U ni-Taschenbiicher 677 UTB Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage Birkhauser Verlag Basel und Stuttgart Wilhelm Fink Verlag Miinchen Gustav Fischer Verlag Stuttgart Francke Verlag Munchen Paul Haupt Verlag Bern und Stuttgart Dr. Alfred Huthig Verlag Heidelberg Leske Verlag + Budrich GmbH Opladen 1. C. B. Mohr (Paul Siebeck) Tubingen C. F. Millier luristischer Verlag - R. v. Decker's Verlag Heidelberg QueUe & Meyer Heidelberg Ernst Reinhardt Verlag Munchen und Basel F. K. Schattauer Verlag Stuttgart-New York Ferdinand SchOningh Verlag Paderborn Dr. Dietrich SteinkoptTVerlag Darmstadt Eugen Ulmer Verlag Stuttgart Vandenhoeck & Ruprecht in Gottingen und Zurich Verlag Dokumentation Miinchen Hans-Ji irgen Walter Gestalttheorie und Psychotherapie Ein Beitrag zur theoretischen Begriindung der integrativen Anwendung von Gestalt-Therapie, Psychodrama, Gesprachstherapie, Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie und Gruppendynamik Mit einer Einfiihrung von Friedrich Hoeth Mit 7 Abbildungen Dr. Dietrich SteinkopffVerlag . Darmstadt Hans-Jfjrgen P_ Walter, Dr_ phiL, DipL-Psych., geb. 25. 3_ 1944 in Weidenhausen Kreis Biedenkopf/Lahn; von 1965 -1971 Studium der Psychologie, zunachst auch Germanistik, in Marburg und Frankfurt; 197,.7 Promotion in Darmstadt; von 1971-1973 psychotherapeutische Tiitigkeit in einer Heilstatte flir sucht kranke Manner, Leitung einer Abteilung flir drogenabhangige Jugendliche; seit 1973 verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift "Gruppendynamik" und Lek tor im Ernst Klett Verlag Stuttgart flir Sozialpsychologie und Psychotherapie; nach Grundlagenausbildungen in Gesprachspsychotherapie und Psychodrama und Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen in psychoanalytischer Grup pentherapie regulare Ausbildung in Gestalt-Therapic am Fritz-Perls-Institut DUs seldorf; ordentliches Mitglied des "Deutschen Arbeitskreises flir Gruppenpsy chotherapie und Gruppendynamik"(DAGG); heute nebenberufliche Tatigkeit als Lehrbeauftragter flir Gestalt-Therapie am Fritz-Perls-Institut Diisseldorf und am C. G_ Jung-Institut Stuttgart und als Leiter therapeutischer Selbst erfahrungsgruppen in freier Praxis; VerOffentlichungen: nach zahlreichen Bei tragen in kirchenpolitischen und theologischen Publikationsorganen zur kirchlichen Organisationspraxis mehrere Aufsatze zur Gruppendynamik und zur Beziehung zwischen Psychoanalyse, Gestalttheorie und Gestalt-The rapie. CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Waiter, Hans-Jiirgen Gestalttheorie und Psychotherapie: e. Beitr. zur theoret. Begriindung d. integrativen Anwendung von Gestalt-Therapie, Psychodrama, Gesprachstherapie, Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie u. Gruppen dynamik. - Darmstadt: Steinkopff, 1977. (Uni-Taschenbiicher; 677) ISBN-13: 978-3-7985-0479-0 e-ISBN-13: 978-3-642-72331-5 DOl: lO.l007/978-3-642-7233\-5 © 1977 by Dr. Dietrich SteinkopffVerlag GmbH & Co. KG, Darmstadt Aile Rechte vorbehalten. Jede Art der VervielIaltigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulassig Gebunden bei der Grofl,buchbinderei Sigloch, Stuttgart Meiner Gro~mutter, Elisabeth Michel, verw. Heck, geb. ScheId, 1884-1970 - die glaubig war, aber nie gutglaubig Vorwort Drei Anstoil>e waren von ausschlaggebender Bedeutung flir die Ent stehung dieses Buches: I. die Art und Weise, wie mir in den lahren 1966-1971 am von Professor Dr. Edwin Rausch geleiteten Psycho logischen Institut I der Universitat Frankfurt die Gestalttheorie nahegebracht wurde; 2. die praktische therapeutische Tatigkeit in einer Heilstatte flir Suchtkranke von 197 I-I 973; 3. das ermutigende Interesse, das Professor Dr. Friedrich Hoeth meinen ersten Planen entgegenbrachte, Gestalttheorie und praktische psychotherapeuti sche Erfahrungen aufeinander zu beziehen. Professor Hoeth hat es nicht bei einem Anstoil> bewenden lassen, son dern mich bis zur Fertigstellung durch immer neue Anstoil>e in Form von Kritik und Ermunterung unterstlitzt. DafUr und fUr die spontane Bereitschaft, diesem Buch einen EinfUhrungstext voranzu stellen, danke ich ihm hier an erster Stelle. Weiter mochte ich einigen Freunden und Bekannten herzlich danken: Dipl.-Psych. Dr. Kurt Guss flir vie I Ermutigung und Hilfe bei der Be schaffung schwer zuganglicher Literaturquellen; dem Verleger mei nes Buches,Jilrgen Steinkopff. dafiir, dail> er schon zu einem sehr frU hen Zeitpunkt seinem Vertrauen mir gegenUber durch einen Vertrag Ausdruck verlieh; Professor Dr. Dr, Wolfgang Metzger flir die kri tische Durchsicht der vorletzten Fassung von Teil III; Wolfgang Pauls (cand. psych.), meiner Schwester Irene Walter (cand. psych.) und Wolfgang Krege, M.A., meinem Vorganger als verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift "Gruppendynamik", fiir zahlreiche text kritische und klarende Auseinandersetzungen Uber das Thema meiner Arbeit im engeren und weiteren Sinne; Frau Barbel Ellwanger fUr ihre engagierte Hilfe bei der technischen Fertigstellung des Manu skripts, ohne die sich zahlreiche Verzogerungen nicht hatten vermei den lassen. Mir ist bewuil>t, dail> eine folgerichtige Fortsetzung dieses Buches dar in bestUnde, Gestalttheorie und psychotherapeutische Stromungen der Gegenwart noch systematischer aufeinander zu beziehen und da mit den gegenwartig vorherrschenden, theoretisch haufig nicht nach vollziehbarenMethodeneklektizismus zu Uberwinden. Ich hoffe, diese folgerichtige Fortsetzung bald nachliefern zu konnen. Stuttgart, Juli 1977 Hans-Jilrgen Walter VII Zur EinfUhrung Hans-Jiirgen Walter stellt mit dem vorliegenden Buch einen Ansatz vor, der seine Wurzeln in der Tradition einer der bedeutendsten psy chologischen Richtungen - der Gestalttheorie der Berliner Schule - hat; er wagt einen neuen (meiner Meinung nach allerdings liingst fiilli gen) Schritt, indem er die Befunde und grundlegenden Auffassungen dieser Schule fUr die psychotherapeutische Praxis fruchtbar macht. Dabei ist hervorzuheben, daf.\ die verarbeitete Literatur sowohl eine Art historischen Abrif.\ themeneinschliigiger Entwicklungen in der Psychologie repriisentiert, als auch einen ungew6hnlich engen Kon takt zu allerneuesten Gedankengiingen im Problem bereich demon striert. Bemerkenswert ist auch die Spannweite der Ansiitze, die in die Diskussion einbezogen werden: Sie umfaf.\t relevante experimen tell-psychologische Einzeluntersuchungen und der Gestalttheorie ver wandte Auffassungen (Piaget, Biihler, Wexler, Pages, Rogers, Cohn usw.) bis hin zu Thesen von Bloch oder Ansiitzen der Frankfurter "Kritischen Schule". Die erst en Teile der Walterschen Arbeit stellen mit eigener Struktu rierung und Akzentuierung iiltere und neuere experimentelle Be funde der gestalttheoretisch orientierten Wahmehmungs-, Gediicht nis- und Denkpsychologie dar. In einem integrierten Gedankengang werden die Untersuchungen zur Handlungs- und Affektpsychologie und die im engeren Sinne sozialpsychologischen Untersuchungen der iilteren und neueren Lewin-Schule einbezogen. Ein weiterer wichti ger Schritt gelingt dadurch, daf.\ die im allgemeinen Verstiindnis viel fach vorwiegend sozialpsychologisch interpretierten Erorterungen von Lewin im Zusammenhang mit dem Konstrukt "Lebensraum" auch unter personlichkeitstheoretischer Akzentuierung betrachtet und so die in diese Richtung weisenden Gedanken von Lewin syste matisch zusammengestellt und damit auch weitergefUhrt werden. Walter setzt sich schon bei der Diskussion der friihen Ansiitze der Gestalttheorie entschieden von den melir oder weniger explizit for mulierten Grundannahmen des Atomismus, der Reflexologie und des Behaviorismus ("Beliebigkeitsannahme", "Konstanzannahme" , "Grundsatz der natiirlichen Unordnung" - vgl. W. Metzger, Darm stadt 1963 -) ab. Er sieht sich in dieser kritischen Position durch die neueren Befunde und theoretischen Stellungnahmen des urspriing lich "verhaltenstheoretisch" orientierten A. Bandura bestiitigt, des sen Untersuchungen ungefiihr ab 1970 ihn 1974 zu einem vielbeach teten Vortrag vor der American Psychological Association fiihrten, in dem er sich ebenfalls von entscheidenden Grundannahmen der "Verhaltenstheoretiker" distanziert (deutsch: Lemen am Modell, Stuttgart 1976). Von da aus ergibt sich yom grundsiitzlich Theoreti- IX schen her gesehen auch eine kritische Distanz zur Verhaltensthera pie, die ja aufgrund ihrer Ableitung aus der Lernpsychologie angel sachsischer Pragung letztlich auf den oben angegebenen (zumindest impliziten) Grundannahmen fuBt. Eine pragmatische Einbeziehung verhaltenstherapeutischer Techniken in Therapieprogramme wird je doch ausdrticklich akzeptiert und begrtindet. Dberhaupt gehen die Intentionen des Autors bei aller Entschiedenheit in der Formulie rung des eigenen theoretischen Standpunkts durchaus in Richtung auf eine konstruktive Integration der verschiedenen psychologischen Ansatze, keinesfalls in Richtung auf eine sektiererische Abkapselung im Rahmen einer bestimmten Schulmeinung. Eine sehr wichtige Rolle flir die weiterflihrenden Gedankengange Walters spielt Wolfgang Metzgers Werk "Schopferische Freiheit" (Frankfurt 1962). Wie Metzger dort und an anderer Stelle die erzie hungswissenschaftliche Bedeutung eines Menschenbi!des, das sich an den gestalttheoretischen Grundannahmen orientiert, herausarbeitet, so stellt .Walter die Therapiesituation als einen Ort "schopferischer Freiheit" dar, wo Prozesse stattfinden konnen, die in anderen Situ a tionen fUr einen Menschen aufgrund von Sach-und vor allem sozia len Z wangen nicht moglich waren oder sind. Von dieser theoreti schen Position aus werden konkrete Regeln flir therapeutisches Han deln abgeleitet. Damit setzt sich Walter von einem "medizinischen" Modell der Psychotherapie zugunsten eines "erzieherischen" Modells ab-vgl. auch schon Walter, 1975, in Cuss, Hrsg.: "Gestalttheorie und Erziehung" (Darmstadt 1975). Wenn Walter in diesem Zusammen hang z. T. in Anlehnung an Metzger gelegentlich an fernostliches Ge dankengut ankntipft, ergibt sich nattirlich eine Sprechweise, die yom Standpunkt einer auf experimentelle Verfahren festgelegten Psycho logie fremd anmutet. Man wird aber zu respektieren haben, daf!, es psychologische Prozesse gibt, deren "Operationalisierung" z. Zt. auf den Rtickgriff auf "Fabeln" angewiesen ist, urn prinzipielle Moglich keiten deutlich zu machen, wei! die "exakte" Psychologie derartige Prozesse (noch) nicht faBbar machen kann. An dieser Stelle sei ein methodologischer Exkurs erlaubt, der wegen der gebotenen KUrze notwendigerweise pointiert und damit vergro bernd ausfallen muB: Nach einer Phase der rapiden (und erfreulichen) Entwicklung exakter empirischer und im engeren Sinne experimen teller Verfahrensweisen in der Psychologie und verwandten Wissen schaftsbereichen (Zeitraum etwa 1940 bis 1960), die mit einer zu nehmenden Tendenz zur Quantifizierung und Formalisierung einher ging, wird ein deutliches Unbehagen gegentiber dem Absolutheits anspruch dieses "methodischen Paradigmas" spUrbar. In pragnanter Weise· artikuliert dies z. B. schon recht frtih M. B. Smith, der in sei nem Editorial zu Band 63 der bedeutenden amerikanischen Fach- x zeitschrift "Journal of Abnormal and Social Psychology" aufgrund seiner langjahrigen Erfahrungen bei der Sichtung der eingehenden Arbeiten erklart (1961, a. a. 0., S. 462): "There are occasions, when I have the unpleasant fantasy that psychology has become so en armoured of method, that techniques become our independent variables and our substantive problems only dependent ones" (zitiert nach Holzkamp, "Kritische Psychologie", 1972, S. 11). Eine solche Skepsis gegeniiber dem Prim at ganz bestimmter Metho den und dem (naiven) Glauben an ihre.unbeschrankte Leistungsfahig keit wird in den letzten Iahren nicht nur in den Einzelwissenschaf ten, sondern auch im Rahmen allgemeinerer wissenschaftstheoreti scher Ansatze zunehmend diskutiert. So glaubt Holzkamp (in: "Kri tische Psychologie", Frankfurt 1972) einen "Riickzug der modernen Wissenschaftslehre" konstatieren zu konnen. Thomas S. Kuhn ("The structure of Scientific Revolution", 1962; deutsch: Frankfurt 1967, 19762) verwendet bei der Beschreibung des Fortschritts der Wissen schaften das Konzept des "Paradigmas" als einer "selbstverstand lichen" Dbereinkunft einer bestimmten Gruppe von Wissenschaftlern zu einer bestimmten Zeit, iiber Methoden und theoretische Leitlinien, die den Rahmen abstecken, innerhalb dessen sich konkretes wissen schaftliches Arbeiten zu vollziehen hat. Damit ist zwar einerseits eine Einengung verbunden, aufgrund dessen jedoch andererseits eine Mog lichkeit zur Konzentration und Vertiefung, die sonst nicht gegeben ware. Funktioniert die aus einem bestimmten Paradigma sich ablei ten de Forschung nicht mehr zufriedenstellend (wird also das in einem gewissen Zehraum anschaulich konstante Paradigma an schau lich variabilisiert - urn diese in fast allen Bereichen men schlicher Kognition unerhort fruchtbaren und viel zu wenig beachteten, von E. Rausch inaugurierten Kategorien anzuwenden -), kann als Regu lierungsprinzip der Wissenschaft ein Paradigmawechsel eintreten. Paul Feyerabend fordert in seinem im letzten Jahr in wissenschafts theoretisch interessierten Kreisen sehr intensiv diskutierten Buch "Wider den Methodenzwang" (Frankfurt 1976) einen solchen (methodologischen) Paradigmawechsel radikal und generell: "Der einzige Grundatz, der den Fortschritt nicht behindert, lautet: Any thing goes (Mach, was Du willst)" (a. a. O. S. 35). Wie man auch als Wissenschaftler zu einer derartig generellen und radikalen Forderung stehen mag, die Tatsache, da1.\ sie in dieser Radi kalitat formuliert und in dieser Formulierung keineswegs iibergangen wurde, scheint mir ein (weiterer) Beleg fUr eine mit einem Gefiihl des "Unbehagens" einhergehende ,,Aufweichung" des Charakters der an schau lichen Konstanz bestimmter Aspekte wissenschaftlicher Para digmen zu sein. In der Terminologie von Kuhn (a. a. 0.) wird ein der artiges Phanomen "Paradigma-Krise" genannt. Kuhn zieht iibrigens XI bezeichnenderweise zur Illustration dieses Phanomens das Beispiel der "Kippfiguren" in der optischen Wahrnehmung heran. ~ Man kann den Eindruck gewinnen, da6 gerade in der Psychologie das Un behagen gegeniiber einem allzu "empiristischen" Paradigma in den letzten Jahren besonders deutlich wurde. In diesem Zusammenhang waren etwa Holzkamps kritische Au6erungen gegeniiber einer alizu starken Zentrierung psychologischer Forschung auf den"Bestatigungs grad von Hypothesen" und einer Vernachlassigung von Relevanz aspekten zu interpretieren, ebenso bestimmte Akzente der Diskussio nen auf dem Kongre6 fiir "Kritische Psychologie" im Friihjahr 1977. U.a. vor diesem Hintergrund ist das vorliegende Buch von Walter zu sehen. Allerdings nutzt der Autor den (vielleicht dubiosen) Spiel raum der radikalen Feyerabendschen Forderung keineswegs aus, son dern bleibt durchaus innerhalb des Rahmens einer sich als empirische Wissenschaft verstehenden Psychologie. Wenn seine Arbeit auch nicht auf eigenen systematisch-empirischen Untersuchungen fuBt, wird die "Erfahrungsbasis" des praktisch tatigen Therapeuten bei der Diskussion der Literaturquellen ebenso deutlich wie die Vertrautheit mit experimentellen Vorgehensweisen in der Psychologie, deren Er gebnisse er als Basis seiner Dberlegungen sieht. Walter nimmt sich lediglich die "schopferische Freiheit", die Befunde dieser Forschun gen in Form heuristischer Analogien in einen Bereich zu extrapolie ren, in dem die unmittelbare experimentelle Verifikation einen enor men Aufwand erfordern wiirde. Wenn man auch in der Psychologie die experimentelle Verifikation zwar nicht als anschauliche Kon stante, aber als eine ~ im gestalttheoretischen Sinne ~ "ausgezeich nete" Variante wissenschaftlichen Vorgehens ansieht, waren der artige experimentelie bzw. systematisch empirische Verifika tionen trotz der mit Sicherheit auftretenden Schwierigkeiten auf langere Sicht gesehen anzustreben. ~ Ferner ware es sicher interessant, wenn das Verhiiltnis der Gestalttheorie zu den psychotherapeutischen Stromungen der Gegenwart in folgenden Untersuchungen noch syste matischer behandelt wiirde als im vorliegenden Text, mit dem der Autor zunachst versuchen mu6te, auf beschranktem Raum eine be stimmte Konzeption darzustellen. Unabhangig davon la6t sich zum vorliegenden Buch sagen: Es voll zieht einen wichtigen Schritt in die Richtung, einer schon recht systematisch ausgebauten therapeutischen Anwendung der Lerntheo rie ein psychotherapeutisches Modell gestaltpsychologischer Prove nienz gegeniiberzustellen, das auf experimentell abgesicherten Befun den basiert. Es ist zu hoffen, da6 dadurch konstruktive Diskussionen und Weiterentwicklungen ausgelost werden. Darmstadt, im Juli 1977 Prof. Dr. Friedrich Hoeth XII Inhaltsverzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . ........................ " VII Zur Einflihrung - Friedrich Hoeth. . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX I. Abri1' der Gestalttheorie 1. Zur Einfiihrung in die Gestalttheorie . . . . . . . . . . . . . 2 1.1. Die Gegenposition zur Gestalttheorie: Atomismus, Reflexologie, Assoziationismus und Behaviorismus ... 2 1.2. Der ganzheitliche Ansatz in der Psychologie . . . . . . . . 12 1.2.1. Ein Beispiel flir die gestalttheoretische Sichtweise aus dem Bereich der Personlichkeitsdiagnostik: Intelligenz 14 1.2.2. Zur Bedeutung der gestalttheoretischen Sichtweise flir die wissenschaftliche Forschung . . . . . . . . . . . . . . . 15 1.3. Die vier unterscheidbaren Hauptbereiche der Gestalt- psychologie ............................. 17 1.4. Die Ganzheitstheorie des Organismus' von Kurt Gold- stein: geordnetes Verhalten und Katastrophenreaktionen (Psychopathologie). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 2. Erganzende Erorterung grundlegender Konzepte der Gestalttheorie: Aspekte der Tendenz zur guten Gestalt. 23 2.1. Zum Begriff der "Gestalt" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 2.2. Pragnanz und Gestaitgesetze .................. 25 2.3. Komplexe Figur-Grund-Verhaltnisse am Beispiel von Variabilitat und Konstanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 2.4. Gestaltgesetze im Kontext spezifischer Situationen und ihre allgemeine Bedeutung flir die Gestalttheorie . . . . . 31 2.5. Pragnanzstufen, Pragnanzaspekte und Gestalthohe. . . . 34 3. Einige empirische und experimentelle Beitrage der Gestalt theorie zu speziellen psychologischen Forschungs- bereichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 3.1. Wahmehmung............................ 38 3.2. Denken................................ 42 3.3. Lemen und Behalten .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 3.4. Willens-und Affektpsychologie ................ 49 3.4.1. Willenspsychologie und die Tendenz zur Wiederauf- nahme uneriedigter Handlungen 49 3.4.2. Erfolg, Mi~erfolg und Anspruchsniveau . . . . . . . . . . 53 3.4.3. Kognitive Dissonanz und Einstellungsanderungen. . . . 54 3.4.4. Wut und Arger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 3.4.5. Psychische Siittigung ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 4. Die Feldtheorie Kurt Lewins ................. . 61 XIII