ebook img

Grundlagen der Computer-Arithmetik PDF

152 Pages·1977·4.365 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Grundlagen der Computer-Arithmetik

Computing Supplementum 1 Grundlagen der Computer-Arithmetik He ra usgegeben von R. Albrecht und U. Kulisch Springer-Verlag Wi en New York Prof. Dr. Rudolf Albrecht Institut fiir Informatik und Numerische Mathematik Universitat Innsbruck I1sterreich Prof. Dr. Ulrich Kulisch Institut fiir Angewandte Mathematik Universitlit Karlsruhe Bundesrepublik Deutschland Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, der Ent nahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder lihnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehaIten. © 1977 by Springer-VerlagjWien Mit 13 Abbildungen Library of Congress Cataloging in Publication Data. Main entry under title: Grundlagen der Computer-Arithmetik. (Computing: Supplementum; 1.) Diese Artikel stellen eine Auswahl von Vortragen dar, die auf einer vom 4. bis 8. August 1975 1m .. Mathematischen Forschungsinstitut Oberwolfach" stattgefundenen Taguos gchalten wurden. 1. Algebra, Abstract - Addresses, essays, lectures. 2. Floating-point arithmetic - Addresses, essays, lectures. 3. Mathematics - Data processing - Addresses, essays, lectures. I. Albrecht, Rudolf, 1925- . II. Kulisch, Ulrich. III. Mathematische. Forschungsin.titut Oberwolfach. IV. Series: Computing (Wien): Supp1ementum; 1. QAI62.G78. 512'.02. 76-57943. ISBN-13: 978-3-211-81410-9 e-ISBN-13: 978-3-7091-8471-4 001: 10.1007/978-3-7091-8471-4 Herrn Professor Dr. Josef Heinhold zum 65. Geburtstag gewidmet Vorwort Obwohl man annehmen kann, daB das gerundete Rechnen so alt ist wie das Rechnen mit Zahlen iiberhaupt, hat es eine ausgedehnte und systematische Anwendung erst durch die neuzeitlichen Digitalrechenanlagen gefunden. Die zwangslliufige Begrenzung sowohl des Gesamtspeichers wie der Bitanzahl der einzelnen Speicherzellen und Register bedingt bei jeder Zahldarstellung eine Einschrlinkung eines theoretischen, idealisierten, unendlichen Zahlenbereiches auf eine endliche Teilmenge, in der die realen arithmetischen Operationen konstruktiv erfolgen. Infolgedessen stimmen die Regeln fiir dieses "gerundete" Rechnen im realen Bereich mit denen des Rechnens im idealen Bereich nicht iiberein und verschiedene der klassischen Eigenschaften arithmetischer Ver kniipfungen, beispielsweise im Korper der rationalen Zahlen die Assoziativitlit und Distributivitlit, gehen bei Rundung verloren. Der gerundete Bereich sowie die konstruktiv auszufiihrenden arithmetischen Operationen sind natiirlich nicht Selbstzweck, sondem sie sollen in zu definierendem Sinne eine Approximation zunI idealen Bereich und zu den idealen arithmetischen Operationen darstellen. Seit einigen lahren bestehen nun Versuche und Teilergebnisse zu einer axio matischen Begriindung und einer Theorie des gerundeten Rechnens. Diese bezie hen sich einerseits auf die Konstruktionsvorschrift und deren Realisierung, nach der den idealen Zahlen bzw. einer konstruktiv darstellbaren Untermenge hier von gerundete Zahlen zuzuordnen sind, urn gewisse Kriterien zu erfiiIlen, z. B. Minimisierung der Abweichung des Nliherungsergebnisses yom exakten Ergeb nis bei Auswertung eines arithmetischen Ausdruckes mit verschiedenen Daten im statistischen Mittel, Ausgabe eines moglichst "kleinen" Zahlenbereiches, in dem das Ergebnis einer idealen Rechnung mit Sicherheit (Intervall-Arithmetik) oder mit vorgegebener Wahrscheinlichkeit liegt. Andererseits beziehen sich die einschlligigen Arbeiten auf die Untersuchung der GesetzmliBigkeiten und die konstruktive Durchfiihrung der gerundeten arithmetischen Verkniipfungen und die auftretenden Strukturen. Die Arbeiten zeigen, daB fiir diese "Computer-Arithmetik", verstanden als Sammelbegriff fiir aile Formen des gerundeten arithmetischen Rechnens, die Grundstrukturen der klassischen Algebra, die durch ihren hohen Abstraktions grad und die dadurch bedingte Simplifikation die Schwierigkeiten des realen Rechnens eliminiert hat, nicht adliquat sind. Die Computer-Arithmetik beno tigt vielmehr von Anfang an BegrifIe, Strukturen und Ergebnisse aus der Algebra und der Verbandstheorie, Topologie und bei statistischer Interpretation der MaBtheorie. VIII Vorwort In dem vorliegenden Band sind nun eine Reihe einschlagiger Artikel zusam mengestellt, die sich sowohl mit theoretischen Grundlagen der Computer Arithmetik als auch mit verschiedenen Anwendungen, so mit Genauigkeits fragen und Fehlerabschatzungen bei Gleitkommarechnungen und mit einigen Problemen der Intervall-Arithrnetik und Intervall-Analysis, befassen. Diese Artikel stellen eine Auswahl von Vortragen dar, die auf einer vom 4. bis 8. August 1975 im "Mathematischen Forschungsinstitut Oberwolfach" stattgefundenen Tagung gehalten wurden. Fur die Ermoglichung der Tagung in Oberwolfach mochten wir Herrn M. Barner sehr danken. Die Arbeiten zeigen, daB sich der Theorie noch ein sehr weites Tatigkeitsfeld eroffnet, das in der Untersuchung der Analoga der hoheren algebraischen Strukturen und deren Eigenschaften und in der Entwicklung einer "Analysis" in Raumen mit Rundung besteht. Die Anwendungen lassen u. a. wesentliche Fortschritte bezuglich der Genauigkeit und der Fehlerabschatzung von Rechenergebnissen, bezuglich der Kontrollierbarkeit und Programmierbarkeit der Topologie einer Rechenanlage und bezuglich der Erweiterung der zur approximativen Losung einer Aufgabe mit vorgegebener Genauigkeit bekann ten Menge von Algorithmen erwarten. Innsbruck und Karlsruhe, im November 1976 R. Albrecht und U. Kulisch Inhaltsverzeichnis Albrecht, R.: Grundlagen einer Theorie gerundeter algebraischer Ver- knupfungen in topologischen Vereinen ........................... . Alefeld, G.: Uber die DurchfUhrbarkeit des GauBschen Algorithmus bei Gleichungen mit Intervallen als Koeffizienten ..................... 15 Bohlender, G.: Genaue Summation von Gleitkommazahlen ............ 21 Bohlender, G.: Produkte und Wurze1n von Gleitkommazahlen. . . . . . . . .. 33 Gruner, K.: Fehlerschranken fUr lineare Gleichungssysteme ............ 47 Herzberger, J.: Zur Approximation des Wertebereiches reeller Funktionen durch Intervallausdrucke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 57 Kaucher, E. : Algebraische Erweiterungen der Intervallrechnung unter Erhal- tung der Ordnungs- und Verbandsstrukturen ...................... 65 Kaucher, E.: Uber Eigenschaften und Anwendungsmoglichkeiten der erwei terten Intervallrechnung und des hyperbolischen Fastkorpers uber IR 81 Kulisch, U. : Ein Konzept fUr eine allgemeine Theorie der Rechnerarithmetik 95 Kulisch, U.: Uber die beim numerischen Rechnen mit Rechenanlagen auftretenden Riiume ............................................ 107 Ratschek, H.: Fehlererfassung mit partiellen Mengen . . . . . . . . . . . . . . . . .. 121 Ullrich, Chr.: Zum BegrifT des Rasters und der minimalen Rundung .... 129 Ullrich, Chr.: Zur Konstruktion komplexer Kreisarithmetiken . . . . . . . . .. 135 Computing, Suppl. 1, 1-14 (1977) © by Springer-Verlag 1977 Grundlagen einer Theorie gerundeter algebraischer Verkniipfungen in topologischen Vereinen R. Albrecht, Innsbruck Zusammenfassung Eine algebraische Verkniipfung auf einer Menge m: wird auf einen Teil U ihrer Potenzmenge iiber tragen mittels einer Relationsfamilie R auf U2• 1st !ll eine geordnete Menge (ein Verein), so wird eine gerundete algebraische Verkniipfung auf !ll dadurch hergestellt, daB jedem Element aus !ll mittels einer Abbildung CT ein Element aus U zugewiesen wird, zwei solche Elemente iiber eine Relation R verkniipft werden und das Ergebnis mit einer Abbildung p wieder in !ll abgebildet wird. Die Abbildung p CT von !ll in sich entspricht nichtklassischen Topologien auf einem Paar !ll iiberdeckender Teilmengen von !ll. Fiir die auftretenden Abbildungen werden einige Homomorphie satze angegeben. Der algebraische Invertierungssatz fUr eine assoziative und kommutative Ver kniipfung wird strukturvertraglich auf den topologischen Verein !ll erweitert. SchlieBlich werden gerundete Verkniipfungen betrachtet, bei denen den Elementen von !ll Wahrscheinlichkeitsraume zugeordnet sind. 1. Obertragung einer a1gebraischen Verkniipfung auf einer Menge auf einen Tell ihrer Potenzmenge Bei verschiedenen Formen des gerundeten Rechnens tritt anstelle einer ele menteweisen algebraischen Verkntipfung auf dem zugrundegelegten Zahlen bereich eine Verkntipfung von Teilmengen dieses Zahlenbereiches. Der folgende Absatz ist Voraussetzungen, Defmitionen und Beispielen derartiger Teil mengenverkntipfungen gewidmet. Voraussetzung 1.1: Sei 21 eine nichtleere Menge, * eine innere Verkntipfung, * : 212 -+ 21, sodaB 1\ (A, B) 1-+ A * B E 21, und sei U s;;; ~ (21), U =f I). A,BE'll Dann sei Reine Abbildung R : U2 -+ ~ (212), sodaB 1\ R (U, V) s;;; U x V 1\ {A * B 1 (A,B) E R (U, V)} E U. U,VeU Diese Voraussetzung ermoglicht Dermition 1.1: Ais durch * und R bestimmte innere Verkntipfung ! : U2 -+ U wird definiert: 1\ (U, V) 1-+ U! V =def {A * B 1( A, B) E R (U, V)}. U,VEU Beispiele: (1) Das bekannteste Beispiel ist die Komplexverkntipfung: U = ~ (21), 1\ R (U, V) = U x V. U,VeU 2 R. Albrecht: (2) Ein Beispiel, das auf die Anwendung in der Intervallrechnung zielt, die sich der hier entwickelten Theorie des gerundeten Rechnens vollig unter ordnet, ist folgendes: U = ~ (m), fUr R gelte 1\ (a) R (U, U) = diag U x U. ('eU (b) In (m, *) existiere ein neutrales Element N. Ferner sei fUr jedes inver m tierbare Element A E ein eindeutiges inverses Element A -1 vorhanden m, und 6 ~ U sei die Menge der Teile von die nur invertierbare Elemente enthalten. Ferner bezeichne 1\ S-l = der [A - 1 I A E S}. Se ~ 1\ Dann sei R(S,S-1)=def{(A,A-1)IAES}. Se6 (c) Ftir alle tibrigen Falle sei R beliebig. Dann gilt 1\ U! U = {A * A I A E U} ("abhangige" Multiplikation) UeU 1\ und S!S-1=S-1 !S={N}. Se6 (3) Klassisches gerundetes Rechnen mit Rundung auf Intervallmitte, z. B. Rundung von r E ~ auf die r nachstgelegene ganze Zahl z: m= ~, * Multiplikation oder Addition, U = Menge der Intervalle [z - 0.5, z + 0.5), Z E Z, 1\ R ([z' - 0.5, z' + 0.5), [z" - 0.5, z" + 0.5)) = {(z', Z")}. z'.z"eZ Bemerkung 1.1: Voraussetzung 1.1 und Definition 1.1 lassen sich nattirlich auf den Fall einer n-stelligen inneren Verkntipfung verallgemeinern: n E N, n > 2, * : mn-+ m, R : un-+ ~ (mn), ferner auf den Fall einer auBeren Verkntipfung *: ~ x m-+m bzw. *: m x ~-+m und mit fi s;; ~(~) R: fi x u -+~(m x m) bzw. R: U x fi-+~(m x ~). In vielen Anwendungen ist folgende Vertraglichkeits- bzw. Monotonieeigenschaft wesentlich: Defmition 1.2: Mit Voraussetzung 1.1 gelte: 1\ Xs;;U 1\ y~ V=>R(X,y)s;;R(U,V). X.Y,U,VeU Dann heiBt "R mit ~ vertraglich" oder hat R die "Teilmengeneigenschaft". !) Uber die Fortsetzbarkeit algebraischer Eigenschaften von (m, *) auf (U, gel ten folgende Satze: Satz 1.1: 1st 1\ R (U, V) = R( V, U) 1 und ist * auf m kommutativ, dann ist U,VeU : auf U kommutativ. Speziell ist die Komplexverknupfung kommutativ, falls * kommutativ. -1 1 R (U, V) bedeutet die zur Relation R (U, V) reziproke Relation (Spiegelung des Graphs an der Diagonalen). Grundlagen einer Theorie gerundeter algebraischer Verkniipfungen 3 Satz 1.2: Es sei /\ U,V,WeU {(A,B,C) I A E U, BE V, C E W, (B,C) ER (V, W), (A, (B * C))ER (U, V! W)} = {(A,B,C) I A E U, BE V, C E W, (A, B) E R (U, V), (A * B, C) E R (U! V, W)}. * !. Dann folgt aus der Assoziativitiit von die Assoziativitiit von Speziell ist die Komplexverknupfung assoziativ, falls * assoziativ. Satz 1.3: Seien N E 21, N neutral bezuglich *, {N} E U und /\ R ({N}, U) = UeU !). {N} x U /\ R (U, {N}) = U x {N}. Dann ist {N} neutral in (U, Speziell ist {N} neutral in ~ (21) bei Komplexverknupfung. Die Beweise zu diesen Sat zen sind trivial. 2. Algebraische Verkniipfungen auf einem topologischen Verein In allen praktischen Beispielen von gerundetem Rechnen liegt neben einer algebraischen Struktur eine topologische vor. Deshalb werden im folgenden all gemein algebraische Verkniipfungen auf topologischen Vereinen betrachtet. Zur verwendeten Terminologie siehe z. B. [1]. Voraussetzung 2.1: Es sei III eine nichtleere Menge und :::; eine Ordnungs relation auf Ill, d. h. (Ill, :::;) ist ein Verein, 0 bzw. E bezeichne das Null bzw. Einselement, falls es in III existiert. Voraussetzung 2.2: Fiir 21 9= ~ seien *, U, R, ! nach Voraussetzung 1.1 bzw. Definition 1.1 erklart. Voraussetzung 2.3: a sei eine injektive Abbildung a: III --+ U, sodaB (a) oder (b) gilt mit (a) /\ (U:::; V<o>a (U) <;: a (V)) /\ 0 E 'l.S=a(O) = ~ /\ E E lll=a(E) = 21, U,VeID = = (b) /\ (U:::; V <0> a (U) 2 a (V)) /\ 0 E III a (0) = 21 /\ E E III a (E) =~. V.VeID DarausfolgtimFall(a) U < V<o>a(U) c a (V), im Fall (b) U < V<o>a(U) ~ a(V). Beispiel: III sei ein eindeutig (a) atomarer bzw. (b) antiatomarer Vollverband, 21 sei die Menge der (a) Atome bzw. (b) Antiatome von lB, femer sei U = ~ (21). Dann ist ein a nach Voraussetzung 2.3 gegeben durch /\ a (V) = def Menge der (a) Atome bzw. (b) Antiatome von V. Ve II Definition 2.1: f) = def {a (V) I V E Ill} u {H'! H" I H=', H" E f)}, d. h. f) sei die !-Hiille von= a (Ill). Daraus folgen f) <;: U und ~ E f) (a) 0 E III bzw. (b) E E III und 21 E f) (a) E E III bzw. (b) OE Ill. Voraussetzung 2.4: p sei eine Abbildung p : f) --+ Ill, sodaB gelten (1) ~ bzw. 21 E f) = p (~) =0 bzw. p (21) = E, (2) /\ H <;: a p (H) v a p (H) <;: H, JJ t: » 1·

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.