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Gesellschaftsstruktur und Semantik Bd. 4. PDF

188 Pages·1999·2.355 MB·German
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Niklas Lnhmann Gesellschafts struktur und Semantik Studien zur Wissenssoziologie der modernen Gesellschaft Band4 suhrkamptaschenbuch wissenschaft Helmut Willke - Atopia. Studien zur atopischen Gesellschaft. stw 1516. 263 Seiten · - Dystopia. Studien zur Krisis des Wissens in der modernen Gesellschaft. stw 1559. 291 Seiten - Heterotopia. Studien zur Krisis der Ordnung moderner Gesellschaften. stw 1658. 3 56 Seiten - Supervision des Staates. 380 Seiten. -Gebunden NF 125/6/3.08 sup.rkamp ·taschenbuch wissenschaft r 4 3 8 Dieser vierte Band von Niklas Luhmanns Studien zum Zusammenhang von Gesellschaftsstruktur und Semantik zeigt am Thema »Natur«, daß die alte (aristotelische) Paradoxie einer zugleich naturgemäßen (per fekten) und naturwidrigen (korrupten) Natur unter modernen Bedin gungen nicht fortgesetzt werden kann. Sie wird in verschiedene Na turbegriffe aufgelöst. Der Begriff der »Kultur«, oft als Gegensatz zur »Natur« vorgestellt, führt in ganz andere Probleme. Hier ist zu beden ken, daß es sich um eine begriffliche Erfindung des späten 18. Jahrhun derts, also um einen historischen Begriff handelt, der aber zugleich mit geschichtlich und regional universalem Geltungsanspruch ausgestattet wird. Eine weitere Frage ist, was geschieht, wenn der alte Begriff der »admiratio« (Bewunderung, Verwunderung, Staunen, Entsetzen) aufge geben und durch Vorstellungen über Störbarkeit oder Irritation ersetzt wird. Am Begriff des »Staates« kann gezeigt werden, daß fünfhundert Jahre Geschichte dieses Wortes auf ganz verschiedene gesellschafts strukturelle Bedingungen reagiert haben. Das führt zu der Frage, was man heute unter den Bedingungen zunehmender Globalisierung auch der Politik noch vom Staat erwarten kann. Und welche Bedeutung hat der Begriff der »Barbarei« für eine soziologische Zeitdiagnose? Themen dieser Art werderi nicht mehr im Stile der klassischen Wissenssoziologie behandelt. Statt dessen wird - im letzten Kapitel des Bandes - die Wis senssoziologie in der von Marx und Mannheim vorgegebenen Ausrich tung selbst zum Thema. Niklas Luhmann (1927-1998) war seit 1968 Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld. Eine Übersicht über seine Veröffentlichungen im Suhrkamp Verlag findet sich am Ende des Bandes. Niklas Luhmann Gesellschaftsstruktur und Semantik Studien zur Wissenssoziologie der modernen Gesells_chaft Band 4 Suhrkamp Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http:// dnb.d-nb.de abrufbar. 2. Auflage 2012 Erste Auflage r 999 suhrkamp taschenbuch wiss~nschaft r438 © Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main r 99 5 Suh~kamp Taschenbuch Verlag Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, · des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. <Druck: Druckhaus Nomos, Sinzheim Printed in Germany Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt ISBN 978-3-518-29038-5 Inhalt Vorwort 7 Kapitel 1 Über Natur ............................. : . . . . . 9 Kapitel 2 Kultur als historischer Begriff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 r Kapitel; Die Behandlung von Irritationen: Abweichung oder Neuheit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 5 Kapitel 4 Metamorphosen des Staates IOI Kapitel 5 Jenseits von Barbarei Kapitel 6 Die Soziologie des Wissens: Probleme ihrer theoretischen Konstruktion . . . . . . . . . . . . r 5 r · Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....... : . . . . . . . . . . . r 8 r Vorwort Der Plan, evolutionäre Zusammenhänge zwischen Gesell schaftsstrukturen und Semantiken aufzuzeigen, ist so komplex, daß sich jede Art von »universalhistorischer« Gesamtdarstellung von selbst verbietet. Die Darstellung ließe sich nicht, gleichsam parallel zu der Geschichte, die sie erzählt, linearisieren. Sie müßte ständig durch Exkurse unterbrochen werden - sei es durch eine Erläuterung der theoretischen Begrifflichkeit (wie im vorliegenden Text auf S. 6off.), sei es durch näheres Eingehen auf bestimmte sozialstrukturelle Kontexte wie zum Beispiel Pro bleme der Haushaitsökonomie des beginnenden Fürstenstaates. Außerdem käme eine streng durchgeführte Evolutionstheorie, . die von der Unterscheidung von Variation und Selektion auszu gehen hätte, nicht zu ihrem Recht; besonders dann, wenn sie auch noch einschließen wollte, daß die B.eobachtung der Diffe renz von Variation und Selektion und damit die Problematisie rung von Stabilität wiederum in die Evolution eingespeist und ein evolutionär wirksamer Faktor wird. Bei dieser Ausgangslage muß man voraussetze~, daß vieles von dem, was vorausgesetzt ist, erläutert werden könnte, aber nicht alles erläutert werden kann. Jedes Eingehen auf Fragen vermehrt die Prämissen, die zu erl~utern wären. Angesichts dieser Sachlage bleibt nur die Möglichkeit, aber im merhin sie, Einzelthemen aus dem Arsenal von transitorischen Semantiken auszuwählen und an ihnen zu zeigen, daß selbst dann, wenn man von der Kontingenz allen Wissens oder von der Refe renzlosigkeit allen Zeichengebrauchs oder von der operativen Schließung aller Systeme ausgeht, das Ergebnis keineswegs will kürlich zustandekommt. Die Geschichte selbst, wenn sie nur an fängt, schafft Ordnung. Sie erinnert, könnte man auch sagen, selektiv und vergißt das meiste. Sie erneuert sich selbst als Ge dächtnis (p ie Modemen sagen: als »Kultur«) nur dann, wenn, und nur insoweit als, die Operationen, die die Gesellschaft reprodu zieren, Anlaß geben, das Systemgedächtnis zu reimprägnieren. Auf diese Weise wird der Zusammenhang von Gesellschafts struktur und Semantik ständig erneuert, ohne daß man eine An fangsursache angeben oder auch nur eine lineare Struktur von 7 Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen nachweisen könnte. Ver suche dieser Art, die in den Details durchaus möglich bleiben, · können nur dazu führen, daß man die Kausalattributionen des Beobachters beobachtet, also die Beschreibungen beschreibt, also, um es mit einem Pathoswort zu sagen, »kritisch« verfährt. Die nachstehend veröffentlichten Abhandlungen folgen ande ren, die bereits publiziert sind.1 Sie nehmen Themen auf, zu de nen ich mich zum Teil in Vorträgen geäußert habe. Der Text »Über Natur« war: Gegenstand eines Vortrags an der Stanford University. Über· Irritation hatte ich aus Anlaß der Eröffnung des Zentrums zur Erforschung der Frühen Neuzeit, Renais sance-Institut, an der Universität Frankfurt/Main gesprochen. Das Thema »Metamorphosen des Staates« habe ich in sehr ver- . schiedenen Fassungen in Vorträgen am Institut für sozial~ Ge genwartsfragen in Freiburg/Brsg., an der Universität Trier und an der Universität Lecce behandelt. »Jenseits vo~ Barbarei« war das Thema eines Vortrags aus Anlaß einer Konferenz am Institut für Sozialforschung in Hamburg. In allen Fällen habe ich die schriftliche Fassung erst nach dem mündlichen Vortrag ausgear beitet. Inhalt, Stil und Umfang weichen daher erheblich von dem ab, was eventuell aus Anlaß der Vorträge aufgenommen worden ist. Die Möglichkeiten einer konstruktivistischen Reformulie rung des Anliegens der Wissenssoziologie im Vergleich zur do minierenden handlungstheoretischen Soziologie beschäftigen mich seit längerem. Dasselbe gilt für den Begriff der Kultur, der im allgemeinen für undefinierbar gehalten oder nichtssagend de finiert wird, obwohl doch Wissenssoziologen sich eigentlich fra gen könnten, weshalb dieser Begriff als ein historischer Begriff in di'e Welt gesetzt worden ist und was damit erreicht werden sollte. Besonders in diesem Falle gilt, daß hier nur eine knappe Skizze vorgestellt wird und daß man der Frage weiter nachgehen sollte, was eigentlich geschieht, wenn wichtige Bereiche gesellschaftli cher Kommunikation, inclusive Religion und Philosophie, als Kultur registriert werden. Bielefeld, im Juli 1994 Niklas Luhmann 1 Siehe Niklas Luhmann, Gesellschaftsstruktur und Semantik, Bd, 1-3, Frankfurt 1980, 1981, 1989; ders., Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität, Frankfurt 1982. 8

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