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Gewöhnliche Differentialgleichungen: Eine Einführung in Theorie und Praxis PDF

345 Pages·1986·13.784 MB·German
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Hochschultext Helmut Wemer Herbert Arndt Gewöhnliche Differentialgleichungen Eine Einführung in Theorie und Praxis Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Prof. Dr. Helmut Wemer Dr. Herbert Arndt Institut für Angewandte Mathematik Universität Bonn Wegelerstr.6 5300 Bonn Mathematics Subject Classification (1980): 34-01, 65-01 ISBN -13 :978-3-540-15288-0 e-ISBN -13: 978-3-642-70338-6 DOI: 10.1007/978-3-642-70338-6 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Werner, Helmut: Gewöhnliche Differentialgleichungen: e. Einf. in Theorie u. Praxis 1H elmut Werner; Herbert Arndt. - Berlin; Heidelberg; NewYork; London; Paris; Tokyo: Springer, 1986. (Hochschultext ) ISBN-13:978-3-540-15288-0 NE: Arndt, Herbert: Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergütungsansprüche des § 54, Abs. 2 UrhG werden durch die "Verwertungsgesell schaft Wort", München, wahrgenommen. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1986 2144/3140-543210 Vorwort Dieses Buch über gewöhnliche Differentialgleichungen ist aus einem Kurs für die Fernhochschule Hagen hervorgegangen, an dem seinerzeit auch Herr Dr. P. Janßen mitgearbeitet hatte. Ziel des damaligen Kurses war es, den Studenten, die ihrer Natur nach nicht so häufig persönlichen Kontakt mit der Hochschule haben, eine Einführung in die Theorie und Praxis der gewöhnlichen Differentialgleichungen in einer Form zu geben, die dem häuslichen Selbststudium entgegenkommt. Dieses Konzept wurde auch in der vorliegenden Darstellung beibehalten. Jedoch kann man bei einer solchen Intention nicht erwarten, daß alle Aspekte der gewöhnlichen Differentialgleichungen auch nur annähernd angesprochen werden können. Dem Leser, der an weiterführenden Themen wie z.B. "Periodische Lösungen" oder "Verzweigungstheorie" interessiert ist, soll das Literaturverzeichnis helfen. Leider hat Herr Werner die endgültige Fertigstellung dieses Buches nicht mehr erleben können - er verstarb im November 1985. Aus der engen Zusammenarbeit mit ihm kann ich jedoch sagen, daß ihm die Anfertigung dieses Buches mit seinem Thema und seiner didaktischen Ausrichtung ein besonderes Anliegen war und er bis zuletzt stets mit Freude daran gearbeitet hat. An dieser Stelle möchte ich allen denen herzlich danken, die an dem Zustandekom men dieses Buches beteiligt waren. Dies gilt für Kollegen und Studenten, die durch Verbesserungsvorschläge und Kritik zur jetzigen Darstellung beigetragen haben, und die Unterstützungen, die mir die Universität von Miami gewährte; dies gilt auch für die Studenten, die die Schriftsetzung mit dem Satz programm '!EX besorgten, nämlich Christoph Jäger und Günter Oster, die einen Teil des Satzes übernahmen, und beson ders Angelika Schofer, die den verbleibenden Teil gesetzt hat und für eine endgültige Harmonisierung sorgte, und Jürgen Groß, der die Zeichnungen anfertigte; schließlich gilt dies auch für den Springer-Verlag, der gern jede Unterstützung gewährte und alle Wünsche stets wohlwollend behandelt hat. Bonn, im Juni 1986 H. Arndt Inhaltsverzeichnis Symbolverzeichnis .......................................................... IX Kapitell Einführung und elementare Lösungsmethoden §1 Beispiele für das Auftreten von Differentialgleichungen ................... 1 §2 Klasseneinteilung der Differentialgleichungen, Definition von Anfangs- und Randwertaufgaben ......................................... 8 §3 Einige elementare Lösungsmethoden .................................... 15 §4 Lösung homogener linearer Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten ................................................ 22 §5 Lineare Differenzengleichungen mit konstanten Koeffizienten ............. 32 Kapitel 2 Existenz- und Eindeutigkeitsaussagen für Anfangswertaufgaben §1 Der Existenzsatz von Peano ............................................. 48 §2 Der Existenz- und Eindeutigkeitssatz von Picard-Lindelöf ................. 57 §3 Fortsetzung von Lösungen: Das Verhalten der Lösungen im Großen ....... 62 §4 Spezialisierung der Ergebnisse für lineare Differentialgleichungen höherer Ordnung und lineare Differentialgleichungssysteme ................ 66 Kapitel 3 Verhalten der Lösung bei Variation der Anfangswertaufgabe, praktische Konsequenzen §1 Stetige Abhängigkeit der Lösung von Anfangspunkt und Anfangswerten, benachbarte Differentialgleichungen ...................... 72 §2 Differenzierbarkeit nach Parametern, Störungsrechnung .................. 84 §3 Vergleichs- und Monotonieaussagen ..................................... 106 VIII Inhaltsverzeichnis Kapitel 4: Ein- und Mehrschrittverfahren bei Anfangswertaufgaben §1 Eine Einführung in Einschrittverfahren ................................. 111 §2 Konvergenz von Einschrittverfahren .................................... 119 §3 Taylor-Verfahren und Runge-Kutta-Verfahren ........................... 132 §4 Spezielle Mehrschrittverfahren, insbesondere Adams-Verfahren .......... 146 §5 Konsistenz, Stabilität und Konvergenz bei Mehrschrittverfahren ......... 159 §6 Allgemeine lineare Mehrschrittverfahren ................................ 170 §7 Prädiktor-Korrektor-Verfahren vom Typ p(EC)lE und p(EC)l ........ 184 §8 Extrapolation, Schrittweitensteuerung und Vergleich von Algorithmen ... 198 Kapitel 5 Verfahren für Anfangswertaufgaben bei steifen D ifferen tialgleichungen §1 Besonderheiten steifer Differentialgleichungen ........................... 225 §2 Diskussion einiger Stabilitätsbegriffe .................................... 233 §3 Stabilitätsgebiete von Runge-Kutta-Verfahren .......................... 239 §4 Stabilitätsgebiete von linearen Mehrschrittverfahren .................... 244 §5 Weitere Techniken und Vergleich von Algorithmen ...................... 252 Kapitel 6 Existenzaussagen und Verfahren bei Randwertaufgaben §1 Einführung und Beispiele ............................................... 259 §2 Existenzaussagen bei linearen Randwertaufgaben, Greensche Matrix und Greensche Funktion ................................................ 262 §3 Existenzaussagen bei nichtlinearen Randwertaufgaben .................. 274 §4 Einfach- und Mehrfachschießverfahren .................................. 285 §5 Das Integralgleichungsverfahren ........................................ 301 §6 Differenzenverfahren zur Lösung von Randwertaufgaben linearer Differentialgleichungen ......................................... 313 §7 Asymptotische Entwicklungen von Lösungen linearer Operatorgleichungen .................................................... 323 Literaturverzeichnis ........................................................ 330 Index ...................................................................... 333 Symbolverzeic:hnis -+ S. siehe Seite definiert als Menge der natürlichen Zahlen :=lNU{O} Menge der ganzen Zahlen Menge der reellen Zahlen Menge der positiven reellen Zahlen Menge der komplexen Zahlen :=CU{oo} x komplex Konjugierte von xE C Rex, [mx Realteil bzw. Imaginärteil von x E C xT transponierter Vektor x iRR := {x = (Xl> X2,"" xR)Tlx, E iRR ,i = 1,2, ... , n} [a,b] := {x E iRla :S x :S b} abgeschlossenes Intervall (a,b) := {x E lRla < x < b} offenes Intervall yI , Tdx y, D y Ableitung der Funktion y, Frechet-Ableitung, -+ S. 89 Dd, !~, Ableitung der Funktio-Inx!. ,: iRR ~ iR nach der i-ten Variablen = = partielle Ableitung i 1,2, ... , n = id identische Abbildung, id(x) x für alle x min, max Minimum, Maximum inf, sup Infimum, Supremum R Randoperator Ry = My(a) + Ny(ß), -+ S. 13 Ck(U, iRR) := {f : U ~ iRRI! ist k-mal stetig differenzierbar}, -+ S. 49 C(U, iRR) := C0(U, iRR) ck(U) := Ck(u, iR) (Y,d) metrischer Raum, -+ S. 48 Kr(yo) offene Kugel um Yo mit dem Radius r, -+ S. 48 Z Inneres der Menge Z, -+ S. 48 Z Abschluß der Menge Z, -+ S. 48 az := Z\ Z Rand von Z, -+ S. 48 (Y,II·II) normierter Raum, -+ S. 49 lxi Betrag von x, falls x E iR lxi := max Ix,l, falls x = (Xl>X2"" ,xn)T E iRR, -+ S. 50 l$;I$;R x Symbolv erzeichnis sup I/(x)1 für (beschränktes) 1 E C(U, m.n), Supremumsnorm, zEU -+ S. 50 (Yj);EN Folge in Y, falls Yj E Y für alle j, -+ S. 49 dist(S, T) := inf 18 - tl Distanz der Mengen S, T c m.n sES tET c',L lineare Differentialoperatoren, + c,y:= Y' Ay', Lz := an(x)z(n} + an-l (x)z(n-l) + ... + ao(x)z n} = {YI ,y2 , ... ,y Fundamentalsystem von c,y 0, -+ S. 69 L(Y,Z) Menge der beschränkten linearen Operatoren von Y nach Z, -+ S. 87 Landausche Symbole, -+ S. 88 Funktionalmatrix, -+ S. 94 Gitter auf I, -+ S. 112 := min{n E !tIn ~ x} Gau~Klammer für x E m. u" : Gitterfunktion, I" --+ /Rn, -+ S. 113 n X n-Einheitsmatrix oder Verschiebungsoperator, -+ S. 38 := {p: m. --+ m.lp(x) = anxn + an_lXn-1 + ... + ao, ai E m.} reelle Polynome höchstens n-ten Grades, -+ S. 24 8p (tatsächlicher) Grad von p E IIn, -+ S. 24 II~ Menge der komplexen Polynome höchstens n-ten Grades an(XO' ... ,xn)! n-ter Differenzenquotient, -+ S. 150 Vn/i absteigende Differenzen, -+ S. 150 Ch := C(h, m.n), -+ S. 160 lIullh := max lu(x)1 für u E Ch, -+ S. 160 zEll. Kronecker-Symbol, Oij = 0 für i :F j und Oij = 1 für i = j abgeschnittene Potenzen, -+ S. 254 linke komplexe Halbebene Kapitell Einführung und elementare Lösungsmethoden §1 Beispiele für das Auftreten von Differentialgleichungen Das Lösen von Gleichungen ist eine Aufgabe, die sehr häufig und in vielfältiger Form in der Mathematik selbst und bei ihrer Anwendung auftritt. Ihr Ziel kann sein, eine Lösung durch theoretische Überlegungen ("analytisch") zu ermitteln und expli zit anzugeben, oder aber, falls dies nicht möglich ist, eine Näherungslösung mit Hilfe numerischer Verfahren zu berechnen. Es gibt sogar Fälle, in denen man das Lösen durch numerische Verfahren der Auswertung des explizit bekannten Ausdrucks vor zieht, weil jenes organisatorisch (Programmierung) und numerisch einfacher ist als die analytische Auswertung. Eine Bestimmungsgleichung für eine Größe y läßt sich in der Form = F(y) 0 darstellen, wobei F beispielsweise eine Abbildung eines linearen Raumes R in einen 1 linearen Raum Rz bezeichnen kann. Gesucht wird entweder eine Lösung y E R1 oder die Gesamtheit der Lösungen der Gleichung. Typische Beispiele solcher Aufgaben sind die Bestimmung einer Nullstelle einer reellen Funktion oder das Lösen eines linearen Gleichungssystems. Durch die Gleichung F(x, y(x)) = 0, x aus einem Intervall , kann implizit eine Funktion y bestimmt sein. Differentialgleichungen sind ebenfalls Bestimmungsgleichungen für Funktionen, sie sind aber dadurch charakterisiert, daß eine oder mehrere Ableitungen der gesuchten Funktion in der Bestimmungsgleichung auftreten. Wie bei allen anderen Gleichungen ergibt sich zunächst die Frage nach der Exi stenz einer Lösung bzw. nach der Gesamtheit der Lösungen einer Differentialglei chung. Darüber hinaus gibt es speziellere Fragen, wie die nach der Empfindlichkeit der Lösung gegen Veränderungen der Daten des Problems, denn die Daten können aus der Praxis stammen, durch Messungen gewonnen und damit fehlerbehaftet sein, und diese Ungenauigkeiten sollten nicht zu großen Abweichungen der Lösung führen. Weiter kann man nach dem größten Intervall fragen, in dem die in einem Punkte festgelegte Lösung einer Differentialgleichung durch stetige Fortsetzungen erklärt wer den kann. Erst bei Vorliegen positiver Antworten auf diese Fragen ist die Anwendung nume rischer Verfahren, d.h. der Einsatz von Mühe und Arbeit gerechtfertigt. Es erscheint deshalb zweckmäßig, Theorie und Praxis der Differentialgleichungen als eine Einheit zu behandeln. In diesem Buch wollen wir Fragen ausschließen, wie sie z.B. bei regeltechnischen Problemen auftreten. Das Verhalten eines zu regelnden Systems hängt häufig nicht 2 Kap.l Einführung und elementare Lösunpmethoden nur von seinem augenblicklichen Zustand, sondern auch von der Vorgeschichte ab. Man denke etwa an die Einstellung der Hähne einer Dusche, deren Ergebnis man erst Sekunden später spürt und in gewünschter Weise korrigieren kann. Die Beschreibung solcher Regelsysteme führt in einfachsten Fällen auf Differentialgleichungen mit nach eilenden Argumenten, allgemein auf sogenannte Funktional-Differentialgleichungen. Die unten folgenden Beispiele sollen auf einige Phänomene aufmerksam machen, die bei Differentialgleichungen auftreten können. Häufig hilft bei der Beantwortung obiger Fragen ein Blick auf das zugrundeliegende Problem, das durch die Differen tialgleichung beschrieben werden soll, und die dort durch die realen Gegebenheiten und Verhältnisse gestellten Bedingungen. Differentialgleichungen begegnet man auch in der Physik, Chemie, Biologie, Medizin, den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die mathematische Modellbildung für dort auftretende Probleme und damit gege benenfalls die Aufstellung zugehöriger Differentialgleichungen als Aufgabe für den Mathematiker wäre eine eigene Behandlung wert, hierauf kann in diesem Band nicht eingegangen werden. 1.1.1 Beispiel. Die Differentialgleichung (1) 1/' = a1/ mit a E IR beschreibt u.a. modellartig die Zerfalls- oder Wachstumsprozesse einer Größe 1/(z) in = Abhängigkeit von der Zeit z. Die erste Ableitung 1/' d1//dz ist proportional zu 1/, d.h. die Abnahme oder das Anwachsen von 1/ zum Zeitpunkt z ist proportional zur Größe 1/ selbst im Zeitpunkt z. Auch wenn man sich auf reellwertige Lösungsfunktionen beschränkt, existiert eine Vielfalt von Lösungen. Sie besteht aus allen Funktionen 1/(z) = ceGZ mit c E IR, wie man durch Einsetzen in die Differentialgleichung veri fiziert; wir werden später beweisen, daß jede Lösung diese Form besitzt. Man sieht ferner, daß bei dieser Differentialgleichung, in der nur eine Ableitung ersten Grades auftritt, eine Lösung aus der Gesamtheit der Lösungen durch Vorgabe ihres Werts 1/0 an der Stelle Zo eindeutig festgelegt wird. Ist beispielsweise Zo = 0, so ist c = 1/0 zu setzen. Der Bereich, in dem eine Lösung durch Fortsetzung definierbar ist, besteht in diesem Beispiel offensichtlich aus ganz IR. Dieses Beispiel gibt uns gleichzeitig einen ersten Hinweis auf den Begriff der "Sta bilität" von Lösungen einer Differentialgleichung, denn falls c :f; 0 ist, wächst 1/(z) bei a > 0 für z --+ 00 betragsmäßig über jede Grenze, während "stabile" Verhältnisse vorliegen, wenn a = 0 oder a < 0 ist, da dann 1/(z) konstant ist bzw. für z --+ 00 ~~O~~. 0 1.1.2 Beispiel. Die Differentialgleichung (2) 1/' = -aJY mit a > 0 kann als Modell für das Auslaufen einer Flüssigkeit aus einem im Querschnitt gleichförmigen Gefäß angesehen werden, wenn 1/(z) die Höhe des Flüssigkeitsspiegels über der Auslauföffnung in Abhängigkeit von der Zeit z bedeutet. Denn zum einen ibt die momentane Abnahme 1/' der Höhe naturgemäß proportional zur Geschwindigkeit

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