreiheit). Innerhalb jedes Blockes wird dann also das Eingangs signal rückwirkungsfrei zum Ausgangssignal "verarbeitet". Im vorliegenden Beispiel kennzeichnen in Bild 2 die gestrichelten Rahmen die einzelnen Blöcke, in denen sich der regelungstechnische Vorgang abspielt (vgl. auch Bild 4):

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