Diese
Sammlung von Grabreden hat Paul Schempp zusammengestellt, während er
auf seinen Prozeß vor dem Disziplinargericht der württembergischen
Landeskirche wartete, der mit seiner Dienstentlassung endete; sie ist
wohl die kostbarste, sicherlich die am dankbarsten aufgenommene Gabe
Schempps an die Kirche. Sie hat nun über zwanzig Jahre ihre stille
Wirkung getan. Oft ist der Wunsch nach einer Fortsetzung von
dankbaren Lesern laut geworden, und Schempp hatte sich entschlossen,
ihn zu erfüllen, hat seine Absicht aber nicht mehr ausführen
können. Nachdem nun auch die zweite Auflage vergriffen war, war es
leider nicht möglich, kurzerhand alle in seinem Nachlaß vorhandenen
Grabreden aufzunehmen. Die von ihm selbst zusammengestellte Sammlung
wollte ich nicht ändern. So blieb nichts übrig, als sie wenigstens
durch einige der späteren Stücke aus den Jahren 1939 bis 1947 (die
Nummern 26 bis 30) zu ergänzen; ich bin mir bewußt, daß meine
Auswahl subjektiv und zufällig ist. Möge das Buch nun auch in
seiner neuen Gestalt die trostbedürftigen Herzen finden, für die es
von Anfang an bestimmt war, und auch denen Trost geben, die jetzt um
seinen Verfasser Trauer tragen.
Bonn,
Pfingsten 1960 Ernst
Bizer