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Globalisierung als Herausforderung der Betriebswirtschaftslehre PDF

267 Pages·2000·9.05 MB·German
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zu Knyphausen-AufseB (Hrsg.) Globalisierung als Herausforderung der Betriebswirtschaftslehre Management International Review Herausgeber / Editors: Prof. Dr. Klaus Macharzina UniversiHit Hohenheim, Stuttgart Prof. Dr. Martin K. Welge UniversiHit Dortmund Prof. Dr. Michael Kutschker UniversiHit EichsHitt, Ingolstadt Prof. Dr. Johann Engelhard Universitat Bamberg In der mir-Editi6n werden wichtige Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung sowie Werke erfahrener Praktiker auf dem Gebiet des internationalen Managements verOffent licht. The series mir-Edition includes excellent academic contributions and experiential works of distinguished international managers. Dodo zu Knyphausen-AufseB (Hrsg.) Globalisierung als Herausforderung der Betriebswirtschaftslehre Professor Dr. Dodo zu Knyphausen-AufseB lehrt Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Personalwirtschaft und Organisation, an der Universitiit Bamberg. Professor Dr. Dodo zu Knyphausen-AufseB teaches science of industrial management, especial ly personal management and organization, at the university of Bamberg. Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz fUr diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhaltlich. Abonnenten von mir - Management International Review erhalten auf die in der mir-Edition ver offentlichten BUcher 10% Rabatt. Subscribers to mir - Management International Review are entitled to a 10% price reduction on books published in mir-Edition. Aile Rechte vorbehalten. © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 2000 Lektorat: Ralf Wettlaufer / Karin Janssen Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. Das Werk einschlieBIich aller seiner Teile ist urheberrechtIich geschiitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fUr Vervielfaitigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeiche rung und Verarbeitung in elektronischen System en. www.gabler.de Hochste inhaltliche und technische Qualitiit unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Verbreitung unserer BUcher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Werk ist auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die EinschweiBfolie besteht aus Polyathylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dUrften. ISBN 978-3-409-11719-7 ISBN 978-3-322-91287-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-91287-9 Vorwort Die internationale Geschaftstatigkeit ist fiir die Unternehmen, die davon beriihrten Lander und die Weltwirtschaft zum Schltisselfaktor des Erfolgs geworden. Die Herausgeber beabsichtigen mit der Schriftenreihe mir-Edition, die multidimensio nalen Managementanforderungen der internationalen Unternehmenstatigkeit wissen schaftlich zu begleiten. Die mir-Edition soIl zum einen der empirischen Feststel lung und der theoretischen Verarbeitung der in der Praxis des internationalen Ma nagements beobachtbaren Phiinomene dienen. Zum anderen sollen die hierdurch ge wonnenen Erkenntnisse in Form von systematisiertem Wissen, Denkanst613en und Handlungsempfehlungen verfiigbar gemacht werden. Diesem angewandten Wissenschaftsverstandnis fiihlt sich seit nunmehr drei13ig Jah ren auch die in tiber 40 Landern gelesene und jtingst von 1380 US-Professoren als "best rated journal" im internationalen Management plazierte internationale Fach zeitschrift mir - Management International Review - verpflichtet. Wahrend dort al lerdings nur kurzgefa13te Aufsatze publiziert werden, soIl hier der breitere Raum der Schriftenreihe den Autoren und Lesern die M6glichkeit zur umfanglichen und vertieften Auseinandersetzung mit dem jeweils behandelten Problem des internatio nalen Managements erOffnen. Der Herausgeberpolitik von mir entsprechend, sollen auch in der Schriftenreihe innovative und dem Erkenntnisfortschritt dienende Bei trage einer kritischen Offentlichkeit vorgestellt werden. Es ist beabsichtigt, neben Forschungsergebnissen, insbesondere des wissenschaftlichen Nachwuchses, auch einschlagige Werke von Praktikern mit profundem Erfahrungswissen im internatio nalen Management einzubeziehen. Das Auswahlverfahren sieht vor, daB die Herausgeber gemeinsam tiber die VerOf fentlichung eines in der Reihe erscheinenden Werkes entscheiden. Sie laden zur Einsendung von Manuskripten in deutscher oder englischer Sprache ein, die bei Auswahl jeweils in der Originalsprache publiziert werden. Die Herausgeber hoffen, mit dieser Schriftenreihe die fachliche Diskussion und praktische L6sung von Problemen des internationalen Managements zu stimulieren und wiinschen der mir-Edition eine positive Aufnahme in den Zielgruppen von Wissenschaft, Praxis und Studium des internationalen Geschiifts. Klaus Macharzina, Martin K. Welge, Michael Kutschker, Johann Engelhard Foreword Recognizing the importance of international business for firms, countries and the global economy at large the Series aims at covering the managerial requirements, objectives and tools of international business activity from the standpoint of applied research. mir-Edition is to explore and analyze the real world phenomena of inter national management and to offer on a more general level systematic knowledge and advice in terms of practical recommendations to problem solutions. This basic understanding of research has also guided the editorial policy of mir Management International Review which has had its readers in more than 40 coun tries for thirty years. While in the Journal naturally there is only room for relative ly short treatment of the respective subject matters the Series opens up the possibili ty for comprehensive and in-depth study and discussion of international manage ment problems. Similar to the editorial policy of mir the volumes of the Series should contribute in an innovative manner to the progress of discovery both in the theoretical and practical dimension. It is therefore intended to include in the Series excellent academic contributions, particularly of the young generation of resear chers, but also experiential works of distinguished international managers. Similar to the high aspiration level which has been achieved in mir and which has finally led to the Journal being ranked number one in International Management by 1380 US professors recently, only contributions of very high quality will be accep ted in the Series. The selection decision will be taken collectively by the Editors. Manuscripts are invited in English and German language; they will be published in the original form. The Editors sincerely hope to stimulate the discussion and to assist in the solution of problems in the area of international management by way of the Series. They wish that mir-Edition will receive a positive welcome among the major target groups which comprise academics, students and managers in international business. Klaus Macharzina, Martin K. Welge, Michael Kutschker, Johann Engelhard IX Vorwort "Globalisierung" ist ein Thema, das in aller Munde ist. Nicht nur in der Wirtschafts presse wird dariiber geschrieben; auch eine kaurn noch zu iibersehende Zahl wissen schaftlicher Veroffentlichungen ist dazu erschienen. Dabei flillt allerdings auf, dass in vielen Beitragen eine Makro-Perspektive eingenommen wird. Wesentliche Gesichts punkte sind zum Beispiel das Verhaltnis von Untemehmensaktivitaten und staatlichen Handlungsmoglichkeiten - die Behauptung ist, dass multinationale Untemehmen sich dem Zugriff staatlicher Regelungen weitgehend entziehen konnen - undloder die Wett bewerbsfahigkeit ganzer Vo lkswirtschaften, die angesichts der Herausforderungen durch die Globalisierung auf neue Fundamente gestellt werden miisse. Betriebswirt schaftliche, die Mikro-Perspektive einzelner Untemehmen betonende Analysen werden in den so ausgerichteten und die Diskussion beherrschenden Publikationen kaurn syste matisch zu Rate gezogen. Daraus kann geschlossen werden, dass die betriebswirtschaft lichen Fachvertreter bislang das Globalisierungsthema noch nicht in ausreichendem MaBe bearbeitet haben undloder es ihnen nicht gelungen ist, ihre Einsichten in ange messenem Umfang in die Diskussion einzuspeisen. Vor dem Hintergrund dieser Situationsanalyse ist im Rahmen der Kommission "Intema tionales Management" des Verbandes der Hochschullehrer fUr Betriebswirtschaft e. V. yom 4. - 6. Februar 1999 in Jena eine Tagung veranstaltet worden, zu deren AnlaB eine Bestandsaufnahme durchgefiihrt und betriebswirtschaftliche BeiWge zur Globalisie rungsproblematik vorgestellt und diskutiert werden sollten. Mit dem vorliegenden Band sollen diese Beitrage auch einer breiteren Offentlichkeit zuganglich gemacht werden. 1 Die ersten beiden Beitrage kommen den soeben erwiihnten, meist sozialwissenschaftlich ausgerichteten Beitragen vom Tenor her sicherlich am nachsten - beide sind stark inspi riert durch unternehmensethische Diskussionen, die in den letzten beiden Jahrzehnten auch in der Betriebswirtschaftslehre eine groBe Rolle gespielt haben. Fiir Andreas Scherer besteht die zentrale Frage der Globalisierungsdiskussion darin, "ob die multinationalen Untemehmen ihrem Verhalten ausschlieBlich okonomische Impera tive zugrunde legen sollen, wie dies etwa der Neoliberalismus fordert, oder ob sie sich auch als politisch verantwortliche Akteure in der Weltwirtschaft begreifen sollen." Das Pladoyer geht in Richtung der zweitgenannten Alternative. Die neoliberale Sichtweise baue, so Scherer, auf der falschen Pramisse auf, dass auch im Zeitalter der Globalisie rung die Arbeitsteilung zwischen der Politik, die die Rahmenordnung setzt, und der Wirtschaft, die innerhalb dieser Rahmenordnung eigenen NutzenmaximierungskalkUlen folgen darf, ohne sich urn die Ausgestaltung der Rahmenordnung zu kiimmem, noch gilt. Das aber sei nicht mehr der Fall: De facto beeinflussen die Handlungsweisen der 1 Der in diesem Band verOffentlichte Beitrag von Brij Nino Kumar und Ina Graf ist nicht auf der Tagung vorgestellt, sondem erst nachtrllglich fiIr die VerOffentlichung eingereicht worden. x Unternehmen auch die Rahmenbedingungen, treten Unternehmen auch als politische Akteure auf. Es sei daher an der Zeit, dass Unternehmen ein "republikanisches" Selbst verstandnis entwickeln, welches das okonomisch motivierte Handeln im FaIle von Kon flikten mit begriindeten Interessen anderer Akteure (Bezugsgruppen, Stakeholder) be grenzt. Auch Brij Nino Kumar und Ina Grafbetonen die spezifische Verantwortung multinatio naler Unternehmen bei der Losung der mit der Globalisierung verbundenen Konflikte zwischen den verschiedenen Interessengruppen in Wirtschaft und Gesellschaft. Ais normativen Handlungsrahmen schlagen sie dabei ein Konzept des Sustainable Deve lopment vor, das die Elemente der Integration, Kooperation und Kommunikation um fasst. Das bedeutet erstens, dass okonomische, okologische und soziale Handlungsre geln bei allen strategischen Entscheidungen gleichrangig und integrativ beriicksichtigt werden soIlen; zweitens, dass die multinationalen Unternehmen mit Staat und Gesell schaft zusammenarbeiten und sich als "Change Agents" betatigen; und drittens, dass die Kommunikations- und Entscheidungsprozesse im Unternehmen den betroffenen Ao spruchsgruppen transparent gemacht werden. Die beiden Autoren konkretisieren dieses Konzept am Beispiel der deutschen chemischen Industrie, die sieh auf Verbandsebene auf ein Konzept des Sustainable Development selbstverpflichtet hat. Sie zeigen, dass die Realisierung eines solchen Konzeptes in besonderem Mafie die Fahigkeit zur Losung von Wert-, Mittel- und Verteilungskonflikten erfordert; diese aber sei, so die Autoren, nur auf der Grundlage eines Konzeptes des "organisational en Verstehens" der Interes sen anderer Konfliktparteien auszubilden, das auch interkulturelle Elemente beinhaltet. Es muB weiteren Forsehungen iiberlassen bleiben, diesen Ansatz weiterzuentwiekeln und mit empirischen Daten aus der chemischen Industrie auszuflillen. Der dritte Beitrag von Manfred Perlitz und Thorsten Peske hat ebenfalls Affinitaten zu sozialwissenschaftlichen - insbesondere politikwissenschaftliehen - Theorieansatzen; nur wird jetzt die Gewichtung nieht so sehr auf einen normativen Handlungsrahmen, sondern auf die empirische Analyse der Strukturen von Unternehmensnetzwerken ge legt. 1m AnsehluB an das bekannte EPRG-Modell von Heenan und Perlmutter (1979) und daran ansehlieBende Modelle, etwa von Bartlett und Ghoshal (1989), entwickeln sie zunachst eine Typologie solcher Netzwerke und darauf aufbauend den Vorschlag, die Beziehungen zwischen den Mutter- und den Tochtergesellschaften, die den Kern der Unternehmensnetzwerke bilden, tauschtheoretisch zu modellieren, urn eine Erklarung fUr unterschiedliche Grade der Einflussnahme von Tochtergesellschaften auf die strate gischen Entscheidungen der Muttergesellschaften zu finden. Auf dieser Grundlage kann dann ein verhandlungstheoretischer Bezugsrahmen aufgebaut werden, der die Entschei dungsfindung innerhalb der Unternehmensnetzwerke durchaus in Analogie zu den Ver handlungsprozessen von Staaten bzw. Regierungen interpretiert - eine interessante Va riante zu Ideen von Grosse und Behrman (1992), die ebenfalls einen verhandlungstheo retischen Bezugsrahmen verwenden, diesen aber insbesondere flir eine Analyse der Be ziehungen zwischen Staaten (genauer: Gastlandregierungen) und multinationalen Unter nehmen - die sie als die eigentliche "Differentia specifica" des IntemationaJen Mana gements begreifen - fruchtbar machen wollen. Eine empirische Dberpriifung des von XI Perlitz und Peske vorgeschlagenen Bezugsrahmens steht noch aus; sie verweisen aber auf Forschungsvorhaben, die in Zusammenarbeit mit Politikwissenschaftlem bearbeitet werden sollen. Der vierte Beitrag wurde von Thomas Wrona verfasst. Er beschaftigt sich mit dem Ein fluB der Globalisierung auf die Gestaltung von Strategien der vertikalen Integration. Ausgangspunkt ist zunachst eine Bestandsaufnahme, die auf einer Befragung von 168 Untemehmen der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie im Jahre 1997 basiert. Die Frage ist bier: Trifft es, wie in der Literatur haufig behauptet, zu, dass in weitge hend "globalen" Industrien eine Tendenz zur Reduktion der WertschOpfungstiefe be steht? Wrona kann aufgrund seiner Untersuchung das Sample in vier unterscbiedliche "strategische Gruppen" bzw. "Integrationsmustem" aufteilen; der Gesamtbefund ist aber eindeutig: Tatslichlich haben wir es in der beispielhaft untersuchten Industrie mit einem eher geringen Integrationsgrad zu tun. Den Gehalt dieser Aussage halt Wrona allerdings letztlich fUr gering; die entscheidende, weiterfiihrende Frage ist fUr ibn, wel ches die Einflussfaktoren dafUr sind, dass die empirisch ermittelten Integrationsmuster gewlihlt werden. Wrona kann bier sechs "Dimensionen der Globalisierungsbetroffen heit" festmachen und deren EinfluB auf den vertikalen Integrationsgrad ermitteln. Unter anderem zeigt sich, dass Untemehmen speziell dann vertikal integriert sind, wenn sie sich fiber einen hohen Differenzierungswettbewerb betroffen fiihlen. Dagegen fUhrt eine Betroffenheit fiber kurze Innovationszyklen und Kostendruck zu nicht bzw. nur gering ausgeprligter vertikaler Integration. Es folgen zwei Beitrl1ge, die sich mit Fragen der "Corporate Governance" beschaftigen. Stefan Eckerts Forschungsfrage lautet, ob die zunehmende Internationalisierung der Untemehmensmtigkeit auch zu einer Konvergenz der Corporate-Governance-Systeme fiihrt. Fokus der Betrachtung ist das Corporate Governance-System groBer deutscher Aktiengesellschaften, das sich durch personelle und kapitalmliBige Beziehungen zwi schen diesen Untemehmen im allgemeinen und mit Banken und Versicherungsunter nehmen im besonderen charakterisieren llisst. Verliert dieses "insider-orientierte" Sys tem im Zeitablauf seine Eigenart, entwickelt es sich in Richtung auf ein "outsider orientiertes" System, wie man es aus den angelslichsischen Llindem kennt? Eckert be antwortet diese Frage anhand einer Fallstudie zur Hoechst AG. Es kann gezeigt werden, dass bis zum Jahre 1994 tatslichlich bei diesem Untemehmen von einem typischen in sider-orientierten Govemance-System gesprochen werden kann, innerhalb dessen die Interessen der Aktionlire ,,keineswegs vorrangig" beriicksichtigt werden. Mit dem Wechsel des Vorstandsvorsitzenden des Untemehmens im Jahre 1994 tritt aber eine Verlinderung ein. Aktionlirsinteressen werden nun stlirker akzentuiert. Tiefere Ursachen bierfiir sind die Verlinderungen auf den Kapitalmlirkten (einschlieBlich der Intemationa lisierung der Aktionlirsstruktur der Hoechst AG) sowie der starke Wettbewerb innerhalb der "Lifescience"-Industrie und die damit verbundene Tendenz der Branchenkonzentra tion. In diesem Umfeld muB der Untemehmenswert ("Shareholder Value") offensicht lich nach oben getrieben werden, urn Ubernahmeofferten anderer Untemehmen abweh ren zu konnen. Das aber kann nur geschehen, wenn die Ertragsorientierung des Unter- XII nehmens deutlich ansteigt. Die Konvergenz-Vennutung kann insofern durchaus besm tigt werden. Freilich raurnt Eckert ein, dass die Hoechst AG bier sicherlich eine Vorrei terrolle einnirnmt. Eine branchenspezifische Betrachtung sei angezeigt, urn ein einiger maBen verlassliches Gesamtbild der Entwicklung zu ennitteln. Auch Reinhart Schmidt analysiert die Veranderung von Corporate Governance Strukturen, aber in einem ganz anderen Setting: Es geht urn grenziiberschreitende Mer ger-Aktivimten von Unternehmen. Die allgemeine Hypothese lautet, dass die nach dem Merger etablierte Corporate Governance-Struktur die Machtverteilung reflektiert, die aus den Fusionsverhandlungen der beiden Unternehmen resultiert. Daruber hinaus wird postuliert, dass Unternehmen nach Fusionspartnern suchen, deren kultureller Hinter grund 1ihnlich zu dem eigenen ist, und wo entsprechend auch die Corporate Governan ce-Systeme weitgehende Ubereinstirnmungen aufweisen. Beide Hypothesen werden anhand von 19 Kurzfallstudien aus den Jahren 1988 bis 1999 untersucht. Die zweite Hypothese kann tendenziell besmtigt werden. In bezug auf die erste Hypothese wird festgestellt, dass in vielen FaIlen Bemiihungen vorhanden sind, die Corporate Gover nance-Strukturen so zu gestalten, dass von einem Mergers ofE quals gesprochen werden kann. Allerdings geht die "Gleichheit" der Partner im Zeitablaufhaufig wieder verloren. Einige neuere Beispiele zeigen, dass hier denn auch gar nicht mehr das Ziel eines Mer gers of Equals verfolgt wird, sondern von vornherein eine Governance Structure ge wahlt wird, die die realen Machtverhaltnisse, wie sie sich in den Kapitalmarktbewertun gen zum Zeitpunkt der Fusion zeigen, widerspiegelt. Eine der Behauptungen, die im Zusarnmenhang mit der Globalisierungsdiskussion hau figer geauBert wird, ist, dass deutsche Unternehmen zwar die Vorteile des deutschen Sozialsystems in Anspruch nehmen, aber nicht bereit sind, die dafiir anfallenden Kosten zu tragen, und entsprechend ihre Steuern im Ausland zahlen. Leider scheinen hierzu bislang keine systematischen empirischen Untersuchungen vorzuliegen, die diese Be hauptungen stUtzen oder ihnen widersprechen. Sabine Seibold muB sich deshalb zu nachst einmal darauf konzentrieren, die Prinzipien der Besteuerung globaler Unterneh menstatigkeiten zu erlautern sowie die Folgen der Globalisierung fUr die nationalen Steuersysteme zu analysieren. Die Ergebnisse werden in zehn Thesen zusarnmengefasst. Sie machen deutlich, dass die Globalisierung einerseits Chancen der Kosteneinsparung fUr die Unternehmen bietet, andererseits aber die Steuerrechtsordnungen vor erhebliche Herausforderungen stellt. Der zweitgenannte Aspekt wird natiirlich durch den zuneh menden Internethandel noch verstarkt. Ein gemeinsames Vorgehen der Staaten in Fonn politi scher Verhaltensregeln und mehrstaatlicher Abkornmen ware dringend erforder lich. Uber erste Ansatze ist man hier aber noch nicht hinausgekommen. Heinz Rehkugler, Dirk Jandura und Isabelle zu Sayn-Wittgenstein beziehen sich bei ihrer Untersuchung von Diversifikationsstrategien auf Kapitalmarkten nicht auf globale, sondern auf die europdischen Kapitalmarkte. Dennoch passt die vorliegende Studie in sofern in den Gesamtzusammenhang, als die Folgen einer zunehmenden Integration der Kapitalmarkte - wie sie auch mit der Globalisierung einhergeht - gleichsam am Bei spiel der europaischen Kapitalmarkte untersucht werden k6nnen. Die grundlegende

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Der vorliegende Tagungsband präsentiert betriebswirtschaftliche, die Mikroperspektive einzelner Unternehmen betonende Analysen zur Problematik der Globalisierung. Im Rahmen der Kommission "Internationales Management" des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e. V. haben Experten zwi
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