Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft 1 Erich Gutenberg Grundlagen der Betrieb- swirtschaftslehre Die Produktion Eleventh Edition ENZYKLOPÄDIE DER RECHTS· UND STAATSWISSENSCHAFT BEGRUNDET VON F. VON LISZT UND W. KASKEL HERAUSGEGEBEN VON W. KUNKEL· H. PETERS . E. PREISER ABTEILUNG STAATSWISSENSCHAFT GRUNDLAGEN DER BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE VON ERICH GUTENBERG ERSTER BAND 11. AUFLAGE Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1965 GRUNDLAGEN DER BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE VON ERleH GUTENBERG DR.DR.H.C. o. PROFESSOR DER BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE AN DER UNIVERSITÄT ZU KÖLN ERSTER BAND DIE PRODUKTION MIT 49 ABBILDUNGEN 11. AUFLAGE Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1965 Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechauischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) oder auf andere Art zu vervielfältigen Copyright 1951 and 1955 by Springer-Verlag OHG. in Berlin, Göttingen and Heidelberg © by Springer-Verlag OHG., Berlin • Göttingen . Heidelberg 1957,1958, 1960, 1961, 1962 and 1963 © by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1965 Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1965. Softcover reprint ofthe hardcover llst edition 1965 Library of Congress Catalog Card Number 65-18949 ISBN 978-3-662-37170-1 ISBN 978-3-662-37885-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-37885-4 Titel-Nr. 4427 Vorwort zur elften Auflage. Da die 10. Auflage des Buches bereits nach wenigen Monaten vergriffen ist, wurde darauf verzichtet, wesentliche .Änderungen im Buch vorzunehmen. Köln, den 17. Mai 1965. ERICH GUTENBERG. Vorwort zur ersten Auflage. Der erste Band dieser Grundlagen enthält eine Darstellung betrieb licher Tatbestände und Probleme, die mit dem Prozeß betrieblicher Leistungserstellung, der "Produktion", zusammenhängen. Im zweiten Band werden Fragen erörtert, die die Verwertung der betrieblichen Leistungen, der "Absatz", aufwirft. Die Betriebswirtschaftslehre hat sich des Phänomens der Produktion vornehmlich über die wissenschaftliche Behandlung kostenrechnerischer und betriebsorganisatorischer Fragen bemächtigt. Nach wie vor wird die Erörterung dieser Probleme ein Hauptanliegen der Betriebswirt schaftslehre sein. Nun läßt sich aber auf der anderen Seite nicht übersehen, daß in dem kostenrechnerischen, erfolgsrechnerischen und organisatorischen Gefüge Tatbestände, z.B. Arbeitsleistungen, Betriebsmittelnutzungen, Werkstoffe, planungstechnisches und organisatorisches Detail enthalten sind, die auch unabhängig von diesem rechnerisch-organisatorischen Aspekt betriebswirtschaftlich interessieren. In jeder kosten-oder erfolgs rechnerischen Aufgabe, in jeder organisatorischen Lösung sind diese Tatbestände als Elemente vorhanden. Sie bilden geradezu das Material kostenrechnerischen oder organisatorischen Bemühens und in diesem Sinne die Grundlagen betriebswirtschaftlicher Praxis und Forschung. Es ist die Aufgabe wissenschaftlicher Beschäftigung mit diesen Phäno menen, ihr inneres Lineament sichtbar zu machen und ihre Struktur und Ordnung in der Unübersehbarkeit des empirisch Gegebenen trans parent werden zu lassen. Die moderne Wirtschaftstheorie, vor allem die nationalökonomische Forschung, hat nun einen analytischen Apparat entwickelt, der unsere VI Vorwort. Kenntnis von den wirtschaftlichen Vorgängen, ihrer Vielgestaltigkeit und ihrer Verschlungenheit sehr erheblich erweitert hat. Die Sätze dieser Theorie enthalten ebenfalls betriebliche Tatbestände, die aber notwen digerweise an Anschaulichkeit verlieren müssen, wenn sie auf einen hohen Grad von Abstraktion gebracht werden sollen. Ich habe nun versucht, die Probleme dieses Buches aus der Fülle und Mannigfaltigkeit des anschaulich Gegebenen heraus zu entwickeln. Gleichzeitig habe ich mich bemüht, den analytischen Apparat der modernen Theorie in dem Umfang für die Probleme dieses Buches zu nutzen, in dem es mir nach der Natur des zu untersuchenden Gegen standes vertretbar und zweckmäßig erschien. Zum Schluß möchte ich meinen engeren Mitarbeitern, Herrn Dr. HELMUT KOCH, vor allem aber Herrn Diplom-Kaufmann HEINZ BEcKER und Herrn Diplom-Kaufmann HERBERT JACOB für die große Hilfs bereitschaft danken, mit der sie mir jederzeit zur Verfügung standen, und für mancherlei Anregungen, die ich durch sie erhalten habe. Frankfurt, den 21. März 1951. ERICH GUTENBERG. Vorwort zur zweiten Auflage. Die erste Auflage dieses Buches hat eine lebhafte wissenschaftliche Diskussion ausgelöst. Soweit sie sachlich zu den Problemen Stellung nahm, habe ich sie bei der Neubearbeitung des Buches gern berücksich tigt. Obwohl die Konzeption, die diesem Buch zugrunde liegt, in einigen entscheidenden Punkten von anderen Gesamtdarstellungen der Betriebs wirtschaftslehre abweicht, hat sie doch viel Verständnis und Zustimmung gefunden. Ich konnte daher das Buch im wesentlichen unverändert lassen. Lediglich einige, mir besonders wichtig erscheinende Gedanken habe ich stärker herausgearbeitet. So bin ich nach nochmaligem Ab wägen aller betriebs- und volkswirtschaftlichen Argumente zu der überzeugung gekommen, daß meine bereits in der ersten Auflage geäußerten Bedenken gegen das Ertragsgesetz berechtigt sind. Das Ertragsgesetz ist für die industrielle Produktion nicht als repräsentativ anzusehen. Daraus ergeben sich für die Produktionstheorie und auch für die Kostentheorie einige Konsequenzen, die in der zweiten Auflage stärker als bisher berücksichtigt wurden. Köln, den 13. Dezember 1954. ERICH GUTENBERG. Vorwort. VII Vorwort zur zehnten Auflage. Das Buch wurde völlig neu bearbeitet. Viele Kapitel sind neu ge schrieben, die anderen wurden durch neue Untersuchungsergebnisse erweitert und auf diese Weise auf den gegenwärtigen Stand der For schung gebracht. Die Grundkonzeption des Buches hat sich dabei als so elastisch erwiesen, daß sich auch die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Betriebswirtschaftslehre ohne weiteres in seine Syste matik einfügten. Ich hoffe, daß damit eine dem gegenwärtigen Stand der Betriebswirtschaftslehre entsprechende Grundlegung geschaffen wurde. Köln, den 11. Dezember 1964. ERICH GUTENBERG. Inhaltsverzeichnis. Einleitung. Seite 1. Begriffliche Bestimmungen . . 1 2. Das System der produktiven Faktoren 2 3. Plan der Untersuchung . . . 8 Erster Teil. Das System der produktiven Faktoren. Erster Abschnitt. Die Elementarfaktoren. Erstes Kapitel: Die Bedingungen optimaler Ergiebigkeit menschlicher Arbeits leistungen im Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1. Die subjektiven Bedingungen menschlicher Arbeitsleistungen im Betrieb ............. . II 1. Das betriebliche Eignungspotential . . 11 2. Die individuelle Arbeitseignung . . . . 14 3. Arbeitseignung und Arbeitsorganisation 29 H. Die objektiven Bedingnngen menschlicher Arbeitsleistungen im Betrieb 31 1. Die Wurzeln neuzeitlicher Arbeitstechnik . . . . . . . 31 2. Der Einfluß äußerer Arbeitsbedingungen auf die Arbeitsleistung 33 3. Arbeitsleistung und Arbeitszeit . . . . . . . . . . . . . . . . 38 II1. Das Arbeitsentgelt als Bedingung optimaler Arbeitsleistungen im Betrieb ............... . 40 1. Das Problem der Lohngerechtigkeit ... . 40 2. Arbeitsentgelt und Arbeitsschwierigkeit . . 44 3. Arbeitsentgelt und individuelle Mehrleistung 54 4. Arbeitsleistung und Arbeitsprämien . . . . 67 5. Grenzen der Lohnanreizsysteme . . . . . . 68 Zweites Kapitel: Die Bedingungen optimaler Ergiebigkeit von Betriebsmittel- beständen ...................... . 70 1. Die Bestimmungsgründe der Leistung von Betriebsmitteln . . . . . 70 1. Der Begriff der Betriebsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . 70 2. Die drei Grundvoraussetzungen hoher Leistungen von Betriebs- mitteln 71 3. Die drei Kriterien der technischen Eignung von Betriebsmittel- beständen . . . . . . . . . . . . . 73 H. Betriebsleistung und Produktionsverfahren . . . . . 85 1. Verfahren in technologischer Sicht. . . . . . . . 85 2. Die Führungs- und Steuerungsfunktion in manuellen und maschi nellen Arbeitsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 3. Die Kombination der Betriebsmittel zu verfahrenstechnisch-organi- satorischen Einheiten . . . . . . . . . . . . . . 96 4. Das Prinzip der verfahrenstechnischen Entsprechung 109 5. Das Büchersehe Gesetz der Massenfabrikation 119 Inhaltsverzeichnis. IX Seite Drittes Kapitel: Die Bedingungen optimaler Ergiebigkeit des Werkstoffein· satzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 1. Grundsätzliches. . . . . . . . . . . . . 121 2. Werkstoffeigenschaften und Materialverluste 122 3. Materialnormung und Wirtschaftlichkeit. . 126 4. Konstruktive Gestaltung und Werkstoffverwendung . 128 Zweiter Abschnitt. Die dispositiven Faktoren. Viertes Kapitel: Die Geschäfts- und Betriebsleitung und ihr Einfluß auf die produktive Ergiebigkeit der betrieblichen Leistungserstellung . 130 1. Das persönliche Moment in der Unternehmensführung 130 2. Echte Führungsentscheidungen . . . . . . . . . . . 132 3. Entscheidungen unter Sicherheit und Unsicherheit 139 4. Grenzen und Möglichkeiten unternehmungspolitischer Aktivität. 141 5. Das Verhältnis zwischen Unternehmensführung und wissenschaft licher Betriebsführung (scientific management) . . . . . . . . . 144 Fünftes Kapitel: Planung als Bedingung optimaler Ergiebigkeit des Produk- tionsprozesses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 !. Grundsätzliches zum Problem der Produktionsplanung . 146 1. Der Begriff der Planung . . . 147 2. Die Produktionsplanung . . . . . . 148 3. Das Vollständigkeitskriterium. . . . 148 Ir. Die Planung des Produktionsprogramms 150 1. Das allgemeine Produktionsmodell als Grundlage der Programm- planung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 2. Der globale Charakter der Programmplanung .......... 160 3. Das Ausgleichsgesetz der Planung als Regulativ der Programm- planung . . . . . . . . . . . . . 162 4. Programmplanung und Lagerplanung . . . . . 164 Ir!. Die Bereitstellungsplanung . . . . . . . . . . . 170 1. Die Bereitstellungsplanung als Vollzugsplanung . 170 2. Die Planung der Bereitstellung von Betriebsmitteln 172 3. Die Planung der Bereitstellung von Arbeitskräften 181 4. Die Planung der Bereitstellung von Werkstoffen 187 IV. Die Planung des Produktionsprozesses . . . . . 197 1. Grundsätzliches zur Frage der Prozeßplanung. 197 2. Die Planung der Fertigungsauftragsgröße. 199 3. Die Reihenfolgeplanung . . . . . . . . . . 213 4. Die Terminplanung . . . . . . . . . . . . 219 5. Terminplanung mit Hilfe der Netzwerktechnik 225 6. Die Planung der Zwischenläger . . . . . . . 228 7. Die Planung der Produktionskosten . . . . . 231 Sechstes Kapitel: Die Betriebsorganisation und die Bedingungen ihrer Lei- stungsfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 232 !. Begriff und Funktion der Organisation. . . . . 232 1. Der instrumentale Charakter der Organisation 233 2. Generelle und fallweise Regelungen . . . 235 3. Das Substitutionsgesetz der Organisation. . . 237 x Inhaltsverzeichnis. Seite 11. Der organisatorische Prozeß . . . . . . . . . . . . . . . .. 240 1. Die Bestandteile des organisatorischen Prozesses . . . . . . . . 240 2. Organisatorische Maßnahmen für die Lösung sachbezogener Auf- gaben ........................... 242 3. Organisatorische Maßnahmen für die Lösung dispositiver Aufgaben 244 4. Die Versorgung mit Informationen . . . 249 5. Die Delegierbarkeit von Verantwortung . 250 6. Die Größe der organisatorischen Einheiten 251 7. Das organisatorische Risiko. . . . . . 254 111. Zuständigkeitssysteme . . . . . . . . . 258 1. Das hierarchische Zuständigkeitssystem 258 2. Das funktionale Zuständigkeitssystem . 259 3. Das hierarchisch-funktionale Zuständigkeitssystem 260 IV. Formen kooperativer Zusammenarbeit. . . . . . . 262 1. Freie Formen kooperativer Zusammenarbeit . . . 262 2. Gebundene Formen kooperativer Zusammenarbeit. 265 V. Informationssysteme . . . . . . . . . . . . . . . 266 1. Betriebswirtschaftliche Informationen und die Informationstheorie 266 2. Informationsstrukturen . . . . . . . . . . . . 268 3. Die Organisation der Kommunikationswege . . . . 273 4. Zum Problem der optimalen Informationsstruktur . 276 VI. Informelle Organisationsstrukturen . . . . . . . . 280 Zweiter Teil. Der Kombinationsprozeß. Dritter Abschnitt. Produktionstheoretische Perspektiven. Siebtes Kapitel: Grundsätzliches. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 286 1. Rationales und Irrationales im Verhalten des dispositiven Faktors 286 2. Faktorkombination und alternative Substitution . . . . . . . . 287 3. Der Begriff der Produktionsfunktion . . . . . . . . . . . . . . 290 Achtes Kapitel: Die Produktionsfunktion vom Typ A (Das Ertragsgesetz). 291 1. Das Ertragsgesetz als Kombinationsgesetz . 291 2. Die formale Darstellung des Ertragsgesetzes . . . . . . . . . . 293 3. Die J\lIinimalkostenkombination . . . . . . . . . . . . . . . . 301 4. Ist das Ertragsgesetz (die Produktionsfunktion vom Typ A) als repräsentativ für die industrielle Produktion anzusehen? . . . . 306 Neuntes Kapitel: Betriebswirtschaftliche Produktionsfunktionen, insbesondere die Produktionsfunktion vom Typ B. . . . . . . . . . . . . 314 1. Charakterisierung der Produktionsfunktion vom Typ B . 314 2. Formale Darstellung der Produktionsfunktion vom Typ B 317 3. Die Verbrauchsfunktionen . . . . . . . . . . . . . . 320 4. Besondere Fragen im Zusammenhang mit der Produktionsfunktion vom Typ B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323 Vierter Abschnitt. Kostentheoretische Perspektiven. Zehntes Kapitel: Grundsätzliches. . . . . 326 1. Die Kostenbegriffe . . . . . . 326 2. Die Haupt-Kosteneinflußgrößen. 332