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Gesundheit und soziale Lage von jungen Menschen in Europa PDF

206 Pages·2004·7.928 MB·German
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Horst Hackauf . Gerda Winzen Gesundheit und soziale Lage von jungen Menschen in Europa Horst Hackauf · Gerda Winzen Gesundheit und soziale Lage von jungen Menschen in Europa III VS VERLAG FOR SOZIALWISSENSCHAFTEN + V' VERLAG FOR SOZIALWISSENSCHAFTEN VS verlag fOr sozialwissenschaften Entstanden mit Beginn des Jahres 2004 aus den beiden Hausern Leske+Budrich und Westdeutscher verlag. Die breite Basis fOr sozialwissenschaftliches Publizieren Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet Ober <http://dnb.ddb.de> abrufbar. 1. Auflage Marz 2004 Aile Rechte vorbehalten © VS Verlag fOr Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004 Lektorat Edmund Budrich Der VS verlag fOr Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von springer science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschOtzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fOr vervielfaltigungen, Obersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei cherung und verarbeitung in elektronischen systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dOrften. umschlaggestaltung: KOnkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem papier ISBN-13: 978-3-8100-3221-8 e-ISBN-13:978-3-322-80874-5 001: 10.1007/978-3-322-80874-5 Inhalt Vorwort .................................................................................................. 9 1 Einfiihrung .......................................................... .......................... 11 1.1 Zielsetzung.................. .................................................................... 12 1.2 Methodische Voriiberlegungen ....................................................... 12 1.2.1 Der Begriff "Gesundheit" .................................. ............................. 15 1.2.2 Der Begriff "Jugend" ...................................................................... 16 1.2.3 Ubergange junger Menschen ...................................... .................... 17 1.2.4 Die Verliingerung der Jugendphase ................................................ 18 1.3 Soziale Lage und Gesundheit ....................... .................................. 18 1.4 Inforrnationsquellen und ausgewahlte Indikatoren ...... ................... 21 2 Demographische Fakten und Trends in der europiischen Union .............................................................................................. 23 2.1 Bevolkerungsentwicklung .............. ................................................ 25 2.2 Bevolkerungsprognose .................................................................... 26 3 Yom Jugendlichen zum Erwachsenen in Europa ...................... 31 3.1 Auszug aus dem Elternhaus ............................................................ 32 3.2 Familiensituation von Kindem und Jugendlichen .......................... 35 3.3 Bildung und Ausbildung ................................................................. 41 3.4 Jugend und Sexualitat ..................................................................... 43 3.5 Fertilitatstrends und Empfangnisverhiitung .................................... 45 3.6 Teenagerschwangerschaften und Schwangerschaftsabbruch .......... 49 3.7 Siiuglingssterblichkeit und Miittersterblichkeit .............................. 51 5 4 Sozio-okonomische Lebensbedingungen junger Menschen ...... 53 4.1 Einstieg in den Arbeitsmarkt ............................ .......... .............. ...... 53 4.2 Arbeitslosigkeit ........ .............. .......................................... ......... ... ... 56 4.3 Jugendarbeitslosigkeit - ein gesundheitliches Problem? ................ 60 4.4 Sozialhilfebezug und Armut .. ............................ .............. ........ ....... 63 4.5 Obdachlosigkeit .... ............ .............. .............. ..... ......... .................... 69 5 Die Gesundheit der Jugendlichen ................................................ 75 5.1 Lebenserwartung ............................................................................. 76 5.2 Wie Jugendliche selbst ihre Gesundheit sehen ............................... 77 5.3 Psychische Gesundheit .............................................. .............. ....... 81 5.4 Arztbesuche und Gesundheitsuntersuchungen................................. 83 5.5 Wie zufrieden Jugendliche mit der gesundheitlichen Versorgung sind ................................................................................................. 85 6 Gesundheit im Focus .................... .............. .............. .................... 87 6.1 Allergien ......................................................................................... 88 6.2 Asthma.. .............. .... ........................ .............. ......... ..... ......... ....... .... 89 6.3 Diabetes mellitus ......... ............................ ................................. ...... 90 6.4 Behinderungen................................................................................ 91 6.5 Bosartige Neubildungen ................................................................. 96 6.6 Hepatitis B ..... .......................................... ........ ......................... ...... 99 6.7 Tuberkulose .................................................................................... 100 7 Veranderungen der Gesundheitsrisiken ...................................... 103 7.1 Mortalitatsstatistiken....................................................................... 105 7.2 Verkehrsunfalle............................................................................... 106 7.3 Freizeitunfalle ................................................................................. 110 7.4 Suizid .............................................................................................. 112 8 Gesundheitsrelevantes Risikoverhalten ....................................... 117 8.1 Zigarettenkonsum ......................................... ......... ......................... 118 8.2 Konsum von Alkohol ...................................................................... 130 8.3 Konsum von Drogen ....................................................................... 145 8.4 Konsum von Medikamenten ........................................................... 153 8.5 Emahrung und Korpergewicht ........................................................ 155 8.6 Sexualverhalten, HIV und AIDS .................................................... 160 8.7 Pravention ....................................................................................... 166 8.8 Gewalt ............................................................................................. 170 6 9 GesundheitsfOrderung junger Menschen .................................... 175 9.1 Zahngesundheit ............................................................................... 175 9.2 Impfungen ....................................................................................... 177 9.3 Sportliche Aktivit1iten und Freizeit ...... .......................... ................. 179 10 Zusammenfassung ........................................................................ 181 11 Schlussfolgerungen....................................................................... 189 12 Literatur ........................................ ................................................ 193 13 Liste der Tabellen und Diagramme ........................ .......... ........... 207 14 Tabellenanhang ............................................................................. 211 7 Vorwort Dem deutschen Fachpublikum wird die uberarbeitete und aktualisierte Fas sung des EU-Berichtes uber den gesundheitlichen Status junger Menschen in der Europiiischen Union priisentiert, der europiiische Daten aus verschieden sten Quellen und Einrichtungen zu einer Ubersicht zusammengestellt hat. Das Projekt wurde am Deutschen Jugendinstitut e. V., Munchen von Oktober 1997 bis Dezember 1998 durchgefilhrt und von der Europiiischen Union fi nanziell unterstUtzt. Die konventionelle Berichterstattung liefert Daten uber die W ohlfahrts Entwicklung und Gesundheit, die aus der Erwachsenenperspektive geschrie ben sind und rnaI3gebliche Teile unserer Gesellschaft (z.B. die Jahrgiinge zwischen 15 und 25 Jahren) aussparten. Eine iihnliche Erwachsenenperspek tive priigt auch die europiiische Sozial-und Gesundheitsberichterstattung, die der Beschreibung und Steuerung des europiiischen Wirtschaftsraurns dient. Die Europiiische Kommission aber hat rnittlerweile auch MaI3nahrnen zur Aufarbeitung der sozialen und gesundheitlichen Entwicklung von jungen Euro piierInnen eingeleitet. Erstrnals wurde der Bericht uber den gesundheitlichen Status junger Menschen in der Europiiischen Union in Europa initiiert, der den bisher unbekannten Gesundheitszustand und die Gesundheitsrisiken von jungen EuropiierInnen beschreibt ~ ein Bericht uber die Gesundheit von Frau en in Europa wurde vorher erstellt ). Die Wohlfahrts-Indikatoren und die Lebenserwartungsziffem der euro piiischen Industrieliinder weisen uns den Weg in eine prosperierende Zukunft, doch vermehren sich in letzter Zeit Negativbilanzen, die soziale Ungleichheit und das W ohlbefinden sowie die gesundheitliche Entwicklung von Kindem und Jugendlichen betreffen. Die modemen Industrieliinder bringen gesund heitsriskante Lebensstile hervor, gefahrden die natfulichen Lebensgrundlagen und halten die Risiken der mobilen Gesellschaft filr ihre BUrger bereit, d.h. begrunden die "Risikogesellschaft". European Commission 1997. 9 Annut und Unterversorgung existieren vor aHem in den Entwicklungs landem der ,,3. Welt". Strukturen der Annut ziehen sich ebenfaHs durch die Industrielander, weltweit. In der EU leben 17% der 376 Millionen Menschen umfassenden Bevolkerung in Einkommensarmut; Kinder und Jugendliche, die davon quantitativ starker betroffen sind als Erwachsene, leiden unter schlechter Wohnraumversorgung und anderen Folgen der Einkommensarmut. Die Indikatoren der sozialen Entwicklung in der EU wei sen darauf hin, dass seit 1980 der Anteil der unteren Einkommensbezieher zugenommen, und sich darnit deren soziale Lage deutlich verschlechtert hat - Tendenz steig end .2 Der EU-Bericht konzentriert sich auf junge Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren und ihre gesundheitlichen und sozialen Probleme; er geht darnit einen neuen Weg in der Berichterstattung. Die Lebensstile der Erwachsenen sind nicht losgelost von ihrer Jugendphase und ihren Peerbeziehungen zu verstehen; das korper- und gesundheitsrelevante Verhalten der Erwachsenen wird oft bereits in ihrer Jugend gepragt. Deshalb ist es notwendig, gesund heitsgefahrdende Trends, die gesundheitspolitische MaBnahmen erfordem, zu erkennen und zu benennen. Die Daten verdeutlichen, dass Pravention bereits in der Kindheit begonnen werden miisste. Es ist zu wiinschen, dass die vorgesteHten Ergebnisse in die gesundheits politischen Debatten Europas eingehen, urn neue gesundheitsfOrderliche MaBnahmen fUr junge Menschen zu entwicke1n. Gesundheitspolitische Vor schlage im Hinblick auf MaBnahmen der europaischen Gesundheitspraventi on fUr Jugendliche und junge Erwachsene halten wir fUr unverzichtbar. Dr. Horst Hackauf Gerda Winzen 2 Europliische Kommission 2001, S. 47f. 10 1 Einfiihrung 1m Rahmen der Gemeinschaftspolitik der Europaischen Union nehmen Pra ventivmaBnahmen der offentlichen Gesundheit eine zunehmende Bedeutung ein. Insbesondere junge Menschen bilden hinsichtlich der Planung von ge sundheitspolitischen Programmen und der UnterstUtzung von gesundheitsfOr derlichem Verhalten eine wichtige Zielgruppe fUr die Zukunft der Europai schen Union. Es fehlt jedoch an vergleichbaren Daten fiber die soziale und gesundheit liche Lage junger Europaer und Europaerinnen, die eine zielorientierte sozial und gesundheitspolitische Planung solcher Ma13nahmen ermoglichen konn ten. Die Gesundheitsberichterstattung in der Europaischen Union verfiigt bis her fiber kein Berichterstattungssystem, das Bezugspunkte zu den allgemei nen und spezifischen Lebensbedingungen von jungen Menschen enthalt. Die vorliegende Veroffentlichung fiber die soziale Lage und Gesundheit junger Menschen in der Europaischen Union wird zunachst auf die Bedeu tung von Jugend und Gesundheit hinweisen und ausgewahlte Indikatoren und Risikofaktoren benennen, urn damit die Bedingungen des Aufwachsens in Risikogesellschaften transparenter zu machen. Das Jugendalter wird mit unterschiedlichen Vorstellungen in Verbindung gebracht. Soziologen sprechen von der "Jugend", Psychologen eher von der "Adoleszenz" und Biologen von der "Pubertat" (vgl. Fend 2000, S. 23). Aus soziologischer Sicht ist der Begriff "Jugend" ein Synonym fUr die Entwick lungsphase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter, in der sich die Status zuweisungen unter dem Einfluss wechselnder sozialer, rechtlicher und kultu reller Normen und Werte verandem. Der Erwerb des aktiven und passiven Wahlrechtes wird z.B. innerhalb dieses Normenbereichs definiert. "Ubergan ge" konnen durch wichtige Ereignisse in der Jugend initiiert werden, die mit dem Erwerb neuer sozialer Aufgaben verbunden sind. Die jungen Menschen erfahren dabei einen Zuwachs an Autonomie und erweiterten Handlungs moglichkeiten, der nicht immer von positiven Gefiihlen begleitet wird. In den Ubergangen empfinden Jugendliche auch Verunsicherungen, Angste und Krisen. Diese Ubergange werden durch die Bildungs- und Ausbildungsinsti- 11 tutionen vorgegeben und stehen unter bestimmten Entwicklungschancen und Belastungen. In dieser Phase sind Verunsicherungen, z.B. durch Orientie rungsprobleme, z.T. auch durch Arbeitslosigkeit, nieht ungewohnlich. Der gelingende Ubergang in das Erwachsenenalter ist in gesundheitlieher und so zialer Hinsicht sehr bedeutungsvoll fUr die weitere Lebensentwicklung. 1.1 Zielsetzung 1.2 Methodische Voriiberlegungen Europaische lugendliche wachsen in 15 verschiedenen Landem und deren jeweiligen Regionen und Kulturen unter sehr unterschiedlichen sozialen Be dingungen auf. Es ist davon auszugehen, dass die allgemeinen Aufgaben des Erwachsenwerdens und die Bewaltigung der darnit zusammenhangenden Probleme weitgehend ahnlich sind. Der Prozess des Erwachsenenwerdens hat sich - trotz der Vorverlage rung der Volljahrigkeit - fast bis zum Ende des dritten Lebensjahrzehntes verlangert. In dieser Zeit tinden wiehtige Lebensereignisse und wichtige psy chosoziale und biologische Prozesse statt. Die personliche Lebenssituation stellt vielHiltige Herausforderungen, wie z.B. Freundschaften aufbauen, das Eltemhaus verlassen, eine Partnerbeziehung beginnen sowie eine Farnilie grunden. lugendliche mussen ihren eigenen Platz in der Gesellschaft tinden, Schule und Berufsausbildung durchlaufen und sich durch die Aufnahme einer Erwerbstatigkeit materiell absichem. Inwieweit europiiische lugendliche eine ahnliche Entwicklung durchlau fen, ist abhangig von sozialen und kulturellen Faktoren sowie den jeweils in volvierten Institutionen. Die gesundheitliche Entwicklung junger Menschen in der EU unter Einbeziehung ihrer sozialen Lage zu untersuchen, ist ein neues Forschungsgebiet, das eine Reihe von sozialen Determinanten voraus setzt, die man ggf. als erklarende Variablen benotigt. Diese zu ermitteln, stellt ein schwieriges Unterfangen dar, wenn man lugendliche zwischen 15 und 25 lahren, die ihre soziale Position noch nicht gefestigt haben, untersu chen will. Denn Routinestatistiken, die auf verschiedenen Zahlungen bas ie ren, enthalten selten Daten, die solchen Anforderungen genugen. 1m Europa der Vielfalt kann auf einige ausgewahlte Schlusselkategorien verschiedener EU-Sozialberichte zugegriffen werden, die teilweise ein ver einfachtes Abbild der Wirklichkeit widergeben. Die Untersuchung einer so zialen Gruppe wie lugendliche ist vielschichtig, denn "die lugend" ist ein schwierig zu fassendes Phanomen, zumal es "die lugend" nicht gibt, weil sie sich aus verschiedenen Gruppierungen und Altersphasen zusammensetzt, die wiederum fur sich einen eigenen Entwicklungsabschnitt darstellen. Die Le benschancen von lugendlichen sind in den EU-Landem jedoch generell ab- 12

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