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Gesundheit und Gesellschaft: Ein historisch-kritisches Panorama PDF

134 Pages·2003·6.219 MB·German
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SchriftenderMathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der HeidelbergerAkademiederWissenschaften Nr. 12 (2003) Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Heinrich Schipperges Gesundheit und Gesellschaft Ein historisch-kritisches Panorama Springer prof. Dr. Heinrich Schipperges Institut für Geschichte der Medizin Im Neuenheimer Feld 327 69120 Heidelberg ISBN 978-3-540-00671-8 ISBN 978-3-642-55479-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-55479-7 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; de taillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de>abrufbar Dieses Werk ist urheberre<:htlich geschütZ!. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Ta~Hen, der Funksendung,der Mikroverfilmung oder derVervielniltigung auf anderen Wegen und der Speiche rung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur aU$zugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielniltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutsch land vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich ver gütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsge setzes. http://www.springer.de C Springer-Verlag Berlin Heide\berg 2003 Ursprilnglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg Ncw York 2003 Umscklaggestaltung: E. Kirchner, Heidelberg SlltzlUmbruch: K. Detzner, Speyer Gedruckt auf säurefreiem Papier 08/3150hs 543210 Zum Geleit Im Februar 1998 veranstaltete die HeidelbergerAkademie der Wissenschaften ein SymposiumunterdemTitel"Gesundheit,unserhöchstesGut?"Damalsdiskutierten Experten verschiedener Fachrichtungen über die Probleme und möglichen Lö sungsansätze für eine Reform unseres Gesundheitswesens. Man hat heute immer mehrdenEindruck- undauch indenpolitischenKontroversenscheintdasimmer deutlicher zu werden - dass unser Gesundheitssystem unbezahlbarwird.Aberdie Zufriedenheit der Bürger mit dem Erfolg scheint immer mehr abzunehmen.Viele Menschen sind nicht zufrieden mit dem,was die wissenschaftliche Medizin - ab wertendauch"Schulmedizin"genannt- unsbietet;Außenseitermethodenscheinen an Bodenzugewinnen.DabeiwerdenErfolge,diewirderwissenschaftlichenMedi zin verdanken, oft als selbstverständlich hingenommen; man denke etwa daran, dass viele Infektionskrankheiten bei uns mehr oder weniger verschwunden sind; aberauchdieenormenErfolgederChirurgiewärenhierzunennen. Daswirftdie Frageauf:Waswollenwireigentlich?Natürlich,wirwollengesund sein und möglichst lange auch bleiben. Um eine häufig gebrauchte Redensart zu wiederholen:Gesundheitistnichtalles,aberohneGesundheitistalles nichts.Doch was istGesundheit?Wie steht siemit unseremgesamtengesellschaftlichen System in Wechselwirkung? Diese Frage macht uns sehr verlegen. Und hier kann uns das Buch des Heidelberger Medizinhistorikers Heinrich Schipperges weiterhelfen. Es führt unshin zuden Gesundheitsvorstellungenund-Idealen unsererVorväter,von der altenWelt über das Mittelalterbis in die Neuzeithinein.Wirlernendie klassi schenGesundheitsbücherkennenundwerdenzudenalten"Arzneibüchern"hinge führt. Ofthat manheutedas Gefühl,dass wir in einerahistorischen"Zeitleben.Im Leben- undleiderauchinderWissenschaft- giltdieBesinnungaufdieGeschichte oftalsaltmodischundüberflüssig.Werkewiedasvorliegendezeigen,dassdasganz undgarnichtstimmt.DieGeschichtederVorstellungen zurGesundheit - undihre Reflektion - kann uns helfen, mit den Problemen der Gegenwart besser fertig zu werden. ImFrühjahr2003 FriedrichVogel Vorwort ImJahre 1999konnteichinderSchriftenreihederHeidelbergerAkademiederWis senschafteneineStudieüber"KrankheitundKranksein imSpiegelderGeschichte" veröffentlichen. InAnalogiezumThemenkreis"Krankheit"konzentriertsichdievorliegendeAr beit aufdas Begriffsfeld"Gesundheit" und seine Rahmenbedingungen,wobei mit denhistorischenMaterialiendersozialeAspektindenVordergrundtritt. DerVerfasserdankt FriedrichVogel herzlich für diekritische Durchsichtdieser StudiesowiederHeidelbergerAkademiederWissenschaftenfürderenfreundliche AufnahmeinihreSchriftenreihe. Heidelberg,imHerbst2002 HeinrichSchipperges Inhaltsverzeichnis Einführung . 1 MethodologischesPräludium 3 Kapitell DiealteWelt 1. GesundheitsbilderinArchaischenHochkulturen 7 2. DasGesundheitskonzeptderAntike . 10 3. BilderderGesundheitbeiHippokrates . 13 4. GesundheitsbilderindenSokratischenDialogen 17 5. DasGesundheits-ProgrammbeiGalen . 21 Kapitel 2 DasMittelalter I. Gesundheitinderarabischen Hochkultur 25 2. LebeninGesundheitbeiMaimonides . . . 29 3. DieRollederGesundheitimchristlichenAbendland 32 4. "Gesundheitsschutz"beiPetrusHispanus 36 5. DasBildderGesundheitbeiParacelsus . 39 Exkurs DieklassischenGesundheits-Bücher(Regimina Sanitatis) 1. DerVorläufer(TacuinumSanitatis) 43 2. RegelnderGesundheitim"Regimen" 45 3. Im"GartenderGesundheit" . 49 4. DasArznei-Buch . 52 5. GesundheitskonzeptederHausväter-Literatur 54 x Inhaltsverzeichnis Kapitel3 DieneueZeit 1. DasGesundheits-ProgrammbeiLeibniz 60 2. GesundheitsbilderderAufklärung . . . . 63 3. Gesundheitals"Lebensstil"beiHufeland 67 4. Die"schöneGesundheit"beiFeuchtersleben 69 5. "Gesundheitsführung"beiFranzAntonMai 73 Kapitel4 Gesundheitskonzepteim 19.Jahrhundert 1. Die"GebotederLebensordnung"beiMarx . 80 2. Eine"NeueGesundheitslehre"beiFriedrichOesterlen 83 3. Eine"WirtschaftslehrevonderGesundheit"beiPettenkofer 86 4. GesundheitalssozialesProgrammbeiRudolfVirchow 88 5. DerKodexderSozialversicherung . . . . . . . . . . . . . . . 92 KapitelS BilderderGesundheitim20.Jahrhundert 1. EineEpochederUtopien . . . . . . . . . . . . . 96 2. StationendesUmbruchs . 99 3. Gesundheitsbildereiner"MedizininBewegung" 102 4. DieRegelkreisegesunderLebensführung 106 5. AufdemWegezurWeltmedizin . 112 Rückblick und Ausschau 119 Literatur 123 Einführung EineallgemeinverbindlicheDefinitionfür"Gesundheit"istnichtzuerwarten.Dar insindsichalleExperteneinig.WaswiraberzurDiskussionstellenkönnen,sinddie Rahmenbedingungen für Gesundheit,die wiederum profilierter Zulieferer bedür fen: sodiePädagogik,diePsychologie,dieSoziologie,dieTheologieauch,nicht zu letzt- wieichmeinenmöchteundmitvorliegenderStudieauchzeigensollte- mein eigenesFachgebiet,dieGeschichtederMedizin. DerTitel"GesundheitundGesellschaft"enthältaberauchdieprovokativeThese, daßdergesundeLeibdesMenschenimmerauchSpiegelderGesellschaftsei,daßes eineautonome,vonsozialenAspektenfreie Betrachtungdes Leibesgarnichtgeben kann. Zu sehr findet zwischen den physischen und sozialen Gebilden ein stetiger Austausch von Bedeutungsinhalten statt. Sie stehen nicht nur in einem dialekti schen,sonderngeradezudialogischenVerhältnis,ineinemBeziehungs-System. Vor dem Hintergrund einer dreitausendjährigen Geschichte abendländischer Heilkunde erst begreift man,warum Gesundheit als eine Theorie der Lebensord nungauchThemader Medizinseinmußte,obwohl"Gesundheit" zukeiner Epoche zureichenddefiniertwurde.Wirsprechendaherzu RechtnichtvoneinemGesund heitsbegriff,sondern von Bildern der Gesundheit,die freilich vielfältigemWandel unterworfen sind. Insofern handelt es sich - wie der Untertitel vorgibt - um ein historisch-kritischesPanorama. Angesichts der überraschenden Aktualität und zunehmenden Attraktivität von "Gesundheit",aberauch ineindeutiger Konfrontation zu all ihren modischenVer zerrungen,dürftevom Historikerder Medizindaran erinnertwerden,daß die Me dizinalsGesundheitslehreeineganzalteSacheist.ImKonzeptderklassischenHeil kundewurde sie zum Element einer universellen Daseinsphilosophie,zur Elemen tarwissenschaft auch einesjeden gebildeten Menschen.Wir stoßen dabei auch auf den überraschenden Sachverhalt,daß Wissen um Gesundsein immer auch zu tun hattemitNormenderGesellschaft.WirtreffendabeiaufeinerstaunlichesOrientie rungs-Wissen,gehortet in ärztlichen Erfahrungen von Jahrtausenden, und immer orientiert an Werten der Gemeinschaft. Förderung von Gesundheit im konkreten Alltagwardenn immerauchabhängigvon Sozialstrukturen unddamitvonleiten denWertvorstellungeneinerKulturschichtoderGesellschaftsgruppe. ImSpiegelderGeschichteerfahrenwiraberauch:GesundseinundKrankwerden sindmenschlicheGrunderlebnisse,diezuallen ZeiteningleicherWeiseverarbeitet werden mußten. Kranksein und Gesundwerden sind zugleich aber auch höchst wandelbar, abhängig von kulturellen Einflüssen und gesellschaftlichen Bedingun-

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