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Globalisierung gestalten: Szenarien für Markt,Politik und Gesellschaft PDF

129 Pages·1999·3.739 MB·German
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Globalisierung gestalten Ergebnisse des Ladenburger Kollegs "Globalisierung verstehen und gestalten" Springer Berlin Heidelberg New York Barcelona Hongkong London Mailand Paris Singapur Tokio Ulrich Steger (Hrsg.) Globalisierung gestalten Szenarien fur Markt, Politik und Gesellschaft Unter Mitarbeit von Johannes Schmidt i Springer Herausgeber: Professor Dr. Ulrich Steger Institut ftir Okologie und Un ternehmensfiihrung e. V. an der European Business School SchloB Reichartshausen 65375 Oestrich-Winkel Mitarbeiter: Dr. Johannes Schmidt Institut ftir Okologie und Un ternehmensfiihrung e. V. an der European Business School SchloB Reichartshausen 65375 Oestrich-Winkel ISBN-13: 978-3-540-65908-2 Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Die Deutsche Bibliothek -Cip-Einheitsaufnahme Steger, Ulrich: Globalisierung gestalten: Szenarien fiir Markt, Politik und Gesellschaft / Ulrich Steger. -Berlin; Heidelberg; New York; Barcelona; Hongkong; London; Mailand; Paris; Singapur ; Tokio: Springer, 1999 TSBN-13: 978-3-540-65908-2 e-TSBN-13: 978-3-642-60202-3 DOl: 10.1007/978-3-642-60202-3 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbe sondere die der Vbersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder Verviel faltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesre publik Deutschland yom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zuliissig. Sie ist grundsiitzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Straf bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1999 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in dies em Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annah me, daB solche N amen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wiiren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Sollte in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien (z.B. din, vdi, vde) Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden sein, so kann der Verlag keine Gewiihr flir die Richtigkeit, Vollstiindigkeit oder Aktualitiit iiberneh men. Es empfiehlt sich, gegebenenfalls flir die eigenen Arbeiten die vollstandigen Vorschriften oder Richtlinien in der jeweils giiltigen Fassung hinzuzuziehen. Umschlaggestaltung: de'blik, Berlin Herstellung: ProduServ GmbH Verlagsservice, Berlin Satz: Reproduktionsfertige Vorlage yom Herausgeber SPIN: 10727078 07/3020 -543210 - Gedruckt auf siiurefreiem Papier Geleitwort lahrelang standen die okonomischen Facetten der Globalisierung im Zentrum der Diskussion - dies ist nicht zuletzt darauf zurUckzuflihren, daB die globale Wirt schaft den Motor dieser Entwicklung darstellt. Die verstarkte internationale Zusam menarbeit der Staaten und von Nicht-Regierungsorganisationen zum Beispiel im Umweltschutz oder die Herausbildung einer globalen Medienkultur zeigen jedoch: Auch die nicht-okonomischen Vertlechtungen und Abhangigkeiten sind international gewachsen und werden zunehmen. Bereits Ende 1994 haben sich Wissenschaftler und Experten aus Wirtschafts-, Sozial-und Politikwissenschaften und der Praxis zusammengefunden, um interdis ziplinar die nicht-okonomischen Effekte der Globalisierung zu analysieren. 1m Mai 1995 entstand das Ladenburger Kolleg "Globalisierung verstehen und gestalten" als Forderschwerpunkt der Gottlieb Daimler-und Karl Benz-Stiftung. Die Stiftung, mit Sitz im nordbadischen Ladenburg, fdrdert Wissenschaft und Forschung zur Klarung der Wechselbeziehungen zwischen Mensch, Umwelt und Technik. Die Komplexitat dieser Themen erfordert eine interdisziplinare wissen schaftliche Zusammenarbeit und die Diskussion der Wissenschaftler mit den Prakti kern. Den Rahmen fur diese Forschungen und Auseinandersetzungen geben die Ladenburger Kollegs ab, die die Stiftung als Schwerpunkte ihres Programms fdr dert. Die Arbeit des Kollegs "Globalisierung verstehen und gestalten" verlief in zwei Phasen: In Forschungsprojekten und Diskussionen mit Sachverstandigen analysier ten die Beteiligten Einzelfragen und erarbeiteten eine gemeinsame Analyse der Wirk muster der Globalisierung. Die Ergebnisse der Projekte liegen in einem Sammel band vor, der zeitgleich zu diesem Buch eben falls im Springer Verlag erscheint. Die zweite Phase der Kollegarbeit konzentrierte sich auf die Umsetzung der bis dahin gewonnenen Erkenntnisse in Handlungsempfehlungen. Die hierbei entwik kelten drei Szenarien zeigen Moglichkeiten zur Gestaltung der Globalisierung auf. Die Szenarien stehen im Zentrum dieses Buches, das der Autor arbeitsteilig mit seinen Kollegen und Dr. Johannes Schmidt verfaBt hat. Die Stiftung dankt allen an dem Kolleg Beteiligten fur ihre jahre lange Zusam menarbeit, die schlieBlich zu fruchtbaren Ergebnissen flihrte. Stellvertretend fur den gesamten Kreis sei hier besonders Professor Ulrich Steger genannt, der die Grund idee fur das Kolleg in das Stiftungsprogramm einbrachte und als Kollegleiter die Zusammenarbeit durch viele Ideen inspirierte. Wir empfehlen die geleisteten Arbei ten und die jetzt vorliegenden BUcher dem interessierten Publikum. Ladenburg, im Marz 1999 Prof Dr. Gisbert Frhr. zu Putiitz Dr.-Ing. Diethard Schade (Vorstand der Gottlieb Daimler-und Karl Benz-Stiftung) In haltsverzeich ni s Einleitung ................................................................................................... 1 Wirkungszusammenhange der Globalisierung 1 Die Globalisierung ist tot - es Ie be die Globalisierungl .................................................................. 7 1.1 Die politische Lage in Westeuropa ............................................................ 7 1.2 Die Globalisierung der Finanzmarkte ........................................................ 8 1.3 Welthandel und Direktinvestitionen .......................................................... 9 1.4 Globalisierung - nur eine vortibergehende Episode? .............................. 10 2 Wirkmuster der Globalisierung - nichts geht mehr, aber alles geht ..................................................... 13 2.1 Unstrittige Fakten und Mefischwierigkeiten ............................................ 13 2.2 Das "Neue" an der Globalisierung ........................................................... 16 2.2.1 Entgrenzung ................................................................................. 16 2.2.2 Heterarchie ................................................................................... 18 2.2.3 Faktormobilitat ............................................................................. 19 2.2.4 Legitimitatserosion ....................................................................... 20 2.2.5 V ergangenheits-Zukunfts-Asymmetrie ........................................ 21 2.2.6 Vielfalt der Optionen .................................................................... 22 2.3 Globalisierung und die zentralen Probleme der Gesellschaft .................. 23 2.3.1 Arbeitslosigkeit ............................................................................ 23 2.3.1.1 Handel, Direktinvestitionen und Arbeitslosigkeit .......... 23 2.3.1.2 Weltwirtschaftliche Integration und die Struktur des Arbeitsmarktes ......................................................... 24 2.3.1.3 Indirekte Wirkungen der Globalisierung auf den Arbeitsmarkt ................................................................... 25 2.3.2 Alterssicherung ............................................................................. 27 2.3.3 Umweltschutz ............................................................................... 29 Szenarien der Globalisierung 3 Von Wirkmustern zu Szenarien - Optionen der Politik .................. 33 VIII Inhaltsverzeichnis 4 Das marktradikale Szenario .............................................................. 37 4.1 Die Gesellschaft im marktradikalen Szenario .......................................... 38 4.1.1 Die marktradikale Welt im allgemeinen: Freie Hahn dem TUchtigen ........................................................... 38 4.1.2 Arbeitslosigkeit, Alterssicherung und Umweltschutz ................. .41 4.1.2.1 Arbeitslosigkeit: Deregulierung und freie Lohnvereinbarungen .............. .41 4.1.2.2 Alterssicherung: Private Vorsorge auf dem Kapitalmarkt ........................ .43 4.1.2.3 Umweltschutz: lIaftungsrecht und Zertifikate .............. .46 4.2 Handlungsempfehlungen fUr die zerttralen Akteure ............................... .48 4.2.1 Handlungsempfehlungen fUr Untemehmen: Kampf urn Mar-kte und Heachtung des Vorsorgeprinzips ........... .48 4.2.1.1 Die Nutzung des Markt-und Preismechanismus .......... .49 4.2.1.2 Die groBere Verantwortung der Untemehmen fUr Gesellschaftsprobleme .............................................. 50 4.2.2 Handlungsempfehlungen fUr den Staat: Der Nachtwachter im Systemwettbewerb .................................... 51 4.2.3 Handlungsempfehlungen fUr zivilgesellschaftliche Akteure: Selbsthilfegruppe und gesellschaftlicher Reparaturbetrieb .......... 54 4.3 Marktradikale Literatur zur Globalisierung ............................................. 57 5 Das etatistische Szenario .................................................................. 61 5.1 Die Gesellschaft im etatistischen Szenario .............................................. 62 5.1.1 Die etatistische Welt im allgemeinen: Soziale Sicherung und intemationale Kooperation ...................... 62 5.1.2 Arbeitslosigkeit, Alterssicherung und Umweltschutz .................. 65 5.1.2.1 Arbeitslosigkeit: Negative Einkommensteuer und Weiterbildung ............. 66 5.1.2.2 Alterssicherung: Evolution des Umlageverfahrens ........ 70 5.1.2.3 Umweltschutz: Technologieftlrderung und okologische Steuerreform ... 72 5.2 Handlungsempfehlungen fUr die zentralen Akteure ................................ 74 5.2.1 Handlungsempfehlungen fUr Untemehmen: Lobbyismus und ordnungspolitische Mitverantwortung .............. 74 5.2.2 Handlungsempfehlungen fUr den Staat: Die intelligente Technokratie ....................................................... 75 5.2.3 Handlungsempfehlungen fUr zivilgesellschaftliche Akteure: Transmissionsriemen fUr Politikveranderung ............................... 78 5.2 Etatistische Literatur zur Globalisierung ................................................. 80 6 Das zivilgesellschaftliche Szenario .................................................. 85 6.1 Die Gesellschaft im zivilgesellschaftlichen Szenario .............................. 86 6.1.1 Die zivilgesellschaftliche Welt im allgemeinen: Gruppen, Netze, (politische) Organisationen und Verbande ........ 86 6.1.2 Arbeitslosigkeit, Alterssicherung und Umweltschutz .................. 91 6.1.2.1 Arbeitslosigkeit: Dritter Sektor und Korporatismus ....... 91 6.1.2.2 Alterssicherung: Betreuung im Dritten Sektor ............... 94 Inhaltsverzeichnis IX 6.1.2.3 Umweltschutz: Vemetzung, Karnpagnen und Biirgerforen ..................... 95 6.2 Handlungsempfehlungen fUr die zentralen Akteure ................................ 98 6.2.1 Handlungsempfehlungen fUr Untemehmen: Problemlosung und Kooperation an runden Tischen .................... 98 6.2.1.1 Koordination mit zivilgesellschaftlichen Akteuren ........ 98 6.2.1.2 Veriinderung der Geschaftsfelder eines Untemehmens ..................................................... 100 6.2.2 Handlungsempfehlungen fUr den Staat: Moderator und ordnende Einheit.. .............................................. 101 6.2.3 Handlungsempfehlungen fUr zivilgesellschaftliche Akteure: Mitformulierung des Gemeinwohls ............................................ 105 6.3 Zivilgesellschaftliche Literatur zur Globalisierung ............................... 106 Eine neue offentliche Debatte zur Globalisierung? 7 Ziele oder Instrumente? Plidoyer fOr eine Neuausrichtung der Globalisierungsdebatte .• 111 Literatur .................................................................................................. 117 Anhang 1: Mitautoren der Kapitel ........................................................ 121 Anhang 2: Das Ladenburger Kolleg "Globalisierung verstehen und gestalten" ......................................... 123 Anhang 3: Uberblick Ober die Teilprojekte ......................................... 125 Anhang 4: Mitglieder des Kollegs ........................................................ 129 Einleitung Bedeutet die Globalisierung den Untergang des Abendlandes oder ein besseres Leben fUr aIle, zumindest ftir aIle Anpassungswilligen? In diesem beinahe allurn fassenden Spektrum bewegen sich die Ansichten iiber Konsequenzen der Globali sierung. Dabei ist erstaunlich, daB Globalisierung fast durchgehend als ein rein okonomisches Phanomen wahrgenommen wird: In den Diskussionen ist die Rede yom immer harter werdenden intemationalen Standortwettbewerb, von den auf strebenden Schwellenlandem, die mit billigen Arbeitskraften und hoher Produkti vitat den W ohlstand der Industrieliinder bedrohen wfuden, von der immer gro13e ren Mobilitat des Kapitals, das sich weltweit den "besten Wirt", sprich: die renta belsten Anlagemoglichkeiten suchen konne usw. Je nach dem politis chen Standort ergeben sich auch die Reformvorschlage der Diskutanten, die in der Globalisierungsdebatte vorgebracht werden und die eben falls in erster Linie okonomischer Natur sind: MaJ3nahmen zur Anpassung an den steigenden Wettbewerbsdruck, wie z. B. verstarkte Deregulierung vor allem der Arbeitsmiirkte, Senkung der (Lohn-)Kosten und Senkung der Steuerlasten, urn im Standortwettbewerb mithalten zu konnen; oder auch neue Regulierungen etwa zur Stabilisierung der Finanzmarkte und der Eindammung der Spekulation, die zur Entkopplung der Finanzmarkte von der der Realwirtschaft geftihrt hatten; schlie13- lich auch Forderungen, gegen angebliches Sozial- oder Umweltdumping von Ent wicklungslandem vorzugehen, die mit niedrigeren Lohnen die Arbeitsplatze in In dustrieliinden gefahrden - ein neuer Protektionismus erhebt sein Haupt. An dieser Aufzahlung wird auch der "instrumentale" Charakter der Debatte deutlich: Es wird eine sehr engagierte Diskussion iiber verschiedenste Ma13nahmen und In strumente gefiihrt, die angesichts der Globalisierung diirchgefiihrt und eingesetzt werden sollten oder miiJ3ten; demgegeniiber kommt die Frage zu kurz, we1che Entwicklung die Gesellschaft im allgemeinen angesichts der Globalisierung neh men solI und we1che Werte und Zielvorstellungen diese Entwicklung bestimmen sollen. Auf der anderen Seite geben manche Autoren - auch sie meist Okonomen - Entwamung und konnen in den ganzen Debatten urn Globalisierung, Wettbe werbsfahigkeit von Standorten und der Bedrohung durch Billiglohnlander wenig Substanz fmden: eine Rhetorik, die einzelwirtschaftliche Uberlegungen vorschnell auf die Gesamtwirtschaft iibertrage, von den eigentlichen Problemen ablenke und im schlechtesten Fall zu falschen Entscheidungen der Politik fUhre. Die gesamte Debatte urn Globalisierung bewegt sich zwischen einem achsel zuckenden "So what?" - schlie13lich habe es intemationalen Handel, Kapitalver kehr und damit auch Globalisierung schon immer gegeben - und einer Neuauflage der bekannten "Standort"-Debatte, in der die Globalisierung als neues Argument zur Unterstiitzung alter Forderungen verwendet wird, Ohne im einzelnen darauf zu 2 Einleitung achten, ob sie angesichts der Globalisierung wirklich sinnvolI oder auch nur mog lich sind. Unter den Tisch falIt bei dieser ganzen Diskussion, daB Globalisierung zwar ein Phanomen ist, das durch wirtschaftliche Prozesse und Zusammenhange in die Diskussion gekommen ist, aber auch noch andere Facetten aufw eist - Facetten, die durchaus wirtschaftliche Bedeutung haben (konnen), sich aber nicht in dieser wirtschaftlichen Bedeutung erschOpfen: die weltweite Verfiigbarkeit von Infor mationen mit Hilfe der modernen Infonnations- und Kommunikationstechnik; die weltweite Bedeutung von lokalen oder regionalen Ereignissen (z. B. Umweltver schmutzung); die zunehmende internationale Zusammenarbeit von Organisatio nen; Begegnungen zwischen verschiedenenen Kulturen usw. Aus all diesen Grunden mochte deshalb das vorliegende Buch in verschiedener Hinsicht einen anderen Weg gehen. In einem ersten Teil (Wirkungszusammenhiin ge der Globalisierung) solI aufgezeigt werden, was die grundlegenden Verande rung en sind, die die Globalisierung mit sich bringt. Die Analyse ergibt sechs zen trale Charakteristika, die als wesentliche Kennzeichen der Globalisierung aufzu fassen sind. In diesem Zusammenhang wird auch darauf eingegangen, wie drei zentrale Problernfelder der westlichen Gesellschaften - Arbeitslosigkeit, Alterssi cherung und Umweltschutz - von der Globalisierung und ihren Charakteristika betroffen sind. 1m zweiten Teil (Szenarien der Globalisierung) geht es urn Optionen und Ge staltungsalternativen angesichts der Globalisierung. Globalisierung ist nach unse rer Oberzeugung zwar eine neue Herausforderung fliT Wirtschaft und GeselIschaft, sie ist jedoch kein detenninistisch ablaufender ProzeB, sondem verlangt nach Ge staltung, die sich an bestimmten Leitbildem und Zielvorstellungen orientieren muB. Dabei hangt es ganz wesentlich von den zugrunde liegenden Leitbildem und den aus ihnen abgeleiteten MaBnahmen ab, in we1che Richtung die Globalisierung die Gesellschaft verandem wird. Zentrale Botschaft dieses Teils solI es sein, daB die Gesellschaft der Globalisierung nicht hilflos ausgeliefert ist, sondem Gestal tungsaltemativen bestehen, die diskutiert und genutzt werden miissen. Dies solI mit Hilfe von Szenarien geschehen, in denen die grundlegenden Politikoptionen dargestellt werden und ihre Problemlosungskapazitat insbesondere in den ge nannten Bereichen - Arbeitslosigkeit, Alterssicherung und Umweltschutz - aufge zeigt wird. Zugleich wird deutlich, daB jedes dieser Szenarien nicht nur Probleme lOsen kann, sondem auch Grenzen hat; es zeigt sich, daB man in aller Regel kein Szenario "rein" durchftihren kann, sondem eine intelligente Mischung anstreben sollte. Dabei ist der Bezugsrahmen der Darstellung stets die Situation in Deutschland. Der Grund dafUr liegt darin, daB Szenarien immer (auch) Weiterentwicklungen ei ner bestimmten institutionellen Struktur sind und dementsprechend fUr jedes Land etwas anders aussehen. Dies heiBt nicht, daB bei der Darstellung der Szenarien die intemationale Diskussion auBer acht gelassen wird - im Gegenteil: Viele Vor schlage, wie der Globalisierung zu begegnen sei, beruhen ja auf Erfahrungen des Auslands bzw. sind auf Veranderungen im Ausland und in der Welt zuriickzuriih ren; dennoch aber spiegeln die Szenarien in erster Linie mogliche Entwicklungen und Trends in Deutschland wider. In all diesen Szenarien spielen drei Akteure eine wichtige Rolle: Untemehmen, der Staat und zivilgesellschaftliche Gruppen - mit letzteren sind Organisationen,

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