Oltmanns Grundlagen der Kostenrechnung in programmierter Form Dipl.-Hdl. Christoph Oltmanns Grundlagen der Kostenrechnung in programmierter Form Zweite, durchgesehene Auflage Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler . Wiesbaden ISBN-13: 978-3-409-21047-8 e-ISBN-13: 978-3-322-85676-0 001: 10.1007/978-3-322-85676-0 Copyright by Dr. Th. Gabler-Verlag, Wiesbaden 1976 Vorwort zur ersten Auflage Dieses Lehrbuch soli in das umfangreiche Stoffgebiet der Kostenrechnung ein fuhren. Es ist insbesondere fur Leser konzipiert, die keine oder nur geringe Vor kenntnisse aufweisen. Der gesamte Stoff ist in Lerneinheiten aufgegliedert, die jeweils aus einer Frage und der dazugehorenden Antwort bestehen. Diese Form der Darbietung ist aus didaktischen und lerntheoretischen Grunden gewohlt worden. Der AnfCnger auf dem Gebiet der Kostenrechnung wird so verstorkt auf Probleme hingewiesen. Oem Studierenden mit Vorkenntnissen durfte es durch diese Art der Stoffaufberei tung leicht und einfach gelingen, die ihm unbekannten Lernschritte aufzufinden, um so seine WissenslUcken zu schlieBen. AuBerdem wird durch dieses Konzept das Repetieren des Stoffes wesentlich vereinfacht und rationell gestaltet. Das Lehrbuch besteht aus sechs Kapiteln. 1m Abschnitt A werden die Unter schiede zwischen der Finanzbuchhaltung und der Kostenrechnung erarbeitet. An schlieBend wird in Kapitel B ein Oberblick uber die Aufgaben der Kostenrechnung gegeben. Nach der Erorterung der Abgrenzungsprobleme zwischen Finanzbuch haltung und Kostenrechnung und ihrer Ursachen (in Kapitel C) wird eingehend die Vollkostenrechnung dargestellt und auf ihre Mongel hingewiesen (in Kapitel D). In den Abschnitten E und F werden die Grundlagen der Deckungsbeitragsrech nung und der Plankostenrechnung vermittelt. . Nach fast jedem Abschnitt werden Hinweise auf grundlegende und spezielle Uteratur gegeben, um dem Studierenden die Moglichkeit zur intensiveren Ausein andersetzung mit den besprochenen Problemkreisen zu eroffnen. AuBerdem kann der Lernfortschritt jeweils an den Aufgaben uberpruft werden. Der Rechengang und die Resultate sind in einem umfangreichen Losungsanhang zusammengestellt. Der Stoff ist durch eine groBe Anzahl von Beispielen, Aufgaben und Tabellell ergonzt. Trotz aller Sorgfalt konnen sich eventuell kleine Rechenfehler eingeschli chen haben. Fur entsprechende Hinweise oin ich dankbar. Ich hoffe, daB dieses Lehrbuch Ihnen eine Hilfestellung bei Ihren Studien bieten kann. Herrn Prof. Dr. Herbert Jacob, Hamburg, danke ich aufrichtig fur die Durchsicht meines Manuskriptes. Die mit meinem akademischen Lehrer gefuhrten Diskussio nen haben das Konzept entscheidend beeinfluBt. Christoph Oltmanns Vorwort xur xweiten Autlage Die positive Resonanz, die die Leser fOr die erste Auflage dieses Lehrbuches bekundeten, und der dadurch begOnstigte Oberroschend schnelle Absotz hoben mich veronloBt, die gewahlte Konzeption ouch in der zweiten Aufloge beizubehol ten. Daher brauchten nur einige Berichtigungen und Erganzungen vorgenommen zu werden. Do die Kostenrechnung in der jetzigen Epoche zu dem wichtigsten Unternehmens instrument in der betrieblichen Praxis zahlt, bleibt es ouch weiterhin mein Wunsch, daB es diesem Lehrbuch gelingt, Sie einfach, aber erfolgreich in das umfang reiche Gebiet der Kostenrechnung einzufOhren. Christoph Oltmanns Inhaltsverzelchnis Seite A. Das betriebliche Rechnungswesen - Motivation, Unterteilung, Zwack 11 I. Oer GOterkreislauf und der monetare Kreislauf . • . . • 11 II. Die Abbildung des monetaren Kreislaufs im Unternehmen 12 III. Finanzbuchhaltung - Kostenrechnung 14 B. Die Aufgaben der Kostenrechnung 19 J. Ermittlung des Betriebserfolges . 19 II. Informationen aus Vergleichsreehnungen 19 III. Informationen fOr preispolitisehe Entseheidungen 21 a) Selbstkosten als Information . . . . • . • • 21 b) Preisobergrenze und Preisuntergrenze als Information 22 IV. Plankosten als Informationen . . . . . . . . . . . • . 23 C. Probleme der Abgrenzung zwischen Flnanzbuchhaltung und Kosten- rechnung und Ihre Ursachen • . . . . . • • • • . • . • • . • • 25 I. Definition und Abgrenzung der Begriffe Auszahlung, Ausgabe, Aufwand, Kosten . . . • • . . • • . • • . . . . . . . . . . • . . . . •. 25 a) Die Merkmale der Begriffe Auszahlung, Ausgabe, Aufwand, Kosten • 25 b) Oer wertmaBige Kostenbegriff 26 1. Oas MengengerOst . . . . . . . . . . 27 2. Die Wertkomponente . . . . • . . . . 28 aa) Oer Ansehaffungspreis als Kostenwert 28 bb) Oer Tagespreis als Kostenwert . . . 32 ee) Oer Verreehnungswert als Kostenwert ..•••...•. 32 e) Periodenabgrenzungen der Begriffsinhalte von Auszahlung, Ausgabe, Aufwand, Kosten . . • . . . • • . • . . . • . • • . . . . . .. 33 II. Definition und Abgrenzung der Begriffe Einzahlung, Einnahme, Ertrag, Leistung . • . . . . . • . . . . . . 41 Literaturhinweise zu den Kapiteln A, B und C 44 Aufgaben zu den Kapiteln A, B und C . . . 45 Seite D. Ole Vollkostenrechnung . 47 I. Das Abrechnungssystem 47 II. Die Kostenartenrechnung . 49 a) Einteilung und Ermittlung der Kostenarten 49 b) Die Kostenartengruppen 50 1. Materialkosten . . . . . . 50 2. Arbeitskosten . . . . . . . 51 3. Kosten fur Fremdleistungen . 54 4. Abschreibungen 55 5. Wagnisse 61 6. Abgaben 63 7. Zinsen . . 64 e) Verfahren zur Ermittlung der Kosten pro Periode 67 1. Einzel- und Sonderkosten. . . • . . 68 aa) Die Fortschreibung (Skontration) 68 bb) Die Befundrechnung 70 ee) Die Riickrechnung 72 2. Gemeinkosten 72 Literaturhinweise zu den Abschnitten 0 I und II 75 Aufgaben zu den Abschnitten 0 I und II 75 III. Die Kostenstellenrechnung . . . . 76 a) Die Aufgaben . . . . . . . . 76 b) Die Gliederung des Unternehmens in Kostenstellen 77 c) Der Betriebsabrechnungsbogen . . . . . . . . 82 1. Die Technik im Betriebsabrechnungsbogen . . 82 2. Die Ermittlung und die Problematik von Verteilungsschliisseln 87 3. Ober- und Unterdeckungen der Ist-Gemeinkosten . . . 91 d) Die rechnerische Auflosung von innerbetrieblichen Leistungs- verflechtungen der Kostenstellen . . . . . . . . • . . . 96 1. Das Problem . . . . . . . . . . . • . . . . . . . 96 2. Verfahren fur die Auflosung der innerbetrieblichen Leistungs- verflechtungen ........... 97 aa) Das Kostenartenverfahren . . . . 97 bb) Die Kostenstellenumlageverfahren 98 Das Anbauverfahren . . . . . 98 Das Stufenleiter- oder Treppenverfahren 101 Seite ee) Dos Gleichungsverfahren ............ 103 dd) Dos Normolkostenverfohren . . . . . . . . . . . 107 ee) Dos Kostentragerverfohren fUr selbsterstellte Anlagen 109 Literaturhinweise zu Absehnitt D III 110 Aufgoben zu Absehnitt Dill. . 110 IV. Die Kostentragerreehnung 114 a) Einteilung und Aufgaben 114 b) Die KostentragerstOekreehnung . 114 1. Grundlogen ....... 114 2. Die Divisionskolkulotion . . 115 00) Die einfoehe und einstufige Divisionskolkulation 115 bb) Die mehrfaehe Divisionskolkulation . 119 ee) Die Stufendivisionskalkulotion 120 dd) Die Kalkulation mit ~quivalenzziffern 123 3. Die Zusehlagskalkulation. . . . . . . . 125 00) Grundlagen 125 bb) Die summarisehe Zusehlagskalkulation 126 ee) Die differenzierende Zusehlagskalkulation 127 dd) Die Kostenstellenzusehlagskalkulation 130 4. Die Kalkulotion von Kuppelprodukten . '. . 132 aa) 8egriff und Kalkulationsmethoden. . . 132 bb) Die Subtraktions-oder Restwertmethode 133 ee) Die ~quivalenzziffern- oder Verteilungsmethode . 135 e) Die Kostentragerzeitreehnung . 137 1. Problem und Verfahren . . 137 2. Dos Gesomtkostenverfahren 138 3. Dos Umsotzkostenverfahren 141 V. Die Mangel der Vollkostenreehnung 145 0) Die Unzulanglichkeit der Divisionskolkulation bei preispolitisehen Entseheidungen ..................... 145 b) Die fehlerhofte Ermittlung der Selbstkosten dureh die Zusehlogs- kolkulation ............. 147 Literaturhinweise zu den Absehnitten D IV und V 150 Aufgaben zu den Absehnitten D IV und V . . . . 150 Seite E. Grundlagen der Deckungsbeitragsrechnung 153 I. Beschaftigung und Kostenverlaufe. • • 153 II. Vorgehen, Voraussetzungen, Aufgaben 156 III. Planung des Produktionsprogramms mit der Deckungsbeitragsrechnung 161 IV. Weiterentwicklungen der Deckungsbeitragsrechnung . 170 literaturhinweise zu Kapitel E . 170 Aufgabe zu Kapitel E. . . . . 171 F. Grundlagen der Plankostenrechnung 173 I. Begriff und Aufgaben . . . . . 173 II. Formen der Plankostenrechnung 174 III. Die flexible Vollplankostenrechnung 176 a) Vorgehen . • . . • . . • . . 176 b) Einflu6faktoren ....... 176 1. Ermittlung der Planbeschaftigung 176 2. Ermittlung der Plankosten . • . 176 c) Verfahren zur Kostenauflosung . . . 177 1. Die buchtechnische Kostenauflosung . 177 2. Die mathematische Kostenauflosung . 178 3. Die Variatoren-Methode • . . • . . 179 d) Die Analyse der Abweichungen beim Vergleich von Ist-und Plankosten 181 1. Verbrauchs- und Volumenabweichung 181 2. Die Analyse der variablen Kosten . . . . . . . 182 3. Die Analyse der fixen Kosten . . . . . . . . . 184 4. Die Analyse der variablen und der fixen Kosten. 186 literaturhinweise zu Kapitel F . 187 Aufgaben zu Kapitel F. . . . 187 Liisungen der Aufgaben 189 Stichwortverzeichnis 209 A. Das betrlebllche Rechnungswesen - Motivation, Untertellung, Zweck I. Der GUterkreislauf und dar monetare Krelslauf 1. Welche Tatigkelten mUssen standig in einem Industrieunternehmen erfUllt wer· den. um eln Fertigfabrlkat IU erstellen? Das Industrieunternehmen erwirbt von der Umwelt Produktionsfaktoren (E i n - k auf). 5ie werden in der FertigungsabteiJung kombiniert und verzehrt (V e r - z e h r). Es entsteht ein neues Gut ( Pro d u k t ion). Die Transformation wird mit dem Absatz des hergestellten Erzeugnisses an den Abnehmer abgeschlossen ( V e r k auf). Gut e r k rei s I auf e der beschriebenen Art vollziehen sich stan dig in jedem Industrieunternehmen. 2. Welcher lusatzliche Krelslauf geht mit dam GUterkrelslauf einher? Jede Giitertransformation zieht - u. U. zeitlieh verschoben - eine finanzielle Aus wirkung nach sieh, z. B. einen Geldab- oder -zuflu6. Der Guterkreislauf wird also bewertet') und somit von einem m 0 net are n K rei s I auf begleitet. 3. Beschreiben Sie die monetaren Xquivalente des GUterkreislaufs! Der Einkauf von Produktionsfaktoren ist fUr das Unternehmen mit einem AbfluB von Zahlungsmitteln (A u s gab e) verbunden. Der Verzehr verursacht Auf wan d und K 0 s ten. Aus der Produktion resultieren eine Lei stu n 9 und ein E r t rag. Oer Verkauf der Fertigerzeugnisse fuhrt dem Unternehmen Zahlungsmittel von der Umwelt zu (E inn a h me). Diese Betrage dienen wieder zur Beschaffung von Produktionsfaktoren. 4. Welche Bedeutung hat der monetare Krelslauf fUr eln Untemehmen? Jedes Unternehmen benotigt Informationen, um fundierte Entscheidungen fallen zu konnen. Dabei sind die Informationen, die der monetare Kreislauf uber Einnahmen und Ausgaben, uber Ertrags-und Aufwandsgro6en und uber Leistungs- und Kosten daten zu liefern vermag, fUr jeden Betrieb besonders wichtig. Deshalb existiert in jedem Unternehmen eine eigenstandige Abteilung (Buchhaltung), die aile mone taren Kreislaufe zahlenma6ig und in der zeitlichen Reihenfolge aufzeiehnet. ') Si"he dozu die Lernschrltte 36 bis 47.