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Grundlagen der Europäischen Währungsintegration: Theorie — Institutionen — Politik PDF

153 Pages·1997·16.663 MB·German
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Heise Grundlagen der Europaischen Wahrungsintegration Gedruckt mit UnterstUtzung der Hans Bockler Stiftung, DUsseldorf Arne Heise Grundlagen der Europaischen Wahrungsintegration Theorie - Institutionen - Politik GABLER Dr. Arne Heise ist Referatsleiter fOr Konjunkturforschung und allgemeine Wirtschafts politik im Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans B6ckler Stiftung (WSI). Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Heise,Arne: Grundlagen der Europaischen Wahrungsintegration : Theorie -Institutionen -Politik / Arne Heise. -Wiesbaden : Gabler, 1997 Der Gabler Verlag ist ein Untemehmen der Bertelsmann Fachinformation. © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1997 Lektorat: Jutta Hauser-Fahr / Annegret Heckmann Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzuliissig und strafbar. Das gilt insbe sondere fUr Vervielfaltigungen, Obersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Hochste inhaltliche und technische Qualitat unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Auslieferung unserer Biicher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften. ISBN-13: 978-3-409-12228-3 e-ISBN-13: 978-3-322-82433-2 DOl: 10.1007/978-3-322-82433-2 Vorwort An der Schwelle ins nachste Jahrtausend bereitet sich die Europaische Union (EU) auf einen entscheidenden Integrationsschritt vor: die Schaffung einer einheitlichen Wahrung. Dies ist eine MaBnahme, deren Reichweite weit fiber die bisherigen Integrationsschritte hinausgeht: Erstmals wird ein wichtiger Bereich staatlicher Souveranitat - die Geldpolitik - an eine supranationale Institution - die Europaische Zentralbank - abgegeben werden. Besonders in der Bundesrepublik, wo die heimische Wahrung wie nirgendwo sonst ein Symbol national en Stolzes ist, wird dieser Schritt mit groBer Aufmerksamkeit, ja vielleicht sogar mit einiger Besorgnis und Beklemmung verfolgt. Damit aber zeigt sich auch, daB die gemeinsame Wahrung fUr Europa mehr sein kann, als lediglich eine okonomische MaBnahme zur Verbesserung der Bedingungen fUr den Warenaustausch in der EU. Angesichts der Reichweite des anstehenden Integrationsschrittes und der groBen Aufmerksamkeit, die das Thema in Politik und Wissenschaft, aber auch in der breiten Offentlichkeit genieBt, ist es naheliegend, die theoretischen Zusammenhange, die Auswirkungen auf die nationale Politik, die historischen Grundlagen und die Diskussion urn Altemativen zusammenzufassen und zumindest fUr den Studenten der Wirtschaftswissenschaften (und angrenzender Facher), aber auch den wiBbegierigen Laien - in verstandlicher Form darzustellen. Umso mehr muB es uberraschen, wenn man feststellt, daB es unter der Vielzahl von Monographien und Sammelbanden zum Thema bisher keine deutschsprachige Einfiihrung in die Europaische Wahrungsintegration gibt. Diese Lucke solI mit dem vorliegenden Buch geschlossen werden. Das Manuskript zu dem vorliegenden Buch ist fUr meine gleichnamige Lehrveranstaltung an der Universitat Bremen entstanden. In anregenden Diskussionen mit meinen Studenten, aber auch in einer Vielzahl von Veranstaltungen, die ich zum Thema 'Europaische Wahrungsunion' in der politischen Erwachsenenbildung, in wissenschaftlichen Anhorungen oder gewerkschaftlichen Veranstaltungen bestritten habe, habe ich wichtige Anregungen und Hinweise erhalten. v Die Europaische Wahrungsunion ist ein Lehrbeispiel fUr die Anwendung okonomischer Prinzipien auf die politische Praxis. Das macht es so spannend, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Die Vielzahl von Themenbereichen, die hierbei angschnitten werden - von der Handels- und AuBenwirtschaftstheorie zur Geld- und Wachtumstheorie, von der politischen Okonomie zur Intitutionenanalyse - macht es allerdings erforderlich, weitere Vertiefungen in anderen Lehrbiichem suchen zu miissen. Diese Notwendigkeit ist dem einfUhrenden Charakter des vorliegenden Lehrbuches geschuldet. Die ausfUhrliche Literaturliste am Ende eines jeden Teilbereichs solI die Vertiefung einzelner Punkte erleichtem. Dieses Buch hatte ohne die finanzielle Unterstiitzung der Hans-Bockler Stiftung nicht geschrieben werden konnen. Ihre gilt mein besonderer Dank. Ohne die Hilfe von Margret Gohr hatte das Manukript nicht so schnell entstehen konnen. Mein Bruder, Detlev Heise, half mir, meine orthographischen Schwachen nicht zu deutlich zeigen zu miissen und verhinderte manche Stilbliite. Nun wiinsche ich mir konstruktive Kritik von all jenen, die sich mit der Europaischen Wahrungsunion beschaftigen und dazu auf dieses Buch zUrUckgegriffen haben. Arne Heise VI Inhaltsverzeichnis Vorwort Einleitung .................................... 1 Literatur .................................... 3 Teill: Einfiihrung .................................... 5 1. Geld in der nationalen Okonomie .................................... 5 2. Geld in der intemationalen Okonomie ................................... 11 3. Wechselkurstheorien ................................... 12 Literatur ................................... 21 Teil 2: Geschichte der europaischen Wahrungsintegration ............... 23 1. Historische V orbilder und Lehren ................................... 23 2. Der Goldstandard ................................... 34 3. Das Bretton-Woods-System ................................... 38 4. Europaische Wahrungsintegration ................................... 45 Literatur ................................... 73 Teil 3: Theorie der Wahrungsintegration ................................... 75 1. Von flexiblen Wechselkursen zur vollstandigen Wahrungsunion - eine Typologie ................................... 75 2. Theorie optimaler Wahrungsraume ................................... 81 3. Cost-BenefIt-Analyse ................................... 86 4. Politische Okonomie der Wahrungsintegration ................................... 96 5. Theorie der marktlichen Integration das Parallelwahrungskonzept ................................. 102 Literatur ................................. 106 VII Teil 4: Institutionen ................................. 109 1. Das Europaische Wahrungsintitut ................................. 109 2. Die Europaischen Zentralbank ................................. 110 Literatur ................................. 119 Teil 5: Politik in der Europiischen Wihrungsunion ....................... 121 1. Wahrungsunion zwischen Gradualismus und Schocktherapie ................................. 121 2. Finanzpolitik in der Wahrungsunion ................................. 125 3. Wahrungsintegration und Sozialkonkurrenz ................................. 132 4. Tarifpolitik in der Wahrungsunion ................................. 139 5. Europaische Wahrungsunion -Integration oder Spaltung? ............. 141 Literatur ................................. 143 Stichwortverzeichnis ................................. 145 VIII Einleitung Das Europa der 90er Jahre ist nicht nur ein Europa von Maastricht, sondem auch ein Europa von Sarajevo - dort begann 1914 mit der Ermordung des osterreichischen Kronprinzen die leidvolle Geschichte nationaler Konfron tationen in diesem Jahrhundert, dort vollzog sich Anfang der 90er Jahre ein kaum noch fUr vorstellbar gehaltenes·Aufbrechen nationaler und ethnischer Chauvinismen, die gar nicht in das Bild yom aufgekHirten Europa passen wollen, in dem sich die VOlker einander friedlich nahem und die Grenzen und Barrieren zwischeneinander beseitigen. Die nachste Zukunft wird zeigen, ob es gelingt, den weiteren friedlichen AnnaherungsprozeB - die europaische Integration - voranzubringen und als Grundlage eines wachsenden Wohlstandes auch fUr die Volker Osteuropas weiterzuentwickeln, oder ob letztlich doch die nationalen Egoismen die Oberhand behalten. GewiB darf die Integration Europas nicht auf Westeuropa beschrankt blei ben und damit quasi dort eine Wohlstandsgrenze aufbauen, wo vormals die ideologischen und auch ganz handfesten Mauem des 'Kalten Krieges' stan den (womit dann lediglich Ostdeutschland der Sprung auf die andere Seite gelungen ware). Dennoch ist eine vorschnelle Erweiterung der Euro paischen Union (EU) nach Osten aufgrund der bestehenden groBen Ent wicklungsunterschiede und der hohen Mobilitat osteuropaischer Arbeits krafte gleichfalls politisch nicht durchsetzbar. Vielmehr muB die EU durch finanzielle Unterstiitzung, Offnung ihrer Markte und Assoziierungsabkom men den Aufbau der jungen osteuropaischen Demokratien befordem und ihre okonomische Entwicklung und Bindung an Westeuropa vorantreiben. Dies alles muB einhergehen mit der Intensivierung der Bemiihungen urn eine Integration der EU-Staaten - der gemeinsame Binnenmarkt ohne Gren zen fUr Kapital, Waren, Dienstleistungen und Arbeitskrafte ist seit dem 1.1.1993 Realitat, die weitere Vereinheitlichung durch eine gemeinsame Wiihrung ist trotz - oder gerade wegen - des Maastrichter Vertrages und der dort festgeschriebenen Eintrittsbarrieren weiterhin fraglich. 1 Mit dem Maastrichter Vertrag wird jene Periode der 'Europhorie' abge schlossen, die die Unterzeichnung der 'Einheitlichen Europaischen Akte' (EEA) 1986 einleitete. Damals war in Erweiterung der 'Romischen Vertra ge' der Versuch unternommen worden, den in den 70er Jahren ins Stocken geratenen IntegrationsprozeB, insbesondere auch angesichts der verhaltnis maBig gUnstigen wirtschaftlichen Entwicklungen in den Mitgliedslandern, wiederzubeleben. Der Maastrichter Vertrag muB vor diesem Hintergrund beurteilt werden. Der Zeitdruck, unter dem die Einzelheiten des Maastrich ter Vertrages ausgearbeitet wurden, beruht auf der Furcht eines RUckfalls in die Stimmungslage des 'Europessimismus'. Fraglich ist allerdings, und die ses Buch solI auch dieser Frage nachgehen, ob nicht gerade die Maastrich ter BeschlUsse ihrerseits Ausloser einer Stimmung sein konnen, die Theo Sommer mit 'Euro-Frust' umschreibt. Die Maastrichter BeschlUsse sind sehr umfangreich. Sie revidieren die 'Romischen Vertrage' von 1957 in der Hinsicht, daB aus einer reinen wirt schaftlichen Vereinigung eine politische Union werden solI. Gerade aber der Verzicht darauf, der Wirtschafts- und Wahrungsunion eine politische Union, die diesen Namen verdienen wilrde, zur Seite zu stellen und eine Demokratisierung der EU-Behorden festzuschreiben, wird ebenso als ein wesentlicher Kritikpunkt an den Maastrichter BeschlUssen angesehen wie die Gefahr der mangelnden Berucksichtigung regionaler Interessen - das Zauberwort 'Subsidiaritat' soIl nun retten, was noch zu retten ist. In diesem Buch wollen wir uns aber auf den Kern der Maastrichter BeschlUsse kon zentrieren: Die Vorstellungen zur Schaffung einer Europaischen Wah rungs union (EWU). Es ist eine Kontroverse entbrannt, ob die EWU, wie sie im Maastrichter Vertrag beschlossen wurde, tatsachlich der weiteren Inte gration dient, oder ob sie nicht eher den Spaltpilz nationaler Egoismen ent halt. Es wird haufig Uber die Maastrichter BeschlUsse diskutiert ohne ge naue Kenntnis der tatsachlichen Inhalte - mit der Verkiirzung auf die Auf gabe der harten D-Mark durch eine weichere europaische Wahrung wird nicht selten die Ablehnung der Europaischen Wahrungsunion herausgefor dert. Eine ausfiihrliche Betrachtung der Vor- und Nachteile, der Bedingun gen und Institutionen ist deshalb sinnvoll und angebracht. Es geht aber 2

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