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Grundkurs Klima PDF

414 Pages·2016·26.23 MB·German
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Michael Hantel Leopold Haimberger Grundkurs Klima Grundkurs Klima Michael Hantel · Leopold Haimberger Grundkurs Klima Michael Hantel Leopold Haimberger Wien, Österreich Wien, Österreich ISBN 978-3-662-48192-9 ISBN 978-3-662-48193-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-48193-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Spektrum © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Planung: Merlet Behncke-Braunbeck Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Spektrum ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer-Verlag GmbH Berlin Heidelberg FÜR BARBARA UND ROMANA Vorwort DasvorliegendeBuchGrundkursKlimahateinZiel,dasbescheidenklingtunddoch anspruchsvollist. Bescheidendeshalb,weilSie vomTitelherwahrscheinlicheine EinführungindieKlimatologieerwarten.DiebekommenSieauch,undsogesehen scheintunserVorhabenzunächstnureinweitererBeitragunterHundertenanderer zumaktuellenKlimaproblemzusein.InfrüherenZeitenwusstemanimmerschon umdiepraktischeBedeutungdesKlimas;dieWissenschaftbrachteunseremThema ein freundliches Interesse entgegen, aber kaum mehr. Das hat sich in den letzten Jahrzehntendramatischverändert.DieGründedafürsindvielfältig;einerderwich- tigstenistdieTatsache,dasssichdasKlimaselbstverändert,unddasswirdieUr- sachedafürsind.DieAuswirkungenreichenweitindieBereichegesellschaftlicher Gestaltunghinein. DasistabernichtunserThema.DerGrund,weshalbwirdasZielunseresBuches, trotz der harmlos klingenden Ankündigung eines Grundkurses, als anspruchsvoll bezeichnen, ist ein anderer. Wenn man die klassischen Ansätze der Klimatologie durchgehtundaufihreAussagekraftabklopft,merktman,welcheGesetzmäßigkeit dahintersteckt:esistdasHaushaltsprinzip.UnserAnliegenistes,Ihnendaszude- monstrieren.DasHaushaltsprinzipmitseinemZusammenwirkenvonSpeicherung S, Abfluss A und Umwandlung U der jeweiligen Zustandsgröße ist es, das hinter denvielenneuerenStudienbeschreibenderundmodellierenderArterkennbarher- vortritt;esbestehtinderForderung,dassdiedreiGrößenS,A,undUsichzunull addieren müssen. Diese unspektakuläreBedingungin ihren Konsequenzenund in ihrer Tiefe zu erläutern, ist das, nun leider wohl anspruchsvolle, Vorhaben dieses Buches. Das Haushaltsprinzip ist eine fundamentale konzeptionelle Vereinfachung;wir betrachten es als die begriffliche Grundlage für das quantitative Verständnis des Klimas.Darüberhinausistesnotwendig,umdasOrdnungsproblemderKlimadaten zulösen. Da werden Sie fragen, was anschließend an theoretischer Durchdringungnoch kommenkann.IstdasHaushaltsprinzipvielleichtauchhinreichendfürdiePrognose derzukünftigenEntwicklungdesKlimas?DieseFragewerdenwiramEndestellen, vii viii Vorwort aber sie führt über das Anliegen dieses Buches hinaus. Wir begnügen uns damit, exemplarischStärkenund Erfolgeebensowie die Grenzender Haushaltsaussagen zustudieren,beschränktaufihrediagnostischeAnwendung. DasBuchistinzweiTeilegegliedert(dieimInhaltsverzeichnisnichtabgebildet sind):TeilIumfasstdieMethoden(KapitelEinsbisDrei),TeilIIdieAnwendungen (KapitelVierbisZehn).DazugibtesKapitel11mitformalenAnhängen. • KapitelEins beschreibtdas Klimasystem unddas Ordnungsproblemder Kli- matologie.DabeigehenwirdieklassischenLösungsansätzedurch.Alseigent- licheLösungführenwirdasHaushaltsprinzipein,daswirmitelementarenBei- spielenerläuternundbegründen. • Kapitel Zwei behandelt das Identitätsproblem der Fluidpartikel anhand der Kontinuitätsgleichung;insbesonderediskutierenwirdenSchrittvonderdiskre- tenzurkontinuierlichenDarstellungeinerZustandsgröße.AufdieserGrundlage stellenwirdenPrototypderKlimahaushaltsgleichungauf.Diesistdermetho- discheKernunsererDarstellung,ersteHälfte. • Kapitel Drei behandeltdie Methoden der Datenaufbereitunganhandder drei MechanismendesHaushaltsgesetzes:dieZeitreihenanalyse,dieräumlicheAna- lyseunddiestofflicheAnalyse.DerZeitreihenanalysekommtdabeidasHaupt- gewichtzu.Manbrauchtsiezunächst,umausdenvorhandenenMessungenzu einemwohldefiniertenKlimazustandzukommen.DazuführenwirindasVer- fahren der dynamischen Datenassimilation ein, mit dem wir die Daten in die Haushalte hineinbringen. Ihre raumzeitliche Variabilität wird nun erneut mit MethodenderZeitreihenanalyseuntersucht.DiesistdermethodischeKernun- sererDarstellung,zweiteHälfte. • Kapitel Vier bis Zehn In diesem zweiten Teil des Buches behandelnwir die wichtigstenHaushalteim Klimasystem.Diese betreffenzunächstdieMassen- bilanzvonAtmosphäreundOzean(Kapitel4).EsfolgtderBewegungszustand derKlimafluide(Kapitel5);dasistderImpulshaushalt,derdenWindunddie allgemeineZirkulationderAtmosphäresowiedasStrömungssystemimOzean kontrolliert.DerEnergiezyklusderGeofluidewirdinKapitel6besprochen,der hydrologischeKreislaufinKapitel7.InKapitel8kommtderKohlenstoffhaus- haltandieReihe.InKapitel9beleuchtenwirkurzdiePartikelhaushalte(Wol- kenundAerosole)undinKapitel10ansatzweisedieHaushaltelebenderSyste- me. Der methodische Teil I des Buches besteht darin, das handwerkliche Rüstzeug dermodernenanalysierendenKlimatologiebereitzustellen;hierwerdendiebegriff- lichenGrundlagengelegtundbreitbesprochen. DerangewandteTeilIIdesBuchesistdieZusammenschaudersoentwickelten globalen Haushaltsklimatologie, abgeleitet vornehmlich aus den Re-Analysen des EuropäischenZentrumsfürMittelfristwettervorhersage(EZMW).Wirpräsentieren siehierinFormvonKartenundHorizontalprofilendesKlimasystems(Atmosphäre, OzeanundEisschilde). Bei den Einzelhaushalten ist Gelegenheit, wichtige Klimaphänomene in ihrer Erscheinungsformebensowie in ihrer haushaltsmäßigenBedingtheitzu erläutern. Vorwort ix SokommenwirzueinerzusammenhängendenglobalenKlimatologie,derenStärke einefrühernichtmöglicheVollständigkeitundinnereKonsistenzallerbetrachteten Felderist(endgültigerreichtmandiesenIdealzustandnie). Dies ist übrigens auch der Fortschritt der hier präsentierten Klimatologie ge- genüberherkömmlichenklimatologischenDatensammlungen.Einederneuerenist das Werk Observed Global Climate, das 2005 in der Reihe Landolt-Börnsteiner- schienenist[1].DiedamalsbearbeitetenDatenwarenzentriertumdasZeitintervall 1991–1995.SiewurdenjedochfürdieKlimasubsystemeinunterschiedlicherWei- se ausgewertetundsindinderRegelnichtgegeneinanderabgeglichen.Aufdieses Werkbeziehenwirunsmehrfach,insbesondereaufdieglobalenKartenimdortigen Kapitel17(vgl.[2]). UnserBuchunterscheidetsichnochineinemgrundsätzlicherenSinnevomTyp derherkömmlichenSammelwerke.BeidiesenstandderGedankeimVordergrund, denFachleuteneinegeprüfteSammlungzuverlässigerDatenderklimatologischen Messwerte zu bieten. Dieses Ziel wird heute nicht mehr durch gedruckte Bücher erreicht;vielmehrwerdendieDatenausdemInternetheruntergeladen.DieAufga- be, außer dem theoretischen Hintergrund auch ausgewertete Felddarstellungen zu bieten,diealsStandardderKlimatologieanzusehenwaren,erfülltegeradenochdas klassischeWerkvonPeixotoundOort[3]fürdieKlimaforschungdesausgehenden zwanzigstenJahrhunderts. Unsere Felder sind daher eher als Illustrationen anzusehen und dürften sich in manchen Details wieder ändern. Von mehr bleibendemWert sind die inneren Zu- sammenhänge,diewirherauszuarbeitenversuchen.UnsereDarstellungistaufJah- resmittel der Periode2001-2012undräumlichauf das vertikaleMittel von Atmo- sphäreundWeltmeerkonzentriert.InEinzelfällenzeigenwirauchdenJahresgang unddenLangzeittrend.ImMittelpunktstehenjeweilsdievertikalenStrömeunddie horizontalen Transporte. Diese sind bei einem stationären Klima im Fließgleich- gewicht;wenndasKlimainstationärwird(Klimaschwankungen,Klimawandel),ist dasGleichgewichtgestörtunddieZustandsgrößen(z.B.Temperatur,Eisbedeckung, Meeresspiegelhöhe)wanderninRichtungaufandere(möglicherweiseunerwünsch- te)Arbeitspunkteab. Die letztgenannten Implikationen des Klimawandels behandeln wir in diesem Buch jedochnichtund verweisen dazu stellvertretendauf den Bericht IPCC-2013 desWeltklimaratesundweitereeinschlägigePublikationen[4,5,6].DasneuePhä- nomendesKlimawandelshatzweiDimensionen:eineSachverhaltsdimension;die- se ist von der Wissenschaft theoretisch zu analysieren, das sehen wir als unsere Aufgabe an. Und eine gesellschaftliche Dimension; diese ist von der Gesellschaft praktischzugestalten–dasistdieAufgabederPolitik. Diese Trennungder Aufgabenwird übrigensauch vom Weltklimarat [4] ange- strebt, obwohl man nicht übersehen kann, dass gerade dessen Berichte bis hin zu IPCC-2013mitseinerAnalysedergesellschaftlichenAuswirkungenunddermög- lichenVermeidungsmaßnahmentiefindiepolitischenEntscheidungsprozessehin- einreicht.DieseletzterePerspektivestehtbeiunsnichtimVordergrund. WasdieSachverhaltsdimensionderBerichtedesWeltklimaratesangeht,sozeigt essich,dassderenSchlussfolgerungeninzunehmendemMaßeaufHaushaltsargu- x Vorwort menten aufsetzen.Mit unseremBuch wollen wir nun ein Instrumentbereitstellen, um fundiertargumentierenzu können.Die hier präsentiertenMethodenkannman lernen(deshalbgibtesimBuchÜbungsaufgabenmitLösungen),siesinddieGrund- lagefürdieErarbeitungbelastbarerAussagen.WirbetrachtenindiesemGrundkurs denscheinbarwenigaufregenden,abergrundlegendenAspekt:dasallerKlimaana- lysezugrundeliegendeHaushaltsgesetzinseinenvielfältigenErscheinungsformen. Dabei hoffenwir, dass Sie Gefallen an diesem Vorgehen finden und nebenbeiein vertieftesVerständnisfürdieaktuelleKlimadiskussiongewinnenwerden. Einige Aufgabenlösungen sind in der Programmiersprache Python formuliert undauchdieCodesfürmancheBildersindinPythongeschrieben.Siekönnenals IPythonNotebooksheruntergeladenwerdenvon: • http://homepage.univie.ac.at/leopold.haimberger/GrundkursKlima_Beispiele.ipynbbzw. • http://homepage.univie.ac.at/leopold.haimberger/GrundkursKlima_Loesungen.ipynb Zusätzlich verweisen wir auf einige instruktive Animationen zu den behandelten ThemenimInternet: 1. ModellversuchzumTreibhauseffekt: http://www.chf.de/eduthek/Treibhauseffekt/Treibhauseffekt.swf HierwirddieTemperaturerhöhungdurchCO ineinemGlashausdemonstriert. 2 2. CO -Anstieg: 2 https://www.youtube.com/watch?v=t0dXjmoA0dw HierwirddiezeitlicheVeränderungdesCO -GehaltsderAtmosphäreanwelt- 2 weitverteiltenMess-Stationen(MaunaLoa,Südpoletc.)demonstriert. 3. KöppenscheKlimaklassifikation.: http://koeppen-geiger.vu-wien.ac.at/ DiesewebsitebietetAnimationenfürdiePerioden1900–2000und2000–2100. Dieses Lehrbuch richtet sich an Studierende mittlerer Semester im Bachelor-Stu- diumderUmweltwissenschaften,jedochauchandasallgemeininteressiertePubli- kum. Die Kapitel 1 und 10 sind allgemein und ohne Mathematik verständlich. In denKapiteln2bis9sowieimAnhangwirdMathematikgebraucht. Im Kapitel 2 behandeln wir die Kontinuitätsgleichung der Fluide – da geht es ohne elementare Differenzial- und Integralrechnungnicht ab. Im Kapitel 3 erläu- ternwirdenstochastischenCharaktervonMessdaten–dagehtesohnestatistische Grundgesetzenichtab. In den Kapiteln 4 bis 9 werden mathematischeHilfsmittel benutzt,aberdieanschaulicheInterpretationderErgebnissestehtimVordergrund. UnserZielistes,dieansicheinfachen,indenDetailsabervertrackten(undmit Mathematikdurchsetzten)BegriffsbildungeninihrerNotwendigkeitverständlichzu begründen.DabeischreckenwirvorhistorischenbishinzuphilosophischenKurz- betrachtungenebensowenigzurückwievordidaktischerklärenderKleinarbeitoder auch mathematischen Zumutungen. Es hilft nichts: Fließgleichgewicht im Klima kann man nicht ohne den Begriff der Flussdivergenz und Datengenauigkeit kann mannichtohnedenBegriffderWahrscheinlichkeitsdichtefunktionverständlichma- chen.WennSieGeschmackandieserMethodefinden,dannistdashierIhrKlima- buch. Vorwort xi Danksagung Beider VorbereitungdiesesBucheshabenwir vielfacheBeratung,Datenhilfeund sachlicheUnterstützungbishinzukritischerDurchsichtdesManuskriptsvonKol- legInnenerfahren.Ihnenallendankenwirhiermit,insbesondere: BodoAhrens,Frankfurt/Main IngeAuer,Wien RainerBleck,Boulder(CO) GünterBlöschl,Wien NicolausBuhlmanncan.reg.,Klosterneuburg DonChambers,Austin(TX) HildegardundEgbertDierker,Wien AndreasHense,Bonn ReginaHitzenberger,Wien DorianHolzer,Wien HelmuthHorvath,Wien BernhardHynek,Wien RuprechtJaenicke,Mainz MarkusKottek,Klagenfurt ChristophKottmeier,Karlsruhe LukasKugler,Wien KonradMauersberger,Minneapolis(MN) MichaelMayer,Wien HannsMooshammer,Wien PeterNevir,Berlin AtsumuOhmura,Zürich MariannePopp,Wien HansPuxbaum,Wien JörgRapp,Frankfurt/Main FranzRubel,Wien RobertSausen,Oberpfaffenhofen HaukeSchmidt,Hamburg MarionSchroedter-Homscheidt,Oberpfaffenhofen SusanneSchuck-Zöller,Hamburg GeorgAntonSeyerl,Wien ReinholdSteinacker,Innsbruck MartinSteinheimer,Wien BjornStevens,Hamburg RainerStowasser,Wien SimonTschannett,Wien WilfriedWiniwarter,Wien

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Wenn Sie wissen wollen, wie Klima funktioniert, müssen Sie fragen: Was ist der Klimazustand? Wie beobachtet man ihn? Wie macht man Haushalte daraus? Das Buch zeigt, warum Sie diese drei Aspekte als Grundlage für ein Klimaverständnis brauchen. Die Autoren stellen dazu das bewährte Haushaltsgesetz
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