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Glauben und Wissen PDF

129 Pages·1921·13.828 MB·German
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CUatur nub ~U5 ~eifteswelt eiammlung wiff enfq,aftliq,%gemeinverftanbUq,er 'Darftdlung en 790. 'l3ttnb nub Wiffen ~(aubeu 'lJon Lic. ~H~elm 13tu~n J)tioalboJtnl In .\tiel Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 192) Jn~QIt. Sette CEinfli1!rung. . • • . • . . 3 I. (f;runblegung .... 4 1. Die t!:QtfQdJe bes Konflitts 4 2. Die Selbft~ilfe bes DutdJf dJnittsgebUbeten 9 3. Die aufgQbe bes lUiffenfdJQftIidJeu Denlens . 19 II. Det KonfliU Dom mefen bes CI){Qubens QUS 22 1. DQS lDefen bes (fjIQubens . . . 22 2. Det KonfliltsfQU . . . . . • . . • . . . . . 46 3. Der Kemfe~Iet unb bie aufgQbe . . . . . . . 80 1Il. Det KonfIiU Dom Begriff bes lDiHens QUS . 86 1. Det KQntirdJe lDiffensbegriff . • . . • . . . . 87 2. CEmeiterungen· bes KQntifdien Begriffes • . . . 93 3. CErlUeiterung bet CErfa1!rung untet pteisgQbe bes KQntifdJen Begriffes ..... • . • ... . . • . . . . • . . . . 106 6cbu$forme( filr bit 'Uerelnlgten eilaalen l)on ~merlrQ: Copyright 1921 by Springer Fachmedien Wiesbaden UrsprOnglich erschienen bei B. O. Teubner in Leipzig 1921. :Aile 'Xccbte, tlnfcblle~licb bell U&erfebungsrecbt5, l)or&e~Uen ISBN 978-3-663-15393-1 ISBN 978-3-663-15964-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-15964-3 (finfii~tung. <Es ift bie Beftimmung bes Iebenben Q5efdiledites, in eine 3eit bes a:~aos ~ineingeboren 3u fein. Dem, ber bie Dinge als blose lIatfad}en nimmt, mag bies ein Sludi erfdieinell; ben" er lie~t nur bas Q5egenmurtige, unb bas ift Unru~e, ijaltIofigleit, 3erriffen~eit. Elber bie Q5egenmart ~ebt Tidi aUf im 3ufilnftigen unb bas Sein im Werben. Eludi bas a:~aos ber Q;egenmart ift (jjlieb in ber l{ette ber <EntmicUung. Diefer Sab Qort nidit auf, roa~r~eit 3U fein, menn mir bas neue £eben nodi nidit maqr. 3une~men Dermogen. Wir foUten uns burdi bas Uieberbruclenbe ber ([atfadien ben mut nidit rauben IaHen, me~r aIs nur ([at. lad}en in i~nen 3U fe~en, namIidi 3eidien neuer £ebensformen, bie unter Sdimer3en geboren fein moUen. Diefer entmidlungsgefdiiditridie Q5efiditspunlt aIletn madit bie Q;egenmart ertruglidi. Das gUt 3uerft fur bieienigen Wirren, bie lidi bem BUd 3unudiit aUfbriingen: bie poIitifdien unb f03iaIen.· flber es merben nodi anbere Sdiladiten ~eute geidilagen aIs Dorm Seinb unb aUf bem pflafter: Me bes urn <Erfenntnis ringenben menfdiengeiftes, ber ~eute taufenbia~rige Wette unter feitlen fjan= ben 3errinnen fu~rt unb fidi neuen entgegenredt. fludi aUf bem Q;ebiet bes reinen Q5eiftlebens ift ber gegenmiirtige 3uftanb bas a:~aos. 3ubem Q;egeneinanber ber WiHenfdiaften, p~iIofop~i. fdien St}fteme unb reIigiofen Elnfdiauungen fommt nodi bas Q5e= Ipenft ber Un· unb ijalbfurtur, bas fidi gegen aIles Q5eiftIeben 3errtorenb er~ebt, teiIs als bie erfdiredenb madirenbe Derftunbnis= Iofigfeit vreiteiter Sdiiditen, teiIs aIs Me Uber~ebIidifeit, mit ber ein unroiffenhes Denlen bie probIeme an ridi reist unb aUes, mas in iaqr~unhertelanger flrbeit feit unh gemis gemorhen mar, unter einer ml}iti3iftifdien SIutmeIle 3u vegraven bro~t. 1* 4 I. CDrunblegung alI bies <Degeneinanber aber Derrat fd)£ieO£id) bie <Drunblinien einer beftimmten problemftelIung, aUf bie ~in alIe anberen frio ftalIinifd) 3ufammenfd)ieSen. Das ift bie grooe Ur- unb Kern frage: <Dlauben ober l:t>iffen? <Dlauben unb tDiffen maren bie beiben feinblid)en Bruber, beren Se~e bie <Drifter in atem ~ieIt, feit es eine <Defd)id)te geiftigen tDerbens gibt. qeute aber fd)eint es 3mifd)en i~nen 3ur ~ntfd)eibungsfd)lad)t fommen 3U folIen ober DielIeid)t 3U ber le~te'R grooen auseinanberfetiung, bie ber Derfo~nung Dorausge~t. Denn alIe <Deiftesfiimpfe ber <Degenmart fpi~en fid) ~ier~in 3U. ~inerfeits ift fd)on feit Jal}r3e~nten unb DolIenbs nad) ben teiberfal}rungen bes l:t>eItfriegs mit feinen SoIgeerfd)einungen ber Drang nad) bem Uberfinnlid)en ber <Drunb- 3u9 unferes <Deifteslebens gemorben. anberfeits finb mir bod) ein burd) unb burd) rationales <Defd)Ied)t, finb es gemorben burd) bie Kantifd)e P~iIofop~ie unb burd) bie Siege bes Dentens in naturmiffenfd)aft unb tred)nif, bie uns Dor bem Kriege groo gemad)t ~atten. So ift ein ftades <Dottfud)en Iebenbig gemorben; aber es ift nod) unflar iiber fid) felbft unb Dor alIent': es fte~t ben ntad)ten bes l:t>iffens mit einer ~iIflofen <D~nmad)t 3ur Silq. Iungna~me gegeniiber. qarmonie Don (iHauben unb l:t>iHe'll, bas ift bas erfe~nte oiel, aber bie l:t>ege bal}in ftnb nod) bunfel. Der <Dlaube mod)te 3ugleid) ein tDiffen fein, bas tDiffen feinerTeits in bas iiberTinnUd)e <Debiet bes <Dlaubens ilbergreifen. Das ift bie geifUge Krife ber <Degenmart. qier Kliirung 3U fd)affen, ift bas <Debot ber Stunbe. CEs fann nur aUf ber <Drunblage ber Selbftbefinnung aUf bas l:t>eTen bes <Dlaubens einerfetts, basjenige bes l:t>iffens anbererfelts erfillI bar fein. I. CBrunblegung. l. t)ie ctotfocfle bu Konunts. Die lanbUiufigen UorfteUunten Don C514u{)en unb WiffeR. Dle Begriffe (J;Iauben unb l:t>iHen Ieb'en im alIgemeinen Bemuotfein nid}t als beutUd) ~erausgearbcitetel:t>efensbefUmmungen, fon bern nut aIs fHeaenbe aUgemeinnorftelIungen. Die Definitionen ber t[~eologen unb Pl}iIofop~en finben qter lein CEd)o. CEs fommt bem Dutd)fd)nittsgebHbeten nid)t bet, mit ben' (J;elel}rten nad) Allgemeinvorftellung 5 bem Wefen ber Beroubtfeinstatigfclten 3u fragen, bie er inftinf till ausubt; benn ber Hampf ums Dafein liibt i~m nid}t Deit unb Hraft, bie Wur3e1n feines <Deiftlebens Dor ber betrad}tenben flnfd)auung blob3u(egen. Was ber Wiffenfd}aftler fid} mu~fam erarbeitet, fud}t er fid} aUf birdterem unb bequemerem Wege turd) ein unmittelbares fjerausfil~(en ber Wirflid}feit aus bet SulIe ber <Erfd}einungen 3u ertaften. Da~er l}at fein <Ergebnis nid)ts Hompli3iertes unb problematifd}es an fid); ba~er Hiuft es aber aud} <Defa~r, am innerften Hern ber Dinge Dorbei3utaften, unb biefe <DefaQr mirb Derfd}iirft burd} ein naiDes Sid}er~eitsge= fu~(, me(d}es ein Sid}anpaHen an frem'be l)orftelIung,en able~nt unb burd} fo ld}e Starr~eit Ole moglid}feit bes Sortfd)ritts unb flusgleid)s Don D'orn~erein in Srage ftellt. man fragt fid) in ma~r~eit nid)t felbft, fonbern Hibt fid) Ole antmort fur3et'~anb \lom £eben geben. man ge~t ja mit <Dlaubenb,en unb mit Wiffen bell um, unb ber <Einbrucf, ber als ber nieberfd}lag biefes Um· gangs Don felber im Bemubtfein <Deftalt geminnt, mirb als Wefen bes (Jilaubens unb WiHens genommen. aUf Olere Weire roerben bie beiben Sunftionen bes Bemubtf.eins als fo(d}e in ill-rem an bersfein iiber~aupt nid)t erfabt, fonbern nur in i~rer Wirfung nad) auben ~in, namIid) in i~ren DorUegenben <Ergebniff.en. Die BeUJu5tfeinsin~alte bes <Deglaubten unb bes <Deroubten unb Olefe wieber nid}t in i~rer <DefamtItett unb in fd)arfer abgr,en3ung, fonbern nur in bem ausfd)nitt, in bem fie bem 'ein3elnen befannt ltlurben, werben me~r g'efii~ls. als erfenntnismiibig 3ur <Einqeit eines allgemeinbegriffes oerMd}tet un b einanber gegeniiberge. ftellt. So fommt bie l)orfteUung 3uftanbe,als ob bas Wefen bes (Jjlaubens in einer Summe oon meinungen iiber uberfinnIid}e Dinge befteIte. So bd bem Hird}engliiubigen felber, ben roir 3u erft fragen werben. Sein <Dlaube ift ber Jnbegriff gemiffer reli= giofer fiber3eugungen, im anfd}lub an Ole autoritiit ber Kird}e erUJorben unb feftge~alten, teiIs weniger, teUs me~r 3u begriff !idler Klar~'eit ausgeptiigt unb mit gefii~lsmiibigiem <Hgenleben befeelt. So aud} bei bem mdltgliiubigen. <Dlauben erfd}eint i~m als Anfid)tsfad}e, fiber3eugung oom ttberfinnlid}en, bie et feiner feits nid)t teilen fann, unb 3ugleid} aIs Unterotbnung bes <Deiftes untet frembe autOtitiit, Ole et nid)t an3uerfennen llermag. Da· 6 I. (firunb[egung bei merben allgemeine unb fird)Ud} beftimmte ReHgiofitiit nid}t unterfd}ieben. tDer fid} 3ur Kird}e unb Urren te~ren flatt, ber "gIaubt"; mer dne abIe~enbe Stellung ba3u rinnimmt, ift "un: gIiiubig". ClHaube ift be,mnad} in biefer grobften, abet allgmeinen RUffaffung ber Sammelbegriff fur jeben irgenbmie fird}lid}.reU= gios beftimmten l)orftellungsfteis. Diefem <l5ebanfenfteis fteltt nun bet anbete gegenuber, ben bas Sd}Iagmort Winen 3eid}nen foIl. Rud} Qiet untb fd}merIid} einmaI ein Dutd}fd}nittsgebilbclet angeben fonnen, ob unb miefo benn tDinen rin anbetsattiges ptin3ip bes <l5eiftesiebens gegen· libet bem GHauben fri. l)ielme~t benft et bei biefern tDod an bie feften CEtgebniHe bes netftanbesmiiaigen CEdennens, mie fie il)m aus ben CEtfnl)tungsmiffenfd}aften obet aud} aus ben :p~ilo= fopl)ifd}en St}ftemen bet <l5egenmad betannt gemotben finb. Den CEinbrucf eines un3meifeIl)oaft Sid}eren, ben et qiet erqielt, er· meitert er uber bas gan3e <Debiet bet Sorfd}ung, aud} roo es i~m ftemb blieb, unb rett nunmeltr bie Iettere als ein nermeintIid} 3unediiffiges unb freies tDiHen bem <l5Iauben als einem unfid}eten unb autotitatinen entgegen. Der Konflift. tDenn nun biefe briben l)otftellungsfteife bes RIlgemeinbemuBtfeins, bertenige ttabitionellet Uber3eugungen te Ugiofet Sdrbung unb bet anbete bes fd}tanfen{ofen l)etirauens aUf bie pofitinen CEtgebniffe bet Sotfd}ung, fid} in bet l)otftellung bes nad}benfenben feinbUd} fd}neiben, fo ift bas fteilid} eine Sdbft. netftanbIid}feit. Denn aUf beiben Seiten meint man bie tDaItt. lteit erfaat 3u Itaben. nUt 3U oft abn 3ei9t fid}, baa aus briben aUf eine unb biefelbe {[atfad}e rin entgegengefelltes tid}t fallt. Die Bibel Idat bie tDelt aus bm ntd}ts gefd}affen metben; Me natutmiffenflflaft (eqtt, baa fie aus itgenbllleld}et Utfotm fid} entmicfeU qabe. Dn ,,<DIiiubige fennt im tDunb,et bie Ruf. U ltebung bes gefetIid}en natut3ufammenItangs; bie tDiHenfd}aft abet fpdd}t non ben ellligen, el)ernen <l5efeten unb mill fein tod} im natutgefd}eIten bulben. tDm bie BibeI gemiiB bet tel)te non bet t>ttbaIinfpitation ein Diftat bes Ireilig,en <l5eiftes unb bas Befenntnis bet Hitd}e ein <Dlaubensgefet ift, bet mirb aUf Sd}rltt unb {[titt in etnfte note geraten, benn es ift ia gar nid}t 3u be: ftreiten unb lllitb aud} im CEtnft faum nod} beftrttten, baa bie BibeI, nom Stanbpunft ber gefd}id}tlidjen obet natutmiHenfdJaft. Det 1{onf!ift 7 lid/en Sorfd}ung gefeqen, mit Jrrtiimern beqaftet unb b'ab bas gefamtc IDeItbHb, wie es aud} ienen Befenntnisfd}riften nod} 3U grunbe liegt, fiir bie wiffenfd}aftfid}e Bettad}tung Don Qeute eine Unmoglid}teit geworben ift. IDie ~art aber Me Rusfagen Don beiben 5eiten aufeinanber treffen tonnen, qaben mir aUe fd}on in iungen Jaqren erfaqren. Jene erften 3weifel un{) inneren 'l{dmpfe, mit benen wir uns als Sd}iiIer qudIten, fie g,aIten ben lDunbern im neuen [eftament, bem IDanbefn aUf bem See unb ber 5peifung ber 5000, ben [otenauferwecfungen unb ber Ieib. lid/en RUferftel)'Ung. Das aUes Quite £lis balJin als ein felbft. DerfHinblid}er Befin im aleifte geruqt, aber mittIerweHe war bie 5reubc an ber fd}arfen IDaffe bes Derftanbes in uns wad}ge. morben; ein erftes, 'feimqafies wiffenfd}aftrid}es Bewubtfein cr· fullte uns mit einem qeiIigen pfIid}tgefiiql unb notigte uns aUes i (]ielernte unb iibernommene einer fd}arfen Revifion 3U unter· 3ieq'en aUf feine Denfbarfeit unb IDirfIicQfeit qin. Da entbedten mir 3uerft, b,ab qier 3roei IDeIten gegeneinanberftanben, unb rat. feIten an iqren IDiberfpriid}en qerum, oft in bitteren miten. Woql bem, ber bamals einen teqrer fano, ber iqm ben Wtg aus bem Dunfel qeraus 3eigte. Uid}t ieber ~t es fo gut geqabt, unb man d/er ift feitbem bas briicfenbe Bewubtfein Don etwas Ungeflar tem, Unftimmigem in feinem teben nid}t wieb,er Iosgeworben. l)erfdJlirfungen. 50 ift bei ben qerrfd}enben oberfldd}Hd}en Dar. ftellungen Don allauben unb lDiffen ber 1{onfliftsfall gan3 un· Dermeiblid}. (fs fteqt aber fo, bab aud} feine moglid}feit eines flusgIeid}s Dorqan{)en fd}eint, meH iebem ber beiben <Degner bas Derftanbnis fiir bie Beweggriinbe bes anbmn abgeqt. :3nbem jeber bie onbere Rn!d}auung nur Don H~rer peripqerie qer waQr. nimmt, Derfpertf er_ fid) Derftanbnis unb Siiq(ungnaQme. (fs mifb iiberfeqen, baa oft bas UnDereinbare oerftanbHd} gemad)t merben lann burd} Rb(eitung aus bem lDefentIid}en; benn bas lUefentHd}e bleUn auaerqalb ber Bettad}tung. IDate bem anbers, miiroe man DieIIeid}t feqen, baa bie feinbHd}en mad)te Btiibet fino, Oie entgegengefenten (frgebniffe nur bie lenten Ruslaufer Don tinien aus einem 3entrum unb nid}t fd}Ied}tf)in entgegen= gefet)te pole. Das inqaItHd} UnDereinbare aber Derfd}arft fid} gefiiqlsmdaig 3um IDefensDerfd}iebenen. So wirb es fd}lieaUd} lJermeintIid}e IDmens- unb ([Qaratterfad}e, eins Don beioen 3u 8 I. (firunMegung md~len: autoritdt obet Steiqeit, UnbUbung obet BiIbung, aHau. ben obet WiHen. fjin3u fommt, ba& ja in bet {[at jene religiofen DorftelIungen unb blefe miHenfd}aftlid}en Detfd}iebenen Bebiitf· niHen besf-elben menfd}en entftammen. Das Detantmottlid}feits= gefii~I gegeniibet ben CEtge1miHen bes DerftanbesmQbigen CEden nens; meId}es fd}on unfete Jugen~ fannte unb roeld}es niemanben mieber 10sId&t, .bet einma{ ba3u ettDQd}t ift, ift nid}ts anbms als bet niebetfd}lag bet gto&en l'raftifd}en CErfo{ge menfd}lid}er Derftanbesatbeit. Dutd} feinen Jntelleft qat fid} bet menfd} aus bet nieberen Stufe 3Ut Kultut qinaufgeatbeitet. Jqm banft er feine Siege iibet bie qemmenbe matetie, feine Weltbe~errfd}ung. Die tDiHenfd}aften entfptangen aus bern trtiebe bes menfd)en naif} Selbftbeqauptunggegen bas ([qaos bet iqn umgebenben Dinge; um fid} '3u iqrem fjerrfd}et 3U mad}en, batum rd}iitfte er feine natutbeobalf}tung 3u begtifflid}em (Erfennen, otbnete er bie CErfd}einungen unter bie Kategotien feines Denfens unb etftob biefe, aIs et iqte CErfo{ge faq, 3U qeiligoun»etbtiid}[id}en (6efeben. So ift alfo bas tDiffen aus bem praftifd}en Bebiitfen bet tDeItbeqettfd}ung qetDOtgegangen. (6erabe umgefe1}tt filqd aber bie SiilIe bet teligiofen DotftelIung offenbar aUf ben Drang 3urihf, fid} Don biefet WeIt bet Dinge innedid} 3U (of en unb jenfeits i~tet (6ten3en, im nid}tfinnItd}en, einen feften punft 3U geminnen, Don bem aus fid} bie Dinge nid}t nubbat Detmenben, fonbetn im qiiqmn Sinne iibetminben, nid}t finnIid}, fonbern fittlid} beqerrfd}en larren. Diere DotftelIungen entftammen alfo letJtlid} einem meItabgemanbten Dtange ber in iftrem Jnnerften fid} anbetet att miHenben petfiinUd}feit. So fteften fid} in bet {[at (61auben unb Wiffen aIs Weltiibetminbung unb tDeltbe. qerrfd}ung gegeniibet. JnbeHen bies (6egeniiber braud}te an fid} feinesmegs ein unDereinb'ares 3U fein: gan3 moqI fann berfelbe menfd} gIeid}3eiti9 bie Dinge fid} unterorbnen, um fie 3U beqett. fd}en, unb fid} Don iqnen IosmadJen, um fid} nid}t DOn i~nen beqerrfd}en 3u Iaffen, menn et namlid} 3U91eid} roeltoffen unb emigfeitsbutftig ift. Jnbem abet burd} ein naiDts, a({3u fd}nelI fettiges Udeil bas llbetfinnlid}e aIs Sonbetobjeft bes ,,(61dubigen aufgefaBt mitb, fommt bet Befangene nid}t ba3u, fid} naif} bet moglid}!eit tinet Dereinbarung 3U fragen; Dielmeqr meint et nun, um ber(6Iaubensleqre roilIen, Me er ableqnt, aud} bas DetfdJlirfungen 9 Stagen nad) hem UbetfinnIid}en felber autun 3U miirren, unb fo Iteqen lid) am <Enb·e unter hem Sd}Iad}tgefd)tei "f)ie IDtHen, l}ie (brauben" IDeItlinn unb <Emigfeitslledangen iiberI}aupt, mate. tiaHsmus unb ReligIon ais unn·erfol}nIid)e Seinbe gegeniiber. 'Die gefiil}Ismiiaige 3ufptl)ung bes <Begenfal)es mtrb fd)liea· lid} unl}aItbar butd} bie nerQ<ingntsllolle tratfad}e., baa ber <Brau benbe, um feine Ubet3eugungen aus3ubtiiden, ftd} besfeIben mit· teis bebienenmua, bas her roeItgliiubtge l}at, um Me Dtnge feines Jnteterrenfteiies mit namen 3U beIegen, fo baB bie Reli· gion aud} nod} in ben Derbad}t ber Unlauterfeit fommt. Denn ba bie <Blaubensmetnungen il}ren <Begenitanb um feiner nid}t. finnIid}en natur mtIIen nte anbers bf3eid}nen fonnen ais burd} bie aus bem SinnHd}en abge30genen Begriffe, bie nun ais BU· ber unb St)mbole gemertet fein mollen, fo fd}eint bies bem anbern etne 3meibeuttgfett. f)anbdt es fid) 3um Beifpid um bas teIigiofe ~rIeben b·es <BottHd}en ais dnes bas Jrbifd}e abrolut Uberragen. ben unb Umfarrenben, fo ift Qter 3mar an ftd} nod} feine Rei· bung mit bem rodteriennen gegeben; fooalb aber ber Sromme bies <ErIebenausbrudsmiiaig geftaIten wHI, mua er eine an· IeiQe bei ben ftnnIid} beMngten Dingbegriffen mad}en, Me bod} eigentIid} ein gan3 anberes be3eid}nen, unb bie Dinergen3 ift ba: er braud}t bie roorte f)immeI ober <Emigfeit ober Jenfeits, um fetne aiefiil}Ie 3U geftaIten; aber Me gIetd}en Begriffe be3etd}nen an fid} riiumIid}'3eitIid}e roifrensobjeIte, ben IDoUenQimmeI, bie unbegren3te 3eit, b·as negtette Diesietts, unb fo Ment basfelbe mort ba3u, etn rotHensobleIt 3U be3eid}nen unb ein <Blaubens. objeft 3u metnen, momit oQne meitetes Me mogrtd}feit bet Be: griffsnerfd}iebung unb .nermtrrung gegeben tft. So ift fiir jeben Derfud}, b·as reIigiofe <ErIebnts 3ur Dorftellungsmeli 3U formen, bet l{onfIift mit bem rationalen roeItbUb unnermeibItd}. 2. tHe Selbtt~iIfe bes l)urcflfcflnUtsgdiIhten.' tHe Unfritifct;en. <Es fragt fid}, aUf mefd}e roeife bie Durd}. fd)nittsbUbung 3U bem l{onfIift Stellung nimmt. nUt non bet Iettmn fann bie R>ebe fetn; benn bas IDefen bes nocq nid}t 3u benfenbem Bewuati'ein erm,acqten <Betftes ift eben bies, baa es feine probIeme fennt. In Mefen Sd}id}ten wirb ber burd} Scqule unb Htrcqe tlermitteIte Dorrat an teHgiofenDorfteIIungen ent·

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