Grundlagen der Baustatik Dieter Dinkler Grundlagen der Baustatik Modelle und Berechnungsmethoden für ebene Stabtragwerke 2. Aufl. 2012 Mit 61 Abbildungen und 21 Tabellen STUDIUM Dieter Dinkler TU Braunschweig, Deutschland ISBN 978-3-8348-2371-7 ISBN 978-3-8348-2372-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-8348-2372-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de ab- rufbar. Springer Vieweg © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden 2012 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Lektorat: Dipl.-Ing. Ralf Harms | Annette Prenzer Einbandentwurf: KünkelLopka GmbH, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Vieweg ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer-vieweg.de V Vorwort zur zweiten Auflage Aufgrund der sehr erfreulichen Resonanz auf die Erstausgabe des Lehrbuches ist es m¨oglich, mit der hier vorliegenden zweiten Auflage eine redaktionelle U¨berarbeitung und Erg¨anzung des Lehrbuches vorzunehmen. Dies betrifft die Qualit¨at der Abbildungen, verschiedene erg¨anzende Beispiele sowie einen An- hang, in dem grundlegende statische Systeme tabelliert sind. DemVerlagSpringer-Viewegm¨ochteichfu¨rdiekonstruktivenHinweiseunddie guteZusammenarbeitbeiderGestaltungundderVorbereitungdesNeudruckes danken. Braunschweig, 1. Februar 2012 Dieter Dinkler Vorwort zur ersten Auflage Das vorliegende Lehrbuch ist aus den Lehrveranstaltungen fu¨r das Fachgebiet BaustatikimBachelorstudiengangBauingenieurwesenanderTechnischenUni- versit¨at Braunschweig entstanden. EszieltaufdieDarstellungundVermittlungderGrundlagenderBaustatikfu¨r Studierende des Bauingenieurwesens und nahestehender Studieng¨ange. Vor- ausgesetztwerdendieGrundlagenderTechnischenMechanikfu¨rIngenieurstu- dieng¨ange, sodass Spannungen, Kr¨afte und Momente bekannt sind und erste Erfahrungen in der Berechnung von Schnittgr¨oßen fu¨r Balken und Fachwerke vorliegen. Das Lehrbuch ist in drei gr¨oßere Abschnitte unterteilt, in denen die baustati- schen Methoden anschaulich und grundlegend dargestellt sind. Der erste Teil behandelt die Modellierung statischer Systeme und bietet eine Einfu¨hrung in die Berechnung der Zustandslinien von Tragwerken. Im zweiten und dritten Teil stehen statisch bestimmte und unbestimmte Systeme mit der Ermittlung von Zustandslinien und Einflusslinien im Vordergrund. DieSpannungstheorieII.OrdnungundeineEinfu¨hrungindieFachwerkmodelle erg¨anzen die vorangehenden Abschnitte und bereiten die Studierenden auf die anderen Fachgebiete des Konstruktiven Ingenieurbaus vor. VI DasLehrbuchw¨areindieserFormohnedieUnterstu¨tzungmeinerMitarbeiter nicht m¨oglich gewesen. Besonders bedanken m¨ochte ich mich bei Frau cand. BSc.CorinnaMai,diedievielenBildermitgroßerSorgfaltgezeichnethat,und beiHerrncand.BSc.AndreasJanzen,derdievielenSkizzenzurModellbildung mit großer Anschauung von Hand angefertigt hat. GanzherzlichenDankanHerrnProf.Dr.-Ing.HermannAhrensundFrauDr.- Ing.UrsulaKowalsky,dieinvielenfachlichenDiskussionenwesentlicheImpulse fu¨r die Auswahl der Inhalte und die Art der Darstellung gegeben haben. Braunschweig, 1. September 2010 Dieter Dinkler Inhaltsverzeichnis VII Inhaltsverzeichnis GRUNDLAGEN 1 1 Einfu¨hrung 3 1.1 Historische Entwicklung der Baustatik ............................ 4 1.2 Aufgaben der Baustatik ......................................... 6 1.3 Der Tragwerksentwurf ........................................... 8 1.4 Die Tragwerksmodellierung ...................................... 11 1.5 Die Tragwerksberechnung ....................................... 13 2 Tragwerksmodelle der Stabstatik 14 2.1 Einordnung der Tragwerke ....................................... 14 2.2 Idealisierung der Tragwerke ...................................... 17 2.3 Idealisierung der Einwirkungen ................................... 21 2.4 Beispiele fu¨r Tragwerksmodellierungen ........................... 26 2.5 Modellierungsfehler ............................................. 30 3 Grundlagen der Berechnungsverfahren 31 3.1 Das Schnittprinzip .............................................. 33 3.2 Vorzeichendefinitionen .......................................... 34 3.3 Statische Bestimmtheit .......................................... 36 3.4 Grundgleichungen fu¨r Stabtragwerke ............................. 47 3.5 Analytische L¨osung der Grundgleichungen ........................ 56 3.6 Vorgehensweise der Baustatik .................................... 58 STATISCH BESTIMMTE SYSTEME 65 4 Zustandslinien statisch bestimmter Systeme 67 4.1 Fachwerke ...................................................... 67 4.2 Rahmentragwerke ............................................... 74 4.3 Bogentragwerke ................................................. 88 4.4 Seiltragwerke ................................................... 94 5 Kinematik von ebenen Stabtragwerken 96 5.1 Begriffsbildung fu¨r Polpl¨ane ..................................... 97 5.2 Vorgehen beim Aufstellen von Polpl¨anen ......................... 99 5.3 Anwendungsgebiete von Polpl¨anen ...............................104 5.4 Untersuchung der Gleichgewichtsbedingungen ....................107 VIII Inhaltsverzeichnis 6 Arbeitss¨atze 109 6.1 Begriffe zur Formulierung der Arbeiten ...........................109 6.2 Der Arbeitssatz fu¨r elastische Stabtragwerke ......................112 6.3 Verschiedene Formulierungen des Arbeitssatzes ...................114 7 Virtuelle Arbeiten 116 7.1 Das Prinzip der virtuellen Verschiebungen (PvV) ..................116 7.2 Das Prinzip der virtuellen Kr¨afte (PvK) ..........................119 8 Berechnung von Schnittgr¨oßen mit dem PvV 125 9 Einflusslinien fu¨r Kraftgr¨oßen 129 9.1 Statische Methode ..............................................130 9.2 Kinematische Methode ..........................................132 9.3 Beispiele zur kinematischen Methode .............................134 9.4 Auswertung von Einflusslinien ................................... 146 10 Berechnung von Weggr¨oßen mit dem PvK 149 10.1 Die Grundf¨alle ..................................................149 10.2 Umformung der Arbeitsgleichung des PvK ........................155 10.3 Auswertung der Integrale der Inneren Arbeiten ....................156 11 Berechnung von Biegelinien 160 11.1 Baustatische Methode mit ω–Zahlen .............................161 11.2 Rechnerorientiertes Vorgehen mit Teilbiegelinien ..................165 12 Einflusslinien fu¨r Weggr¨oßen 167 12.1 S¨atze von Betti und Maxwell ....................................167 12.2 Berechnung von Einflusslinien fu¨r Weggr¨oßen .....................171 12.3 Dualit¨at der Einflusslinien fu¨r Weg- und Kraftgr¨oßen ..............173 STATISCH UNBESTIMMTE SYSTEME 175 13 Eigenschaften statisch unbestimmter Systeme 177 13.1 Tragverhalten statischer Systeme ................................178 13.2 Berechnungsans¨atze fu¨r statisch unbestimmte Systeme ............181 14 Das Kraftgr¨oßenverfahren 187 14.1 Ru¨ckfu¨hrung auf statisch bestimmte Hauptsysteme ...............188 14.2 Die Gleichgewichtsbedingungen ..................................189 14.3 Die Verformungsbedingungen ....................................191 14.4 Die Berechnung der Weggr¨oßen am Hauptsystem .................191 14.5 Zustandslinien des statisch unbestimmten Systems ................193 14.6 Anwendungsbeispiele fu¨r das Kraftgr¨oßenverfahren ................194 14.7 Fehlerquellen und Rechenkontrollen ..............................208 Inhaltsverzeichnis IX 15 Verallgemeinerung des Kraftgr¨oßenverfahrens 213 15.1 Folgerungen ....................................................215 15.2 Beispiel fu¨r die Wahl unterschiedlicher Hauptsysteme .............217 15.3 Grenzen des Kraftgr¨oßenverfahrens ...............................219 16 Berechnung von Weggr¨oßen 220 16.1 Herleitung des Reduktionssatzes .................................220 16.2 Anwendungsbeispiel fu¨r den Reduktionssatz ......................222 17 Das Drehwinkelverfahren (DV) 223 17.1 Kinematisch unbestimmte Tragwerke .............................223 17.2 Kinematisch bestimmte Hauptsysteme ...........................226 17.3 Grundlagen des Drehwinkelverfahrens ............................228 17.4 L¨osungsweg des Drehwinkelverfahrens ............................234 17.5 Anwendungsbeispiele ............................................237 17.6 Aufstellen der Gleichgewichtsbedingungen mit dem PvV ...........245 17.7 Eingepr¨agte Weggr¨oßen .........................................252 17.8 Berechnung von Biegelinien ..................................... 258 17.9 Kontrollen beim Drehwinkelverfahren ............................ 259 18 Analogie zwischen Kraftgr¨oßen- und Drehwinkelverfahren 260 19 Einflusslinien statisch unbestimmter Systeme 262 19.1 Einflusslinien fu¨r Weggr¨oßen .....................................262 19.2 Einflusslinien fu¨r Kraftgr¨oßen ....................................265 19.3 Analogie der Einflusslinien fu¨r Weg- und Kraftgr¨oßen ............. 268 19.4 Einflusslinien bei Durchlauftr¨agern und deren Auswertung .........269 SPANNUNGSTHEORIE II. ORDNUNG 273 20 Stabtragwerke nach Theorie II. Ordnung 275 20.1 Einfu¨hrung in die Theorie II. Ordnung ............................277 20.2 Stabendmomente nach Theorie II. Ordnung ......................280 20.3 Einfluss der Knotenverschiebungen auf das Gleichgewicht ......... 290 FACHWERKMODELLE 303 21 Fachwerkmodelle 305 21.1 Fachwerkmodelle fu¨r Stabtragwerke ..............................306 21.2 Fachwerkmodelle fu¨r gedrungene Tragwerke ......................310 21.3 Lastabtrag u¨ber Stu¨tzlinien ......................................312 TABELLEN 315 LITERATUR 321 STICHWORTVERZEICHNIS 323 GRUNDLAGEN 3 1 Einfu¨hrung Die Statik ist urspru¨nglich ein Teilgebiet der Mechanik. Mit dem Entwurf von immer komplexeren Tragsystemen hat sie sich jedoch unabh¨angig von der Mechanik weiterentwickelt. Heute ist die Baustatik als Folge der auch in Grenzbereichen der Tragf¨ahigkeit geplanten modernen Konstruktionswei- sen und mit den hierfu¨r notwendigen weitentwickelten Berechnungsverfahren als eigenst¨andiges Fachgebiet fu¨r das Bauwesen unentbehrlich. Die Statik ist die Lehre von den Kr¨aften, die ohne Bewegung vorhanden sind. Kraft-undVerformungszust¨andesindzeitlichkonstant,sodassallebewegungs- abh¨angigen Kr¨afte und Massentr¨agheiten verschwinden. Zeitkonstante Lasten und daraus folgende Kr¨afte im Bauwerk sind praktisch bei allen Tragwerken des Bauingenieurwesens vorhanden, sei es als Eigengewicht, Erd- oder Was- serdruck. Setzungen, Verkehrslasten, Wind oder vergleichbare Einwirkungen k¨onnen in der Regel ebenfalls als zeitkonstant aufgefasst werden, wenn die Beschleunigungen klein sind. Sogar wenn die Zeitver¨anderlichkeit von Einwir- kungen auf Tragwerke beachtet werden muss, reicht es oft aus, mit Hilfe von Schwingbeiwerten oder Lastvergr¨oßerungsfaktoren eine Tragwerksanalyse un- ter zeitkonstanten Einwirkungen durchzufu¨hren. Weil der Schwerpunkt der Baustatik in der Tragwerksanalyse und nicht in der Anwendung und Entwicklung von werkstoffabh¨angigen Konstruktionsweisen und Bemessungsregeln liegt, hat die Baustatik die Aufgabe, Tragwerke werk- stoffu¨bergreifend zu untersuchen und auf den Tragwerksentwurf und die Bau- ausfu¨hrungeinzuwirken.WieimfolgendenBilddargestellt,nimmtdieBausta- tikzwischenvielenanderenDisziplineneineintegrierendeSchlu¨sselpositionein und ist Grundlage fu¨r alle Fachgebiete des Konstruktiven Ingenieurbaus. Baustatik (cid:2) (cid:6) (cid:2) (cid:6) (cid:2) (cid:4) (cid:8) (cid:6) (cid:2) (cid:6) (cid:2) (cid:6) (cid:2) (cid:4) (cid:8) (cid:6) (cid:2) (cid:6) (cid:2) (cid:6) (cid:2)(cid:3)(cid:2) (cid:4)(cid:5)(cid:4) (cid:8)(cid:8)(cid:9) (cid:6)(cid:6)(cid:7) Holzbau Stahlbau Massivbau Grundbau Balken, Stu¨tzen, B¨ogen, Seile, Anker, Pf¨ahle, Spundw¨ande ... D. Dinkler, Grundlagen der Baustatik, DOI 10.1007/978-3-8348-2372-4_1, © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden 2012