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Globalisierung und Ethik: Ludwig-Erhard-Ringvorlesung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg PDF

208 Pages·2004·8.46 MB·German
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Globalisierung und Ethik Harald Herrmann • Kai-Ingo Voigt (Herausgeber) Globalisierung und Ethik Ludwig-Erhard-Ringvorlesung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Mit 10 Abbildungen Physica-Verlag Ein Untemehmen von Springer Professor Dr. Harald Herrmann Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Privat- und Wirtschaftsrecht Lange Gasse 20 90403 Nürnberg herrmann @ wiso.uni-erlangen.de Professor Dr. Kai-Ingo Voigt Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl für Industriebetriebslehre Lange Gasse 20 90403 Nürnberg voigt @ industriebetriebslehre.de Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Intemet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. ISBN 3-7908-0247-6 Physica-Verlag Heidelberg Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Ta- bellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Wer- kes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheber- rechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils gel- tenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen un- terliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Physica-Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media GmbH springer.de © Physica-Verlag Heidelberg 2005 Printed in Germany Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Einbandgestaltung: Erich Kirchner, Heidelberg SPIN 11010869 88/33130-5 4 3 2 1 0 - Gedruckt auf säurefreiem Papier Vorwort der Herausgeber Globales Wirtschaften stellt auch die Wissenschaft vor die Aufgabe, über inter- kulturelle Zusammenhänge Klarheit zu gewinnen. Dabei bewegen wirtschafts- und sozialethische Themen die Wissenschaften nicht erst seit dem 11. September 2001 und seit dem schon im Jahr 2000 abzusehenden Börsen-Desaster. So arbei- tete schon der baltische Lutheraner Alexander von Oettingen 1868 die entschei- denden Unterschiede zur Individualethik heraus, so dass es fortan möglich wurde, die ethischen Grundsätze und Leitbilder in den verschiedenen Lebensordnungen, wie Familie, Schule, Wirtschaft und Recht, zu untersuchen. Auch Ludwig Erhard, dem die hier dokumentierte Ringvorlesung in Erinnerung an seine Tätigkeit an der Handelshochschule Nürnberg gewidmet ist, hat zu diesen Forschungen bereits in seiner Zeit einige bemerkenswerte Beiträge - vor allem im Kontext der Sozialen Marktwirtschaft geleistet, an die hier angeknüpft wird. Wenn die im Folgenden veröffentlichten Vorlesungen gleichwohl primär durch die bei- den genannten Krisenereignisse angestoßen wurden, so hat dies seinen Grund vor allem darin, dass das öffentliche Bewusstsein für die Ethik der Wirtschafts- und Sozialsysteme seither enorm angestiegen ist und dass das Phänomen interkultu- reller Globalisierungskonflikte immer deutlicher wird. Vielleicht kann dies am besten durch zwei journalistische Zitate skizziert werden, die zwar eher provozie- ren als informieren, aber die Schärfe des Problems doch gut verdeutlichen: • „Enron-Skandal - Die Entzauberung Amerikas" (Wirtschaftswoche vom 24.01.2002) • „Der neue Raubtierkapitalismus - Mit Gier und Größenwahn in die Pleite" (Spiegel vom 08.07.2002). Das Kernprofil der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät (WiSo) der Universität Erlangen-Nürnberg besteht in der Internationalisierung ihrer Wis- senschaftsbereiche. Dies war Anlass genug, die Grundfragen intemationalen Wirt- schaftens in aller Öffentlichkeit zu erörtern. Mit den Beiträgen zur Ludwig- Erhard-Ringvorlesung im Wintersemester 2002/03 wollte die WiSo in Nürnberg den Bürgern der Stadt und der wissenschaftlich interessierten Öffentlichkeit darle- gen, dass ethische Forschungsthemen in der Fakultät und in der Fachwelt einen hohen Stellenwert haben. Ziel war es auch zu zeigen, dass die Fragen ethischer Grundlegung nicht in der Hektik alltäglicher Probleme untergehen, sondern auch dort verantwortungsvoll mitbedacht werden, wo Alltagsthemen der ökonomischen Effizienz, des sozialen Wandels und des wirtschaftsrechtlichen Umbruchs im Vordergrund zu stehen scheinen. Im Teil I des vorliegenden Bandes, in dem die allgemeinen Markt- und Wett- bewerbsaspekte im Vordergrund der Analyse stehen, ist die Thematik kaum weni- VI Vorwort der Herausgeber ger international als bei den übrigen Beiträgen. Jedoch macht es für die Selbstdar- stellung der Fakultät durchaus Sinn, diese Perspektive zu Beginn des Bandes zu erörtern - denn Forschung und Lehre der Nürnberger WiSo-Fakultät sind seit Jahrzehnten schwergewichtig und profilprägend auf Marktprozesse und -entwick- lungen ausgerichtet. Unverkennbar ist des Weiteren, dass manche Beiträge besonderes Gewicht auf theologische, kultur- und wertphilosophische Fragen legen. Diese sind in Teil II zusammengefasst, obgleich auch hierzu anzumerken ist, dass vielfältige Bezüge sowohl zu den allgemeinen Markt- und Wettbewerbsproblemen, als auch zur glo- balen Sozialverantwortung zu erkennen sind. In Teil III werden dann transnatio- nale Problemfelder makro- und mikroökonomischer Natur reflektiert. Es ist ein besonderes Anliegen der Herausgeber, allen Autoren dafür zu danken, dass sie sich ohne Zögern bereit erklärt haben, zu der Ludwig-Erhard- Ringvorlesung beizutragen und die Mühen eines Vortrags zusätzlich zu den be- trächtlichen Belastungen durch reguläre Lehrveranstaltungen - unentgeltlich! - in Kauf zu nehmen. Für die Mitwirkung bei der Erstellung der Druckvorlage sind wir Herrn Dipl.-Kfm. Lothar Czaja außerordentlich dankbar. Dank gebührt ferner dem früheren Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Herrn Ludwig Scholz, und seinem Nachfolger, Herrn Dr. Ulrich Maly, die beide nicht gezögert haben, die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung zu überneh- men. Der Dank der Herausgeber richtet sich last but not least an den Springer- Verlag, insbesondere an Frau Dr. Martina Bihn, für die hervorragende verlegeri- sche Betreuung. Nürnberg, im Juli 2004 Prof. Dr. Harald Herrmann Prof. Dr. Kai-Ingo Voigt Inhaltsverzeichnis Harald Herrmann, Kai-Ingo Voigt Vorwort V I. Markt- und wettbewerbsfunktionale Problemfelder Wolfgang Gerke Ethik in derKapitalmarktkommunikation 3 Manfred Neumann Gesellschaftliche Funktionen intemationalen Wettbewerbs 21 Hermann Diller Preisethik im Marketing 35 Harald Hungenberg Wertorientierte Unternehmensfuhrung - Eine Herausforderung fiir internationale Untemehmen 51 Harald Herrmann Das wertphilosophische Leitbild persönlicher Verantwortlichkeit und Toleranz im internationalen Kartellrecht 63 II. Unternehmensethische und interkulturelle Problemfelder Horst Steinmann Untemehmensethik und Globalisierung - Das politische Element in der multinationalen Untemehmung 79 Mathias Rohe Islamisches Wirtschaften aus rechtlicher Sicht 103 Werner Lachmann Die Soziale Marktwirtschaft aus Sicht des christlichen Menschenbildes 127 KarlAlbrecht Schachtschneider Republikanismus und Globalismus am Beispiel der Kapitalverkehrsfreiheit... 141 VIII Inhaltsverzeichnis III. Transnationale Problemfelder Richard Senti Die Welthandelsordnung im Urteil der Sozialen Marktwirtschaft 161 Andreas Falke Globalisierungskritik, NGOs und politische Legitimität internationaler Organisationen: Das Beispiel der WTO 179 Dirk Holtbrügge Multinationale Unternehmungen zwischen nationaler Verantwortung und globaler Effizienz 195 Autorenverzeichnis 209 I. Markt- und wettbewerbsfunktionale Problemfelder Ethik in der Kapitalmarktkommunikation Wolfgang Gerke Freiheit der Kommentatoren Wer die Kommentierung des Börsengeschehens in Femsehsendungen, Börsenbrie- fen und Wirtschaftsmagazinen verfolgt, erkennt schnell, dass es sich hierbei in der Mehrzahl nicht um ausgewogene wissenschaftliche Analysen, sondern um reißeri- sche Berichterstattungen und Anlageempfehlungen handelt. Gegen diese Form der Kapitalmarktkommunikation ist auf den ersten Blick nichts einzuwenden, denn sie veranschaulicht möglichst vielen Bürgern wirtschaftliche Vorgänge. Häufig weckt sie erst das Interesse für die verschiedenen Formen der Geldanlage. Aber nicht nur der äußere Stil der Börsenberichterstattung, sondern auch die inhaltliche Qualität der Kommentare bewegt sich gelegentlich auf sehr niedrigem Niveau. Untersucht man zum Beispiel die Trefferquoten der Anlageempfehlungen, so weichen diese in den letzten Jahren sogar negativ von den Ergebnissen reiner Zufallsprognosen ab. Nach der Theorie sollten sie sich wenigstens längerfristig im Bereich der Re- sultate eines Zufallsindikators bewegen. Aus ethischer Sicht kann man hiergegen wenig einwenden, denn diese empirischen Beobachtungen belegen lediglich die Thesen zur schwachen Kapitalmarkteffizienz1 und zum trendbeeinflussten Ran- dom Walk Prozess in den Möglichkeiten zur Aktienkursprognose2. Über einen längeren Zeitraum hinweg haben die Analysten ein Verhältnis von 10 zu 1 zwi- schen Kaufempfehlungen und Verkaufsempfehlungen produziert. Mögen sich die Analysten, die Vertreiber von heißen Anlagetipps in Börsenbriefen und die Wirt- schaftsjournalisten in ihren Prognosen irren, es besteht dennoch kein Anlass, ihnen das Recht sich zu blamieren zu verwehren. Zur Freiheit der Kapitalmarktkommu- nikation gehört die Freiheit zu Fehlprognosen. Ähnlich wie die Freiheit der Verfugung über das Eigentum, erfährt aber auch die Freiheit des Wortes eine Begrenzung, wenn damit zum eigenen Nutzen ande- ren Schaden zugefiigt wird.3 Spätestens an dieser Stelle gewinnt die Ethik in der Kapitalmarktkommunikation Bedeutung und stellt sich die Frage, ob es zum Schutz der unerfahrenen Privatanleger bzw. zum Schutz der Schwachen ausrei- chend ist, wenn sich die Wirtschaftskommentatoren zu ethischem Verhalten ver- pflichten. Eine etwas strengere Variante zur Förderung der Ethik in der Kapital- 1 Vgl. Fama, E.F. (1970), S. 383-417; zugleich aber auch zu seinen späteren Bedenken: Fama, E.F./ French, K.R. (1992), S. 427-465. 2 Vgl. Osborne, M.F.M. (1959), S. 145-173 sowie als Überblick Poddig, T. (2001), S. 1471- 1486. 3 Vgl. Schachtschneider, K.A. (2002), S. 157.

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Globales Wirtschaften stellt auch die Wissenschaft vor die Aufgabe, über interkulturelle Zusammenhänge sowie wirtschafts- und rechtsethische Grundfragen Klarheit zu gewinnen. Im Rahmen der Ludwig-Erhard-Ringvorlesung der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen
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