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Gleitklauseln im Geld- und Kapitalverkehr: Mark = Mark? PDF

213 Pages·1980·4.677 MB·German
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Gerke Gleitklauseln im Geld- und Kapitalverkehr Schriftenreihe fUr Kreditwirtschaft und Finanzierung Herausgegeben von Prof. Dr. Karl Friedrich Hagenmiiller Prof. Dr. Wolfram Engels Prof. Dr. Rosemarie Kolbeck Band 1 Professor Dr. Wolfgang Gerke Gleitklauseln im Geld- und Kapitalverkehr Mark Mark? = CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Gerke, Wolfgang. Gleitklauseln im Geld-und Kapitalverkehr: Mark = Mark? Wolfgang Gerke. - Wiesbaden: Gabler, 1980 (Schriftenreihe ftir Kreditwirtschaft und Finanzierung; Bd. 1) ISBN 978-3-409-41071-7 ISBN 978-3-322-88026-0 (eBook) DOl 10.1007/978-3-322-88026-0 © Betriebswirtschafdicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1980 Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1980 Umschlaggestaltung: Horst Koblitz, Wiesbaden Aile Rechte vorbehalten. Auch die fotomechanische Vervielfiiltigung des Werkes (Fotokopie, Mikrokopie) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. ISBN 978-3-409-41071-7 Vorwort Der Gesetzgeber hat in § 3 des Wahrungsgesetzes die Giiltigkeit von Gleitklauseln in Vertragen unter Genehmigungsvorbehalt gestellt. Das ist schon eine besondere Merk wiirdigkeit. Bei Streitigkeiten iiber Vertrage wird der Richter den Vertrag danach auslegen, was die Parteien gewoIlt haben. In diesem FaIle ist ihm dies ausdriicklich untersagt. Mehr noch: Die vertragschliegenden Parteien werden daran gehindert, das, was sie eigentlich wollen, auch vertraglich zu prazisieren. Begriindet wird die Vorschrift damit, dag man so die Zerriittung des Geldwesens verhindern konne. Der Autor zeigt iiberzeugend, dag diese Begriindung nicht stimmt: Das Verbot von Indexklauseln ist vielmehr der Versuch der Obrigkeit, die Zerriittung des Geldwesens vor den Biirgern zu verschleiern. Die Nichtzulassung. von Indexklauseln auf Geld- und Kapitalmarkten wird seit lange rem leidenschaftlich diskutiert. Das ist kein Wunder. Die Welt des Kapitalverkehrs wiirde ganz anders aussehen, wenn Indexklauseln verbreitet waren. Der Autor unter sucht diese Zusammenhiinge sowohl unter einzelwirtschaftlichen als auch unter ge samtwirtschaftlichen Gesichtspunkten. Gesamtwirtschaftlich wiirde eine weitgehende Benutzung von Indexklauseln zwar nicht die Inflation, wohl aber die schad lichen realen Folgen cler Inflation mindern. Einzelwirtschaftlich wiirden auf diese Weise Risi ken beseitigt. Beide - Kapitalanleger wie Kapitalnehmer - konnten sich in vielen Fallen besser stehen. Der Autor zeigt sehr iiberzeugend, d~ der Widerstand gegen Indexklauseln aus dem Bankwesen ganzlich unbegriindet ist. Gerade den Banken wiir den sich durch Indexklauseln neue und lohnende Geschaftsmoglichkeiten erOffnen. Dies ist die erste Arbeit, die die Problematik der Indexklauseln in all ihren Aspekten behandelt. Die Frage ist von so groger praktischer Bedeutung fiir aIle, die Kapital anlegen oder Kapital aufnehmen wollen, fiir das Geldwesen wie flir das Bankgewerbe, dag sie eine qualifiziertere Diskussion verdient hatte, als dies bisher der Fall war. Diese Arbeit setzt die Magstabe fiir eine kiinftige Diskussion. Wolfram Engels Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort von Wolfram Engels 5 Inhaltsverzeichnis 7 Einleitung 11 a) Untersuchungsziele 11 b) Vorgehensweise 13 A. Einschneidende Eingriffe in die Vertragsfreiheit durch die gesetzliche Rege- lungder Wertsicherungsklauseln ....... 15 I. Die Bedeutung des § 3 des Wahrungsgesetzes 15 II. Inkonsequente und schwer iiberschaubare Trennung zwischen verschiede- nen Erscheinungsformen der Gleitklauseln . 19 1. Leistungsvorbehalte . . . . . . . . . . . 19 2. Spannungsklauseln ........... 20 3. Die Vernachlassigung von Analogieschliissen 23 a) Mindestklauseln . . . . . . . . . . . 23 b) Wandelschuldverschreibungen 23 4. Risikenverlagerung durch Vertrage mit Preisklauseln 25 a) Kostenelements-und Preisgleitklauseln 26 b) Kalkulationsrisiken langfristiger Liefervertrage 27 c) Preisvorbehaltsklauseln . . . . . . 28 5. Geldsummen- und Geldwertschulden . . . . . . 29 6. Laufzeitabhangige Genehmigung von Gleitklauseln der Mietzinsbe- stimmung ........................... 32 7. Sachwertabhangige Rentenvertrage ............... 33 8. Versicherungsvertrage und die Vertragsabsichten der Versicherungs- nehmer 35 III. Zusammenfassung 39 B. Folgen des dirigistischen § 3 des Wiihrungsgesetzes 42 I. Die AushOhlung des Verbotes von Gleitklauseln im Geld-und Kapitalver- kehr . . . . . . . . . . . 42 1. Devisentermingeschafte 42 2. Pensionsgeschafte . . . 43 II. Erzwungenes Ausweichen auf Anlagesubstitute 44 Seite III. Rechtsunsicherheit statt Rechtsvertrauen durch strenge Auslegung des Nominalismusprinzips .................. 46 1. Die Normierung von Recheneinheiten und Zahlungsmitteln 46 2. Enteignung durch Verbot von Wertsicherungsklauseln? 47 IV. Zusammenfassung 53 C. Lau[zeitverkiirzungen und das Verbot der Wertsicherungsklauseln im Geld- und Kapitalverkehr .......... 54 I. Historische Entwicklung der Laufzeiten 54 II. Laufzeitverlangerung durch Indexklauseln 58 1. Die Funktionsunfahigkeit des Marktes fur langfristiges Fremdkapital 58 2. Wertpapierlaufzeiten in Abhangigkeit von Geldwert und Zins . .. 60 III. Die Quantifizierung der erklarenden Variablen der Laufzeitentwicklung 65 IV. Zusammenfassung 73 D. Indexierungsprobleme aufterhalb des Geld-und Kapitalverkehrs 74 I. Lohngleitklauseln 74 II. Sonderprobleme indexierter Guterpreise am Beispiel einer Indexbindung der Dlpreise ................... 77 1. Die Festlegung des Warenkorbes ........ 77 2. Dlpreisindexierung, eine Losung mit hohen Risiken 79 a) Dlpreisindexierung bei sich andernder Bedeutung des DIs 79 b) Dlpreisindexierung bei Veranderung des Entscheidungsfeldes des Produzenten 82 III. Die Beziehung verschiedener Indexklauseln zur urspriinglichen Vertrags- absicht 85 IV. Zusammenfassung 87 E. Wertsicherungsklauseln - Indikatoren eines zerriitteten Geldwesens 89 I. Das Verlangen nach Wertsicherungsklauseln als Folge des Wahrungsver- falls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 1. Das brasilianische Beispiel .......... 89 2. Wahrungsgeschichte - Geschichte des Dirigismus 92 II. Der Einflug der Wertsicherungsklauseln auf verschiedene Geldfunktionen 94 1. Wertsicherungsklauseln und die Zahlungsmittelfunktion des Geldes 95 2. Die Maggutfunktion des Geldes und ihre Beeinflussung durch Wertsi- cherungsklauseln 96 Seite 3. Die Wertspeicherfunktion des Geldes in einer Wirtschaft mit Wert sicherungsklauseln 100 III. Zusammenfassung 101 F. Wertsicherungsklauseln - Vorbild eines neuen Geldsystems 103 I. Die Aufhebung privatvertraglicher Wertsicherungsklauseln durch warenge- decktes Indexgeld ............... 103 II. Von den Wertsicherungsklauseln zum Realasset-Geld 107 III. Exkurs: Quotageld 108 IV. Zusammenfassung 113 G. Fehler in der Beweisfiihrung der Gegner und Befiirworter von Wertsicherungs- klauseln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 I. Banktechnische Einwande gegen Wertsicherungsklauseln 115 1. Einlagenberge der Kreditwirtschaft durch Wertsicherungsklauseln? . 115 2. Altsparerschadigung nach Einfiihrung von Wertsicherungsklauseln? . 118 II. Indexklauseln und Inflation . . . . . . . . . . . . . . . . 120 1. Indexklauseln im Zeichen der "Olflecktheorie" 121 2. Indexklauseln und das aulknwirtschaftliche Gleichgewicht 123 III. Zusammenfassung 125 H. Die Chancen fiir Umverteilungen durch Indexklauseln im institutionalisierten Kapitalmark t ............................. 127 I. Institutionelle Kapitalmarktintermediation und ihre Funktionen im Er klarungsmodell . . . . . . . . . . . . . . . 130 1. Modell des nicht organisierten Kapitalmarktes . . . . . . . . . . . 130 2. Modell des organisierten Kapitalmarktes ............. 137 a) Die automatische Tendenz zur Institutionalisierung des Kapital marktes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 b) Schuldnermacht - eine nicht erklarte Grage der Gegner der Wert- sicherungsklauseln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 c) Schuldnermacht durch diskriminierende Finanzintermediation 140 II. Fehlinterpretation der Wirkungsweise "gespaltener" Kapitalmarkte 153 1. Anlegerrisiken 154 2. Schuldnerrisiken 156 III. Die Bedeutung, der "random walk"-Theorie innerhalb des Modells des institutionalisierten Kapitalmarktes 157 IV. Zusammenfassung 159 Seite 1. Die Relativitiit der Risiken verschiedener Anleiheformen 160 I. Das MaBgutrisiko verschiedener Anleiheformen . . 161 1. Anleiherisiken bei Kalkulation der Glaubiger und Schuldner mit glei- chen MaBstaben 163 2. Anleiherisiken bei Kalkulation der Glaubiger und Schuldner. mit ver- schiedenen MaBstaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 165 3. Finanzierungsbedingte Investitionsrisiken trotz Festzinskalkulation 169 II. Die Vernachlassigung von Erwartungsdivergenzen 171 III. Zusammenfassung 175 ]. Die Novellierung des § 3 des Wiihrungsgesetzes 177 Anlage: Beobachtete und geschatzte durchschnittliche Laufzeiten als Erganzung zu den Regressionsrechnungen in Abschnitt C,III 180 Verzeichnis der Abkiirzungen 191 Verzeichnis der verwandten Symbole 194 Verzeichnis der Abbildungen 198 Verzeichnis der Tabellen .. 201 Verzeichnis der benutzten Gesetzestexte 202 Literaturverzeichnis ............................ 204 Einleitung a) Untersuchungsziele Spatestens seit Aufgabe der reinen Goldwahrung muBten sich die Menschen trotz weltweit standig mehr oder weniger stark aufkommender Kritik an inflatorischen Ten denzen damit abfinden, in Wahrungsblocken mit sich permanent andernden Geldwer ten zu wirtschaften, wobei sich die Geldwertanderungsprozesse nicht immer vertei lungsneutral vollzogen. Beispielsweise reichte die Verzinsung eines Sparbuches mit gesetzlicher Kundigungsfrist, das trotz Geldwertverschlechterung immer noch eine be liebte Anlageform darstellt, zeitweilig nicht einmal zum Ausgleich der jahrlichen Ver teuerung der Lebenshaltungskosten aus. Wenn sich eine Anlageform mit teilweise real negativen Ertragen dennoch weiterhin so groBen Zuspruchs bei den Sparern erfreut, kann dies nicht allein auf Informationsman gel und Geldillusion zUrUckzufuhren sein. Offensichtlich bietet der Kapitalmarkt den Sparern zur Zeit nur beschrankt ertragreiche Alternativen der Geldanlage an, die in bezug auf ihre Teilbarkeit, Dispositionsfreiheit und Sicherheit mit dem Sparbuch ernst haft konkurrieren konnten. In der Tat wei sen Kapitalmarkttitel mit hoheren Durch schnittsverzinsungen wie beispielsweise GmbH-Gesellschafteranteile, Immobilienzertifi kate oder Kommanditanteile neben den Risiken der schnellen VerauBerbarkeit hohe Kurs- und Ertragsrisiken auf. Nicht zu unterschatzende Kursrisiken bestehen aufgrund von Zinsanderungsmoglich keiten aber auch bei festverzinslichen Schuldtiteln wie Pfandbriefen und festverzins lichen Anleihen, die aufgrund ihres geringen Ausfallrisikos am besten geeignet sein sollten, breite Sparerkreise anzusprechen. Bei festverzinslichen Wertpapieren fuhren in vielen Fallen unvorhergesehene Geldwertanderungen zu nachtraglichen umverteilungs effekten zwischen Glaubigern und Schuldnern. Es wird in dieser Arbeit zu untersuchen sein, ob dieses Inflationsrisiko simultan fur Anleiheemittenten und Anleihezeichner verringert werden kann. Ein Instrument zur gleichzeitigen Senkung unerwunschter Glaubiger- und Schuldner risiken aus Geldwertanderungsvorgangen konnte die Emission indexierter Anleihen sein. Der Gesetzgeber ieitete jedoch aus den Indexanleihen so nachhaltige Gefahren fur die Wahrungsstabilitat ab, daB er sich zu einer gesetzlichen Einschrankung derartiger Schuldverhaltnisse genotigt sah. Dieser Eingriff in die Vertragsfreiheit zwischen Glaubi gern und Schuldnern fand seinen Niederschlag in den Bestimmungen des § 3 des Wah rungsgesetzes, der den folgenden Wortlaut hat: "Geldschulden durfen nur mit Genehmigung der flir die Erteilung von Devisengenehmi gungen zustandigen Stelle in einer anderen Wahrung als in Deutscher Mark eingegangen werden. Das gleiche gilt flir Geldschulden, deren Betrag in Deutscher Mark durch den Kurs einer solchen anderen Wahrung oder durch den Preis oder eine Menge von Fein gold oder von anderen Gutern oder Leistungen bestimmt werden solI." 11

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