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Gesundheitsberatung: Einführung und Leitfaden für Ärzte und Studierende der Medizin PDF

282 Pages·1987·8.858 MB·German
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K. Jark (Hrsg.) Gesundheitsberatung Einflihrung und Leitfaden flir Arzte und Studierende der Medizin Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Prof. Dr. med. Klaus Jark Institut fur Allgemeinmedizin Klinikum der J ohann-Goethe-U niversitat Theodor-Stern-Kai 7 6000 Frankfurt 70 ISBN-13: 978-3-540-18147-7 e-ISBN-13: 978-3-642-72880-8 DOT: 10.1007/978-3-642-72880-8 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfiiltigung auf anderen Wegen und der Speiche rung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutsch land yom 9. September 1965 in der Fassung yom 24. Juni 1985 zulassig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts gesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1987 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Produkthaftung: Fiir Angaben iiber Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann yom Verlag keine Gewahr iibernommen werden. Derartige Angaben miissen yom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand-anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit iiberpriift werden. Inhaltsverzeichnis Einfiihrung K. lark. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Teil! Grundlagen der Gesundheitsberatung - Definitionen, Theorien, Modelle Grundlagen der Pravention l. v. Troschke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Gesundheitsberatung durch Arzte K. lark. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 28 Rahmenbedingungen der Gesundheitsberatung im Sozialversicherungssystem W. Wekel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 36 Teil2 Gesundheitsberatung - Information, Motivation und Handlungsanleitung Gesundheitsberatung in der ambulanten Krankenversorgung K. lark. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 45 Inhalte und Beispielearztlicher Gesundheitsberatung l. v. Troschke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 69 Arztliche Fortbildung zur Methodik praventiver Gesundheitsberatung Christine Briihne-Scharlau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 84 VI Inhaltsverzeichnis Beratung als F6rderung der Motivation zur Verhaltensanderung H.-D. Basler. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 97 Wie lernen Erwachsene in Beratungssituationen? K. A. Geij3ler. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 109 Beratung als Hilfe wahrend der Verhaltensanderung H. -D. Basler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 120 Interdisziplinare Konzepte der Gesundheitsberatung H. Feser . .............................. " . . . . . . . . . . . .. 137 Teil3 Gesnndheitsberatnng in der arztlichen Ans-, Weiter- nnd Fortbildnng Gesundheitsberatung in der arztlichen Ausbildung l. v. Troschke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 153 Umsetzung von Gesundheitsberatung in der Weiter- und Fortbildung H. Weber-Falkensarnrner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 160 Zur Bewertung arztlicher Gesundheitsberatung l. Bengelund U. Koch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 172 Teil4 Gesnndheitsberatnng - Kooperation, Selbsthilfe nnd prospektive Konzepte Gemeindenahe Pravention - Modelle und Interventionsstrategien am Beispiel einer siidhessischen Kleinstadt S. Wilrn und K. lark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 191 Gesundheitsberatung in Kanada Y. de Buda .............. . 214 Gesundheitliche Selbsthilfegruppen und ihre Zusammenarbeit mit Arzten U. Canaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 226 Inhaltsverzeichnis VII Gesundheitsberatung durch den Arzt im Jahr 2000 K. lork .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 261 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 273 Autorenkurzbiographien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 277 Autorenverzeichnis * Basler, H.-D., Prof. Dr. phil. Dr. med. habil. Institut fur Medizinische Psychologie Philipps-Dniversitat Marburg Bunsenstr.3, 3550 Marburg 1 Bengel, J., Dr. phil. Dr. med. Psychologisches Institut der Dniversitat Freiburg Belfortstr. 16, 7800 Freiburg Buda, Y. de, Prof. Dr. med. 55 Humberview Road, Toronto, Ontario Canada M6S 1W 7 Canaris, D., Dr. phil. Eifelstr. 14-16, 5000 Koln 1 Feser, H., Dipl.-Psych. Prof. Dr. phil. Wodanstr. 24, 5000 Koln 91 GeiBler, K.A., Prof. Dr. rer. pol. Frauenlobstr. 2, 8000 Munchen 2 Jork, K., Prof. Dr. med. Institut fUr Aligemeinmedizin Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Dniversitat Frankfurt Theodor-Stern-Kai 7,6000 Frankfurt 70 Koch, D., Prof. Dr. phil. Dr. med. Lehrstuhl fUr Rehabilitationspsychologie Albert Ludwigs-Dniversitat Belfortstr. 16, 7800 Freiburg Scharlau-Bruhne, Christine, Dipl.-Soz. Bunder Str. 48, 4800 Bielefeld 1 * Siehe auch Autorenkurzbiographien S. 277-280 x Troschke, J. von, Prof. Dr. med. Abteilung fUr Medizinische Soziologie der Universitat Freiburg Stefan-Meyer-Str. 17, 7800 Freiburg Weber-Falkensammer, H., Prof. Dr. med. Leiter der Abteilung Sozialmedizin Verband Deutscher Rentenversicherungstrager Eyssenckstr. 55, 6000 Frankfurt 1 Wekel, W., Dr. jur. Bundesverband der Ortskrankenkassen Kortrijker Str. 1, 5300 Bonn-Bad Godesberg Wilm, S., Dr. med. Institut fur Allgemeinmedizin Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Universitat Frankfurt Theodor-Stern-Kai 7, 6000 Frankfurt 70 Einflihrung K. Jork Warum "arztliche Gesundheitsberatung"? Trotz weiterer Entwicklung hochdifferenzierter technischer Methoden bei Diagno stik und Therapie wird in den letzten Jahren deutlich, daB nicht "mehr Gesundheit" erzielt wird. Steigende Kosten im Gesundheitswesen bedingen dabei keineswegs eine Abnahme der Arbeitsunfahigkeit oder krankheitsbedingter Soziallasten. Wo sind die Ursachen zu suchen? Ein Grund hierfUr ist sicherlich die in den letzten Jahrzehnten geiibte Passivitat in der Verantwortlichkeit gegeniiber eigener Gesund heit. Man huldigt der weit verbreiteten Ansicht, daB eine "griindliche Untersu chung" oder ein "Check-up" ausreiche, allgemeine Leistungsfahigkeit zu erhalten. Viele Biirger bedienen sich eines Gesundheitssystems, dessen diagnostische und therapeutische Moglichkeiten einschlieBlich groBziigiger Kuren eine Eigenverant wortlichkeit oder gar Verhaltensanderung weitgehend iiberfliissig zu machen schei nen. Zu Lasten der gesetzlichen Versicherungstrager abgerechnete arztliche Lei stungen und damit Kosten im Gesundheitswesen steigen weiter an, im stationaren Bereich der Krankenversorgung starker als im ambulanten. Mit der in den letzten Jahren beginnenden Besinnung auf Selbsthilfe und Eigen verantwortlichkeit werden Gesundheitserziehung und -beratung wesentliche Aufga ben der Gesundheitssicherung zuerkannt. Befragt man praktisch tatige Hausarzte, so sind diese der Ansicht, zu den unterschiedlichsten Themen gesundheitserziehend und -beratend tatig zu sein. Dabei wird wenig bedacht, daB sich das Rollenverstand nis des Hausarztes in der Aus- und Weiterbildung ganz iiberwiegend nach einer kurativ orientierten, naturwissenschaftlichen Medizin ausrichtet. Krankheiten wer den diagnostiziert und behandelt, nachdem sie zu Beeintrachtigungen der Person, ihres sozialen Gefiiges oder ihres Rollenverhaltens gefUhrt haben. Praventive arztliche Aufgaben beschranken sich bisher im wesentlichen auf aktive und passive Immunisierung, Vorsorgeuntersuch:ungen sowie Rezidivprophylaxe. N ach unterschiedlichen Literaturangaben suchen mindestens 85 % der Bevolke rung einmal im Jahr einen Arzt auf. Andere Untersuchungen belegen, daB Kranke im konventionellen Gesundheitssystem durchschnittlich 17 Praxiskontakte und ca. 10 Arztkontakte jahrlich haben. Haufigere Konsultationsraten entfallen auf das hohere Lebensalter. 1m System der Gesundheitsversorgung sind deswegen Arztpra xen als Kontaktstellen auch fUr MaEnahmen der Gesundheitserziehung und -bera tung besonders geeignet. 2 K. Jark Zusatzlich begiinstigen die Langzeitkontakte zu Patienten in Hausarztpraxen die Erfoigsaussichten gesundheitsfordemder Konzepte, so bei chronisch Kranken, Mul timorbiden und Familien. Kirchner (1982) weist in einer Analyse darauf hin, daB bei 4554 arztlichen Beratungen 23,3% auf die Gesundberatung entfallen. Ihr Inhalt ist nicht die Krankheit, sondem jeder Belang, der den Patienten eine arztliche Bera tung suchen laBt. Hierzu zahlen Fragen der Lebensfuhrung, zur Vorbereitung von Reisen und auch Konflikte in Ehe, Familie oder am Arbeitsplatz. Mangel arztlicher Gesundheitsberatung Fast jeder Arzt ist davon iiberzeugt, Gesundheitsberatung fundiert zu praktizieren. Fragt man ihn iiber Inhalte und Methoden seines Vorgehens, so wird meist sehr bald die Unkenntnis dariiber deutlich: Was tue ich wie und warum? Es handelt sich also. haufig urn ein unreflektiertes Raten, Belehren oder Empfehlen. Beraten hingegen erfordert weit differenziertere Voraussetzungen. Gesundheitserziehung und Gesundheitsberatung sind Aufgaben primarer Pravention. Sie setzen die Definition von Zielen, das Wissen iiber die erforderlichen Inhalte sowie Fertigkeiten im Umgang mit den hierfur notwendigen Methoden voraus, so vor allem zur Motiva tion und Verhaltensanderung. Nach der bestehenden medizinischen Aus-, Weiter- und Fortbildung sind Arzte nur unzureichend zur Gesundheitsberatung von Patienten qualifiziert (v. Troschke u. StoBel 1981). Gleichzeitig wird die Kooperationsfahigkeit und -bereitschaft von Arzten mit anderen Berufsgruppen bemangelt. Viele Arzte verstehen sich als die allein zustandigen Experten in Gesundheitsfragen. Deswegen stoBen auch Bemii hungen zur Vermittlung von Fertigkeiten in der Gesundheitsberatung haufig auf Desinteresse, weil man glaubt, ohnehin iiber die notwendigen Voraussetzungen zu verfiigen. Eine realistische und kritische Einschatzung eigener Kompetenz fehlt jedoch weitgehend. Nicht zuletzt bildet die unzureichende Methodenkenntnis in der praventiven Medizin AniaB fiir die Kritik nichUirztlicher Berufsgruppen am Omni potenzverstandnis der Mediziner. Was bedeutet aktive Gesundheitsberatung fiir den Arzt? Gesundheitsberatung bedeutet Anleitung und Hilfe zur Selbsthilfe. Das heiBt aber auch, daB aIle beteiligten Personen an einem LemprozeB teilnehmen. Lemen wiederum bedeutet, eine meBbare Veranderung des Wissens, Konnens oder Verhal tens zu bewirken, die relativ bestandig ist und sich durch Erfahrung bzw. Wiederho lung stabilisiert. Der Erwerb von Fahigkeiten muB hierbei starker beriicksichtigt werden als deren Ubermittlung, d. h., es sind Wege zu suchen, dem Patienten den Erwerb von Fahigkeiten zu erleichtem. Ein soiches Bemiihen fiihrt zu Wechselbe ziehungen zwischen Patient und Arzt und bedingt einen dynamischen ProzeB, in dem aIle Beteiligten in den Lemvorgang eingebunden sind und sich verandem. Lemen erfolgt am effizientesten, wenn der Lemende selbst eine aktive Rolle einnimmt. Dies hellit z. B. fur den Arzt, nicht nur Anweisungen, Ratschlage und Empfehlungen zu vermitteln, sondern den Patienten wahrend des Erlernens neuer

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