L. Borucki Grundlagen der Digitaltechnik Moeller Leitfaden der Elektrotechnik Herausgegeben von Dr.-Ing. Hans Fricke Professor an der Technischen Universität Braunschweig Dr.-Ing. Heinrich Frohne Professor an der Universität Hannover Dr.-Ing. Paul Vaske Professor an der Fachhochschule Hamburg Band X B. G. Tellbner Stllttgart Grundlagen der Digitaltechnik Von Dipl.-Ing. Lorenz Borucki Professor an der Fachhochschule Niederrhein, Krefeld unter Mitwirkung von Dipl.-Ing. Georg Stockfisch Professor an der Fachhochschule Niederrhein, Krefeld 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage Mit 292 Bildern, 76 Tafeln und 31 Beispielen B. G. Teubner Stuttgart 1985 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Leitfaden der Elektrotechnik / Moeller. Hrsg. von Hans Fricke ... - Stuttgart : Teubner NE: Moeller, Franz [Begr.) ; Fricke, Hans [Hrsg.) Bd. 10. Borucki, Lorenz: Grundlagen der Digitaltechnik. - 2., neubearb. u. erw. Aufl. - 1985 Borucki, Lorenz: Grundlagen der Digitaltechnik / von Lorenz Borucki. Unter Mitw. von Georg Stockfisch. - 2., neubearb. u. erw. Aufl. - Stuttgart : Teubner, 1985. (Leitfaden der Elektrotechnik; Bd. 10) ISBN 978-3-519-16415-9 ISBN 978-3-322-91182-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-91182-7 Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, be sonders die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Bildentnahme, der Funksen dung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege, der Speicherung und Auswertung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei Verwertung von Teilen des Werkes, dem Verlag vorbehalten. Bei gewerblichen Zwecken dienender Vervielfältigung ist an den Verlag gemäß § 54 UrhG eine Vergütung zu zahlen, deren Höhe mit dem Verlag zu vereinba· ren ist. © B. G. Teubner, Stuttgart 1985 Gesamtherstellung: Zechnersche Buchdruckerei GmbH, Speyer Umschlaggestaltung: M. Koch, Reutlingen Vorwort zur zweiten Auflage Die Digitaltechnik ist eine relativ junge Technik, deren Aufschwung etwa 1950 begann. Ihre Entwicklung geht Hand in Hand mit der der elektronischen Halb leiterbauelemente und hat in den vergangenen 20 Jahren einen stürmischen Verlauf genommen. Durch die integrierte Technik ist es möglich geworden, den Flächenbedarf und die Kosten einer Schaltung gegenüber der Ausführung in diskreter Technik auf weniger als ein Prozent zu senken sowie ihre Zuverläs sigkeit stark zu vergrößern. So können heute äußerst komplexe Schaltungen in einem einzigen Chip untergebracht werden. Die ziffernmäßige Darstellung von Größen in der Digitaltechnik hat gegenüber der analogen Darstellung drei entscheidende Vorteile: Erstens können Zahlen einfach gespeichert werden, zweitens sind der Genauigkeit prinzipiell keine Grenzen gesetzt, und drittens ist theoretisch eine fehlerlose Weiterverarbeitung möglich. Die Vorteile der ziffernmäßigen Darstellung sowie die der integrierten Technik haben dazu geführt, daß die Digitaltechnik in allen Gebieten der Elektrotech nik Eingang gefunden und teilweise sogar die Analogtechnik verdrängt hat. Man spricht heute von digitaler Steuerungstechnik, digitaler Regelungstechnik, digitaler Meßtechnik, digitaler Datentechnik und digitaler Übertragungstech nik. Die Digitaltechnik gehört daher wie die Analogtechnik zum Grundwissen eines jeden Elektroingenieurs. Beide zusammen sind das Rüstzeug zur Lösung elektrotechnischer AufgabensteIlungen. Die stürmische Entwicklung der Halbleiter- und Digitaltechnik läßt Details rasch veralten. Daher muß ein Lehrbuch wie dieses die bleibenden Grundlagen vermitteln. Die grundsätzlichen Wirkungsweisen von Digitalschaltungen und die Arbeitsmethoden der Digitaltechnik stehen daher im Vordergrund der Be trachtungen dieses Buches. Mit diesen Kenntnissen wird es möglich sein, den jeweiligen Stand der Digitaltechnik zu erfassen; Selbstverständlich wird auch eine Übersicht über die aktuellen Digitalschaltungen geboten. In diesem Buch werden in Abschn. 1 bis 4 die allgemeinen, mathematischen, codierungstheoretischen und schaltalgebraischen Grundlagen, sowie in Ab schn. 5 bis 7 die elektrischen Grundschaltungen behandelt. Abschn. 8 befaßt sich mit der Analyse und Synthese von Folgeschaltungen. Standardbaugrup pen der Digitaltechnik, wie Zähler, Schieberegister, Addierer, Vergleicher, Code-Umsetzer, Multiplexer und Halbleiterspeicher, sind in Abschn. 9 bis 13 VI Vorwort und 15 dargestellt. Bussysteme, Schnittstellen, Pegelumsetzung und mikropro grammierbare Steuerungen werden in Abschn. 14 und 16 behandelt. Den Ab schluß bilden Abschn. 17 und 18 mit Digital-Analog- sowie Analog-Digital Umsetzern. Die häufig vorgenommene Unterteilung der Baugruppen in Schaltnetze bzw. kombinatorische Schaltungen und Schaltwerke bzw. sequentielle Schaltungen wird bewußt unterlassen, weil dabei eine praxisbezogene Unterteilung nach Funktionen nicht möglich ist. Der Praxisbezug steht jedoch im Vordergrund, da das Buch primär als Lehrbuch für Studiengänge an Fachhochschulen und Gesamthochschulen gedacht ist. Es vermittelt aber auch die Grundkenntnisse für ein Universitätsstudium. Gegenüber der ersten Auflage wurde das Buch um die Abschnitte 2.4, 5.2.5, 5.3, 8, 10.6, 14, 16 und 18.2 erweitert. Diese Erweiterung erschien teils aus di daktischen Gründen (Absehn. 8), teils wegen der allgemeinen Bedeutung der Themen geboten. Im Zusammenhang mit der Einfügung von Abschn. 8 mußte Abschn. 9 neugefaßt werden. Eine Neufassung erhielten auch die Abschnitte 6, 7 und 15, Abschn. 7 wiederum aus didaktischen Gründen, Abschn, 6 und 15, um die technischen Neuerungen besser einordnen zu können. Darüber hinaus wurden an zahlreichen Stellen Ergänzungen zur Abrundung der Darstellung vorgenommen. Danken möchten wir Herrn Professor Dr.-Ing. Hans Fricke für die kritische Durchsicht des Manuskripts sowie die vielen wertvollen Hinweise und Rat schläge, die zum Gelingen der zweiten Auflage dieses Buches beigetragen ha ben. Unser Dank gilt ferner dem Verlag für die gute Zusammenarbeit, die sorg fältige Herstellung und die gute Ausstattung des Buches. Krefeld, April 1985 Lorenz Borucki, Georg Stockfisch Inhalt 1 Digitaltechnik und Nachrichtentechnik (Lorenz B 0 ru ck i) 1.1 Definition der Digitaltechnik . . . . 1 1.2 Darstellungsarten von Nachrichten 2 1.3 Nachrichtenverarbeitende Systeme 2 2 Zahlen (Lorenz Borucki) 2.1 Zahlensysteme .... 4 2.2 Umwandlungen von und in Dezimalzahlen 6 2.3 Fest- und Gleitkommadarstellung von Zahlen 9 2.4 Darstellung positiver und negativer Zahlen 10 2.5 Dualarithmetik .. 12 2.5.1 Addition .. 12 2.5.2 Subtraktion . 12 2.5.3 Multiplikation 14 2.5.4 Division 14 3 Codes (Lorenz Borucki) 3.1 Begriffsbestimmung . 16 3.2 Binär-dezimale Codes (BCD-Codes) 18 3.3 Einschrittige Codes 21 3.4 Gesicherte Codes 23 3.4.1 Fehlererkennbare Codes 23 3.4.1.1 Quersummenprufung. 3.4.1.2 Gleichgewichtige Codes 3.4.2 Fehlerkorrigierbare Codes ........ . . . . . . . . . . .. 26 3.4.2.1 Blockverfahren. 3.4.2.2 Hamming-Codes 3.5 Alphanumerische Codes ........ 30 VIII Inhalt 4 Schaltalgebra (Lorenz Borucki) 4.1 Grundlagen . . . . . . . . . . 35 4.2 Funktionen der Schaltalgebra 36 4.2.1 Funktionstabelle . . . . . 36 4.2.2 Funktionen von einer Binärvariablen 37 4.2.3 Funktionen von zwei Binärvariablen 38 4.3 Vollformen und Normalformen 41 4.3.1 Vollkonjunktionen und Volldisjunktionen 41 4.3.2 Disjunktive und konjunktive Normalform 43 4.4 Rechenregeln der Schaltalgebra 44 4.4.1 Allgemeine Regeln 44 4.4.2 Regeln für Festwerte ... 45 4.4.3 Regeln für eine Variable und Festwerte 46 4.4.4 Shannonsches Theorem 48 4.5 Aufstellen von Funktionen .. 48 4.5.1 Eindeutige Funktionen . 49 4.5.2 Redundante Funktionen 50 4.6 Vereinfachen von Funktionen 50 4.6.1 Rechnerisches Verfahren nach Quine und McCluskey 52 4.6.2 Graphisches Verfahren nach Karnaugh und Veitch . . 54 4.6.2.1 KV-Diagramm. 4.6.2.2 Darstellen und Vereinfachen von Funktionen im KV-Diagramm. 4.6.2.3 Regeln für das Ver einfachen im KV-Diagramm 5 Elektronische Schalter (Lorenz Borucki) 5.1 Idealer und realer Schalter . . . 60 5.2 Bipolarer Transistor als Schalter 63 5.2.1 Ausgangskennlinienfeld und Schaltzustände 63 5.2.2 Statische Dimensionierung . . . 64 5.2.3 Schaltzeiten .......... . 68 5.2.4 Ungesättigter Transistorschalter 71 5.2.5 Gegentaktschalter . . . . . . 72 5.3 Unipolarer Transistor als Schalter . . 75 Inhalt IX 6 Logische Schaltungen (Lorenz Borucki) 6.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . 79 6.2 UND- und ODER-Schaltungen 81 6.2.1 Diodenschaltungen .... 81 6.2.1.1 Arbeitsweise. 6.2.1.2 Dimensionierung. 6.2.1.3 Erweite rung der Anzahl der Eingänge 6.2.2 Transistorschaltungen . . . 85 6.3 NAND- und NOR-Schaltungen .. 86 6.3.1 Schaltungen aus Diodenverknüpfungen und Negationen 86 6.3.2 Schaltungen aus Negationen im Parallel- und Serienbetrieb 86 6.4 Schaltkreisfamilien . . . 88 6.4.1 DTL-Schaltkreise 89 6.4.2 TTL-Schaltkreise 91 6.4.3 ECL-Schaltkreise 95 6.4.4 I2L-Schaltkreise . 97 6.4.5 MOS-Schaltkreise 98 6.4.6 Vergleich der Schaltkreis familien 102 7 Kippstufen (Lorenz Borucki) 7.1 Flipflops (bistabile Kippstufen) 107 7.1.1 Basis-Flipflops (bistabile Grundschaltungen) .......... 107 7.1.1.1 NOR-Basis-Flipflop. 7.1.1.2 Analysediagramm. 7.1.1.3 Graph. 7.1.1.4 Synthesetabelle. 7.1.1.5 NAND-Basis-Flipflop 7.1.2 Taktgesteuerte Flipflops ..................... 113 7.1.2.1 Taktzustandssteuerung. 7.1.2.2 Taktflankensteuerung. 7.1.2.3 Master-Slave-Flipflop 7.2 Monoflops (monostabile Kippstufen) ... 122 7.2.1 Monoflops mit Differenziergliedern 123 7.2.2 Monoflops mit Verzögerungsgliedern 127 7.2.3 Retriggerbare Monoflops . . . . 130 7.3 Multivibratoren (astabile Kippstufen) ... 132 7.3.1 Multivibrator mit Differenziergliedern 132 7.3.2 Multivibratoren mit Verzögerungsgliedern 133 X Inhalt 7.4 Schwellwertschalter 138 7.4.1 Schwellwertschalter mit Operationsverstärker ......... 139 7.4.1.1 Invertierender Schwellwertschalter. 7.4.1.2 Nichtinver tierender Schwellwertschalter. 7.4.1.3 Verschieben der Schwel lenspannungen 7.4.2 Schwellwertschalter aus Negationen ...... . 145 7.4.3 Schwellwertschalter aus diskreten Bauelementen 146 8 Analyse und Synthese von Folgeschaltungen (Lorenz Borucki) 8.1 Beschreibungsarten von Folgeschaltungen 150 8.1.1 Impulsdiagramm ........ . 150 8.1.2 Graph . . . . . . . . . . . . . . . . 151 8.1.3 Übergangs- und Ausgangstabelle 153 8.1.4 Schaltfunktionen 154 8.2 Analyse von Folgeschaltungen . 155 8.3 Synthese von Folgeschaltungen 157 9 Zähler und Schieberegister (Lorenz Borucki) 9.1 Synchrone Zähler 162 9.1.1 Steuerung der taktabhängigen Informationseingänge 164 9.1.2 Steuerung des Zähltakts 166 9.2 Asynchrone Zähler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 9.2.1 Steuerung der taktabhängigen Informationseingänge 171 9.2.2 Steuerung der taktabhängigen und der taktunabhängigen In- formationseingänge 172 9.3 Schieberegister .............................. 174 10 Rechenschaltungen (Lorenz Borucki) 10.1 Halbaddierer 177 10.2 Volladdierer 178 10.3 Addition mehrsteIliger Dualzahlen 179 10.3.1 Paralleladdition 179 10.3.2 Serienaddition ....... . 181