HANDBUCH DER UND HAUT~ GESCHLECHTSKRANKHEITEN BEARBEITET VON A. ALEXANDER · G. ALEXANDERt · J, ALMKVIST • K. ALTMANN · L. ARZT • ]. BARNEWITZ S. C. BECK t • C. BENDAt • FR. BERING · H. BIBERSTEIN · K. BIERBAUM • G. BIRNBAUM A.BITTORF · B.BLOCH t ·FR. BLUMENTHAL· H. BOAS· H.BOEMINGHAUS · R. BRANDT • F. BREINL C. BRUCK · C. BRUHNSt • ST. R. BRONAUER · A. BUSCHKE • F. CALLOMON · E. DELBANCO F.DIETEL · O.DITTRICH • J,DöRFFEL · S.EHRMANNt • C.EVELBAUER · O.FEHR · T.v.FICKt E.FINGER · H. FISCHER · F.FISCHL · P.FRANGENHEIMt · R.FRANZ · W.FREI · W. FREUDENTHAL M. v. FREYt · R. FROHWALD · D. FUCHS · H. FUHS · F. FOLLEBORNt · E. GALEWSKY. 0. GANS A.GIGON ·E.GLANZMANN · H.GOTTRON -A.GROENOUW •K. GRöNt·K.GRONBERGt. O.GROTZ H. GUHRAUER · ]. GUSZMANN · E. GUrTMANN · R. HABERMANN · L. HALBERSTAEDTER F. HAMMER · L. HAUCK · H. HAUSTEINt · H. HECHT · ). HELLERt · G. HERXHEIMER K. HERXHEIMER · W. HEUCK · W. HILGERS · R. HIRSCHFELD · C. HOCHSINGER . H. HOEPKE C. A. HOFFMANN · E. HOFFMANN • H. HOFFMANN · V. HOFFMANN • E. HOFMANN J. IGERSHEIMER • F. JACOBI · F. JACOBSOHN · H. JACOBY · J. JADASSOHN · W. JADASSOHN F. JAHNEL • A. JESIONEK • M. JESSNER · S. JESSNER t · A. JOSEPH · F. JULIUSBERG · V. KAFKA C. KAISERLING· E. KAUFMANN· PH. KELLER· W. KERL· 0. KIESS · L. KLEEBERG · W. KLESTADT V. KLINGMüLLER · FR. KOGOJ • A. KOLLMANN · H. KöNIGSTEIN · P. KRANZ · A. KRAUSt C. KREIBICHt · 0. KREN· L. KUMER • E.KUZNITZKY • M. LANG· E.LANGER • R. LEDERMANN C. LEINER t • F. LESSER • A.LIECHTI · A. LIEVEN · P. UNSER · B. LIPSCHOTZt · H. LöHE S. LOMHOL'f • W.LUTZ • A. v. MALLINCKRODT-HAUPT · P. MANTEUFEL • H. MARTIN E. MARTINI· R. MATZENAllER t • R. L. MAYER · M. MAVER · /. K. MAVR • E. MEIROWSKY L.MERKt · M.MICHAEL • G.MIESCHER · C.MONCORPS · Ö.MORAWETZt· A.MORGENSTERN F. MRAS · V. MUCHA t · ERICH MüLLER • HUGO MüLLER • RUDOLF MüLLER · P. MULZER E. G. NAUCK • 0. NAEGELI · G. NOBL · M. OPPENHEIM · K. ORZECHOWSKI • E. PASCHEN B. PEISER • A. PERUTZ · E. PICK · W. PICKt· F. PINKUS · H. v. PLANNERt · K. PLATZER F. PLAUT · A. POEHLMANN · ]. POHL · R. POLLAND · C. POSNER t • H. L. POSNER L. PULVERMACHERt · H. REIN • P. RICHTER · E. RIECKE · G. RIEHL • H. RIETSCHEL H. DA ROCHA LIMA · K. ROSCHER · 0. ROSENTHAL · R. ROSNER · G. A. ROST · ST. ROTHMAN A. RUETE · E. SAALFELD t · U. SAALFELD · H. SACHS · 0. SACHS t · W. SACK · F. SCHAAF G.SCHERBER · H. SCHLESINGER t· E. SCHMIDT · S. SCHOENHOF · W. SCHOL TZ· W. SCHöNFELD H. TH. SCHREUS · R. SIEBECK . C. SIEBERT · H. W. SIEMENS · B. SKLAREK . G. SüßERNHEIM W. SPALTEHOLZ · R. SPITZER · 0. SPRINZ • R. 0. STEIN · G. STEINER · K. STEINER G. STICKER· J. STRANDBERG · H. STREIT· A. STOHMER · G.STOMPKE· P. T ACH AU. G. THEISSING L. TöRöK · K. TOUTON · K. ULLMANN · P. G. UNNA t · P. UNNA • E. UREACH · F. VEIEL R. VOLK · C. WEGELIN · W. WEISE . L. WERTHEIM · J. WERTHER · P. WICHMANN · F. WINKLER K. WINKLER · M. WINKLER · R. WINTERNITZ · FR. G. M. WIRZ · W. WORMS · H. ZIEMANN F. ZINSSER · L. v. ZUMBUSCH • E. ZURHELLE IM AUFTRAGE DER DEUTSCHEN DERMATOLOGISCHEN GESELLSCHAFT HERAUSGEGEBEN GEMEINSAM MIT B. BLOCH t . A. BUSCHKE · E. FINGER · E. HOFFMANN . C. KREIBICH t F. PINKUS · G. RIEHL · L. v. ZUMBUSCH VON J. JADASSOHN SCHRIFTLEITUNG: 0. SPRINZ ZWANZIGSTER BAND· ERSTER TEIL Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1934 GONORRHÖE ALLGEMEINE ÄTIOLOGIE · PATHOLOGIE BAKTERIOLOGISCHE DIAGNOSE· IMMUNITÄT SERODIAGNOSE · HAUTREAKTIONEN ·ALL GEMEINBEHANDLUNG · GRUNDLAGEN LOKALERBEHANDLUNG·GONORRHÖE DES MANNES · GONORRHÖE DER FRAU VULVOVAGINITIS INFANTUM ·MUND ·NASE OHR· RECTUM BEARBEITET VON C. BRUCK · J. DÖRFFEL · R. FRANZ · J. JADASSOHN B. PEISER · A. PERUTZ · K. ROSCHER · W. SCHOLT Z 0. SPRINZ MIT 98 ZUM TEIL FARBIGEN ABBILDUNGEN Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1934 ISBN 978-3-662-39102-0 ISBN 978-3-662-40085-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-40085-2 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER OBERSETZUNO IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN. COPYRIGHT 1934 BY Springer-Verlag Berlin Heidelberg Ursprünglich erschienen bei Julius Springer in Berlin 1934 Softcoverreprint ofthe bardeover 1st edition 1934 Inhaltsverzeichnis. Allgemeine Ätiologie, Pathologie und bakteriologische Diagnose der Gonorrhöe. Von Geheimrat Professor Dr. J. JADASSOHN-Berlin. (Mit 8 Abbildungen.) Seite Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Ätiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Mikroskopische Beschreibung der Gonokokken . 3 Gonokokkenfärbung . . . . . . . . . . . . 5 Züchtung der Gonokokken . . . . . . 14 Degenerationen und Atypien der Gonokokken 29 Biologisches . . . . . . . . . . . . . . . 33 Gonotoxin . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Allgemeine Pathologie und Histologie der Gonorrhöe 43 Histologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Die gonorrhoischen Exsudate ("Sekrete"). Phagocytose 59 Infektionswege und -arten . . . . . . . . . . . . . . 65 Inkubationszeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Die für Gonokokkeninfektion empfänglichen Organe . . 71 Blutbefunde bei Gonorrhöe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Verschiedenes Verhalten der Gonorrhöe bei den einzelnen Individuen und unter verschiedenen Umständen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 Differenzen in der Virulenz der Gonokokken (verschiedene Stämme) . . . . . 85 Bedeutung der Zahl der Gonokokken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Chronischer Verlauf, Exacerbationen, Latenz, Gonokokkenträgertum, Lebensdauer der Gonokokken im Organismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 Die (spontane) Heilung der Gonorrhöe. Ihre Kriterien (Provokation, Kultur). Ihr Mechanismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 Komplikationen der Gonorrhöe. Metastasen und toxische Prozesse 107 Paragonorrhoische Erkrankungen (Misch- und sekundäre Infektionen) J 17 Postgonorrhoische Erscheinungen . . . . 125 Bakteriologische Diagnose . . . . . . . . 129 Pseudogonokokken und Pseudogonorrhöe 129 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . 136 Immunität bei Gonorrhöe. Von Professor Dr. C. BRUCK-Altona. I. Natürliche angeborene Immunität 163 II. Erworbene Immunität . 167 Literatur ...... . 170 Serodiagnose der Gonorrhöe. Von Professor Dr. C. BRUCK-Altona. (Mit 1 Abbildung.) I. Entdeckung und Entwicklung 172 1. Agglutination . . . . . . 172 2. Präcipitation . . . . . . . . . . . . . . 173 3. Komplementablenkung . . . . . . . . . . . 173 II. Technik der Komplementbindungsreaktion bei Gonorrhöe 174 1. Inaktivtechnik nach ALFRED CoHN . . . . . . . . . 175 2. Inaktivtechnik mit Compligon (RETZLAFF). . . . . . 176 3. Inaktivtechnik nach MARTIN KRISTENSEN . . . . . . . 177 4, Aktivtechnik nach BRUCK, BEHRMANN und RosENBERG 177 VI Inhaltsverzeichnis. Seite III. Wesen, Spezifität, Vorkommen und Dauer der Komplementbindungsreaktion 178 IV. Praktische Verwertungsmöglichkeit der Komplementbindungsreaktion 181 l. Für die Diagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 2. Für die Prognose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186 3. Verwertbarkeit für die Beurteilung der Heilung ........... . 186 V. Serodiagnose der Gonorrhöe nach MEINICKE . . . . . . . . . . . . . . . . 188 VI. Serodiagnose der Gonorrhöe mit der Ballungsreaktion nach RuDOLF MüLLER . 189 VII. llndere Methoden 190 Literatur ..... . 190 Hautreaktionen bei Gonorrhöe. Von Professor Dr. C. BRUOK-Altona. .- Cutireaktionen mit Gonokokkenaufschwemmungen 195 Cutireaktionen mit Compligon, Blenotest . 197 Literatur ............. . 199 Allgemeinbehandlung bei Gonorrhöe. (lmmunotherapie, unspezifische Reizkörpertherapie, Chemotherapie, perorale Therapie, Diätetik und Hygiene.) Von Professor Dr. C. BRUOK-Altona. I. Immunotherapie bei Gonorrhöe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 l. Serumtherapie (passive Immunisierung) . . . . . . . . . . . . . . 201 2. Vaccinetherapie der Gonorrhöe (aktive Immunisierung) . . . . . . . 204 Sammelvaccinen, Mischvaccinen, Automischvaccinen, Chemovaccinen . 208 II. Unspezifische Reizkörperbehandlung der Gonorrhöe . . . . . . . . . . . . . 213 l. Unspezifische Reizmethoden, die kein oder nur gelegentliches Fieber erzeugen 214 2. Fiebererzeugende Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 III. Chemotherapeutische Versuche bei Gonorrhöe . . . . . . . . . . 217 IV. Perorale Therapie, allgemeine Diätetik und Hygiene bei Gonorrhöe 220 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224 Die allgemeinen Grundlagen der lokalen Behandlung der Schleimhautgonorrhöe des Mannes. Von Privatdozent Dr. A. PERuTz-Wien. Überempfindlichkeit gegen Silberlösungen. Physiologie des Genitales 232 Exspektative Therapie . . . . . 236 Lokalbehandlung der Gonorrhöe . . . . . 238 Desinficientia . . . . . . . . . . . . . . 241 Theorie der Silberwirkung . . . . . 243 Prüfungsverfahren der desinfizierenden Silberwirkung 247 Tiefenwirkung . . . . . . . . . . 249 Permeabilitätsproblem . . . . . . 253 Permeation kolloidaler Substanzen 255 Silberverbindungen . . 256 Acridinium-Präparate 261 Farbstofftherapie 262 Abortivbehandlung . 264 Literatur . 266 Gonorrhoea acuta et chronica anterior et posterior. Von Professor Dr. W. SoHOLTZ und Privatdozent Dr. J. DöRFFEL-Königsberg i. Pr. (Mit 43 Abbildungen.) I. Gonorrhoea anterior acuta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271 I. Einteilung der Erkrankung in Gonorrhoea acuta und chronica und in Gonorrhoea anterior und posterior. llnatomische Bemerkungen ............ 271 Inhaltsverzeichnis. VII Seite 2. Klinik der Gonorrhoea acuta anterior . . . . . . . . . . . . . . . . . 285 a) Infektion und Inkubation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285 b) Gesamtverlauf und Faktoren, die ihn beeinflussen. Ausbreitung des infek- tiösen Prozesses in der Harnröhre . . . . . . . . . . . . . . . . 289 c) Verlauf im einzelnen und klinische Symptome. . . . . . . . . . . 296 Mikroskopischer Befund des Harnröhrensekrets . . . . . . . . . . 302 d) Besonderheiten und Komplikationen der Gonorrhoea acuta anterior. 309 a) Entzündliche Phimose, Paraphimose und Balanitis . . . . . . . 309 ß) Lymphangitis gonorrhoica . . . . . . . . . . . . . 310 y) Infektion der LITTREschen Drüsen und paraurethraler Gänge. Para- urethrale Infiltrate . . . . . 311 Entzündung der CoWPERschen Drüse 315 e) Prognose der Gonorrhoea anterior acuta 319 II. Gonorrhoea acuta posterior (sive totalis) . . . 321 l. Verlauf und Symptome . . . . . . . . . 324 2. Prognose der Gonorrhoea posterior . . . . 329 111. Diagnose der Gonorrhoea anterior und posterior 329 l. Diagnose der Gonorrhoea posterior sive totalis . . . 335 2. Therapie der akuten Gonorrhoea anterior und posterior 344 3. Allgemeine Prinzipien der Gonorrhöehehandlung 347 4. Allgemeine therapeutische Maßnahmen . . 349 5. Innere Behandlung der akuten Gonorrhöe . 352 IV. Lokale Behandlung des Trippers . . . . . . 371 l. Behandlung der Gonorrhoea anterior . . . 378 2. Behandlung der Gonorrhoea posterior acuta 409 V. Chronische Gonorrhöe . . . . . . . . . . . . . . 417 l. Wesen und Symptome der chronischen Gonorrhöe . . . . . . .. 417 2. Differentialdiagnose zwischen chronischer Gonorrhöe und postgonorrhoischer Urethritis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 421 3. Behandlung der chronischen Gonorrhöe . . . . . . 438 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 449 VI. Komplikationen der Gonorrhoea posterior (J. DÖRFFEL) 456 l. Prostatitis . . . . . . . . . . . 456 a) Akute Prostatitis . . . . . . . . . . . . . 464 a) Prostatitis catarrhalis . . . . . . . . . 465 ß) Prostatitis follicularis . . . . . . . . . 466 y) Prostatitis parenchymatosa (interstitialis) . . . 467 !5) Periprostatitis (periprostatische Phlegmone, periprostatische Phlebitis) 469 b) Chronische Prostatitis 478 2. Spermatocystitis. . . . . . . . . 487 a) Akute Spermatocystitis . . . . 494 a) Spermatocystitis superficialis 496 ß) Spermatocystitis profunda . 496 b) Chronische Spermatocystitis . . . . . . . . . . . . . 501 3. Epididymitis, Deferentitis, Ampullitis, Funiculitis und Orchitis 505 4. Therapie der Komplikationen der Gonorrhoea posterior . . . . . 517 Spezielle Therapie der Prostatitis, Spermatocystitis und Ampullitis 520 Spezielle Therapie der Epididymitit, Deferentitis und Funiculitis 523 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 525 Gonorrhöe der Frau. Von Privatdozent Dr. R. FRANZ-Wien. (Mit 46 Abbildungen.) Geschichtliches . . . . . 555 Allgemeines . . . . . . . 557 Klinik . . . . . . . . . 563 Äußere Geschlechtsteile 563 Feigwarzen . 567 Vorhof. . 568 Harnröhre . 577 Scheide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 588 Physiologie und Pathologie der Scheidenwand und des Scheideninhaltes 588 VIII Inhaltsverzeichnis. Seite Gebärmutter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 598 Gebärmutteranhänge, Bauchfell, Beckenzellgewebe • . . 621 Einfluß der Gonorrhöe auf die Fortpflanzungsfähigkeit . 664 Erkennung der Gonorrhöe . . . . . . . . . . . . . . 675 Feststellung der Heilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 682 Verhütung und Abortivbehandlung der gonorrhoischen Ansteckung 682 Literatur .......................... . 683 V ulvovaginitis infantum. Von Dr. K. RoscHER-Koblenz. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 699 I. Die anatomischen und physiologischen Verhältnisse der kindlichen Genitalien 700 II. Symptomatologie . . . . . . . . . . . . . . . . 702 m. Allgemeinerkrankungen . . . . . . . . . . . . . 712 IV. Subjektive und allgemeine Krankheitserscheinungen 719 V. Verlauf . . . . . . 719 VI. Diagnose . . . . . 724 VII. ~ifferentialdiagnose 729 vm. Ubertragungsart 733 IX. Häufigkeit. . . 740 X. Prognose . 742 XI. Behandlung 746 XII. Prophylaxe 760 Literatur . . . 765 Gonorrhöe des Mundes, der Nase und des Ohres. Von Dr. 0. SPRINz-Berlin. I. Stomatitis gonorrhoica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 780 Gonorrhoische Allgemeinerkrankungen mit Enanthemen der Mundschleimhaut beim Erwachsenen .......................... 791 Fälle von metastatischer Gonorrhöe bei Kleinkindem mit Stomatitiden . . . 795 Stomatitis gonorrhoica bei Säuglingen durch direkte Übertragung des Virus auf die Mundschleimhaut 795 Ätiologie . . . . 800 Symptomatologie 801 Diagnose . . . . . 803 Prognose . . . . . 806 Behandlung . . . . 806 Schlußbetrachtung . 807 II. Rhinitis gonorrhoica . . 808 III. Otitis media gonorrhoica 815 Literatur . . . . . . . . 817 Gonorrhöe des Reetums. Von Dr. B. PEISER-Berlin. Geschichte. . . . . . . 820 Krankheitsbild 832 Pathologische Anatomie 843 Diagnose . 844 Prognose . 845 Behandlung 847 Literatur 853 Namenverzeichnis 861 Sachverzeichnis 904 Allgemeine Ätiologie, Pathologie und hakteriologische Diagnose der Gonorrhöe 1 • Von J. J ADASSOHN-Breslau. l\'Iit 8 Abbildungen. Einleitung. Als "gonorrhoische Erkrankungen" bezeichnen wir die durch den Gonococcus NEISSER (Diplococcus s. Micrococcus gonorrhoeae, Gonorrhöe-Coccus) bedingten pathologischen Prozesse. So schlecht die Namen "Gonorrhöe" und "Gonococcus" 2 auch sind, so wird es doch kaum mehr gelingen, sie durch andere und bessere zu ersetzen. Als Synonyma werden gebraucht: Tripper, Blennorrhöe, venerischer Katarrh, Chaude-pisse, Gonococcie, Bur ning usw. Seitdem durch die Entdeckung des G.-C. eine schärfere Sonderung der im eigentlichen Sinne gonorrhoischen, d. h. der unmittelbar durch den G.-C. bedingten Krankheiten und Krankheitserscheinungen von den nur mittelbar auf ihn zurück zuführenden ermöglicht worden ist, sprechen wir von "paragonorrhoischen" Affektionen und meinen damit solche, bei denen der G.-C. wohl die ursprüngliche, "erste" Ursache ist, bei denen aber außer ihm noch andere unmittelbar wirksame Momente vorhanden sind, und bei denen der ursprüngliche Erreger nicht am Orte der Krankheit vorhanden zu sein braucht (z. B. Balanitis bei Gonorrhöe). Wir sprechen ferner von "postgonorrhoischen" Prozessen, bzw. Zuständen, wenn wir annehmen oder, soweit das möglich ist, nachweisen können, daß die G.-K. nicht mehr vorhanden sind, wenn diese aber doch die erste Ursache darstellen. Endlich nennen wir "pseudogonorrhoisch" solche Affektionen, welche mehr oder weniger leicht mit eigentlichen Gonorrhöen verwechselt werden können, welche aber ätiologisch von diesen verschieden sind, während als "Pseudo gonokokken" Bakterien bezeichnet werden, welche größere oder geringere Ähnlich keit mit den G.-K. haben. 1 Diese Arbeit stellt eine neue "Auflage" meines Beitrags in dem Handbuch der Geschlechtskrankheiten von FINGER, JADASSOHN, EHRMANN und GRosz dar. Die Ver lagsbuchhandlung A. HöLDER hat freundliehst die beliebige Benutzung dieses Beitrags gestattet, wofür ich ihr zu großem Dank verpflichtet bin. Wenngleich seither schon 23 Jahre verflossen sind, so konnte doch Einiges mit geringen Veränderungen übernommen werden; die meisten Abschnitte mußten allerdings in größtem Umfang umgestaltet und ergänzt werden. Die damals noch nicht oder erst ganz wenig bearbeiteten Kapitel: Serologie, Cutireaktion, Vaccine- und Serumtherapie mit der internen usw. Behandlung hat Herr Prof. BRUCK (Altona) in dankenswertester Weise übernommen. Sie folgen mit dem eben· falls von ihm geschriebenen Absatz über Immunität nach meinem Beitrag. Mit der gleichen Freundlichkeit hat sich Herr Doz. PERUTZ der Mühe unterzogen, die allgemeinen Prinzipien der örtlichen Gonorrhöehehandlung darzustellen. 2 Gonococcus = G.-C., Gonokokken= G.-K. Handbuch der Haut- u. Geschlechtskrankheiten. XX. 1. l 2 J. JADASSOHN: Allgemeine Ätiologie, Pathologie u. bakteriol. Diagnose der Gonorrhöe. Die Geschichte der gonorrhoischen Erkrankungen und ihrer medizinischen Erforschung ist in Bd. 14/2 dieses Werkes gewürdigt. Ich habe hier auch nicht die Absicht auf die immer wieder zitierten älteren bakteriologischen Befunde hinzuweisen. Wir können jetzt sagen, daß unsere ätiologischen Kenntnisse wesentlich von der Entdeckung des G.-C. durch ALBERT NEISSER (1879) datieren. Diese Entdeckung wurde ermöglicht durch die Einführung der Bakterienfärbung durch WEIGERT und KocH. NEISSER hat die charakteristischen morphologischen Eigenschaften der G.-K. sowie ihr Vorkommen bei den wichtigsten Lokalisationen der Gonorrhöe (Genitalgonorrhöe beider Geschlechter sowie Augengonorrhöe) scharf erkannt. Aber weder dadurch noch durch die Konstanz, mit der er (bei akuten Prozessen) die neuen Mikroben fand, noch durch ihr (anscheinend!) regelmäßiges Fehlen bei anderen Erkrankungen konnte damals ihre spezifische pathogene Bedeutung mit absoluter Sicherheit erwiesen werden. Es fehlte das Endglied in der Kette der Beweise: die ~ultur der G.-K. auf künstlichen Nährböden und die Erzeugung der Krartkheit durch Übertragung von späteren Kulturgenerationen auf Menschen oder Tiere. Tatsächlich ist es erst BUMM gelungen die G.-K. in einwandfreier Weise zu kultivieren (s. S. 14). Er hat mit der 2. und mit der 10. Generation seiner Kulturen bei je einer Frau typische Gonorrhöe erzeugt und damit den definitiven Beweis geliefert, daß dieses Bacterium wirklich der Erreger der gonorrhoischen Erkrankungen ist. Um die weitere bakteriologische Bearbeitung der Gonorrhöe hat sich dann ganz besonders noch WERTHEIM verdient gemacht, indem er uns eine Kulturmethode kennen lehrte, welche viel leichter verwendbar ist, und mit welcher er selbst und viele nach ihm wichtige Resultate er zielt haben. Dazu kam seit der Entdeckung des G.-C. eine außerordentlich große Zahl von klinischen, histologischen, experimentellen, immunbiologischen, epidemiologischen, therapeutischen Arbeiten, so daß man wohl mit Recht behaupten kann, daß die Gonorrhöe mit allen ihren Lokalisationen, Komplikationen und Folgeerscheinungen jetzt eine der meist bearbeiteten Infektionskrankheiten ist. Freilich muß leider zugegeben werden, daß ganz besonders therapeutisch noch große Lücken vorhanden sind. Die Gonorrhöe ist eine spezifische kontagiöse Krankheit. Omnis gonorrhoea e gonorrhoea. Mit relativ seltenen Ausnahmen wird sie unmittelbar von Mensch zu Mensch übertragen. Von einem spontanen Vorkommen bei Tieren ist uns nichts bekannt. Auch experimentell lassen sich der typischen Erkrankung des Menschen entsprechende Krankheitsbilder bei Tieren bisher nicht mit Bestimmtheit hervorrufen. Die Gonorrhöe gehört zu den sog. venerischen Krankheiten, d. h. sie wird in der bei weitem überwiegenden Zahl der Fälle durch den sexuellen Verkehr erworben. Auch wo das nicht der Fall ist, ist die Ansteckung entweder un mittelbar auf die Genitalorgane zurückzuführen (z. B. bei der Blennorrhöe der Neugeborenen), oder es ist meist nur ein Zwischenglied zwischen der Genital erkrankung und der nicht sexuell akquirierten vorhanden (mittelbare Infektion durch Gebrauchsgegenstände, speziell bei Kindern). Die ungeheure Mehrzahl der gonorrhoischen Infektionen ist unmittelbar oder mit sehr wenigen Zwischengliedern durch den extramatrimoniellen Ge schlechtsverkehr bedingt. Deswegen ist die Promiskuität und vor allem die Prostitution in ihren verschiedenen Formen die Hauptquelle für die ungeheure Zahl der Tripperkrankheiten. Über die Häufigkeit des Trippers, über seine Verbreitung in den verschiedenen Schichten der Bevölkerung, in den verschiedenen Ländern usw. ist in Bd. 22 dieses Handbuches berichtet. Die gonorrhoischen Erkrankungen sind in allererster Linie sich flächenhaft ausbreitende, seltener in tiefere Schichten eindringende Entzündungen der Schleimhäute, welche durch die unmittelbare Anwesenheit der G.-K. hervor gerufen werden. Es kann aber auch durch die Einschleppung der Keime in die Lymph- und Blutbahn zu entzündlichen Erkrankungen der verschiedensten anderen Organe kommen. Außerdem kann der G.-C. durch seine Giftstoffe und durch sekundäre Einwirkungen Krankheitssymptome ohne unmittelbaren Zusammenhang mit dem zuerst erkrankten Organ und die verschiedensten Neben- und Folgeerscheinungen bedingen.