ANGEWANDTE PFLANZENSOZIOLOGIE VEROFFENTLICHUNOEN DES INSTITUTES FOR ANOEWANDTE PFLANZENSOZIOLOOIE DES LANDES KARNTEN HERAUSGEBER UNIV.-PROF. DR. ERWIN AICHINOER HEfT X OLEICHBEDEUTENDE WISSENSCHAfTLICHE NAMEN (SVNONVME) DER PfLANZEN 6STERREICHS VON UNIV.-PROF. DR. ERWIN JANCHEN, WIEN WIEN SPRINGER-VERLAG 1953 Schriftleiter: Un i v. -Pro f. Dr. E r win Jan c hen. ISBN-13: 978-3-211-80294-6 e-ISBN-13: 978-3-7091-5446-5 DOl: 10.1007/978-3-7091-5446-5 All eRe c h t e v 0 r b e hal ten. Inhalt. Seite Gleichbedeutende wissenschaftliche N a men (S y n- on y m e) de r P f I a n zen () s t err ie i c h s Erster Teil: Bryophyta, Moose (Laubmoosc Lind Lebermoose) . . . . . 7 0 • •• Zweiter Teil: Pteridophyta, Farnpflanzen II Dritter Teil: Gymnospennae, N ack tsamer ]t) Vierter Teil: Angiospermae, Decksamer ]8 GleichbeJeutenJe wissenschaftliche Namen (Synonyme) .. Jer Pflanzen Osterreichs. Von Erwin Jan c hen (\'\Tien) mit einem Beitrag von Kurt Fit z (\'\Tien). Das nachstehende Verzerichnis saIl in erster Linie den praktisdlen Bediirl nissen der forstlichen and landwi,rtschaftlichen Pflanzensoziologie chene'll. Dar liber h.inaus solI es auch hir andere Zweige der angewandten Botanik und hir (he theoretische Botanik verwendbar sein. Es ware sehr erfreulich, wenn man zur eindeutigen VersUindigung liber heimische Pflanzen durchwegs Namen verwenden konnte, die unserer deutschen "\Iutterspraahe entstamJ1len. Dies ist jecloch aus mehrfaehen Griinclen nicht immer moglich. Bei del' graBen Ausclehnung des deutschen Spraehgebietes ist sehr oft di,e gleiche Pf]anze in einer Gegencl untier die"eQll, ill einer anderen Ce gent! unter einem ganz anderen J'\alllen bekannt. Andererseits ,verden oft mit einelll und delffi,~elben N amen ganz verschiedene Pflanzen bezej,chnet, was III vielen M,iHverstandnis~en fiihrt. Zahlreiehe unsdheinhare (xler schwer unter· scheidbare Pflanzen besitzen iiberhaupt ketne volhtumIichen deutschen Namelr. sondern nul' sogenannte Buchn;~men, die von den Verfassern botanischer Bucher nach eigenem Erlllessen ausgeclacht und gegeben worden sind. Daher hihrt oft die gleiche PHanze in verschieclenen Biichern verschiedene N amen, clie aIle nieht volkstiimlich sind. In Anhetracht diesel' Dbelstande ist ,eine Vevein heitlichung cler deutschen Pflanzenbenennung erstrebenswert*); volle Einheit lichkeit wirel sich aber wohl nie efl1eichen lassen. Demgegenuber bilden die wissenschaftlichen Pflanzennamen, die zumeist cLer lateinischen oder der griechischen Spracheentnommen s'i,nd, ein viel siohereres Verstandigungsmittel, das nicht nur innerhalb des deutschen Sprach gebietes Geltung hat, sondern in aHen Kulturlandern der Erde. Der wissemchaftliche Name jeder PfianzenaTt besteht aus lwei \!\Torten; diese sind cler Gattung&name und das Art-Epitheton (der Art-Nachname, Art name imengeTen Sinn). Dazu kommt noch, wel1in niitig oller wunschenswert, die Autorbezeichnung, d. h. cler Name oder abgekiirzte Name jenes Fachmannes, der den Namen gegehen 'hat. Ein Beispiel: in df'[ Arthenennung- flir die \'\TeiB Tanne, "Abies alba M.i 11.", ist Abies (Tanne) cler Gattungf>name, al'ba (die weiBe) das Art-Epitheton, 1\1 i 11. (VI i 11 e r) die Autorbezeichnung. Zu:r Benennung einer UnteTart (Subspezies) wird an den Artnamen clas Zwischenwort subsp. oder ssp. (d. i. subspecies) und clann clas Subspezies-Epithe- ") Vgl. den Artikel "Deutsche Pflanzennamen", diese Schriftenreihe. Heft IV (l9!Jl). Seite 17-38. ton (der Unterart-Nachnalme) anjg1efiigt. Beispielsweis,e teilt man den Rauh En~ian, die Gentiana aspem, in dl'ei Unterarten; diese sind: Gentiana aspem subsp. aspem, Echter Rauh-Enzian, G. aspem subsp. Sturmiana, Stu r m ' s Rauh-Enzian, und C. aspem subsp. norica, Norischer Rauh-Enzian. In ii.h:nlicher W,eise ,erfolgt die Bezeichnung der Varietaten (var.) und anderer Untert,eilungen der Arten. Es ware zu wunsehen und anzustreben, daB jede Pflanzenart, jede Pflanzen Unterart usw., a:ll~emein gesagt, jede P£lanzensippe, nur einen ,einzigen wissen scha£tN·chen Namen harte. Diles ist aber nicht oder derzeit noch nieht der Fall, zum Teil aus wissensohaftlichen, zum groBeren Teil aus rein formellen Grunden. BeispieIe fUr wissenschaftlime Grundie sind folgende: Si1lene quadridentata, das Vi,erzahn-Leimkraut, wird zusammen mit mehr,eren verwandten Arten von vielen Forschern in eine eigene kleine Gattung, Heliosperma, Strahlensame, ge stellt und heiBt dann Heliosperma quadridentatum, Vierzathn-Strahlensame. - Die beiden Unterarten von Senecio nemorensis, Hain-Greisk'faut, namlich S. nemorensis subsp. Jacquinianus, J a c qui n 's Ha'in-Greliskraut odeI' Breit blatt-Haingneiskraut, lind S. nemorensi's subsp. Fuchsii, F u e h s' Hain-Greis kraut oder SChmailblatt-Ha'ing1I'eisklfaut, werden haufig als eigene Arten be wertet; 'sie heiBen dann Senecio nemorensis, Hain-Greiskraut (im engeren Sinn) und Senecio Fuchsii, Fuchs-Greiskrauf. - Die Edorschung und Benennung der Pflanzen hatei:llIe lange !gieschidhdiche Entwieklung durchg,emacht. Wahrend dieser Zeit wurde oftmals die glei,ehe Pflanze unabhangig von verschlired~nen Forschern fUr ne'll, d. h. wiss,enrschaftlich noch unbekanrntgehalten und daher mit einem neuen Namen belegt, ,erhielt also dadurch mehrere Namen; von diesen hatte sich oft ein jungerer Name allgemein eingeburgert, bis man das Vor:handensein 'einres iiJIteren Namens erkannte und dann diesem den Vorzug gab. - Rei der Zerlegung oder Vereinigung von Arten, bei der Zerlegung odeI' Vereinigung von GattullIgen, bei der Dbertragung von Al1ten in andere Gat tungen, bei der Erhebung von Varietaten zu Arten und bei manehen anderen wisslenschaftlichen Veranderungen wurden von vers,chiede'llen Forschern in formeller Hi'llsicht verschiedene Vorgange eingehalten und es ergabe'll sich dar aus fUr die glekhen Pflanzen zwei oder me'hner,e v,ersehiedene Namen. Urn in das dadurchentstandene Namengewirre eine einheitliehe Ordnung zu bringen, wurden im Jahre 1905 auf einem in Wien abgehaltenen inter nationalen Botaniker-KongreB international gelt,ende Regeln del' botanischen Nomenklatur (d. i. Namengebung) beschlossen. Auf Grund der Erfahrungen, die man bei der Durchfiihrung der Nomenklaturregeln machte, wurden diese dann auf spateren Botanikerkongressen in den Jahren 1910, 1930, 1935 und 1950 abgeandert und erweitert. Die Abanderungen waren jedoch nieht immer restlos wirkliehe Verbes serungen, wogegen manehe wohlbegrundete Vlerbesserungsvorsehlage auf den Kongressen nicht die notige Stimmenmehrheit erla'llgen konnten. Gerade die Bedurfnisse und ber,echtigten Wunsche der Vertreter der angewandten Botanik, besonders der Landwirte, Forstleute und praktischen Pflanzensoziologen, wur den oHensiehtlieh zu wenig beruckSichtigt. Infolgedess,energeben sich bei ganz str'enger DurchfUhrung der jetzt gel tenden Regeln ma'llche Namen, gegen die man schwere Bedenken haben muB, weil sie entweder widersinnig sind oder irr.efiihrend wirken oder zu Verwechs lungen A'lllaB geben oder aus sonstigen Grunden unzweekmaBig erscheinen; Von dem Gedanken ausgehend, daB die Vernunft, bzw. der "gesunde Menschen- 2 verstand" noch uber internationalen Regeln steht, mochte der Verfasser vor liegender Schrift nach dem alten Wahrwort.,keine Regel ohne Ausnahme" auch hier eine recht hescheidene Zahl von Ausnahmen anempfehlen. Einige Beispiele mogen die Be~echtigung solcher Ausnahmen dartun. Die heimische gewohnliche Fichte, Picea excelsa, sollte streng regelgemaB eigentlich Picea Abies, zu deutsch etwa Tannen,Fichte heiBen, welcher Name in der Forst wirtschaft, besonders auch bei Schulern und An fangern , verwirrend wirken muB und daher abzulehnen ist. Der gewohnliche Weizen, Triticum vulgare (Winter- und Sommer-Weizen zusammen), hieBe streng regelgemaB Triticum aestivum, Sommer-Weizen, was in der Landwirtschaft stets irrefUhren muBte. Die Garten-Petersilie, Petmselinum hortense, auch deren glattblattrige Normal form, hieBe nach den Regeln Petmselinum crispum, Kraus-Petersilie, womit man in der Gartnerei niemals einverstanden sein kann. Die Alpen-Simse. funcus a lpin us, hieBe r,egdgemaB funcus alpino-articulatu!i., welcher Name einen Bastard von funcus alpimls mit funcus articulatus, Glieder-Simse, vor tauscht. Eine bestimmt'e Seggen-Art, deren mannliche Bluten ausnahmslos drei StaubgefaBe besitzen, soUte nach den Regeln Carex diandra, Zweimannige Segge, heiBen, wahl wegeneines Beobachtungsfehlers ihres Erstbeschreibers; ein solcher Name muB irrefUhrend wir!<Jen. Unser gewohnliches Zyklamen (Alpenveilchen) ist allgemein bekannt als Cyclamen ellmpaeum;es sollte aher nach den Regeln Cyclamen purpllrascens heiBen, wie ein in den alten bota nischen Schriften bewanderter Gelehrter ·erst vor wenigen Jahren heraus gefunden hat. Die Gelbliche Hainsimse, Luzula flavescens, soUte nach den Regeln Luzula iuzulina, Hainsimsenartige Hainsimse, heiBen, welcher Name ganz widersinnig ist. Die Strahllase Kamille, Matricaria disco idea, sollte streng regelgemaB den widersinnigen Namen Matricaria matricarioides, Kamillen ahnliche Kamille, fuhren. Gleiches gilt von Namen wie Tetmgonia tetra gonoides fUr Tetragonia expallsa (Neuseelander Spinat), Sagina sagilloides hir Sagina Linnaei (Felsen-Mastkraut), Cerastium Cerastoides fUr Cerastium lapp() ninl1n (Lappland-Hornkraut), Alyssum Alyssoides fUr Alyssum calycill!l1ll (Kelch-Steinkraut), Hedysar1l11l Hedysaroides fUr Hedysarum obscllrum (Dunk ler SuBklee), Cholldrilla ch(mdrilloides fUr Chondrilla prellanthoides (Alpen Knorpellattich), Phleurn phleoides filr Phleum Boehrneri (Glanz-Lieschgras oder Trocken-Lieschgras) u. a. m. Viele der hier als vernunftwidrig oder doch unzweckmaBig abgelehnten Artnamen lieBen .sich leicht durch allgemeine Bestimmungen, die in die Regeln neu aufzunehmen waren, grundsatzlich ausschalten; fUr andere ware eine "Aus nahmsliste fUr die Namen der P£lanz·en-Arten" anzulegen. Die bisherigen inter nationalen Botaniker-Kongresse haben sich jedoch gegen die Schaffung einer solchen Arten-Ausnahmsliste grundsatzlich ablehnend verhalten. Fur die Pflanzen-Gattungen besteht schon seit 1905 eine derartige Aus nahmsliste. Diese wurde bei den spateren Kongressen fortlaufend erganzt. Sie hatte aber noeh weitere Erganzungen notig, um alteingeburgerte bekannte Namen gegenuber zwar alteren, aber ganz ungebrauchlichen Namen zu schutzen. Als gegenstandliche Heispiele seien genannt: Arctostaphylos zu srhiit zen gegen Uva-ursi (als Gattungsname!), A1ienastrum zu schutzen gegen Heliclo trichon, Lasiagrostis zu schutzen geg;en Achnatherum, Herminillm zu schutzen gegen Monorchis (als Gattungsname). Da die internationalen Nomenklaturregeln ihr Ziel, namlich die Schaffung einer einheitlichen Benennung aller Pflanzen, noch bei weitem nicht erreicht 3 haben, so stehen jetzt fUr viele Pflanz·en noch zwei oder mehr Namen in Ge brauch. Zahlreiche andere Pflanzennamen werden zwar jeth kaum mehr an gewendet; man liest sie aber in dem noch j-etzt in Gebrauch stehenden Schrift tum. Sich iIi dem Wust der vielen N amen auszukennen, 1St selbst dem einge arbeiteten Fachmann schwierig, fUr einen Fernerstehenden aber ganz unmoglich. Den unmittelbaren Anlal3 zur Ausarbeitung des nachstehenden Verzeich nisses gab das Bediirfnis der angewandten Pflanzensoziologie. Mit diesem Ver zeichnis soIl dem praktisch arbeitenden Pflanzensoziologen ,ein Behelf geboten werden, um fUr jede Pflanze, mit derer beschaftigt ist oder deren Namen er irgendwo liest, den jetzt geltenden N amen rasch zu ermitteln. Zugleich solIen auch zu j-edem giltigen Namen die hau£igeren gleichbedeutenden Namen (Syn onyme) leicht auffindbar sein. Die giltigen bzw. die hier als giltig angenommenen Namen sind im Ver zeichnis gesperrt gedruckt; die ungiltigen Synonyme sind nieht gesperrt. Namen, weIche gesperrt gedruckt, abereingeklammert sind, entsprechen den Nomenklaturregeln im FaIle einer etwas anderen Bewertung odeI' Gattungs umgrenzung, als sie dem nicht-geklammerten gesperrten Namen zugrundeliegt. Ein Beispiel: He I i 0 s per m a qua d rid e n tat u mist der hier ange nommene giltige Name; (S i len e qua d rid e n tat a) ist in dem Falle giltig, wenn man die Gattung Heliosperma mit Silene vereinigt, was Ansichts sache ist und wogegen nicht \;iel einzuwenden ware. Heliosperma quadritMum und Silene quadritida sind aber auf jed en Fall ungil~ige Synonyme. Oder: Sen e c ion e m 0 r ens iss u b s p. F u c h s i i winl hier als giltig betrach tet; (S e n e c i 0 F u c h s i i) hat die Pflanze zu heil3en, falls man sie als eigene Art auffal3t; Senecio sarracenicus jst jedenfaUs ein ungiltiges Synonym. Doch sind mogliche abweiehende Auffassungen nicht immer in dieser Weise gekenn zeichnet worden. In der Bewertung der Sippen (Art oder Unterart) und in der Umgrenzung (Tr·ennung oder Ver·einigung) von Gattungen kommt natiirlich weitgehend die personliche Ansicht des Verfassers zum Ausdruck. Doch war dieser bestrebt, sowohl in derWeite des Artbegriffes als auch in der Weite des Gattungs begriffes einen Mittelweg zu finden. Eine zu weit gehende Zerspaltung wurde ebenso abge1ehnt wie eine weit gehende Zusammenziehung. ZUl Dber die Begrenzung des Stoffes sei folgendes vorausgeschickt. Da das Ver z,eichnis in erster Linie fUr osterreichi'sche Pflanzensoziologen geschrieben ist, so bezieht es sich' nur auf die Pflanzenwelt bsterr·eichs im gegenwartigen Umfang. Eine Amdehnung aUf ganz Mitteleuropa, wie sie vielleicht von m,an chen Beniitzern gerne gesehen worden ware, hatte den Umfang wesentlich ver gr6Bert. Von den Pflanzen bsterreichs wurrlen die wildwachsenden Bliiten und Farnpflanzen und die wichtigeren land- und forstwirtschaftlichen Kultur pflanzen beriicksichtigt, aul3erdem eine Auswahl der wiehtigeren waldbewoh nenden Moose, die fUr bestimmte Waldgesellschaften kennzeichnend sind. Bei den Farn- und Bliitenpflanzen wurde eine solche Einschrankung auf sozio logisch wichtige Arten nicht vorgenommen. Die schwierige Gattung Rubus, Brombeere, von weIcher keine neuere mal3- gebende Bearbeitung aller &terreichischen Sippen vorliegt, wurde nicht naber behandelt. Bei Gattungen wie Rosa, Rose, Rhinanthus, Klappertopf, und Melampyrum, Wachtelweizen, wurde auf die zahlreichen Unterarten, die fUr den Praktiker belanglos sind, nicht eingegangen. 4 Von den uberaus zahlreiehen ungiltigcn Synonymen, die das botanische Sehrifttulll belasten, wurden selbstverstandlieh nur die ,,-iehtigeren in das Vcr zeiehriis au Igenollllllen, vor allem salehe, die in neueren Schriften oder in viel heniitzten grundlegenden Werken veTwendet werden. Bei der .-\uswahl der au[ zunehmenden Synonyme war eine gewisse Willkurliehkeit nieht ganz zu VCI meiden. l\Ianehe selten gebrauehten Synonyme hatten vielleieht sehadlos lort bleiben konnen. Doeh sind hoffentl,ich keine wiehtigeren Synonyme, die VOll Beniitzern des Verzeiehnisses gesucht werden, ausgelassen worden. Autorbezeichnungen sind hir den Praktiker belanglos. Daher wurden sie jill Text durehwegs weggelassen und nur selten ill erklarenden FuBnoten erwahnt. Troll maneher vorgenannten Einschrankungen, die groBenteils durch die Rucksicht auf die praktisch arbeitenden Pflanzensoziologen bedingt waren, durfle clas Verzeichnis auch den theoretischen Botanikern wertvolle Dienste leisten. Rei Benutzung des Verzeichnisses suche man den nachzuschlagenden ~amen zunachst in der linken Spalte, in welcher die Namen alphabetiseh ge ordnet sind. 1st der Name hier nieht gesperrt, also ein ungiltiges Synonym. dann findet man reclus danehen in Sperrdruck den gleichhedeutenden giltigen i\'amen. 1st der Name in der linken Spalte gesperrt, also giltig, dann stehen rechts in gleicher Hohe und (gegebenenfalls) knapp' darunter aIle erwahnens werten ungiltigen Synonyme. Somit scheint, wenigstens bei artenreicheren Gat tungen, jeder Name sowohl in der linken Spalte als aucll in der rechten Spalte. Sind jedoch von einer Gattung l1ur wenige Namen angefiihrt und diese folg lieh leicht m uberblicken, dann sind sie nur eimual genannt, in der Regel aile giltigen in der linken Spalte, aile ungiltigen in cler rechten Spalte. In cliesem Fall win] man also beim Aufsuehen eines Namens von Anfang an beide Spal ten beachten mussen. - Namen, die mehrere Arten (ode! Unterarten) l1111- fassen oder die in versehiedel1em Sinne gehraucht wunlen, sind erlonierlichen Fanes mit dem Zusatz "z. T." (zum Teil) gekennzeichnet. 'Venn jedoch fiir clie Pflanzenwelt ()sterreichs nur die eine Teilbedeutung des Namens in Retracht kommt, dann ist clas "z. T." haufig weggelassen. Rei Namen, welche in eine1l1 weiteren Sinn uncl in einem engeren Sinn gebraucht werden, ist dies durch die Zusatze "s. 1." (sensu lato = i. weit. Sinn) hzw. "s. str." (sensu stricto' 1111 eng. Sinn) <lusgedriickt. Reispiele: Ungiltiger Name Giltiger Name Giltiger Name U ngiltiger Name (Bedin--gt giltigerl\'ame) Giltiger Name Giltiger l\'ame (B e din g t gil t i g erN a 111 e) Ungiltiger Name Ungiltiger Name Rei Gattungen mit mehreren Arten ist der Gattungsname auch dann ge "perrt gedruckt, wenn er nur bei einem Teile der Arten giltig ist. MaHgebend ist dann, oh das Art-Epitheton gesperrt oder nieht gesperrt ist. Beispielsweise: H Y I 0 c () III i u 111 loreum R h Y tid i a del p h II S lor e u s Der linke Name ist ungiltig. Der Gattungsname Hy/ocomi 11111 l1luBte deshal!> gesperrt gedru,ckt werden, weil das spater folgende Hylocomium splendens ein giltiger Name ist. Oder: Artemisia alba Art e m i s i a Lobelii Der reehte Name ist ungiltig, was man sofort daran erkennt, daB das Art Epitheton nieht gesperrt gedruekt ist. Welches sind die haufigsten Anlasse zur Henutzung des Synonymen verzeiehnisses? Der Leser eines Buehes oder einer wiss·ensehaftliehen Abhand lung findeteinen ·ihm unbekannten lateinisehen Pflanz,ennamen und er ver mutet, daB er die betreffende Pflanze unter einem andeven Namen kennt. Dureh 'Naehsehen in clem Verzeiehnis findet ,er rasch den j-etzt giltigen Namen und bei dies em aIle gebrauchlicheren nicht giltigen Synonyme. Ein anderer Fall ist folgender: Ein Forstmann oder Landwirt steht im Begriffe, eine Abhandlung zu schreiben, in der aueh wissenschaftliche Pflanzennamen vor kommen, und er hat das lobliche Bestreben, s,eine Pflanzenbenennungen auf einen zeitgemaBen Stand zu bringen. Bei Nachschau in dem Synonymen verz.eiehnis findeter sofort den in jedem einzelrien FaIle anzuwendenden Namen. Das Synonymenverzeichnis gliedert sich in vier Teile, namlich: I. Moose (Laubmoose und Lebermoose); II. Farnpflanzen (Farne, Barlappe und Schachtelhalme); III. Nacktsamer (NadelhOlzer); IV. Decksamer (hohere Bluten pflanzen). Dieser vierte Teil ist naturlieh der wei taus umfangreichste. Durch Vereinigung aIler vier Teile in ein einziges alphabetisches Verzeichnis ware dieses allzu lang und dabei etwas zu uneinheitlieh geworden. Die Anregung zur Ausarbeitung des Verzeichnisses ist von Herrn Univ. Professor Dr. E r win Ai chi n g e r ausgegangen. Das Verzeichnis der Moose wurde von dem erfahrenen Moosfachmann K u rtF i t z (Wi en, Bo tanische Abteilung des Natur-Museums)' in dankenswerter Weise ausgearbeitet. Fur verschiedene Auskunfte, Ratschlage und Dberpriifungen, welche die Bliitenpflanzen betreffen, ist der Verfasser mehreren Fachgenossen zu Dank verpflichtet; genannt seien: Regierungsrat K a r 1 Ron n i n g e r, Direktor Dr. K a r 1 H e i n z R e chi n g e r, Dozent Dr. G e 0 r g C u f (j don tis und Dozent Dr. Gus t a v Wen del b erg e r, samtliehe in Wien. Auf Mangel und allfallige Unrichtigkeiten in dem Verzeichnis wolle man gefalligst den V,erfasser (\Vien, III., U ngargasse 71) aufmerksam machen. Wi e n, im Juli 1953. E r win Jan c hen. S c h r i f ten v e r z e i c h n i s. 1: r its c h K.: Exkursionsflora fUr bsterreich. 3. Aufl. Wien 1922. He giG.: Illustrierte Flora von Mittel-Europa. 13 Bande, Milnchen 1908-1931. Man sf c 1 dR.: Verzeichnis der Farn- und Bh'itenpflanzen des Deutschen Reiches. (Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft, Bd. 58 a.) Jena 1941. Jan c hen E. und N e u mayer H.: Beitrage zur Benennung, Bewertung und Verbreitung der Farn- und Bliltenpflanzen Deutschlands, I, II, III. bsterreichische Botanische Zeit schrift bzw. Wiener Botanische Zeitschrift, Bde. 91 und 93, 1942 und 1944. Jan c hen E·: Beitrage zur Benennllng, Verbreitllng lind Anordnung der Farn- und Blilten pflanzen bsterreichs, I, II, III. Phyton (Graz), Bde. 2 lind 3, 1950 und 1951. Beitrage zur Benennung Verbreitung und Anordnung der Farn- lind BIiitenpflanzen bsterreichs, IV. Phyton (Graz), Bd. 5, 1953. (1m Druck) Jan C hen E. lind Wen del b erg erG.: Kleine Flora von 'vien, Niederosterreich und Burgen1and. Wien 1953, Verlag des Vereines fiir Landeskllnde von Wien und Nieder iisterreich (Wien, 1., Herrengasse 13, Landes-Archiv). 6 Erster Teil. Bryophyta, Moose (Laubmoose und Lebermoo!;e). Eine Auswahl del' soziologisch wichtigeren vVald'llloose. Von Kurt Fit z (Naturhistorisches Museum vVien). In der Umgrenzung del' Gattungen der Laubmoose tolgt das nachstehende Verzeichnis dem grundlt1genden vVerke von V. F. B rot her u s (in Eng 1 e r. Natiirliche Pflanz,enfamiliern, 2. Auf!., Bd. 10 u. 11,1921 und 1925). Die NomeJl 1 klatur weicht in einzelnen Fallen davon ab, indem entsprechernd den neueren internationalen Beschliissen als Ausgangszeitpunkt der Laubunoosbenenrnungen nicht Lin n c (1753), sondern H e d wig (180 I) angenommen wurde. Daher 1l1uBte z. B. statt des alteren Gattung:snamens Cathannaea der jiingere Gattungs name Atrichum eintreten und statt des alteren Artnamens Polytriclilll71 a tte 111 II! tum der jiingere Artname P. jO),l71osurn. Abietindla abietina . Thuidium abietinum Acrocladium cuspidatum Calliergonella cuspidata Amblystegiella subt.ilis Amblystegium subtile Amblystegium ripariul1l Leptodictyum riparium subtile Amblystegiella suhtilis Aneura pinguis Riccardia ping-uis Atrichum undulatul1l Cathalrinaea unclulata Barbilophozia barbata . Lop h o' z i a bar bat a lycopodioides . lycopodioides B.arbula recurvirostris Didymodon rubellus Erythrophyllum rubellum Trichostomum recllrvirostre tortuosa . Tortella tortuosa Bazzania trilobata Mastigobryuun trilobatmn Pleuroschisma trilobatum Bryum pseudotriquetrum Bryum ventricosum roseum Rhodobryum roseum Calliergon cuspidatum Calliel'gonella cuspidata Calliergondla cuspidata Hypnum cuspidatum Acrodadiu1l1 cuspidatum Calrliellgon cuspidatum Camptot:hecium sericeum Homalothecium sericeum 7