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Grundbegriffe der grünen Gentechnik: Wissenschaftstheoretische und naturphilosophische Grundlagen PDF

231 Pages·2012·1.623 MB·German
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EthicsofScienceandTechnologyAssessment Band39 SchriftenreihederEuropäischenAkademiezurErforschung vonFolgenwissenschaftlich-technischerEntwicklungen BadNeuenahr-AhrweilerGmbH herausgegebenvonCarlFriedrichGethmann SusanneHiekel Grundbegriffe der grünen Gentechnik Wissenschaftstheoretischeund naturphilosophischeGrundlagen 2123 Reihenherausgeber ProfessorDr.phil.Dr.phil.h.c.CarlFriedrichGethmann EuropäischeAkademieGmbH Wilhelmstraße56,53474BadNeuenahr-Ahrweiler Autor Dr.phil.SusanneHiekel,Dipl.-Biol. UniversitätDuisburg-Essen,InstitutfürPhilosophie Universitätsstraße12,45117Essen Redaktion FriederikeWütscher EuropäischeAkademieGmbH Wilhelmstraße56,53474BadNeuenahr-Ahrweiler ISSN1860-4803 e-ISSN1860-4811 ISBN978-3-642-24899-3 e-ISBN978-3-642-24900-6 DOI10.1007/978-3-642-24900-6 SpringerHeidelbergDordrechtLondonNewYork DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. © Springer-VerlagBerlinHeidelberg2012 DiesesWerkisturheberrechtlichgeschützt.DiedadurchbegründetenRechte,insbesonderediederÜber- setzung,desNachdrucks,desVortrags,derEntnahmevonAbbildungenundTabellen,derFunksendung, derMikroverfilmungoderderVervielfältigungaufanderenWegenundderSpeicherunginDatenverar- beitungsanlagen, bleiben, auchbeinurauszugsweiserVerwertung, vorbehalten. EineVervielfältigung diesesWerkesodervonTeilendiesesWerkesistauchimEinzelfallnurindenGrenzendergesetzlichen BestimmungendesUrheberrechtsgesetzesderBundesrepublikDeutschlandvom9.September1965in derjeweilsgeltendenFassungzulässig. Sieistgrundsätzlichvergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegendenStrafbestimmungendesUrheberrechtsgesetzes. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerkbe- rechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinneder Warenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermann benutztwerdendürften. GedrucktaufsäurefreiemPapier SpringeristTeilderFachverlagsgruppeSpringerScience+BusinessMedia(www.springer.com) DieEuropäischeAkademie DieEuropäischeAkademiezurErforschungvonFolgenwissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH widmet sich der Untersuchung und Beurteilung wissenschaftlich-technischer Entwicklungen für das individuelle und soziale Leben des Menschen und seine natürliche Umwelt. Sie will zu einem rationalen Umgang der Gesellschaft mit den Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen beitragen. Diese Zielsetzung soll sich vor allem in der Erarbeitung vonEmpfehlungenundHandlungsoptionenfürEntscheidungsträgerinderPolitik und Wissenschaft sowie die interessierte Öffentlichkeit realisieren. Diese werden von interdisziplinären Projektgruppen, bestehend aus fachlich ausgewiesenen Wissenschaftlern,erstellt. DieReihe DieReihe„EthicsofScienceandTechnologyAssessment“(Wissenschaftsethikund Technikfolgenbeurteilung)dientderVeröffentlichungvonErgebnissenausderArbeit derEuropäischenAkademieundwirdvonihremDirektorherausgegeben.Nebenden Schlussmemoranden der Projektgruppen werden darin auch Bände zu generellen Fragen derWissenschaftsethik und Technikfolgenbeurteilung aufgenommen sowie anderemonographischeStudienpubliziert. V Geleitwort DieEuropäischeAkademiezurErforschungvonFolgenwissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH widmet sich der Untersuchung und Beurteilung wissenschaftlich-technischer Entwicklungen für das individuelle und soziale Leben des Menschen und seine natürliche Umwelt. Sie will zu einem rationalen Umgang der Gesellschaft mit den Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungenbeitragen. DieseZielsetzungsollsichvoralleminderErarbeitung vonEmpfehlungenundHandlungsoptionenfürEntscheidungsträgerinPolitikund WissenschaftsowiefürdieinteressierteÖffentlichkeitrealisieren. Im Kontext der Erforschung von Wissenschafts- und Technikfolgen unterstützt die EuropäischeAkademie außerdem jungeWissenschaftler, die sich mit Themen und Methoden in ihrem Forschungsspektrum befassen. In diesem Zusammenhang veröffentlicht die Europäische Akademie die Dissertation von Dr. phil. Dipl.- Biol. Susanne Hiekel, die sie zur Erlangung des Dr. phil. in der Fakultät für GeisteswissenschaftenderUniversitätDuisburg-Essenvorgelegthat. Debatten über moderne Technologien wie die Grüne Gentechnologie kranken häufig daran, dass die verwendeten Begriffe ohne Explikation verwendet werden. DieRekonstruktioneinerTerminologieisteineVoraussetzungfüreinerationaleBe- urteilungderFolgenwissenschaftlicherEntwicklungen.MitdervorliegendenStudie zieltdieAutorindaraufab, fürwichtigeGrundbegriffedergrünenGentechnologie –Züchtung,Lebewesen,natürlicheZiele,Pflanzen,Arten,Gene–eineverlässliche undverständlicheBegriffsexplikationzuleistenunddamiteinenklärendenBeitrag zur moralischen und gesellschaftlichen Diskussion über die grüne Gentechnik zu liefern. BadNeuenahr-Ahrweiler CarlFriedrichGethmann imSeptember2011 VII Vorwort DiesesBuchistdieDruckfassungmeinerüberarbeitetenDissertation,dieimRahmen meinesanderUniversitätDuisburg-EssendurchgeführtenPromotionsverfahrensan- gefertigt wurde. Ich möchte meinem Doktorvater Carl Friedrich Gethmann ganz herzlichfürdieBetreuungderArbeitdanken.MeinemZweitgutachterMathiasGut- mann möchte ich für die Hinweise und Erläuterungen im Bereich der Philosophie derBiologiedanken,diemirindiesemweitenundspannendenFeldalsOrientierung dienen.AußerdemgehtmeinDankandieMitgliederdesvonProfessorGethmann geleitetenEssenerOberseminars,diemeineTextemalmehr,malwenigerheftigmit mirdiskutiertenundwertvolleAnregungengaben:CarlBottek,RikeBriesemeister, YuliyaFadeeva,BerndGräfrath,GeorgKamp,AnkeKnevels,StefanRoski,Drazan Rožic´,ThorstenSander,JanSchreiber,FelixThieleundChristianaWerner. Die Themenfindung und der Beginn der Bearbeitung wurde durch das Projekt der Berlin-BrandenburgischenAkademie der Wissenschaften „Zukunftsorientierte NutzungländlicherRäume–Landinnovation“mitmotiviertundfinanziert,sodass ich an dieser Stelle stellvertretend für die gesamte InterdisziplinäreArbeitsgruppe demProjektleiterReinhardF.HüttlsowiedemProjektkoordinatorTobiasPlieninger dankenmöchte. TeilevonKapitel3.2.11undKapitel3.32wurdeninandererFormveröffentlicht. SusanneHiekel 1Als: Renaissance der Essenzen? Vom Wesen der Lebewesen. Sektionsbeiträge Lebenswelt undWissenschaftXXIDeutscherKongressfürPhilosophie.http://www.dgphil2008.de/fileadmin/ download/Sektionsbeitraege/22-1_Hiekel.pdfISBN978-3-00-025531-1. 2Als:DasteleologischeErklärungsmodellinderBiologie.In:CarlFriedrichGethmannundSusanne Hiekel(Hrsg.):EthischeAspektedeszüchterischenUmgangsmitPflanzen.MaterialienreihederIn- terdisziplinärenArbeitsgruppe„ZukunftsorientierteNutzungländlicherRäume–LandInnovation“. Berlin-BrandenburgischeAkademiederWissenschaften,S.19–30,Berlin2007. IX Inhalt 1 Einleitung..................................................... 1 2 WissenschaftstheoretischeGrundlagen ........................... 15 2.1 ZurückweisungeineswissenschaftstheoretischenRealismus....... 17 2.1.1 KorrespondenztheoretischeWahrheitskonzeption.......... 19 2.1.2 EpistemischerRealismus.............................. 21 2.2 Antirealismus–TatsachenundantirealistischeWahrheitskonzeption 26 2.3 WissenschaftlichesWissen ................................... 29 2.3.1 BiologischesWissen.................................. 30 2.3.2 WissenschaftlichesWissenvs.(?)technischesWissen...... 34 3 Begriffsanalyse ................................................ 39 3.1 Pflanzenzüchtung........................................... 40 3.1.1 KonventionelleZüchtung.............................. 43 3.1.2 Züchtungmitder,grünenGentechnik‘................... 46 3.2 Lebewesen ................................................ 51 3.2.1 NeoaristotelischerAnsatz.............................. 53 3.2.2 SystemtheoretischerAnsatz............................ 74 3.2.3 MetaphysischerHolismus ............................. 101 3.2.4 LebewesenalsGestalten? ............................. 107 3.2.5 LebewesenalsVehikelgenetischerInformation ........... 111 3.2.6 Zusammenfassung ................................... 122 3.3 NatürlicheZiele............................................ 126 3.3.1 TeleologieinKants,KritikderUrteilskraft‘ .............. 129 3.3.2 DerätiologischeFunktionsbegriff....................... 132 3.3.3 DerdispositionelleFunktionsbegriff .................... 135 3.3.4 TeleologischeErklärungenalsanthropomorpheProjektionen 139 3.4 Pflanzen–Das,Grüne‘dergrünenGentechnik .................. 142 3.4.1 Ordnungshinsicht:Positionalität........................ 143 3.4.2 Ordnungshinsicht:Seele .............................. 152 3.4.3 Aristoteles,DarwinundCo............................. 155 3.4.4 Zusammenfassung ................................... 162 XI XII Inhalt 3.5 Arten ..................................................... 165 3.5.1 DerontologischeStatusderArt......................... 167 3.5.2 NatürlicheArten ..................................... 170 3.5.3 BiologischeArtkonzepte .............................. 185 3.5.4 Zusammenfassung ................................... 189 3.6 Gene ..................................................... 191 3.6.1 DasGenderklassischenGenetik ....................... 194 3.6.2 DasGenderMolekularbiologie ........................ 196 3.6.3 Gen–zwischenklassischerundmolekularerGenetik ...... 197 4 AusdrückeimKontextunddieBewertungeinesArguments......... 199 4.1 AusdrückeimKontext....................................... 199 4.2 DieBewertungeinesArguments .............................. 205 Literatur ......................................................... 211 Kapitel 1 Einleitung Keyconceptsinbiology,Isuggest,arestaticabstractionsfromlifeprocesses,anddifferent abstractionsprovidedifferentperspectivesontheseprocesses.Thisisafundamentalreason whytheseconceptsstubbornlyresistunitarydefinitions.(Dupré2008:35) Das20.undsicherauchdas21.JahrhundertkönnenalsJahrhundertedesGensoder auchderGentechnikangesehenwerden.DieneuenErkenntnisseundTechnikender Biologie im Bereich der Genetik machen vieles möglich, was bislang undenkbar erschien.IndiesemKontextstelltdieGentechnikeinePraxisdar,diefürdieZukunft vielversprechende, aber auch beängstigende Möglichkeiten bietet, so dass sich an derBewertungderGentechnikdieGeisterscheiden.(vgl.AltieriundRosset2002; McGloughlin2002) DieGentechnikkannalseinDerivatderBiologieangesehenwerden,beidemdie KenntnissederGenetikundderMolekularbiologiegenutztundtechnologischumge- setztwerden.DabeiwirddieErbinformation–dieDNS(Desoxyribonukleinsäure) – mit Sequenzen der DNS anderer Organismen neu kombiniert (rekombiniert), so dass gentechnisch veränderte Organismen (die sogenannten GVOs) entstehen. Je nachdemzuwelchemZweckoderinAbhängigkeitdavon,welcheOrganismenma- nipuliertwerden,sprichtmanvonroter,weißerodergrünerGentechnik(oderauch Biotechnik). Die rote Gentechnologie ist diejenige Disziplin, die spezielle Fragen der medi- zinischenDiagnostikundTherapiefokussiert;beispielsweiseinderDiagnostikbei der Früherkennung von genetischen Defekten, als Hilfsmittel bei kriminaltechni- schenUntersuchungenoderinderTherapiez.B.beiderZüchtungvonGewebenzur Transplantation (tissue engineering) oder bei der Herstellung von Medikamenten wieInsulin.DasWort,rot‘in,roteGentechnik‘stehtfürdenrotenBlutfarbstoff.Da- durchsollsignalisiertwerden,dassdieAnwendungderTechnologieaufWirbeltiere bzw.OrganismenmitrotemBlutbeschränktist.DieQualifikationalsmedizinische BiotechnologiegibtdasSpektrumderAufgabenan,demsichdieseDisziplinwidmet. Die weiße Gentechnik wird dazu genutzt, industrielle Prozesse zu optimieren. DabeiwerdenvollständigeOrganismen–meistMikroorganismen–oderderenBe- standteilezudiesemZweckverwendet.EinBeispielfürdieweißeBiotechnikistdie GewinnungvonEnzymenfürdieWaschmittelproduktion. S.Hiekel,GrundbegriffedergrünenGentechnik, 1 EthicsofScienceandTechnologyAssessment39, DOI10.1007/978-3-642-24900-6_1,©Springer-VerlagBerlinHeidelberg2012

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