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Gitter und Codes PDF

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Gitter und Codes SS 2007 Prof. Dr. G. Nebe, Dr. M. Ku˜nzer In dieser Vorlesung werden Grundlagen, sch˜one Beispiele und Ergebnisse der kombinato- rischen und geometrischen Theorie von Gittern und einige Analoga fu˜r Codes vorgestellt. Nicht behandelt werden arithmetische und algebraische Theorie quadratischer Formen, siehe z.B. Scharlau oder Kneser. Inhaltsverzeichnis 1 Gitter. 3 1.1 Wurzelgitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2 Codes. 10 2.1 Hamming Codes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.2 Von Codes zu Gittern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.3 Wurzelgitter als Codegitter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3 Der LLL-Algorithmus und Anwendungen. 17 4 Dichte Kugelpackungen. 22 4.1 Der Beweis der Voronoischen Charakterisierung extremer Gitter. . . . . . . . 26 5 Der Voronoi Algorithmus zur Bestimmung aller perfekter Gitter. 31 6 Stark perfekte Gitter und sph˜arische Designs. 40 6.1 Harmonische Polynome und die orthogonale Gruppe. . . . . . . . . . . . . . 40 6.2 Sph˜arische Designs und stark perfekte Gitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 6.3 Designs und Wurzelgitter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 6.4 Klassiflkation stark perfekter Gitter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 6.4.1 Die stark perfekten Gitter in Dimension 7 . . . . . . . . . . . . . . . 52 6.4.2 Die stark perfekten Gitter in Dimension 8 . . . . . . . . . . . . . . . 54 7 Extremale selbstduale Codes und Blockdesigns. 56 7.1 Gewichtsz˜ahler von Codes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 1 7.2 Bin˜are Codes und Blockdesigns. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 7.3 Extremale Codes und Blockdesigns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 7.4 Der bin˜are Golay Code und das Leech Gitter. . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 8 Thetareihen von Gittern. 68 8.1 Extremale gerade unimodulare Gitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 8.2 Theta Reihen mit harmonischen Koe–zienten und Designs. . . . . . . . . . . 73 8.3 Die Klassiflkation der 24-dimensionalen geraden unimodularen Gitter . . . . 75 8.4 Eindeutigkeit des Leech Gitters. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 8.5 Ungerade unimodulare Gitter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Literatur: W. Ebeling, Lattices and Codes, Vieweg J. Martinet, Perfect lattices in euclidean spaces, Springer Conway, Sloane, Sphere packings, lattices and groups, Springer H. Cohen, A course in computational algebraic number theory, Springer W. Scharlau, Quadratic and Hermitian forms, Springer M, Kneser, Quadratische Formen, Springer B. Venkov, R¶eseaux et designs sph¶eriques, L’enseignement math¶ematique. Monographie 37, Gen(cid:181)eve 2001, S. 10-86. 2 I Grundlagen 1 Gitter. Wir betrachten einen euklidischen Vektorraum E = (V;(;)) meist E = (R1£n;(;)). Unsere Vektoren sind Zeilenvektoren. Deflnition 1.1 (i) Eine Teilmenge L V hei…t Gitter , falls es ein linear unabh˜angiges ‰ Tupel B = (b ;:::;b ) Vm gibt, mit 1 m 2 m L = b1;:::;bm Z = aibi ai Z : h i f j 2 g Xi=1 B hei…t dann auch eine Gitterbasis von L und m = dim(L) die Dimension von L. L hei…t volles Gitter in E, falls dim(L) = dim(V), also B eine Basis von V ist. (ii) Ist B Vm eine Gitterbasis von L und (B) := ((bi;bj)) Rm£m die Grammatrix von 2 G 2 B, so hei…t det(L) := det( (B)) G die Determinante des Gitters L. (B) nennt man auch eine Grammatrix von L. G Beispiele auf Folie: hexagonales und quadratisches Gitter, Gitterbasen und Grammatrizen. Zugeh˜orige Kugelpackung. Keplerpackung und kubisch (cid:176)˜achenzentriertes Gitter. Bemerkung 1.2 Sei L ein Gitter in V und B Vm eine Gitterbasis. 2 (a) L ist ein volles Gitter in dem von ihm erzeugten Vektorraum RL := B R. h i (b) C Vm ist Gitterbasis von L genau dann wenn C R = B R und die Basiswechselmatrix 2 h i h i T := C idB GLm(Z) ist. Dann gilt (C) = T (B)Ttr. Insbesondere ist det( (C)) = 2 G G G det( (B)) und die Determinante von L ist wohldeflniert. G (c) Ist L ein volles Gitter, so ist det(L) = vol(V=L) das Volumen des von einer Gitterbasis B aufgespannten ParallelepipedspP(B) := a b 0 i 1 . i i f j • • g (d) Ist L ein volles Gitter, so ist P(B) einPFundamentalbereich der Operation von L auf V, d.h. (i) P(B) ist abgeschlossen. (ii) Fu˜r alle v V gibt es ein ‘ L mit ‘ + v P(B). (iii) Sind v = w P(B) so dass 2 2 2 6 2 v w L liegt, dann liegen v und w auf dem Rand von P(B). ¡ 2 Bemerkung 1.3 Sei L ein volles Gitter in E = (V;(;)) mit Gitterbasis B. Dann ist L# := v V (v;‘) Z fu˜r alle ‘ L f 2 j 2 2 g ebenfalls ein volles Gitter in E, das zu L duale Gitter. Die Dualbasis B = (b ;:::;b ) von ⁄ ⁄1 ⁄n B ist eine Gitterbasis von L#. 3 Es gilt (B) (B ) = I , det(L#)det(L) = 1. ⁄ n G G Ist L L#, so nennt man das Gitter L auch ganz. Dann ist die Faktorgruppe L#=L ‰ eine endliche abelsche Gruppe der Ordnung det(L). Es gilt B (B) Ln und (B) ist ⁄ G 2 G eine Relationenmatrix von L#=L. Sind (d ;:::;d ) die Invariantenteiler von (B), so ist 1 n G L#=L »= Z=d1Z ::: Z=dnZ. ' ' Beweis. Sei v V. Dann ist 2 (‘;v) 2 Z fu˜r alle ‘ 2 L , ai := (bi;v) 2 Z fu˜r alle 1 • i • n , v = aib⁄i 2 hb⁄1;:::;b⁄niZ: X Also ist das duale Gitter L# genau das von der dualen Basis erzeugte Gitter. Weiter ist id = (B) die Basiswechselmatrix, d.h. B (B) = B. Damit ist (B) die Relationen- B⁄ B ⁄ G G G matrix von L#=L und det( (B)) = L#=L . Die Elementarteiler von (B) Zn£n geben G j j G 2 uns die Struktur der endlichen abelschen Gruppe L#=L an. ⁄ Deflnition 1.4 Seien L und L volle Gitter in E. 0 (a) L und L hei…en isometrisch, falls es ein g O(E) gibt, mit Lg = L . 0 0 2 (b) Aut(L) := g O(E) Lg = L hei…t die Automorphismengruppe von L. f 2 j g Bemerkung 1.5 (a) Zwei Gitter L und L sind isometrisch, genau dann wenn es Gitterba- 0 sen B und B gibt, mit (B) = (B ). \Sie haben gleiche Grammatrizen". Ein Gitter L ist 0 0 G G also bis auf Isometrie bestimme durch jede seiner Grammatrizen. Umgekehrt bestimmt ein Gitter L eine GLn(Z)-Bahn g (B)gtr g GLn(Z) von Grammatrizen. f G j 2 g (b) Ist B eine Gitterbasis von L, so ist BAut(L)B = g GLn(Z) g (B)gtr = (B) . f 2 j G G g 2 1 Beispiel: Aut(A2). Das hexagonale Gitter hat Grammatrix G((b1;b2)) = (cid:181) 1 2 ¶. tr a b a b 2 1 a b 2 1 BAut(A2)B = f(cid:181) c d ¶ 2 Z2£2 j (cid:181) c d ¶(cid:181) 1 2 ¶(cid:181) c d ¶ = (cid:181) 1 2 ¶g: Die Bilder (b g = ab +bb ;b g = cb +db ) unter den Automorphismen g durchlaufen genau 1 1 2 2 1 2 die 12 Paare (c ;c ) von Gittervektoren, mit (c ;c ) = 2;(c ;c ) = 1;(c ;c ) = 2. 1 2 1 1 1 2 2 2 Algorithmus 1.6 Das Gram-Schmidt-Orthogonalisierungsverfahren: Eingabe: Eine Basis (b ;:::;b ) von V. 1 n Ausgabe: Eine Orthogonalbasis B0 := (b01;:::;b0n) von E mit hb1;:::;biiR = hb01;:::;b0iiR fu˜r alle i. Algorithmus: Fu˜r i = 1;:::;n berechne sukzessive i 1 ¡ b := b „ b 0i i ¡ ij 0j Xj=1 wo „ = (bi;b0j). ij (b0;b0) j j 4 Bemerkung 1.7 b ist die Projektion von b auf b ;:::;b . Die von B und B 0ierzeugten Gitter haben diie glehic1he Detei¡r1mi?inante, n˜amlich n (b ;b ). 0 j=1 0j 0j Da (b0j;b0j) • (bj;bj) ist, ergibt sich die folgende Hadamard Ungleichung. Q Ende am 3.4.07 Folgerung 1.8 Die Hadamard Ungleichung: Ist B := (b ;:::;b ) eine Gitterbasis von L, so ist det(L) n (b ;b ). 1 n • j=1 j j Q Beweis. Sei B die in Algorithmus 1.6 berechnete Orthogonalbasis und 0 1 0 ::: 0 0 „ 1 ::: 0 1 21 M := B ... ... ... ... C B C B „ ::: „ 1 C n1 n;n 1 @ ¡ A Dann ist det(M) = 1 und MB = B. Also ist (B) = M (B )Mtr und daher 0 0 G G n n det(L) = det( (B)) = det( (B )) = (b ;b ) (b ;b ): G G 0 0i 0i • i i Yi=1 Yi=1 ⁄ Satz 1.9 L := v L (v;v) S ist endlich. S • f 2 j • g Beweis. Sei B eine Gitterbasis von L und B ;„ wie in 1.6. 0 ij Ist v = nj=1ajbj 2 L, so ist v = nj=1fijb0j mit fij 2 R, fin = anP, fin 1 = an 1 „n;n 1an,P::: ¡ ¡ ¡ ¡ Aus n (v;v) = fi2(b ;b ) S j 0j 0j • Xj=1 folgt insbesondere a2n(b0n;b0n) • S. Also hat man nur endlich viele M˜oglichkeiten fu˜r an 2 Z. Allgemein gilt n n fi2(b ;b ) = (a „ a )2(b ;b ) S fi2(b ;b ) j 0j 0j j ¡ i;j i 0j 0j • ¡ i 0i 0i i=Xj+1 i=Xj+1 woraus man sukzessiv nur endlich viele M˜oglichkeiten fu˜r aj Z, j = n;n 1;:::;1 erh˜alt. 2 ¡ ⁄ Folgerung 1.10 Aut(L) ist eine endliche Gruppe. Beweis. Sei B = (b ;:::;b ) eine Gitterbasis von L und S := max (b ;b ) 1 i n . Ist 1 n i i f j • • g g Aut(L), so ist g eindeutig bestimmt durch die Bilder der Basisvektoren (b g;:::;b g) 1 n 2 2 Ln . Also gilt Aut(L) L n. ⁄ •S j j • j •Sj 5 1.1 Wurzelgitter Deflnition 1.11 Ein ganzes Gitter L hei…t Wurzelgitter, falls L = ‘ L (‘;‘) = 2 Z. hf 2 j gi L = R(L) := ‘ L (‘;‘) = 2 hei…t die Menge der Wurzeln in L. =2 f 2 j g Bemerkung 1.12 Ist L ein ganzes Gitter und ‘ L mit (‘;‘) = 2, so ist die Spiegelung (cid:190) ‘ 2 entlang ‘ deflniert durch (v;‘) v(cid:190) := v 2 ‘ = v (v;‘)‘ ‘ ¡ (‘;‘) ¡ fu˜r alle v V eine orthogonale Abbildung die L festl˜asst, also (cid:190) Aut(L). ‘ 2 2 Ist L ein Wurzelgitter, so hei…t W(L) := (cid:190) ‘ R(L) Aut(L) ‘ h j 2 i • die Weyl-Gruppe von L. Da Konjugierte von Spiegelungen wieder Spiegelungen sind (g 1(cid:190) g = ¡ ‘ (cid:190) ), ist die Weyl-Gruppe ein Normalteiler in Aut(L). ‘g Satz 1.13 (Witt, fu˜r einen Beweis vgl. Ebeling) Ist L ein Wurzelgitter, so hat L eine Git- terbasis B = (b ;:::;b ) mit (b ;b ) = 2 und (b ;b ) 0; 1 fu˜r 1 i = j n. 1 n i i i j 2 f ¡ g • 6 • Beispiel 1.14 Die Grammatrix einer solchen Basis wird durch einen Graphen kodiert. Die Knoten entsprechen dabei den Basisvektoren. Zwei Knoten b , b sind durch eine Kante i j verbunden, genau dann wenn (b ;b ) = 1. Diese Graphen nennt man Dynkin-Diagram. i j ¡ An : t t t ::: t t E6 : t t t t t t E7 : t t t t t t t E8 : t t t t t t t t ¢t ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ Dn : t t t ::: t¢== = = = = = = t 6 Die zugeh˜origen Grammatrizen ergeben sich als 2 1 0 ::: ::: 0 0 2 1 0 ::: ::: 0 ¡ ¡ 0 1 2 1 0 ::: 0 0 1 0 1 2 1 0 ::: 0 1 ¡ ¡ ¡ ¡ 0 1 2 1 ::: 0 0 G(An) := BBB 0... ¡..1. .2.. ¡..1. :..:.: 0... CCC; G(Dn) := BBBB ... ¡... ... ¡... ... ... ... CCCC B C B 0 ::: 0 1 2 1 1 C B 0 ::: 0 1 2 1 C B ¡ ¡ ¡ C B ¡ ¡ C B 0 ::: ::: 0 1 2 0 C B 0 ::: ::: 0 1 2 C B ¡ C @ ¡ A B 0 ::: ::: 0 1 0 2 C @ ¡ A 2 1 0 0 0 0 0 2 1 0 0 0 0 ¡ ¡ 0 1 2 1 0 0 0 0 1 0 1 2 1 0 0 0 1 ¡ ¡ ¡ ¡ 0 1 2 1 0 0 1 0 1 2 1 0 1 B ¡ ¡ ¡ C G(E6) = BB 0 ¡0 1 ¡2 1 ¡0 CC; G(E7) = BB 0 0 ¡1 2 ¡1 0 0 CC B ¡ ¡ C B 0 0 0 1 2 1 0 C B 0 0 0 1 2 0 C B ¡ ¡ C B ¡ C B 0 0 0 0 1 2 0 C B 0 0 1 0 0 2 C B ¡ C @ ¡ A B 0 0 1 0 0 0 2 C @ ¡ A 2 1 0 0 0 0 0 0 ¡ 0 1 2 1 0 0 0 0 0 1 ¡ ¡ 0 1 2 1 0 0 0 1 B ¡ ¡ ¡ C B 0 0 1 2 1 0 0 0 C G(E8) = BB 0 0 ¡0 1 ¡2 1 0 0 CC B ¡ ¡ C B 0 0 0 0 1 2 1 0 C B ¡ ¡ C B 0 0 0 0 0 1 2 0 C B ¡ C B 0 0 1 0 0 0 0 2 C @ ¡ A Es gilt det(E6) = 3, det(E7) = 2, det(E8) = 1. Ist (e ;:::;e ) eine Orthonormalbasis von E, so ist 1 n Dn = e1 e2;e2 e3;:::;en 1 en;en 1 +en Z: h ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ i Insbesondere ist det(Dn) = 4. Weiter ist v := 12(e1 + ::: + en) 2 D#n und e1 2 D#n. Es gilt immer 2e1 2 Dn. Es ist 2v 2 Dn genau dann, wenn n gerade ist. Dann ist D#n=Dn »= Z=2Z'Z=2Z, ansonsten ist D#n=Dn »= Z=4Z. Fu˜r An gilt: det(An) = n+1 und A#n=An »= Z=(n+1)Z. An ist ein Teilgitter (kein volles Teilgitter) von Zn+1: Ist (e1;:::;en+1) eine ON-Basis von Rn+1, so ist (e1 e2;e2 e3;:::;en en+1) eine Gitterbasis von An. Das Gitter An erh˜alt ¡ ¡ ¡ man als n+1 An = aiei Rn+1 ai Z; ai = 0 f 2 j 2 g Xi=1 X als (e1 + ::: + en+1)? in Zn+1. Der Vektor v := n+11(ne1 ¡ e2 ¡ ::: ¡ en+1) 2 A#n erfu˜llt (n+1)v An. 2 7 Gitter L R(L) det(L) L#=L Dimension n j j An n(n+1) n+1 Z=(n+1)Z 1 ‚ Dn 2n(n 1) 4 Z=4Z 4; ungerade ¡ ‚ Dn 2n(n 1) 4 Z=2Z Z=2Z 4; gerade ¡ ' ‚ E6 72 3 Z=3Z 6 E7 126 2 Z=2Z 7 E8 240 1 1 8 Ohne Beweis m˜ochte ich angeben: Satz 1.15 (vgl. Ebeling) Jedes Wurzelgitter ist orthogonale Summe von Wurzelgittern der Form An, Dm (m 4), E6; E7; E8. ‚ Deflnition 1.16 (i) Ein Gitter L hei…t gerade, falls (‘;‘) 2Z fu˜r alle ‘ L. 2 2 (ii) Ein Gitter L hei…t unimodular, falls L = L#. Bemerkung 1.17 (i) Ein gerades Gitter ist ganz. (ii) Ein ganzes Gitter ist gerade, genau dann wenn fu˜r alle Basisvektoren b in einer Gitter- i basis gilt, dass (bi;bi) 2Z. 2 Folgerung 1.18 Wurzelgitter sind gerade Gitter. Das Gitter E8 ist ein gerades unimodulares Gitter. Deflnition 1.19 (i) Fu˜r 2 Gitter L ;L in V bzw. V bezeichnet L L die orthogonale 1 2 1 2 1 2 ? Summe . Dies ist ein Gitter in V V der Dimension dim(L )+dim(L ). Sind B bzw. C 1 2 1 2 ' Gitterbasen von L bzw. L , so ist ((b ;0);:::;(b ;0);(0;c );:::;(0;c )) eine Gitterbasis 1 2 1 n1 1 n2 von L L mit Grammatrix 1 2 ? (B) 0 G (cid:181) 0 (C) ¶ G (ii) Ist L M ein Teilgitter, so hei…t • L ;M := L := m M (‘;m) = 0 fu˜r alle ‘ L ? ? f 2 j 2 g das Orthogonalgitter von L in M. (iii) Ein Teilgitter L M hei…t rein , falls • L = m M m L R = M RL: f 2 j 2 h i g \ Bemerkung 1.20 Sei L M ein Teilgitter, B = (b ;:::;b ) eine Gitterbasis von M, 1 n • C = (c1;:::;ck) eine Gitterbasis von L und T = C idB Zk£n die Basiswechselmatrix. 2 Dann ist L rein in M die Invariantenteiler von T sind alle gleich 1 M=L ist torsionsfrei , , C kann zu einer Gitterbasis von M erg˜anzt werden. , 8 Ende am 10.4.2007 Beweis.NachdemHauptsatz u˜berendlicherzeugteabelscheGruppengibteseineGitterbasis B0 = (b01;:::;b0n) von M und Zahlen d1;:::;dk 2 Z (die Invariantenteiler von T) so da… C0 = (d1b01;:::;dkb0k) eine Gitterbasis von L ist. Da RL \ M aus der Menge aller ganzen Linearkombinationen der (b01;:::;b0k) besteht, gilt RL \ M = L genau dann, wenn alle di gleich 1 sind. ⁄ Satz 1.21 Sei V = U U , … End(V) die Projektionen auf U . Sei L ein volles Gitter 1 2 i i ' 2 in V, so dass Li := L Ui ein volles Gitter in Ui ist (i = 1;2). (dann ist Ui = RLi und Li \ ist reines Teilgitter in L.) Setze L := L… . Dann ist L L (i = 1;2) und es gilt: 0i i i • 0i L =L = L =L = L=(L L ) = L L =L: 01 1 » 02 2 » 1 ' 2 » 01 ' 02 Beweis. Klar ist L =L = L L =L L = L L =L L . 01 1 » 01 ' 2 1 ' 2 » 01 ' 02 1 ' 02 Wir betrachten zun˜achst die Projektion … : L L . Gefolgt vom natu˜rlichen Epimorphis- 1 ! 01 mus L L =L liefert sie eine surjektive Abbildung … : L L =L . Sei 01 ! 01 1 1 ! 01 1 K := ker(… ) = ‘ L ‘… L : 1 1 1 1 f 2 j 2 g Fu˜r ‘ = x +x L mit x U ist ‘… = x L = U L genau dann wenn x L und 1 2 i i 1 1 1 1 1 2 2 2 \ 2 somit x = ‘ x L U = L liegt. Also ist K = L L und nach dem Homomorphiesatz 2 1 2 2 1 1 2 ¡ 2 \ ' gilt L =L = Bild(… ) = L=ker(… ) = L=(L L ): 01 1 1 » 1 1 ' 2 Ebenso erh˜alt man L =L = L=(L L ). Fu˜r die letzte Isomorphie zeigen wir, dass L +L = 02 2 » 1' 2 01 L L . Denn dann ist nach dem Noetherschen Isomorphiesatz 01 ' 02 (L L )=L = (L +L)=L = L =(L L) = L =L : 01 ' 02 01 » 01 01 \ 01 1 Nach Deflnition ist L +L = L ;L . Es ist x L genau dann wenn x U und es gibt ein 01 h 01 i 1 2 01 1 2 1 ‘ L, x U mit ‘ = x +x (dann notwendigerweise x L ). Also ist L +L L L . 2 2 2 2 1 2 2 2 02 01 (cid:181) 01' 02 Umgekehrt liegt natu˜rlich L L + L und obige Rechnung zeigt auch L L + L und 01 ‰ 01 02 ‰ 01 damit L +L = L L . ⁄ 01 01 ' 02 Satz 1.22 Sei M ein unimodulares Gitter und L M ein reines Teilgitter. Dann ist • det(L) = det(L ), sogar L#=L = (L )#=L . ? » ? ? Beweis. Wir wenden Satz 1.21 an auf U1 := RL, U2 = U1? = RL?, L1 = L = U1 \ M, L = L = U M und mu˜ssen nur noch zeigen, dass 2 ? 2 \ L = M… = L#; L = M… = (L )#: 01 1 02 2 ? Ist nun ‘ L und m M, so ist (‘;m) = (‘;m…1) Z und daher M…1 L#. Sei (b1;:::;bk) 2 2 2 ‰ eine Gitterbasis von L und erg˜anze diese zu Basis B := (b ;:::;b ;b ;:::;b ) von M. Da 1 k k+1 n M = M# ist auch die duale Basis B = (b ;:::;b ;b ;:::;b ) eine Gitterbasis von M. ⁄ ⁄1 ⁄k ⁄k+1 ⁄n (Dabei ist (b ;:::;b ) eine Gitterbasis von L .) Und L# = b … ;:::;b … M… . ⁄ ⁄k+1 ⁄n ? h ⁄1 1 ⁄k 1i ‰ 1 9 Bemerkung 1.23 Als Anwendung zeigen wir, dass A#n=An »= Z=(n+1)Z. Setzt man L = ‘ := e1 + ::: + en+1 Zn+1 = e1;:::;en+1 Z, so ist L ein reines Teilgitter in dem h i • h i Gitter M := Zn+1 mit det(M) = 1. Weiter ist An = L?. (‘) = (n + 1) = ((‘;‘)) liefert G L#=L »= Z=(n+1)Z, L# = hn+11‘i. Mit Satz 1.22 flndet man also auch A#n=An »= Z=(n+1)Z. Als U˜bung konstruieren Sie E7 = b7 ? und E6 = b6;b7 ? als Teilgitter von E8 und folgern h i h i so aus det(E8) = 1, dass det(E7) = 2 und det(E6) = 3. E8 kann man z.B. als Teilgitter von A#8 = hv;A8i erhalten, E8 = hA8;3vi. 2 Codes. Deflnition 2.1 (i) Ein linearer Code C u˜ber Fq der L˜ange n ist ein linearer Teilraum C • Fn. q (ii) Auf Fnq deflnieren wir die nicht ausgeartete symmetrische Bilinearform x¢y := ni=1xiyi. Dann ist fu˜r einen Code C • Fnq der duale Code deflniert als der OrthogonalraumPC? von C, C? = fx 2 Fnq j x¢c = 0 fu˜r alle c 2 Cg: (iii) C hei…t selbstdual , falls C = C und selbstorthogonal , falls C C . ? ? (cid:181) Bemerkung 2.2 Sei C • Fnq ein Code der Dimension k und B = (b1;:::;bk) eine Basis von C, H = (h ;:::;h ) eine Basis von C . Dann hat C zwei verschiedene Beschreibungen: 1 n k ? (i) Die Matrix G 2¡ Fqk£n, deren Zeilen genau die Zeilenvektoren bi sind, nennt man eine Erzeugermatrix von C. Interpretiert man G als Matrix einer linearen Abbildung cod : Fk q ! Fn;x xG, so ist C genau das Bild von cod. Diese Beschreibung eignet sich sehr gut zum q 7! Codieren der qk Informationsworte. n (n k) (ii) Die Matrix P Fq£ ¡ , deren Spalten genau die Zeilenvektoren hi sind, nennt man 2 eine Pru˜fmatrix von C. Interpretiert man P als Matrix einer linearen Abbildung decod : Fnq ! Fnq¡k;x 7! xP, so ist C genau der Kern von decod. Diese Beschreibung eignet sich sehr gut zum Testen, ob ein empfangenes Wort zum Code geh˜ort. (iii) Ist P eine Pru˜fmatrix fu˜r C und x 2 Fnq so nennt man xP 2 Fqn¡k das Syndrom von x (unter H). Es ist x C genau dann wenn sein Syndrom gleich 0 ist. 2 Deflnition 2.3 (i) Auf Fn deflniert der Hamming-Abstand q d : Fnq £Fnq ! Z;d(x;y) := jfi 2 f1;:::;ng j xi 6= yigj eine Metrik, d.h. fu˜r alle x;y;z Fn gilt 2 q d(x;y) 0 und d(x;y) = 0 x = y, ‚ , d(x;y) = d(y;x), d(x;y)+d(y;z) d(x;z). ‚ (ii) Das Gewicht eines Wortes x 2 Fnq ist w(x) := d(x;0) = jfi 2 f1;:::;ng j xi 6= 0gj. (iii) Das Minimalgewicht d(C) eines Codes C ist d(C) := min d(c) 0 = c C . f j 6 2 g 10

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